Zwanghaft mehr "Corona-Tote" modelliert

Es ist "Spek­trum der Wis­sen­schaft" vor­be­hal­ten, das dümms­te Foto zum Coro­na-The­ma bei­zu­steu­ern für die Behaup­tung, daß noch viel, viel mehr Men­schen der Seu­che zum Opfer gefal­len sind als angenommen.

spek​trum​.de (24.1.)

Die Publi­ka­ti­on gehört zum Medi­en­im­pe­ri­um der Ver­lags­grup­pe Georg von Holtz­brinck und hat sich einen pas­sen­den Autor aus­ge­sucht. Ein Buch von David Adam trägt den Titel "Zwang­haft", sein Ver­lag wirbt dafür so:

»David Adam ist einer von ihnen. 1994 ent­wi­ckelt er mit 22 Jah­ren die fixe Idee, sich mit HIV infi­ziert zu haben: »Ich über­prü­fe zwang­haft, ob ich es nicht schon getan habe, und ver­hal­te mich so, dass ich es auch in Zukunft nicht tun wer­de. Ich sehe über­all HIV. Das Virus lau­ert auf Zahn­bürs­ten und Hand­tü­chern, auf Was­ser­häh­nen und Tele­fo­nen.« Dass sei­ne Angst irra­tio­nal ist, weiß Adam – und genau das zeich­net eine Zwangs­stö­rung aus. Um die läs­ti­gen Gedan­ken zu ver­scheu­chen, begin­nen die Betrof­fe­nen Zwangs­hand­lun­gen aus­zu­füh­ren, die wie­der­um die Gedan­ken ver­stär­ken. So gera­ten sie in einen Teu­fels­kreis: An OCD (engl. obses­si­ve-com­pul­si­ve dis­or­der = Zwangs­stö­rung) Erkrank­te kön­nen täg­lich bis zu sechs Stun­den mit Zwangs­vor­stel­lun­gen und vier Stun­den mit Zwangs­hand­lun­gen verbringen…

2010 ent­schließt sich Adam zu einer kogni­ti­ven Grup­pen-Ver­hal­tens­the­ra­pie… Sein Buch sei nicht als Rat­ge­ber gedacht, betont Adam in ›Zwang­haft‹. Doch da er neben vie­len rea­len Fall­bei­spie­len einen so offe­nen und ehr­li­chen Ein­blick in sei­ne eige­ne zwang­haf­te Gedan­ken­welt erlaubt, hilft er, die psy­chi­sche Krank­heit bes­ser zu ver­ste­hen.«


Inwie­weit er sei­ne Erkran­kung über­wun­den hat, läßt sich an sei­nem Text in "Spek­trum" erken­nen:

»Offi­zi­el­le Sta­tis­ti­ken bele­gen: Covid-19 tötet. Inzwi­schen sind min­des­tens 5,5 Mil­lio­nen an den Fol­gen ihrer Coro­na­in­fek­ti­on gestor­ben, heißt es. Und sogar das dürf­te eine erheb­li­che Unter­schät­zung sein. Die Auf­zeich­nun­gen über die Über­sterb­lich­keit – eine Kenn­zahl, bei der alle erfass­ten Todes­fäl­le mit den erwar­te­ten ver­gli­chen wer­den – zei­gen, dass viel mehr Men­schen an den Fol­gen der Pan­de­mie gestor­ben sind als ange­ge­ben.«

Auf den Trick bei der For­mu­lie­rung "an den Fol­gen der Pan­de­mie" kom­men wir zurück.

»Wie vie­le Men­schen genau wegen Covid-19 gestor­ben sind, ist schwie­rig her­aus­zu­fin­den, unter ande­rem, weil die Über­sterb­lich­keit nicht über­all kor­rekt erho­ben wird. In man­chen Län­dern sogar über­haupt nicht: Mehr als 100 Län­der sam­meln kei­ne zuver­läs­si­gen Sta­tis­ti­ken über erwar­te­te oder tat­säch­li­che Todes­fäl­le oder ver­öf­fent­li­chen sie nicht rechtzeitig.

For­schen­de aus der Demo­gra­fie, der Daten­wis­sen­schaft und der Medi­zin ver­su­chen, die­se Zah­len genau­er zu fas­sen zu krie­gen und die ent­spre­chen­den Daten zu berei­ni­gen. Dabei kom­men teils unge­wöhn­li­che Mit­tel zum Ein­satz wie Satel­li­ten­bil­der von Fried­hö­fen, Haus-zu-Haus-Befra­gun­gen oder Com­pu­ter­mo­del­le, um mit Hil­fe von maschi­nel­lem Ler­nen glo­ba­le Schät­zun­gen aus den ver­füg­ba­ren Daten zu extrapolieren.

Wäh­rend die Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on (WHO) noch an ihrer ers­ten Schät­zung glo­ba­ler Todes­zah­len arbei­tet, bie­tet das Insti­tu­te for Health Metrics and Eva­lua­ti­on in Seat­tle, Washing­ton, täg­lich aktua­li­sier­te Ergeb­nis­se sei­ner eige­nen Model­le sowie Pro­gno­sen dar­über an, wie schnell die welt­wei­te Zahl der Opfer stei­gen könn­te. Einer der bekann­tes­ten Ver­su­che, eine glo­ba­le Schät­zung zu model­lie­ren, stammt vom Lon­do­ner Maga­zin The Eco­no­mist: Die­ses geht davon aus, dass Covid-19 zwi­schen 12 und 22 Mil­lio­nen zusätz­li­che Todes­fäl­le ver­ur­sacht hat – das ist das Zwei- bis Vier­fa­che der bis­he­ri­gen offi­zi­el­len Angaben..«

Humbug aus "Modellen mit einer rasanten Datenerfassung"

Daß das alles Hum­bug ist, wis­sen auch die Beteiligten:

"Die Unsi­cher­heit in die­ser Schät­zung ent­spricht der Grö­ße der schwe­di­schen Bevöl­ke­rung. »Zum jet­zi­gen Zeit­punkt ist es nur mög­lich, eine sehr gro­ße Span­ne zu prä­sen­tie­ren«, sagt Sond­re Ulvund Sol­stad, ein Daten­wis­sen­schaft­ler, der die Model­lie­rungs­ar­beit von »The Eco­no­mist« lei­tet. »Aber je mehr Daten wir erhe­ben, des­to enger kön­nen wir sie eingrenzen.«

Um die Zahl der welt­wei­ten Pan­de­mie­to­ten zu berech­nen, müs­sen sta­tis­ti­sche Model­le mit einer rasan­ten Daten­er­fas­sung kom­bi­niert wer­den. Alle Betei­lig­ten wis­sen, dass jede Ant­wort, die sie geben, vor­läu­fig und unge­nau sein wird. Aber sie hal­ten es für wich­tig, es zumin­dest zu ver­su­chen. Sie wol­len das wah­re Aus­maß und die Kos­ten der mensch­li­chen Tra­gö­die von Covid-19 offen­le­gen (sie­he »Pan­de­mien im Vergleich«)…

Fehlerhafte Daten

Es heißt, der Tod ist die ein­zi­ge Gewiss­heit im Leben – aber bei der Fra­ge, wie vie­le an Covid-19 gestor­ben sind, ist nicht ein­mal der Tod mehr eine fes­te Grö­ße. Selbst an ober­fläch­lich betrach­tet ähn­li­chen Orten gibt es unter­schied­li­che Ansät­ze zur Erfas­sung der Covid-19-Todes­fäl­le. Zu Beginn der Pan­de­mie zähl­ten Län­der wie die Nie­der­lan­de nur die­je­ni­gen Per­so­nen, die nach einem posi­ti­ven Test auf das Coro­na­vi­rus Sars-CoV‑2 im Kran­ken­haus star­ben. In Bel­gi­en hin­ge­gen wur­den die Todes­fäl­le in der Gemein­de und alle Per­so­nen gezählt, die nach Auf­tre­ten von Krank­heits­sym­pto­men star­ben, auch wenn sie nicht als infi­ziert dia­gnos­ti­ziert wurden."

Wir basteln uns eine Übersterblichkeit und weisen sie Corona zu

"Weil es oft schwer zu bele­gen ist, wor­an jemand genau gestor­ben ist, grif­fen die For­schen­den auf den Fak­tor Über­sterb­lich­keit zurück. Denn die­se Zah­len sind auf den ers­ten Blick ein­fach zu berech­nen: Man ver­gleicht die Todes­fäl­le wäh­rend der Pan­de­mie mit dem Durch­schnitt der vor­an­ge­gan­ge­nen fünf Jah­re. Doch selbst in wohl­ha­ben­den Län­dern mit umfas­sen­den und aus­ge­feil­ten Sys­te­men zur Mel­dung von Todes­fäl­len kön­nen die Zah­len zur Über­sterb­lich­keit irre­füh­rend sein. Das liegt dar­an, dass die nahe­lie­gends­te Metho­de zu ihrer Berech­nung Ver­än­de­run­gen in der Bevöl­ke­rungs­struk­tur nicht berück­sich­ti­gen kann.

»Wir soll­ten bei die­sem The­ma vor­sich­tig sein, denn die Aus­wer­tung der übli­chen Roh­da­ten führt zu Feh­lern«, sagt Gia­co­mo De Nico­la, Sta­tis­ti­ker an der Lud­wig-Maxi­mi­li­ans-Uni­ver­si­tät Mün­chen. Als De Nico­la und sei­ne Kol­le­gen 2021 an einer Stu­die zur Berech­nung der durch die Pan­de­mie ver­ur­sach­ten Über­sterb­lich­keit in Deutsch­land arbei­te­ten, stell­ten sie fest, dass der Ver­gleich der Todes­fäl­le mit der durch­schnitt­li­chen Sterb­lich­keit in den Vor­jah­ren die Zahl der erwar­te­ten Todes­fäl­le durch­weg unter­schätz­te und somit die Über­sterb­lich­keit über­schätz­te. Der Grund dafür war ein Anstieg der jähr­li­chen Sterb­lich­keit in Deutsch­land, der durch einen Anstieg der Zahl der Men­schen im Alter von 80 Jah­ren und älter ver­ur­sacht wur­de – eine Gene­ra­ti­on, die zu jung war, um im Zwei­ten Welt­krieg zu kämp­fen und zu sterben…

Anspruchs­vol­le­re Ana­ly­sen pas­sen die erwar­te­ten Ster­be­fäl­le an, um sol­chen Ver­zer­run­gen Rech­nung zu tra­gen, indem sie bei­spiels­wei­se die Zahl der erwar­te­ten Ster­be­fäl­le mit zuneh­men­dem Alter der Bevöl­ke­rung erhö­hen. Die wahr­schein­lich umfas­sends­te Schät­zung der Über­sterb­lich­keit stammt von Ari­el Kar­lin­sky, einem Wirt­schafts­wis­sen­schaft­ler an der Hebräi­schen Uni­ver­si­tät Jeru­sa­lem, und dem Daten­wis­sen­schaft­ler Dmit­ry Kobak von der Uni­ver­si­tät Tübin­gen: Seit Janu­ar 2021 haben Kar­lin­sky und Kobak eine regel­mä­ßig aktua­li­sier­te Daten­bank zur Gesamt­mor­ta­li­tät vor und wäh­rend der Pan­de­mie (2015 bis 2021) aus mög­lichst vie­len Quel­len und für mög­lichst vie­le Orte erstellt – der­zeit etwa 116 Län­der: Sie heißt World Mor­ta­li­ty Data­set (WMD). Der Groß­teil der Daten stammt aus den offi­zi­el­len Ster­be­sta­tis­ti­ken, die von natio­na­len Behör­den und Regie­run­gen gesam­melt und ver­öf­fent­licht wer­den. Das Duo arbei­tet mit die­sen Daten, um die Über­sterb­lich­keit zu schät­zen, und ver­sucht dabei auch, die Todes­fäl­le im Zusam­men­hang mit bewaff­ne­ten Kon­flik­ten, Natur­ka­ta­stro­phen und Hit­ze­wel­len zu berück­sich­ti­gen. So gin­gen sie bei­spiels­wei­se davon aus, dass wäh­rend des Berg-Kara­bach-Kriegs 2020 sowohl in Arme­ni­en als auch in Aser­bai­dschan 4000 Men­schen ums Leben kamen

In zahl­rei­chen Fäl­len wei­chen Kar­lin­skys und Kobaks Schät­zun­gen der Über­sterb­lich­keit erheb­lich von den Covid-19-Sterb­lich­keits­sta­tis­ti­ken ab, die von den Regie­run­gen ver­öf­fent­licht wur­den. Russ­land bei­spiels­wei­se mel­de­te bis Ende 2021 mehr als 300 000 Covid-19-Todes­fäl­le, dürf­te aber in die­ser Zeit mehr als eine Mil­li­on über­zäh­li­ge Todes­fäl­le ver­zeich­net haben."

Es war zu ver­mu­ten, daß es der Rus­se ist, der uns die schö­ne Coro­na-Sto­ry kaputt­macht. Sei­ne hybri­de Kriegs­füh­rung zielt auf die Märk­te, die wir mit unse­rem guten deut­schen Biontech so schön geflu­tet haben.

Die Model­lie­rer arbei­ten mit den glei­chen Tricks wie ihre deut­schen Kollegen:

»Für die von der WMD erfass­ten Län­der deu­ten die offi­zi­el­len Zah­len dar­auf hin, dass 4,1 Mil­lio­nen Todes­fäl­le seit Beginn der Pan­de­mie auf Covid-19 zurück­zu­füh­ren sind – etwa 10 Pro­zent aller Todes­fäl­le in die­sem Zeitraum…

Zu den über­zäh­li­gen Todes­fäl­len zäh­len auch Todes­fäl­le, die nicht mit Covid-19 zusam­men­hän­gen, wie ande­re Infek­ti­ons­krank­hei­ten, sowie indi­rekt damit zusam­men­hän­gen­de Todes­fäl­le, wie etwa ein Krebs­pa­ti­ent, der starb, weil sei­ne Vor­sor­ge­un­ter­su­chung auf Grund der Aus­wir­kun­gen der Pan­de­mie auf die Gesund­heits­sys­te­me abge­sagt wur­de. Eini­ge Län­der wie Neu­see­land hat­ten sogar eine nega­ti­ve Über­schuss­sterb­lich­keit, weil sie nur weni­ge Ver­lus­te durch Covid-19 zu ver­zeich­nen hat­ten und die Zahl der Grip­pe­to­ten zurück­ging. Kar­lin­sky argu­men­tiert jedoch, dass die Daten ins­ge­samt zei­gen, dass die Schät­zung der Über­schuss­sterb­lich­keit ein zuver­läs­si­ger Weg ist, um die Covid-19-Opfer zu messen.

Modellierung globaler Todesfälle

Der WMD feh­len Schät­zun­gen der über­zäh­li­gen Todes­fäl­le für mehr als 100 Län­der, dar­un­ter Chi­na, Indi­en und vie­le afri­ka­ni­sche Län­der. Das liegt dar­an, dass die­se Län­der ent­we­der kei­ne Todes­sta­tis­ti­ken erhe­ben oder sie nicht schnell genug ver­öf­fent­li­chen. Aber auch auf sie ent­fal­len Mil­lio­nen von Covid-19-Todes­fäl­len. Die tat­säch­li­che Zahl der Todes­op­fer einer Pan­de­mie kann ohne die­se Daten nicht ermit­telt wer­den, eini­ge For­scher sind jedoch der Mei­nung, dass es mög­lich ist, eine sol­che zu modellieren…

Das Modell, mit dem The Eco­no­mist die Covid-19-Pan­de­mie unter­sucht hat, nutzt maschi­nel­les Ler­nen, um mehr als 100 natio­na­le Indi­ka­to­ren zu iden­ti­fi­zie­ren, die mit über­mä­ßi­gen Todes­fäl­len in mehr als 80 Län­dern, für die Daten ver­füg­bar sind, zu kor­re­lie­ren schei­nen. Zu die­sen Merk­ma­len gehö­ren die offi­zi­el­len Todes­fäl­le, die Men­ge der Covid-19-Tests und die Ergeb­nis­se von Anti­kör­per­un­ter­su­chun­gen, aber auch die geo­gra­fi­sche Lage, das Aus­maß der Inter­net­zen­sur und die Anzahl der Jah­re, die ein Land bereits eine Demo­kra­tie ist«

Kritik an Kaffeesatzleserei. Es geht um "Impfstoffe"

Sie kommt natür­lich laut­stark daher, wie die­se gan­zen Leugner:

»Aller­dings gibt es an die­sem Ansatz auch Kri­tik. Ein laut­star­ker Kri­ti­ker der Pan­de­mie-Model­lie­rung des Maga­zins ist Gor­don Shot­well, ein Daten­wis­sen­schaft­ler aus Hali­fax, der die­se in einem Blog­bei­trag als unver­ant­wort­lich bezeich­net. »Model­le wie die­se haben den Effekt, dass sie einen Anstrich von Objek­ti­vi­tät und wis­sen­schaft­li­chem Den­ken über etwas legen, das im Grun­de ein Mei­nungs­ar­ti­kel ist«, schreibt er. Im Sep­tem­ber 2021 bei­spiels­wei­se hat­te das Maga­zin sei­ne Modell­er­geb­nis­se ver­wen­det, um die Zahl der Pan­de­mie­to­ten in Kenia auf 19 000 bis 110 000 zu schät­zen, wäh­rend die offi­zi­el­le Zahl bei 4746 lag.

Shot­well kri­ti­siert die Vor­ge­hens­wei­se und wie das Sys­tem des maschi­nel­len Ler­nens trai­niert wor­den ist. Es sei nicht ohne Wei­te­res über­trag­bar auf Län­der wie Kenia: »Man kann nicht ein Modell auf rei­che Län­der mit hoher Lebens­er­war­tung trai­nie­ren und es dann auf arme Län­der mit nied­ri­ger Lebens­er­war­tung anwen­den«, sagt Shot­well. Die Ergeb­nis­se sei­en ver­fälscht. Sol­stad sieht das, wenig über­ra­schend, anders: »Ich den­ke, es ist bes­ser, eine unsi­che­re Zahl anzu­ge­ben, als sich auf eine sehr siche­re Zahl zu ver­las­sen, die ein­deu­tig falsch ist.«

Sehr nied­ri­ge oder gar kei­ne »offi­zi­el­len« Zah­len für Covid-19-Todes­fäl­le in Län­dern, in denen die Daten lücken­haft sind oder feh­len, stel­len ein eige­nes Pro­blem dar, sagt er. Sie haben unsin­ni­ge Theo­rien genährt, wonach die Men­schen in Afri­ka eine gene­ti­sche Resis­tenz gegen die Krank­heit haben und kei­ne inter­na­tio­na­le Hil­fe oder Impf­stof­fe benö­ti­gen.«

End­lich ist die Kat­ze aus dem Sack und der Hase in den Pfef­fer gelegt.

»Umfragen und Gräberzählungen

Die­sen Monat berich­te­te bei­spiels­wei­se ein Team unter der Lei­tung des Epi­de­mio­lo­gen Prab­hat Jha von der Uni­ver­si­tät Toron­to in Kana­da über die Ergeb­nis­se einer Tele­fon­um­fra­ge unter Erwach­se­nen in Indi­en, die von einem pri­va­ten Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut durch­ge­führt wur­de, das die Pan­de­mie verfolgt…

Mer­vat Alhaf­far, eine For­sche­rin im Bereich Public Health an der Lon­don School of Hygie­ne and Tro­pi­cal Medi­ci­ne (LSHTM), arbei­te­te an einer Stu­die, die eine noch direk­te­re Metho­de zur Schät­zung der Todes­fäl­le ver­wen­de­te: das Zäh­len von Grä­bern. Anhand von Satel­li­ten­bil­dern von elf Fried­hö­fen in der Pro­vinz Aden im Jemen ergab die Stu­die, dass die wöchent­li­chen Bestat­tun­gen zwi­schen April und Sep­tem­ber 2020 um bis zu 230 Pro­zent zuge­nom­men haben. Die Stu­die schätzt, dass sich die Zahl der Todes­fäl­le in der Regi­on auf Grund der Covid-19-Pan­de­mie im sel­ben Zeit­raum auf 2120 beläuft. Ein ande­res LSHTM-Team hat die­sel­be Tech­nik ange­wandt, um fri­sche Grä­ber in Moga­di­schu, Soma­lia, zu zäh­len, und schätzt, dass die Zahl der über­zäh­li­gen Todes­fäl­le in der Stadt zwi­schen Janu­ar und Sep­tem­ber 2020 zwi­schen 3200 und 11 800 liegt...«

Demograf ist "irgendwie traurig"

Der Arti­kel endet mit einem Absatz, der alles vor­her Geunk­te demen­tiert, indem er Andrew Noy­mer, Demo­graf an der Uni­ver­si­tät von Kali­for­ni­en, zitiert.

"Das bedeu­tet, dass die tat­säch­li­che Zahl der Todes­op­fer von Covid-19 immer umstrit­ten sein könn­te. »Wir wis­sen immer noch nicht, wie vie­le Men­schen bei der Grip­pe­pan­de­mie von 1918 gestor­ben sind, aber ich dach­te immer, wir wüss­ten ziem­lich genau, wie vie­le Men­schen bei der nächs­ten Pan­de­mie ster­ben wür­den, weil wir in der moder­nen Welt leben«, sagt Noy­mer. »Aber das ist nicht der Fall, und das ist für mich als Demo­graf irgend­wie trau­rig.«"

(Her­vor­he­bun­gen nicht im Original.)

6 Antworten auf „Zwanghaft mehr "Corona-Tote" modelliert“

  1. Verfassungskrise, die von den Bürgern und den Repräsentanten der Verfassungsorgane mehrheitlich nicht als solche erkannt wird! sagt:

    Jes­si­ca Hamed
    @jeha2019
    „Die Bun­des­re­pu­blik schwebt in einer Ver­fas­sungs­kri­se, die von den Bür­gern und den Reprä­sen­tan­ten der Ver­fas­sungs­or­ga­ne mehr­heit­lich nicht als sol­che erkannt wird.“
    Inter­es­san­te Gedan­ken und der Wunsch nach #Ver­söh­nung:
    Down poin­ting back­hand index
    welt​.de
    Coro­na-Debat­te: Die Auf­kün­di­gung der Repu­blik – WELT
    Die dem­ago­gi­sche Mora­li­sie­rung der Pan­de­mie-Poli­tik muss enden, wenn wir wei­ter fried­lich zusam­men­le­ben wol­len. Die Bun­des­re­pu­blik schwebt in einer Ver­fas­sungs­kri­se, die von den Reprä­sen­tan­ten der…
    5:31 PM · Jan 29, 2022
    https://​twit​ter​.com/​j​e​h​a​2​0​1​9​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​8​7​4​7​8​6​0​2​7​5​7​2​5​1​0​7​5​?​c​x​t​=​H​H​w​W​h​o​C​5​h​Z​D​6​y​q​Q​p​A​AAA

  2. Jes­si­ca Hamed
    @jeha2019
    Ich übersetze: 

    die Gesund­heits­äm­ter in #RLP kom­men nicht mehr hinterher. 

    Wenn man kei­ne Kon­takt­nach­ver­fol­gung mehr macht, hat man sinn­vol­ler­wei­se die Stra­te­gie geändert. 

    #Pro­tec­tion statt #Con­tain­ment.
    Kon­se­quent wäre dann #2G und #3G abzu­schaf­fen. #Ser­vicet­weet
    Quo­te Tweet
    Lan­des­re­gie­rung Rheinland-Pfalz
    @rlpNews
    · 7h
    #Ser­vicet­weet: Gas­tro­no­men, Hotels, Fit­ness-Stu­di­os, Fri­seu­re u.a. in #RLP müs­sen ab Mon­tag Kon­takt­da­ten nicht mehr erfassen.
    Mehr Details in aktu­el­ler Bekämp­fungs­ver­ord­nung (30. CoBeL­VO, gül­tig ab 31.01.22) via @MWGRLP unter:
    https://​coro​na​.rlp​.de/​d​e​/​s​e​r​v​i​c​e​/​r​e​c​h​t​s​g​r​u​n​d​l​a​g​en/
    Image
    5:02 PM · Jan 29, 2022
    https://​twit​ter​.com/​j​e​h​a​2​0​1​9​/​s​t​a​t​u​s​/​1​4​8​7​4​7​1​2​8​4​3​3​8​4​5​0​4​3​4​?​c​x​t​=​H​H​w​W​h​I​C​z​y​Z​H​Q​x​6​Q​p​A​AAA

  3. Die Afri­ka­ner kön­nen sich nicht eben nicht die­se stän­di­ge Test­e­r­ei leis­ten und folg­lich gibt es viel weni­ger Coro­na-Tote nach WHO-Defi­ni­ti­on. Die­se stän­di­ge Test­e­r­ei ist ja eine der Haupt­kri­tik­punk­te. Wol­le Wodarg sag­te ja schon früh, man müs­se nur auf­hö­ren zu tes­ten und die "Pan­de­mie" sei beendet.

    Statt­des­sen wird nur den Kri­ti­ker unter­stellt, man wür­de gene­ti­sche Ursa­chen ins Feld füh­ren, war­um die Afri­ka­ner ohne die Sprit­ze so gut dastünden.

  4. Ich möch­te nicht wis­sen, wie und wo Herr Adams eine Zahn­bürs­te führt um sich in Fol­ge sei­ner Hand­lung eine HIV-Infek­ti­on zuzu­zie­hen. Doch ist schon lan­ge bekannt, dass im 30-jäh­ri­gen Krieg die Hälf­te der Welt­be­völ­ke­rung ver­starb (dama­li­ge Lebens­er­war­tung ca. 60 Jah­re). So ein­fach geht Statistik…

  5. Herr im Him­mel und Satan im Pfuhl! Man braucht kei­ne "anspruchs­vol­len Ana­ly­sen", um fest­zu­stel­len, dass die "Über­sterb­lich­keit" in Deutsch­land nicht beson­ders hoch ist. 

    Alles was man braucht ist eine enfa­che Zeit­rei­hen­ana­ly­se. Dann erkennt man das seit 2010 herr­schen­de Drei-Jah­res-Mus­ter (ein schwa­ches, zwei star­ke Ster­be­jah­re, die Rei­hen­fol­ge ist varia­bel, die Sche­re zwi­schen stark und schwach wird stär­ker). Danach sieht man, dass auf die drei Jah­re 2019 bis 2021 ver­teilt min­des­tens 110.000, wahr­schein­li­cher 130.000 und als Spit­zen­wert für einen halb­wegs nor­ma­len Ver­lauf etwa 150.000 zusätz­lich Tote zu erwar­ten waren. Für die drei Jah­re ins­ge­samt 2.910.000 bis 2.950.000 Tote und für 2021 als Schluss­jahr des Zyklus zwi­schen 985.000 und 1.025.000.

    Es sind nach den bis­he­ri­gen Daten, die sich jetzt nur noch wenig ver­än­dern wer­den, tat­säch­lich in 2021 etwa 1.020.000 und ins­ge­samt 2019–2021 2.945.000 Men­schen in Deutsch­land gestorben.
    Par­al­lel zum Coro­na-Virus hat­ten wir dem­nach eine ange­spann­te Sterb­lich­keit im obe­ren Bereich einer kon­ser­va­ti­ven Schätzung. 

    Ja, der Herr Demo­graf hat Recht: man weiß nicht wie­viel Men­schen wegen der Pan­de­mie gestor­ben sind. Das wird man auch nie­mals wis­sen, denn Todes­ur­sa­chen sind extrem kom­plex, oft spie­len ver­schie­de­ne Ele­men­te eine Rol­le, und die Daten­ge­win­nung ist lücken­haft und mit maxi­ma­ler Unsi­cher­heit behaftet.
    Bei die­ser Idiode­mie kommt noch hin­zu, dass man durch "Maß­nah­men" mög­li­cher­wei­se mehr Men­schen vor­zei­tig zu Tode beför­dert als geret­tet hat – und auch das wird man nie­mals her­aus­fin­den, was viel­leicht auch ganz gut ist.

    Ich könn­te sowie­so jedes Mal kot­zen, wenn ich "Wis­sen­schaft­ler" sehe, die Model­le für die Auf­klä­rung von Zah­len­räu­men und Zusam­men­hän­gen gleich­zei­tig benut­zen wol­len. Wenn die­se Super­hir­ne dann auch noch auf Basis von aus demo­gra­fi­scher Sicht viel zu kur­zen Zeit­räu­men model­lie­ren, hilft wirk­lich nichts mehr.

  6. Die Hun­gers­not und der Krieg kom­men im Jemen selbst­ver­ständ­lich als Ursa­che der Über­sterb­lich­keit nicht in Frage.

    ("nega­ti­ve Über­schuss­sterb­lich­keit"- sol­che Begrif­fe kön­nen auch nur schwur­beln­den Wich­tig­tu­ern einfallen)

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