Kommt Bewegung in die Linke?

https://​www​.welt​.de/​r​e​g​i​o​n​a​l​e​s​/​h​a​m​b​u​r​g​/​a​r​t​i​c​l​e​2​2​9​6​2​0​2​2​7​/​H​a​m​b​u​r​g​-​B​i​s​-​z​u​-​2​5​0​-​M​e​n​s​c​h​e​n​-​p​r​o​t​e​s​t​i​e​r​e​n​-​g​e​g​e​n​-​C​o​r​o​n​a​-​A​u​s​g​a​n​g​s​s​p​e​r​r​e​.​h​tml

»Gegner der nächt­li­chen Aus­gangs­be­schrän­kun­gen in Ham­burg sind am Don­ners­tag­abend trotz eines Ver­bots mit Trans­pa­ren­ten durch die Stadt­tei­le St. Pau­li und Alto­na gezo­gen – und schließ­lich von der Poli­zei zer­streut worden.

Wie ein Spre­cher der Poli­zei am Frei­tag­mor­gen sag­te, war zwar eine Kund­ge­bung mit 50 Teil­neh­men­den auf St. Pau­li ange­mel­det und zuge­las­sen wor­den. Im Lau­fe des Abends hät­ten sich aber bis zu 250 über­wie­gend jun­ge Men­schen am Demons­tra­ti­ons­ort ver­sam­melt. Etwa 200 von ihnen schlos­sen sich spä­ter dem nicht erlaub­ten Marsch an.

Die Teil­neh­men­den des Auf­zugs sei­en dem lin­ken Spek­trum zuzu­ord­nen gewe­sen. Es kam zu ver­ein­zel­ten Sach­be­schä­di­gun­gen. Unter ande­rem wur­de Mate­ri­al von einer Bau­stel­le auf die Stra­ße gezo­gen, und Pla­ka­te zu SPD-Wahl­ver­an­stal­tun­gen wur­den beschä­digt. Zu gewalt­sa­men Aus­ein­an­der­set­zun­gen mit den Ein­satz­kräf­ten kam es laut Poli­zei aller­dings nicht.«

10 Antworten auf „Kommt Bewegung in die Linke?“

  1. Das Ban­ner auf dem Bild spricht Bände.
    Auf die­se kri­mi­nel­le maro­die­ren­de Ban­de die­ser sog. "Lin­ken" kann man ger­ne verzichten.

  2. Bewe­gung? – Nicht wirklich.

    "In Bre­men enga­gie­ren sich eini­ge Mit­glie­der der Links­par­tei bei den rech­ten Quer­den­ken-Pro­tes­ten und haben zusätz­lich ver­sucht, die Lan­des­par­tei auf einen Coro­na­t­ruther­kurs umzu­schwen­ken. Letz­te­res ist mit gro­ßer Mehr­heit abge­lehnt wor­den. Es ist den­noch ein bedenk­li­cher, wenn auch nicht über­ra­schen­der, Vor­fall. Bei ten­den­zi­ell ver­schwö­rungs­my­tho­lo­gisch ange­hauch­ten Lin­ken kann die Pan­de­mie mit den dar­auf fol­gen­den Maß­nah­men zu einem ver­stärk­ten Ver­schwö­rungs­wahn führen.

    Anfäl­lig dafür dürf­te vor allem das Publi­kum sein, wel­ches sich vor sechs Jah­ren bei den Mahn­wa­chen for­mier­te. Es sind die Dehms, die Lafon­tai­nes, die Pis­pers, die Ken Jeb­sens (von vor sechs Jah­ren), die sich für bestimm­te Legen­den offen zei­gen und mit einem fal­schen Ver­ständ­nis des Kapi­ta­lis­mus ver­bin­den. Wenn das Kapi­tal­ver­hält­nis per­so­nif­ziert wird und man dunk­le Mäch­te im Hin­ter­grund ver­mu­tet, wel­che sinist­re Machen­schaf­ten aus­he­cken, ist die Quer­front zu rech­ten und rechts­ra­di­ka­len Krei­sen möglich.

    Ein Bei­spiel dafür wäre Anselm Lenz. Vor drei Jah­ren hat er noch grund­sta­bi­le Inter­views fern­ab jeg­li­chen Ver­schwö­rungs­ge­döns gege­ben, letz­tes Jahr hat er die Hygie­ne­de­mos in Ber­lin gestar­tet und gehört zum fes­ten Orga­ni­sa­ti­ons­kern der Truther­be­we­gung. Auf Demos läuft er auch 2021 zusam­men mit sei­ner Grup­pe vom "Demo­kra­ti­schen Wider­stand" mit roten Fah­nen und Che Gue­va­ra- Kon­ter­fei auf. Auch in Kas­sel misch­te sich eine pseu­do­lin­ke Trup­pe unter die 20.000 Seuchenfreundinnen.

    Sol­che Leu­te sind nicht zahl­reich, es gibt sie aber. Wäh­rend Anti­fa­schis­tin­nen Recher­che und Gegen­wehr zu Quer­den­ken orga­ni­sie­ren, kum­peln wie hier in Bre­men eini­ge Lin­ke offen mit Rechts­ra­di­ka­len. Wie links die­se Per­so­nen jetzt genau sind, soll­te nicht der Haupt­ge­gen­stand der Debat­te sein. Wich­tig ist, dass sol­che Men­schen kon­se­quent aus allen lin­ken Zusam­men­hän­gen aus­ge­schlos­sen werden."

    (aktu­el­ler Post von "Anti­fa Kampfausbildung")

    1. Mei­ne Ant­wort an die­se "Anti­fa":

      "Ver­gesst auch nicht die klei­nen Schur­ken die­ses Sys­tems. Merkt Euch die Namen,…"

      abge­se­hen davon, die sind auch noch so blöd, ihre eige­nen "Fol­lower" zu dis­sen: Pis­pers hat sich erst vor weni­gen Tagen als Regi­me­an­hän­ger geoutet.

    2. Lol. Die "Antii­fa " in zwit­scher Lau­ne. Mit zwei Sät­zen erst­ein­mal die Deu­tung des Kapi­ta­lis­mus Begriffs für sich bean­sprucht. , "Wer das macht , der ist.. " ich pro­bie­re es auch Mal; So etwas zu lesen und dar­an Spass kann wirk­lich nur der , der Nach­rich­ten auf Twit­ter für poli­ti­sche Auf­klä­rung hält.

  3. Ein­spruch! Hier han­delt es sich mit­nich­ten um „Bewe­gung“, eher um den Starr­sinn, das ewig glei­che immer wie­der abzu­spu­len und in Coro­na-Zei­ten den struk­tu­rell vor­han­de­nen Auto­ri­ta­ris­mus in lin­ken Orga­ni­sa­tio­nen zu nie erwar­te­te­ter Zuspit­zung zu füh­ren. Die wol­len kei­ne Aus­gangs­sper­re, dafür aber einen rich­ti­gen Shut­down. Es sind die Anhän­ger der Zero-Covid-Frak­ti­on: „Der Tenor: „Gegen die Aus­gangs­sper­re, für einen kon­se­quen­ten Lockdown“(Mopo). Auch heu­te haben sie eine Akti­on auf dem Rat­haus­markt ver­an­stal­tet mit glei­cher Ziel­rich­tung. Gegen die Aus­gangs­sper­re läßt es sich leicht argu­men­tie­ren, dürf­te es doch selbst dem letz­ten Dep­pen klar sein, dass es sich mit einer For­de­rung danach kei­ne Freun­de gewin­nen läßt.
    Lei­der han­delt es sich also auf kei­nen Fall um ein Früh­lings­er­wa­chen in der lin­ken Sze­ne. Dar­auf deu­te­te für mich schon das Trans­pa­rent hin auf dem Foto. Es rich­tet sich m.E. eher gegen die Lin­ken, die auch bei den anti-Maß­nah­men und pro-Grund­rech­te-Aktio­nen immer deut­li­cher auf­tre­ten. Ich kann mir nicht vor­stel­len, dass von denen momen­tan jemand so drauf ist, als Sym­bol ein bren­nen­des Poli­zei­au­to vor sich her zu tra­gen und das auch noch in irgend­ei­nen Zusam­men­hang mit (anti-kapi­ta­lis­ti­schen/­staat­li­chen) Bewe­gun­gen zu set­zen. Als Meta­pher für eine her­un­ter gekom­me­ne radi­ka­le Lin­ke dient es aller­dings sehr wohl.
    https://www.mopo.de/hamburg/polizei/unangemeldet–nach-corona-demo–150-menschen-ziehen-durch-hamburg-38250436?dmcid=f_feed_Hamburg
    Mal drauf ach­ten, wer das alles unter­schrie­ben hat:
    https://​ijv​-ham​burg​.org/​2​0​2​1​/​0​4​/​0​1​/​a​u​f​r​u​f​-​s​o​l​i​d​a​r​i​s​c​h​e​r​-​s​h​u​t​d​o​w​n​-​j​e​t​zt/?

    1. @Bri: Dem stim­me ich zu. Eini­ges bleibt inter­es­sant. Ein­mal das Miß­ver­hält­nis zwi­schen der Zahl der Orga­ni­sa­tio­nen, die den unsäg­li­chen Auf­ruf unter­schrie­ben, und dem gera­de­zu mick­ri­gen Häuf­chen der Teil­neh­men­den. Die Mit­glie­der fol­gen ihren Orga­ni­sa­tio­nen nicht mehr. Das mag lie­gen an den para­do­xen For­de­run­gen "Betrie­be dicht­ma­chen, um Kon­tak­te zu ver­mei­den!" und "Nie­der mit der Aus­gangs­sper­re!". Posi­tiv bleibt für mich, daß sie sich dem Ver­bot der Demo widersetzen.

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