Zweifelt Pfizer-Chef an mRNA-Technologie?

Diese Behauptung bewegt sich gera­de durch die "sozia­len Medien". Es han­delt sich um den "Lauterbach-Effekt", der dar­auf auf­baut, Texte nicht oder nicht zu Ende zu lesen. In dem Interview mit der "Washington Post" vom 10.3., das für die Meldungen her­an­ge­zo­gen wird, sagt Bourla das genaue Gegenteil: Die mRNA-Technologie "… ist kein Allheilmittel. Sie wird nicht die Lösung für alle Krankheiten der Welt sein, aber wir krat­zen gera­de erst an der Oberfläche. Ich bin mir sicher, dass wir viel mehr Impfstoffe für ande­re Krankheiten mit Hilfe von mRNA sehen wer­den, aber ich bin auch sehr zuver­sicht­lich, dass wir kon­stan­te Behandlungen mit Hilfe von mRNA sehen wer­den."

Es gibt eine gan­ze Reihe ande­rer inter­es­san­ter Äußerungen Bourlas. Hier Auszüge aus dem Transkript (washing​ton​post​.com, 10.3.):

»MR. CAPEHART: …Ich habe das gele­sen, weil ich hier ein wenig in die Tiefe gehen und mich mit der mRNA-Technologie beschäf­ti­gen möch­te. Als Sie und Ihre Kollegen ver­such­ten zu ent­schei­den, wel­chen Weg sie ein­schla­gen soll­ten, den tra­di­tio­nel­len Impfstoffweg oder den mRNA-Weg, schrie­ben Sie, dass es, Zitat, "am kon­train­tui­tiv­sten war, den mRNA-Weg zu gehen", und den­noch haben Sie die­sen Weg gewählt. Erklären Sie, warum.

DR. BOURLA: Es war kon­train­tui­tiv, weil Pfizer auf dem Tisch lag, sehr gute Erfahrungen und Fachkenntnisse mit meh­re­ren Technologien hat­te, die einen Impfstoff lie­fern könn­ten, und die Novartis, die eini­ge der Impfstoffe sind, wir waren sehr gut dar­in. Bei den Proteinimpfstoffen waren wir sehr gut und auch bei vie­len ande­ren Technologien.

mRNA war eine Technologie, aber wir hat­ten weni­ger Erfahrung, wir arbei­te­ten nur zwei Jahre dar­an, und tatsäch­lich war mRNA eine Technologie, die bis zu die­sem Tag kein ein­zi­ges Produkt gelie­fert hat­te, kei­nen Impfstoff, kein ande­res Medikament. Es war also sehr kon­train­tui­tiv, und ich war über­rascht, als man mir vor­schlug, dies sei der rich­ti­ge Weg, und ich stell­te es in Frage. Ich bat sie um eine Begründung, wie man so etwas sagen kann, aber sie kamen und waren sehr, sehr über­zeugt, dass dies der rich­ti­ge Weg ist.

Sie waren der Meinung, dass die zwei­jäh­ri­ge Arbeit an mRNA seit 2018 zusam­men mit BioNTech zur Entwicklung des Grippeimpfstoffs sie davon über­zeugt hat, dass die Technologie aus­ge­reift ist und wir kurz davor ste­hen, ein Produkt zu entwickeln.

Also haben sie mich über­zeugt. Ich bin mei­nem Instinkt gefolgt, dass sie wis­sen, was sie sagen. Sie sind sehr gut, und wir haben damals die­se sehr schwie­ri­ge Entscheidung getroffen.

MR. CAPEHART: Und die Sache mit der mRNA ist, dass sie, weil sie syn­the­tisch ist, den Zeitaufwand redu­ziert? Es macht es viel ein­fa­cher, sie neu zu justie­ren, neu zu bear­bei­ten, an das Virus anzu­pas­sen, für das man ver­sucht, einen Impfstoff zu ent­wickeln oder gegen das man vor­ge­hen will?

DR. BOURLA: Da haben Sie abso­lut Recht. Das ist einer der vie­len Vorteile, die die­se Technologie mit sich bringt. Der Grund, war­um sie etwas vor­schlu­gen, das ein­deu­tig ris­kan­ter war als die ande­ren, waren die vie­len Vorteile, die sich erge­ben, wenn wir erfolg­reich sind. Wir haben sehr gut ana­ly­siert und wuss­ten, dass wir uns in einer Pandemie befin­den. Und es ist durch­aus mög­lich, dass wir jetzt vie­le neue Varianten sehen wer­den. Wir woll­ten also eine Technologie haben, die wir im Falle einer Anpassung des Impfstoffs sehr schnell ein­set­zen kön­nen, und mRNA kann inner­halb von Wochen das lei­sten, wofür ande­re Technologien Monate brauchen.

Zweitens woll­ten wir eine Technologie ver­wen­den, die die Möglichkeiten zur Verstärkung der Immunreaktion durch zusätz­li­che Injektionen nicht ein­schränkt, wenn dies erfor­der­lich ist, und mRNA ist dafür sehr gut geeig­net. Anders als zum Beispiel bei Adenoviren gibt es Probleme, wenn man ver­sucht, eine zwei­te oder drit­te Dosis zu ver­ab­rei­chen. Das schafft Probleme.

Aus die­sem und vie­len ande­ren Gründen haben wir uns für ein Produkt ent­schie­den, das zwar deut­lich mehr Risiken birgt, aber im Falle eines Erfolges alle Eigenschaften auf­weist, die für eine rasche und mas­sen­haf­te Bekämpfung einer Pandemie erfor­der­lich sind…«

Boostern forever

»MR. CAPEHART: Lassen Sie uns also mehr über den Impfstoff spre­chen, Dr. Bourla. Jetzt, wo wir den Impfstoff haben, habe ich den Impfstoff bekom­men, ich wur­de geboo­stet, und so habe ich… ich habe die zwei Impfungen des Impfstoffs bekom­men, und ich wur­de geboo­stet. Ich habe also drei Impfungen bekom­men, drei Impfungen. Jetzt fra­gen sich die Leute, ob sie eine vier­te Impfung brau­chen? Werden wir eine vier­te Impfung benö­ti­gen, um unse­re Immunität aufrechtzuerhalten?

DR. BOURLA: Ich den­ke, das wer­den wir. Ich den­ke, wir wer­den es tun, und wir… der Grund dafür ist das Omikron, wirk­lich. Ich war der Meinung und hat­te die­se Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass wir mit einer drit­ten Impfung in der Lage sein soll­ten, einen Immunschutz zu errei­chen, der ein Jahr lang anhält, und dann soll­ten wir in der Lage sein, zu jähr­li­chen Auffrischungsimpfungen über­zu­ge­hen, was das eigent­li­che Ziel ist.

Aber Omikron hat die­se Gleichung ver­än­dert, und Omikron ist unter allen Varianten, die wir bis­her gese­hen haben – und das waren vie­le – die beste. Omikron ist, glau­be ich, der fünf­zehn­te Buchstabe des grie­chi­schen Alphabets – ist die erste und ein­zi­ge, die in der Lage war, den Schutz, den ein Impfstoff den Menschen bie­tet, erheb­lich in Frage zu stel­len, und des­halb brauch­ten wir die drit­te Dosis. Und die drit­te Dosis war in der Lage – die zwei Dosen schütz­ten sehr schlecht gegen Omikron, aber die drei Dosen schütz­ten sehr gut gegen Krankenhausaufenthalte und Tod, nicht so gut gegen die Infektionen, aber auch ziem­lich schnell. Es hält nicht lan­ge an, und wahr­schein­lich wer­den wir eine vier­te Dosis benötigen.

Und dar­an arbei­ten wir im Moment sehr inten­siv. Es gibt natür­lich vier Dosen des aktu­el­len Impfstoffs, und ich den­ke, unse­re Daten deu­ten dar­auf hin, dass sie schüt­zen – sie ver­bes­sern den Schutz dra­ma­tisch, die vier­te Dosis im Vergleich zur drit­ten für Omikron nach eini­ger Zeit, nach, sagen wir, drei bis sechs Monaten.

Aber wir arbei­ten im Moment an Impfstoffen der näch­sten Generation. Wir gene­rie­ren eine Menge Daten aus vie­len Gencode-Status, die wir sehr fort­ge­schrit­ten testen, gute Wissenschaft, ich wür­de sagen, das wür­de uns ermög­li­chen, zum einen einen Impfstoff zu ent­wickeln, der alle Varianten abdeckt, alle neuen.

Zweitens, um einen Impfstoff zu ent­wickeln, der län­ger hält, einen Impfstoff, der ein Jahr hal­ten könn­te, denn ich den­ke, das ist es, was die Welt wirk­lich braucht. Nach zwei Jahren brau­chen wir eine drit­te oder vier­te oder fünf­te Dosis, die Menschen wer­den müde, und wie Sie sag­ten, ist die Frage, die Sie mir gestellt haben, in aller Munde und im Kopf. Und ich weiß, dass, wenn wir zu weni­ger als jähr­li­chen, sagen wir alle sechs Monate oder alle vier Monate statt­fin­den­den Impfungen über­ge­hen müs­sen, vie­le Menschen die Anweisungen nicht befol­gen wer­den, und das wird schwer­wie­gen­de Folgen haben. Wir müs­sen also einen Impfstoff ent­wickeln, der ein Jahr lang hält.

MR. CAPEHART: Okay. Wie weit sind wir dann von die­sem neu­en Impfstoff ent­fernt, von dem Sie spre­chen und der ein Jahr lang hält?

DR. BOURLA: Wir arbei­ten sehr inten­siv dar­an. Ich kann jetzt nicht mit Bestimmtheit sagen, wann er fer­tig sein wird und ob er zum Beispiel die­ses oder näch­stes Jahr fer­tig sein wird, aber wir arbei­ten sehr inten­siv dar­an. Ich bin mir nicht sicher, ob wir mit die­sem neu­en Impfstoff mit län­ge­rer Schutzdauer Erfolg haben wer­den, aber ich weiß, dass unse­re wis­sen­schaft­li­che Hypothese und die wis­sen­schaft­li­chen Fäden, an denen wir gera­de zie­hen, sehr, sehr stark sind.

Ich bin also zuver­sicht­lich, dass wir in der Lage sein wer­den, etwas zu pro­du­zie­ren und zu bewei­sen, dass es funk­tio­niert, und zwar nicht erst in sehr fer­ner Zukunft…«

Keinerlei Daten für "Impfstoff der nächsten Generation". Stoff für Kinder floppt

»MR. CAPEHART: Mm-hmm. Nun gut. Und ich möch­te nur etwas klar­stel­len. Die Daten, die Daten von Pfizer, wur­den an die FDA und die CDC über­mit­telt. Sie haben Ihre Daten, und jetzt war­ten Sie nur noch dar­auf, dass sie sie ana­ly­sie­ren, prü­fen und die Empfehlung abgeben?

DR. BOURLA: Sie sind noch nicht gelie­fert wor­den, aber sie wer­den bald gelie­fert wer­den. Aber wir hal­ten sie immer dar­über auf dem Laufenden, was sie zu erwar­ten haben. Wir über­ra­schen sie nie. Dies geschieht in Echtzeit, sowohl bei der US-Regierung als auch bei allen Agenturen, und das Gleiche gilt für Europa. Dasselbe gilt für Japan. Sie wol­len ver­ste­hen, wie sich die Dinge ent­wickeln, denn sie müs­sen sich vor­be­rei­ten. Sie wis­sen also mehr oder weni­ger, wie und was unse­re Daten sind, aber wir haben sie noch nicht offi­zi­ell ein­ge­reicht, weil wir noch nicht alle sehr detail­lier­ten Berichte fer­tig­ge­stellt haben, die aus­ge­füllt wer­den müs­sen. Das wer­den wir also bald tun.

MR. CAPEHART: Okay. Lassen Sie uns über den Impfstoff für Kinder spre­chen. Im Moment sind kei­ne Impfstoffe für Kinder unter fünf Jahren ver­füg­bar. Was hat zu der Verzögerung bei der Bereitstellung die­ses Impfstoffs geführt? Gibt es Probleme mit den kli­ni­schen Versuchen? Funktioniert die mRNA nicht? Können Sie eine Erklärung dafür geben?

DR. BOURLA: Nein, abso­lut. Ich den­ke, was bei der Differenz der pro­ji­zier­ten Tage pas­siert ist, ist Omikron…

Der Grund für unse­re Pläne war, die zwei­te Dosis ein­zu­rei­chen und spä­ter eine drit­te zu ver­ab­rei­chen, und tat­säch­lich wuss­te die FDA eine Zeit lang, dass Omikron bei Kindern erheb­li­che Probleme ver­ur­sacht – tat­säch­lich war Omikron für Erwachsene eine mil­de Krankheit, aber es ver­ur­sach­te viel mehr Fälle, päd­ia­tri­sche Fälle, als die vor­he­ri­gen Varianten. Und die FDA, wir selbst und die CDC, erhiel­ten vie­le Anfragen von Kinderärzten, die drin­gend etwas in ihrem Werkzeugkasten haben woll­ten, und wir dis­ku­tier­ten dar­über, ob wir die Daten für die zwei­te Dosis vor der drit­ten ein­rei­chen soll­ten, damit sie den Überprüfungsprozess begin­nen können.

Aber noch ein­mal: Weil Transparenz so wich­tig ist und wir nicht etwas ein­rei­chen woll­ten, das nicht gut aus­sieht, weil wir wuss­ten, dass zwei Dosen nicht so gut aus­se­hen wür­den, wie sie bei Erwachsenen aus­se­hen, und drei Dosen soll­ten sehr gut aus­se­hen, wie sie bei Erwachsenen aus­se­hen. Deshalb haben wir beschlos­sen, bis zur drit­ten Dosis zu warten.

MR. CAPEHART: Letzte Woche haben Beamte des Staates New York fest­ge­stellt, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs von Pfizer gegen COVID-Infektionen bei Kindern im Alter von 5 bis 11 Jahren wäh­rend der Omicron-Welle von 68 Prozent auf 12 Prozent gesun­ken ist. Was ist die größ­te Herausforderung, mit der Sie bei dem Impfstoff kon­fron­tiert sind, ins­be­son­de­re wenn es um sei­ne Wirksamkeit bei Kindern geht?

DR. BOURLA: Ja. Lassen Sie mich etwas klar­stel­len. Die Zahlen, die genannt wur­den, bezie­hen sich auf die Infektion, nicht auf schwe­re Erkrankungen, nicht auf Krankenhausaufenthalte oder Todesfälle. Die Zahlen gegen Krankenhausaufenthalte und Todesfälle sind viel, viel höher, aber es ist auch das, was ich Ihnen gesagt habe. Zwei Dosen wir­ken nicht gut gegen Omikron, und man braucht die drit­te Dosis. Und das ist es, was wir hof­fent­lich näch­sten Monat vor­le­gen werden…

MR. CAPEHART:Sie sag­ten zuvor, dass Pfizer auf eige­nes Risiko einen Omikron-spe­zi­fi­schen Booster her­stellt. Sind Sie noch dabei, oder war­ten Sie auf eine ande­re Variante? Wie sieht Ihr Entwicklungs- und Herstellungsplan für die­se Variante aus?«

Wenn er nicht funktioniert, werfen wir ihn weg.
Medikament wirkt sehr, sehr, sehr gut

»DR. BOURLA: Wir testen gera­de einen neu­en Impfstoff, und die­ser neue Impfstoff soll nicht gegen Omikron schüt­zen. Er soll gegen alle Varianten schüt­zen, auch gegen Omikron. Das ist sehr wich­tig zu beto­nen. Wir wol­len also min­de­stens die glei­chen sehr guten Ergebnisse gegen die ande­ren Varianten erzie­len wie mit dem vor­he­ri­gen Impfstoff und weit­aus bes­se­re Ergebnisse gegen Omicron als mit dem vor­he­ri­gen Impfstoff, also alles in allem.

Und wie wir es getan haben, als noch nicht klar war, ob der aktu­el­le Impfstoff funk­tio­nie­ren wird oder nicht, haben wir mit der Herstellung auf Risiko begon­nen. Wenn er nicht funk­tio­niert, wer­fen wir ihn weg, aber wenn er funk­tio­niert, sind wir in der Lage, ihn herzustellen…

MR. CAPEHART: Lassen Sie uns über das ora­le anti­vi­ra­le Mittel spre­chen. Die Einführung ver­lief lang­sam, weil Sie sag­ten, dass es sehr schwie­rig her­zu­stel­len ist. Haben Sie Möglichkeiten gefun­den, die Einführung zu beschleu­ni­gen? Haben Sie irgend­wel­che Zahlen, die Sie uns mit­tei­len können?

DR. BOURLA: In Bezug auf Omikron, mei­nen Sie?

MR. CAPEHART: Das ora­le Antivirus, das…

DR. BOURLA: Oh, natür­lich. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Es tut mir leid. Zunächst ein­mal möch­te ich klar­stel­len, dass das ora­le Virostatikum durch Omikron über­haupt nicht beein­träch­tigt wird, im Gegensatz zu einem Impfstoff. Aber es – Omikron ist schwie­ri­ger zu kon­trol­lie­ren als ein Impfstoff. Deshalb brau­chen wir mehr Dosen, und dann müs­sen wir einen bes­se­ren Impfstoff entwickeln.

Das der­zei­ti­ge Virostatikum wirkt sehr, sehr, sehr gut gegen Omikron. Wir kom­men sehr schnell vor­an, und wir sind genau auf dem rich­ti­gen Weg, ja. Wir haben der Welt sehr viel zu ver­spre­chen. Wir haben gesagt, dass wir 6 Millionen Dosen haben wer­den – Behandlungen, nicht Dosen – Behandlungen. Jede Behandlung besteht aus 30 Dosen, 30 Pillen – bis zum Ende des ersten Quartals, also bis zum Ende die­ses Monats, wer­den wir 6 Millionen haben, bis zum Ende des zwei­ten Quartals sogar noch mehr. Wir wer­den 24 wei­te­re haben, also ins­ge­samt 30, und danach noch ein­mal sehr gro­ße Mengen. Bis Ende des Jahres wer­den wir 120 Millionen Behandlungen durch­ge­führt haben. Die Dinge ent­wickeln sich also schnell.«

Warum das ganze Mißtrauen?

»MR. CAPEHART: Ich wer­de gleich auf die Fragen des Publikums ein­ge­hen, aber wir spre­chen hier über den Impfstoff. Aber wir hat­ten und haben in die­sem Land eine rie­si­ge Debatte über Menschen, die sich nicht imp­fen las­sen wol­len, die sich gegen die Impfung weh­ren. Sie haben in Ihrem Buch gleich zu Beginn geschrie­ben: "Was wäre, wenn wir die­se Durchbrüche erzielt hät­ten, nur um dann fest­zu­stel­len, dass die Öffentlichkeit den Kauf ver­wei­gert, weil sie kein Vertrauen in die Industrie, das Unternehmen oder die Wissenschaft selbst hat?" Sie sag­ten in einem Interview mit CBS "Sunday Morning", dass dies in hohem Maße der Fall war. Was den­ken Sie also – war­um gibt es Ihrer Meinung nach so viel Misstrauen gegen­über den COVID-19-Impfstoffen?

DR. BOURLA: Ja. Lassen Sie uns zunächst die Dinge ins rech­te Licht rücken. Die gro­ße Mehrheit der Menschen hat an die Wissenschaft geglaubt und sich imp­fen las­sen. Und die Zahlen, wie vie­le sie glaub­ten und wie vie­le nicht glaub­ten, vari­ie­ren von Land zu Land.

Ich weiß, dass in die­sem Land etwa 70 % der Berechtigten geimpft wur­den, und – aber – die Minderheit hat sich nicht imp­fen las­sen, aber das ist eine sehr beträcht­li­che Minderheit. Ehrlich gesagt ist die Zahl höher als ich dach­te und hoff­te, aber es wird mehr Menschen geben, die skep­tisch sind.

Diese Menschen sind in der Regel sehr gute Menschen. Normalerweise sor­gen sie sich um ande­re und um sich selbst. Sie haben Angst, dass die­ser Impfstoff nicht sicher und nicht wirk­sam ist. Sie haben Angst. Manche Menschen haben Angst vor den Nadeln. Manche Menschen haben Angst vor etwas Neuem in ihrem Körper, aber die Angst ist der Hauptgrund für so etwas.

Die Angst wur­de lei­der auch durch eine unglück­li­che poli­ti­sche Debatte geschürt. COVID und die Art und Weise, wie wir damit umge­hen, wur­de stark poli­ti­siert. Es wur­de zu einer poli­ti­schen Aussage dar­über, ob man eine Maske tra­gen will oder nicht. Wenn man gut war, von der einen Seite, soll­te man eine Maske tra­gen, und wenn man ein guter – ich wür­de sagen, Anhänger der ande­ren Seite war, soll­te man kei­ne Maske tra­gen. Das ist Unsinn. Man soll­te eine Maske auf der Grundlage des­sen tra­gen, was die Wissenschaftler als gut für den Schutz der öffent­li­chen Gesundheit bezeich­nen. Das Gleiche gilt für Impfstoffe. Dasselbe gilt für Behandlungen, für alles. Das ist also ein Problem.

Die ande­re Sache, die auch dazu bei­getra­gen hat, ist, dass es ein guter Grund für Fehlinformationen wur­de. Angst ist immer ein guter Nährboden für Fehlinformationen, und vie­le, sehr weni­ge Menschen, aber den­noch vie­le [many very small, small amount of peo­p­le, but many still], ver­brei­ten die­se Fehlinformationen und machen sie zu ihrer Lebensweise oder zu ihrem Profit. Und das hat auch eine Menge Probleme verursacht…

Leider ist in Ländern mit nied­ri­gem Einkommen ein sehr gro­ßer Teil der Bevölkerung nicht gut aus­ge­bil­det, und sie sind die ersten, die die­se Geschichte glau­ben. Das ist bedau­er­lich, und es hat Menschenleben gekostet…

Ich [hal­te] Behandlungen für äußerst wich­tig, denn trotz der Tatsache, dass wir sehr gute Impfstoffe haben und noch bes­se­re auf den Markt brin­gen wer­den, wer­den die Menschen auch in den kom­men­den Jahren an COVID erkran­ken. Wir brau­chen also etwas für die­je­ni­gen, die sich ent­we­der nicht geschützt haben oder bei denen es unwahr­schein­lich ist, dass sie sich trotz Impfung mit dem Virus ange­steckt haben. Für sie müs­sen Behandlungen zur Verfügung stehen…«

Operation Warp Speed und Mr. Trump

»MR. CAPEHART: [Eine Zuschauerin] fragt: "Wie hat die Operation Warp Speed die Impfstoffentwicklung bei Pfizer beeinflusst?"

DR. BOURLA: Ich den­ke, dass die Bemühungen und das Konzept, dass die Regierung eine Gruppe schaf­fen wür­de, die der Industrie hel­fen wür­de, den Durchbruch zu schaf­fen [to bring across the line], eine erfolg­rei­che Behandlung von Impfstoffen war. Es war ein sehr, sehr gutes Konzept, und ich den­ke, es war das Richtige zu tun.

Pfizer hat sich aus Gründen, die ich bereits mehr­fach erläu­tert habe, nicht dafür ent­schie­den, das Geld der Regierung anzu­neh­men. Zunächst ein­mal brauch­ten wir das Geld der Regierung nicht. Wir konn­ten es auf eige­ne Kosten tun.

Das war aber nicht der Grund, kein Geld anzu­neh­men, denn das kann man immer noch tun. Ich habe eine treu­hän­de­ri­sche Verantwortung für die Aktionäre, aber ich habe mich ent­schie­den, das Geld nicht anzu­neh­men, weil ich weiß, dass, wenn jemand einem Geld gibt, es nie ohne Bedingungen kommt. Sie wür­den also zumin­dest an allen Sitzungen teil­neh­men wol­len, bei denen sie wich­ti­ge Entscheidungen tref­fen. Werden wir eine Studie so oder so durch­füh­ren? Entscheiden wir uns für Kandidat A oder Kandidat B? Sollen wir jetzt oder spä­ter pro­du­zie­ren? All das. Und offen gesagt, wenn man Steuergelder erhält, soll­te man bes­ser prü­fen, was man für die­ses Geld tut, aber das woll­te ich nicht… 

Ich glau­be nicht, dass sie uns des­we­gen gebremst haben, aber sie haben uns das Leben schwer gemacht.

MR. CAPEHART: Also, Dr. Bourla, ich wer­de hier mit einer eige­nen Frage ein­stei­gen, da Sie hier über die Bürokratie spre­chen. Es war sehr klar, dass der dama­li­ge Präsident Trump den Impfstoff vor dem Wahltag 2020 auf den Markt brin­gen woll­te, aber die Ergebnisse von Pfizer wur­den erst sechs Tage nach der Wahl bekannt gege­ben. Hat der dama­li­ge Präsident Trump oder jemand aus sei­nem Stab Druck auf Sie oder Ihr Team aus­ge­übt, um zu ver­su­chen, die Ergebnisse des Impfstoffs frü­her zu veröffentlichen?

DR. BOURLA: Niemals ein legi­ti­mer Druck. Der Präsident selbst hat mich eini­ge Male ange­ru­fen, und auch wäh­rend der Anrufe, wie auch in der Öffentlichkeit, brach­te er zum Ausdruck, dass er den Impfstoff so schnell wie mög­lich und vor den Wahlen haben möch­te. Das war sehr deutlich.

Was mich betrifft, so woll­te ich das­sel­be, den ersten Teil, näm­lich den Impfstoff so bald wie mög­lich. Ich war agno­stisch gegen­über – es tut mir leid. Ich hat­te kein Interesse an Wahlen. Wahlen waren für mich kein offi­zi­el­ler Zeitplan. Ich woll­te den Impfstoff bis Ende Oktober haben, also noch vor den Wahlen, denn das war das Ziel, das ich mei­nem Team Monate im Voraus gesetzt hatte.

Letztendlich kam er acht Tage spä­ter. Für mich waren es also acht, neun Monate, wür­de ich sagen, in denen ich mir ein so ehr­gei­zi­ges Ziel gesetzt hat­te. Die Tatsache, dass ich den von mir gesetz­ten Zeitrahmen um acht Tage ver­fehlt habe, war nichts. Für jeman­den, der gehofft hat­te, dass sich die Wahlen ver­schie­ben wür­den, war das alles, und das hat, glau­be ich, einen bit­te­ren Beigeschmack hin­ter­las­sen. Das heißt aber nicht, dass ich oder irgend­je­mand bei Pfizer wäh­rend der Entwicklung des Impfstoffs unzu­läs­si­gen Druck von der Regierung erhal­ten hät­te. Nein.«

2 Milliarden Dollar investiert. So geht es weiter:

»MR. CAPEHART: … "Wie viel hat der Impfstoff gekostet?"

DR. BOURLA: Nun, der Impfstoff kostet immer noch, weil wir immer noch viel investieren… 

Ich habe errech­net, dass wir letzt­end­lich mehr als 2 Milliarden Dollar ver­brau­chen wer­den, die wir abschrei­ben müs­sen, wenn wir scheitern.

Wir haben die 2 Milliarden Dollar inve­stiert, und jetzt ist es natür­lich viel mehr, weil wir das Forschungsprogramm fortsetzen…

MR. CAPEHART: …"Wie wird Pfizer die mRNA-Technologie anpas­sen, um bes­ser auf zukünf­ti­ge Bedrohungen vor­be­rei­tet zu sein?"

DR. BOURLA: Ich den­ke, wir soll­ten dafür sor­gen, dass wir alle Technologien anpas­sen, und wir ent­wickeln vie­le Technologien wei­ter. Es ist nicht klar, ob eine künf­ti­ge Bedrohung am besten mit einer mRNA-Technologie oder mit einer neu­en Art von Technologie bewäl­tigt wer­den kann, die für die­se neue Bedrohung viel bes­ser geeig­net sein wird.

Deshalb habe ich bereits gesagt, dass wir unse­re Flexibilität bewah­ren müs­sen, indem wir ein flo­rie­ren­des Ökosystem der Biowissenschaften auf­recht­erhal­ten, und das ist auch mög­lich. Und wir soll­ten kei­ne Bedenken gegen den pri­va­ten Sektor haben, wenn wir ver­ste­hen, dass er uner­läss­lich war, um, sagen wir, die Welt gera­de jetzt zu retten.

Aber mRNA, ich weiß nicht, ob sie bei der näch­sten Pandemie zum Einsatz kom­men wird, aber ich weiß, dass es sich um eine Technologie mit dra­ma­ti­scher Zukunft han­delt. Sie ist kein Allheilmittel. Sie wird nicht die Lösung für alle Krankheiten der Welt sein, aber wir krat­zen gera­de erst an der Oberfläche. Ich bin mir sicher, dass wir viel mehr Impfstoffe für ande­re Krankheiten mit Hilfe von mRNA sehen wer­den, aber ich bin auch sehr zuver­sicht­lich, dass wir kon­stan­te Behandlungen mit Hilfe von mRNA sehen wer­den. Ich bin sicher, dass wir mit Hilfe die­ser Technologie gene­ti­sche Krankheiten behan­deln wer­den, und dass dadurch viel mensch­li­ches Leid gelin­dert wer­den wird…«

(Hervorhebungen nicht im Original.)

8 Antworten auf „Zweifelt Pfizer-Chef an mRNA-Technologie?“

  1. Das mag ja per­spek­ti­visch durch­aus alles rich­tig sein. Aber die Anwendung die­ser hoch­kom­ple­xen medi­zi­ni­schen Therapien kann nur mit per­sön­li­cher Zustimmung erfol­gen. Alles ande­re ist Körperverletzung.

  2. "Was die Welt braucht": jeden­falls nicht den meter­ho­hen Morast aus Infamie, Abgebrueht- und Verlogenheit, wie ihn der Dr. Bourla in trau­ter Eintracht mit dem "Journalisten" aus­kue­belt. Insgesamt Terrorregime nach Staatsstreich.

  3. Wissen
    NANO vom 11. März 2022:
    Ungerechtigkeit bei der Impfstoffverteilung

    Moderna hat sei­ne Rechte für ihren Covid-Impfstoff in 92 Ländern dau­er­haft ausgesetzt

    – Südafrika gehört nicht dazu. 

    Doch gera­de dort baut man den Impfstoff nach.
    Welche Folgen hat die­ser Verstoß gegen das Patentrecht?

    Produktionsland und ‑jahr: Deutschland 2022
    Datum: 11.03.2022
    https://​www​.3sat​.de/​w​i​s​s​e​n​/​n​a​n​o​/​2​2​0​3​1​1​-​s​e​n​d​u​n​g​-​n​a​n​o​-​1​0​0​.​h​tml

    [Moderna mit Rechten für kom­plet­te mRNA-Technologie in Teilen Afrikas!]

  4. "Zweifelt Pfizer-Chef an mRNA-Technologie?"

    Der Pfizer-Chef mag viel­leicht an der mRNA-Technologie berech­tig­te zwei­fel hegen, aber auch erst, NACHDEM Dr Robert Melone (in täti­ger Reue?) ein­dring­lichst und in aller Ausführlichkeit von der Verwendung der mRNA-Gen-Terapeutika abrät; 

    Was die anhal­ten­de Korrumpierbarkeit diver­ser Verantwortlicher in den Regierungen betrifft, scheint der Pfizer-Chef jedoch weit davon ent­fernt zu sein, irgend­wel­che Zweifel hoch­kom­men zu las­sen, wie sich auch im fol­gen­den Ausschnitt leicht nach­voll­zie­hen lässt:

    ".….Die mRNA-Technologie "… ist kein Allheilmittel. Sie wird nicht die Lösung für alle Krankheiten der Welt sein, aber wir krat­zen gera­de erst an der Oberfläche. Ich bin mir sicher, dass wir viel mehr Impfstoffe für ande­re Krankheiten mit Hilfe von mRNA sehen wer­den, aber ich bin auch sehr zuver­sicht­lich, dass wir kon­stan­te Behandlungen mit Hilfe von mRNA sehen werden."

    Klingt, in mei­nen Ohren, wie ein plan­mä­ßi­ger Großangriff gegen die gesam­te Menschheit. Wer stoppt diese(n) Wahnsinn(igen) ???

    Wie auch immer
    MFG – Ö

  5. Die Bezeichnung mRNA ist irre­füh­rend. Wer weiß was in die­sen Impfstoffen wirk­lich drin ist, mRNA ist es ganz sicher nicht. Weil das bio­lo­gisch gar kei­nen Sinn macht.

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