Zugpersonal hat nur die Waffe Wort zur Verteidigung

Über den "letz­ten Abwehrkampf gegen die Maskenpflicht" (?) wird am 15.7. auf faz​.net hin­ter der Bezahlschranke und unter der Überschrift "Achtung, der Schaffner kommt!" berich­tet:

»Als vor zwei Jahren Corona-Leugner und Konsorten im Begriff waren, den Reichstag zu stür­men, bil­de­ten ein paar Polizisten die letz­te Abwehrlinie – sie hielt gera­de so stand. Heute sind die letz­ten Männer und Frauen im Abwehrkampf ande­re: Schaffner und Zugchefs. Während die Maskenpflicht für nahe­zu alles auf­ge­ho­ben wur­de, egal, ob es sich um Massenveranstaltungen wie Konzerte oder um Restaurants oder Schulen han­delt, gel­ten die Regeln in den Zügen fort – und müs­sen vom Zugpersonal, das nur die Waffe Wort zur Verteidigung hat, durch­ge­setzt wer­den. Was die Sache nicht ein­fa­cher macht: Die Gegnerschaft ist grö­ßer und viel­fäl­ti­ger gewor­den. Nicht mehr nur Querdenker las­sen den Lappen hän­gen, son­dern der Querschnitt der Bevölkerung.

Auf Twitter hat nun ein Zugchef sei­nem Frust dar­über Luft gemacht und, im Schutz der Anonymität, sei­nen Arbeitsalltag beschrie­ben. Immer wie­der tref­fe er im Zug auf Menschen ohne Maske. Diese wür­den dann immer freund­lich dar­auf hin­ge­wie­sen, eine anzu­zie­hen, „denn ich habe es ja ange­sagt“. Die mei­sten mach­ten es dann auch – und sobald er wei­ter­ge­he, näh­men sie die Maske wie­der ab. Andere woll­ten mit ihm über die Maskenpflicht debat­tie­ren, wie­der ande­re erwi­der­ten sei­ne Aufforderung zum Tragen der Maske mit dem hämi­schen Hinweis auf eine Packung Nüsse vor ihnen – man sei gera­de am Essen. Wenn er dann auf dem Bahnsteig kurz sei­ne eige­ne Maske abneh­me, um zu pfei­fen, wer­de er schon mal von Reisenden ange­pö­belt, dass er gefäl­ligst sei­ne Maske zu tra­gen habe…«

Recht und Ordnung

»Was man sicher sagen kann: Die Maskenpflicht in Zügen ist im Moment in Kraft – und Gesetze und Verordnungen, die in Kraft sind, sind zu befol­gen und durch­zu­set­zen, zumal in einem Rechtsstaat. Sie sind es um ihrer selbst wil­len, aber auch, um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erhal­ten und ihr Ziel, Recht und Ordnung, zu erreichen…

In den ver­gan­ge­nen zwei Jahren war aller­dings all­zu oft die Rede von den „Zeichen“, die durch eine bestimm­te Regelung gesetzt wer­den soll­ten. Besser wäre, die Politik stell­te Regeln nicht im Vertrauen auf deren Signalwirkung auf, son­dern in der Gewissheit, dass sie sie umset­zen kann. In den Zügen ist das momen­tan nicht der Fall.«

17 Antworten auf „Zugpersonal hat nur die Waffe Wort zur Verteidigung“

  1. Vertrauen in den Rechtsstaat
    […]
    Besser wäre, die Politik stell­te Regeln nicht im
    Vertrauen auf deren Signalwirkung
    auf, son­dern in der Gewissheit, dass sie sie umset­zen kann.

    Der gesun­de Menschenverstand kommt in der Meldung der faz ein­deu­tig zu kurz. Das kann man der Redaktion der faz viel­leicht noch nicht ein­mal ver­übeln, dass sie dazu kei­nen Bezug hat.

  2. "… zumal in einem Rechtsstaat. Sie sind es um ihrer selbst wil­len, aber auch, um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erhal­ten und ihr Ziel, Recht und Ordnung, zu erreichen…"

    Exakt dies ist eine der Ursachen, war­um tota­li­tä­re Syteme (und Diktaturen all­ge­mein) funk­tio­nie­ren. Es war ja Vorschrift. Das Milgram-Experiment funk­tio­niert unverändert.

  3. Tja, soll­te der Schaffner dann also zu schär­fe­ren Waffen grei­fen dür­fen, um die hei­li­ge Vermummungspflicht um ihrer selbst Willen durch­zu­set­zen, oder wie?
    Heilige Einfalt, was für ein Käseblatt…

  4. Ggf, wäre eine Sonderpreis "Syrischer Öffi-Goldhamster" für heroi­sche Verteidiger der Gehorsamsfetzenpflicht in Öffis als Zusatzpreis in Erwägung zu zie­hen? Es sind evtl. wei­te­re Preiskategorien nötig: Maskenfanatismus in Geschäften, sinn­lo­se­ste Maske im Freien usw. (1)

    Umgekehrt stellt sich die Frage: Ist der Maskenpflicht gedient, wenn man, anstatt eine wir­kungs­lo­se und daher rein sym­bo­li­sche Maske zu tra­gen, ein Syrisches-Goldhamster-Maskottchen mitführt?—Wer probiert's aus? Bitte nur Stofftiere, die leben­den Tierchen sind däm­me­rungs- und nacht­ak­tiv und ver­tra­gen dergl. "Nutzung" ver­mut­lich schlecht (2).

    (1) https://​www​.coro​dok​.de/​d​i​e​-​m​a​s​k​e​n​p​f​l​i​c​h​t​-​n​e​u​r​o​s​e​n​/​#​c​o​m​m​e​n​t​-​1​4​8​660

    (2) https://​www​.haus​tier​ma​ga​zin​.com/​s​y​r​i​s​c​h​e​r​-​g​o​l​d​h​a​m​s​t​er/

  5. Schon dra­ma­tisch ‑gera­de auf­grund unse­rer Deutschen (aber auch euro­päi­schen) Geschichte!!!
    "… sind zu befol­gen und durch­zu­set­zen, zumal in einem Rechtsstaat. "
    ".… um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erhal­ten und ihr Ziel, Recht und Ordnung, zu erreichen…"

    Aber denen die am mei­sten NS-Zeit schrei­en, sehen den Balken im eige­nen Auge nicht!!
    Wir Deutschen sind zu ver­füh­ren, wenn man uns Paragraphen und Fassaden prä­sen­tiert! Rechtsstaat, auch wenn die Paragraphen kom­plet­tes Unrecht verursachen!

    Niemals hät­te ich gedacht, soooooo oft wie­der das: "ich befol­ge nur Gesetze; das ist so beschlossrn wor­den; ich muss mich an Anordnungen hal­ten" hören/lesen würde!

    1. "Wir Deutschen sind zu ver­füh­ren, wenn man uns Paragraphen und Fassaden prä­sen­tiert! Rechtsstaat, auch wenn die Paragraphen kom­plet­tes Unrecht verursachen!"

      @Maria
      Ich stim­me Ihnen 100% zu. Es sitzt so tief in den Deutschen. Selbst nach dem Millionenfachen Ermorden von Menschen in der Vergangenheit haben wir nichts aus unse­ren Fehlern und unse­rer Geschichte gelernt. Befehl ist Befehl und wenn Menschen bei 35 Grad im Zug ohne Klimaanlage einen Kreislaufkollaps bekom­men. Befehl ist Befehl, auch wenn die Kinder see­lisch verarmen,w eil sie kei­ne Gesichter mehr sehen. Befehl ist Befehl, auch wenn die Regel noch so schwach­sin­nig ist und man sich dabei selbst versklavt.
      Ich emp­fin­de immer mehr Ekel vor 'den Deutschen', vor die­ser Gesellschaft in der ich lebe. Ich schä­me mich auch immer mehr für das, was in unse­rer Vergangenheit pas­siert ist. Dafür habe ich mich shcon immer geschämt, es hat mich schon immer ent­setzt. Ich wuss­te nie, wie so etwas pas­sie­ren konn­te. Seit 2 Jahren weiß ich es und es erfüllt mich mit noch mehr Scham, weil ich weiß, es könn­te jeder­zeit wie­der pas­sie­ren. Die Energie ist genau die glei­che, auf der das alles basiert "Menschen stig­ma­ti­sie­ren", "Konformismus", "Hörigkeit", "Denunziantentum", "feh­len­des Selbstwertgefühl", "Selbsterhöhung durch Nach-unten-Treten", "Ausschluss aus der Gemeinschaft", "Entfernen", "Ausgrenzen", "Seelenlosigkeit", "Gesetzeshörigkeit", "kei­ne Liebesfähigkeit", "Technokratie", "Wissenschaftshörigkeit".

      Aber wir ler­nen nichts dar­aus. Und die Menschen, die begrei­fen, was hier abläuft, wer­den wei­ter igno­riert, in der Presse auch immer noch belei­digt und mund­tot gemacht. Ich schä­me mich so sehr für mein Land.

  6. " .. Heute sind die letz­ten Männer und Frauen im Abwehrkampf .."

    Alter. Es steht wirk­lich so im FAZ Artikel. Zu tie­fe­rem Textverständnis den ersten Textabschnitt noch­mal laut gele­sen, im Stil von Harry Giese ( Die Deutsche Wochenschau. )

  7. Es dau­ert nicht mehr lan­ge und die hohe Depressionsrate unter dem Zugpersonal sorgt für die näch­ste Ausnahmesituation.

  8. Waffe, Gegner, Leugner, stür­men, Abwehrlinie. Da macht sich wohl schon mal jemand für den deut­schen Krieg start­klar?? Unglaublich, zu was der 'Journalismus' in Deutschland ver­kom­men ist. Solche Leute gehört der Unpreis des Jahres verliehen. 

    "Die mei­sten mach­ten es dann auch – und sobald er wei­ter­ge­he, näh­men sie die Maske wie­der ab. Andere woll­ten mit ihm über die Maskenpflicht debat­tie­ren, wie­der ande­re erwi­der­ten sei­ne Aufforderung zum Tragen der Maske mit dem hämi­schen Hinweis auf eine Packung Nüsse vor ihnen – man sei gera­de am Essen."
    In einem kran­ken System muss man mit so etwas rech­nen. Der Zugschaffner trägt das kran­ke System mit. Und da wun­dert er sich noch?

  9. Ich ver­mei­de zug und öffis ver­pe­ste lie­ber mas­ken­frei mit mei­nem die­sel die luft und hab kein schlech­tes gewis­sen, füh­le mich von der poli­tik (in allen Bereichen) maxi­mal vera… t. Da mach ich nicht mit.

  10. Der BRD-Staat ist bis an die Zähne bewaff­net. Denn er ver­tritt pri­va­te Unternehmer. Und auch das Unternehmen Bahn. Also was soll der Käse mit dem Schaffner.

  11. Interessante Wortwahl:

    "Nicht mehr nur Querdenker las­sen den Lappen hän­gen, son­dern der Querschnitt der Bevölkerung." 

    Wer die "hei­li­ge Maske" als "Lappen" bezeich­net, scheint sich einen gewis­sen Restverstand bewahrt zu haben. 

    Guerilla-Marketing?

    S.P.

  12. Tja, mensch, da geht es dem armen Zugpersonal ja genau­so wie den stän­dig als Aluhüte, unso­li­da­ri­scher Abschaum, Nazis, Querdenker, Corona-Leugner denun­zier­ten, beschimpf­ten und dis­kri­mi­nier­ten Ungeimpften bzw. glü­hen­den Befürwortern einer frei­en Impfentscheidung und der men­schen­rechts­ri­en­tier­ten Individualabwehr gegen­über dem Staat, wie sie im Grundgesetz allen deut­schen Staatsbürgern garan­tiert ist… Haben auch nur die Waffe Wort – ja, mensch, und dann wol­len die nicht ein­mal eine ande­re Waffe als nur das Wort!, die­se Scheiß unso­li­da­ri­schen ver­blö­de­ten, gesetz­lo­sen Undemokraten!!! – Pfui dei­bel aber auch…

  13. Vielleicht hat der emsi­ge Zugblockwart mal einen Moment Zeit, sich mit der Maskenstudie LUQAS sei­nes Arbeitsgebers zu befassen.

  14. »Was man sicher sagen kann: Die Maskenpflicht in Zügen ist im Moment in Kraft – und Gesetze und Verordnungen, die in Kraft sind, sind zu befol­gen und durch­zu­set­zen, zumal in einem Rechtsstaat. Sie sind es um ihrer selbst wil­len, aber auch, um das Vertrauen in den Rechtsstaat zu erhal­ten und ihr Ziel, Recht und Ordnung, zu erreichen…

    Klaro, egal, ob so ein Gesetz bzw. eine Verordnung sinn­voll ist bzw. gar schäd­lich, wir gehor­chen ein­fach mal. Zu Befehl, Herr ReichsBundesgesundheitsminister!

    Maskenlos fah­re ich seit zwei Jahren nur noch Auto, und das wird solan­ge so blei­ben, bis auch die letz­te Maskenpflicht (oder gar irgend­ei­ne G‑Regel) gefal­len ist.

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