Zweimal Prof. Jürgen Graf

Er ist Ärztlicher Direktor der Universitätsklinik Frankfurt und Leiter des Planungsstabs sta­tio­nä­re Versorgung beim hes­si­schen Gesundheitsministerium. Was er weiß, paßt nicht zu den Aussagen des Gesundheitsministers:

faz​.net (23.9.)
aerz​te​zei​tung​.de (22.9.)

In der "FAZ" heißt es:

»… Stand Freitag müs­sen nach Angaben des hes­si­schen Sozialministeriums 69 Patienten mit einer Covid-Infektion inten­siv­me­di­zi­nisch behan­delt wer­den. In den mei­sten Fällen tau­che die Diagnose „Corona“ jedoch nur als Begleitdiagnose, nicht als Behandlungsgrund auf, erzählt Graf. Kollegen ande­rer Kliniken hät­ten ihm die­sen Eindruck bestätigt.

Kritik übt der Ärztliche Direktor an der vom 1. Oktober an gel­ten­den Neuregelung des Infektionsschutzgesetzes. Dieses sieht das Tragen von FFP2-Masken in der Klinik vor. Besucher und Personal müs­sen sich aus­nahms­los dar­an hal­ten. Bisher galt in den Kliniken das Tragen des chir­ur­gi­schen Mund-Nasen-Schutzes in den mei­sten Situationen als aus­rei­chend. Die Regelverschärfung sei den Mitarbeitern nur schwer zu ver­mit­teln. Im Alltag wür­den die Corona-Maßnahmen gelockert, weil die infek­tio­lo­gi­sche Gefährdung des Einzelnen abge­nom­men habe. In den Kliniken, in denen der Schutz vor Ansteckung in den ver­gan­ge­nen Jahren immer sehr ernst genom­men wor­den sei, wür­den sie hin­ge­gen ver­schärft. Das kön­ne dazu füh­ren, dass die zuvor von den Krankenhäusern getrof­fe­nen Regelungen fälsch­li­cher­wei­se als „nicht aus­rei­chend“ wahr­ge­nom­men werden.

Die FFP2-Maske erschwe­re laut Graf das Atmen, wes­halb nach 70 Minuten Pausen von 30 Minuten vor­ge­schrie­ben sei­en. Zeit, die an ande­rer Stelle wie­der feh­le und im Extremfall dazu füh­re, dass Kliniken weni­ger Patienten behan­deln können.

Nur wenige an System angeschlossen

Ebenfalls kri­tisch äußert sich der Ärztliche Direktor zu den neu­en Anforderungen, die im Zusammenhang mit dem zu erwar­ten­den Anstieg der Neuinfektionen an die Krankenhäuser gestellt wer­den. Die Meldung etwa, wie vie­le Betten einer Klinik belegt sind und wie vie­le Corona-Patienten aktu­ell behan­delt wer­den, sol­len seit eini­gen Wochen über ein bun­des­weit ein­heit­li­ches Portal zusam­men­lau­fen und somit einen bes­se­ren Überblick über das Infektionsgeschehen und die Kapazitäten im Gesundheitssystem geben. Problem nur: Bisher sind laut Graf nur weni­ge Häuser an das Deutsche Elektronische Melde- und Informationssystem für den Infektionsschutz, kurz Demis, ange­schlos­sen. Die Daten müs­sen in vie­len Fällen hän­disch an das Robert-Koch-Institut über­mit­telt wer­den. Die ange­dach­te zeit­li­che Entlastung stel­le sich als Zusatzbelastung für das Personal her­aus. „Das hilft uns nicht wirk­lich wei­ter“, sagt Graf. Es sei­en Verpflichtungen auf­er­legt wor­den, ohne die tech­ni­schen Grundlagen zu klä­ren…«


Ähnlich liest man in der "Ärztezeitung":

»… Aktuell gebe es hes­sen­weit rund 550 Patienten auf Normalstationen und 70 auf Intensivstationen. Bei den mei­sten sei eine Corona-Infektion ein Nebenbefund, die Patienten sei­en wegen ande­rer Diagnosen auf die Intensivstationen gekom­men. Auch für den Fall, dass die Zahlen im Herbst oder Winter wie­der stei­gen, sieht Graf die Kliniken orga­ni­sa­to­risch vor­be­rei­tet: „Wir sind gut gerüstet.“

Kritik an Tests und FFP2-Masken

Zwei Punkte des Infektionsschutzgesetzes kri­ti­siert Graf beson­ders: das anlass­lo­se Testen und die FFP2-Maskenpflicht. Das Gesetz schreibt vor, dass alle Mitarbeiter drei­mal die Woche gete­stet wer­den müs­sen. „Ich sehe nicht, dass das der Lage ange­mes­sen ist oder die Patienten- oder Mitarbeitersicherheit erhöht“, sag­te Graf. Grundsätzlich mit FFP2-Maske zu arbei­ten, sei für die Mitarbeiter „eine zusätz­li­che Beschwernis“. Beide Maßnahmen könn­ten zu Personalausfällen füh­ren und damit auch die Kapazitäten ein­schrän­ken…«

Eine Antwort auf „Zweimal Prof. Jürgen Graf“

  1. Wer ist bloß die­ser Prof. Graf? Und was hat der an der Drosten-Universität Frankfurt zu suchen? Kann man da nicht ein­fach mal jeman­den fra­gen, der wirk­lich Ahnung hat … wie Frau Prof. Ciesek?

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