Spahns Sprecher stammelt

Schon am 21.8. stam­mel­te Oliver Ewald, Pressereferent des Ministeriums von Jens Spahn, zu Engpässen bei den Testlaboren. Das dürf­te noch aktu­ell sein.

"… sozu­sa­gen… hat das RKI das ein­ge­ord­net, … sozu­sa­gen ver­neint, äh, äh, ähm… sehr punk­tu­ell und auch zeit­lich begrenzt, … äh, äh… eben, daß das im Einzelfall nicht bedient wer­den kann,… wir haben sozu­sa­gen in der bun­des­wei­ten Sicht, äh, … kei­ne flä­chen­decken­de Engpässe"

Quelle: https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​6​M​l​6​y​I​S​A​ZOs

Bäckerei: Kein Zutritt ohne Maske trotz Attests

Die bran­den­bur­gi­sche Bäckerei Bubner (240 Beschäftigte mit 19 Filialen) sieht sich nicht imstan­de, KundInnen in ihre Geschäfte ein­zu­las­sen, die wegen eines Attestes kei­nen Mundschutz tra­gen müs­sen. Um Erklärung gebe­ten teilt das Unternehmen mit:

»Sehr geehr­te…,
vie­len Dank für Ihre Nachricht und Ihre offe­nen Worte.
Ich kann Ihre Frage gut verstehen.

Zur gesetz­li­chen Maskenpflicht an sich, muss ich Ihnen lei­der mit­tei­len, dass sich mei­ne Kollegin kor­rekt ver­hal­ten hat, da wir dies betrieb­lich ange­wie­sen haben. Leider ist es uns als Bäckerei, als Ort des täg­li­chen Zusammentreffens vie­ler Menschen unter den der­zei­ti­gen Bedingungen und Regeln, was die Maßnahmen und Kontrollen zur Eindämmung des und Schutz vor die­sem Virus nicht anders mög­lich, als eine gene­rel­le Maskenpflicht für alle unse­re Filialen aus­zu­spre­chen.

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Wahre Gleichberechtigung: Frauen als "Journalismus"-Preis-Messies

Mit dem Preis der Bundespressekonferenz wer­den zwei Frauen aus­ge­zeich­net, die uns unver­geß­li­che Stunden mit Christian Drosten und sei­nem Podcast geschenkt haben.

Wissenschaftsjournalistin ist für die Bundespressekonferenz offen­bar eine Bezeichnung, die so ziem­lich jede tra­gen darf. Journalismus muß sie jeden­falls nicht stu­diert haben, für einen medi­zi­ni­schen Podcast reicht auch, mal Germanistik-Seminare belegt zu haben. Über Korinna Hennig weiß Wikipedia:

»Hennig stu­dier­te erst Germanistik und Geschichte in Bamberg, Salamanca und Hamburg. Später arbei­te­te sie beim Privatradio und kam 2002 zu NDR Info. Hennig ist seit­dem dort tätig. 

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Endlich wird Olfert Landt gewürdigt. Und Constanze auch

Haben wir ihn ver­mißt? Natürlich haben wir bedau­ert, so lan­ge nichts mehr über den Erfinder von Corona lesen zu können. 

Nun hat sich die Weberbank unse­rer ange­nom­men und ein schö­nes, neu­es Porträt ver­öf­fent­lich. Die Bank ist stolz dar­auf, "2019 bereits zum elf­ten Mal in Folge die Höchstnote 'sum­ma cum lau­de' im Report 'Die Elite der Vermögensverwalter im deutsch­spra­chi­gen Raum'" erhal­ten zu haben. Sie schreibt:

»Während in Deutschland die Geschäfte noch die Weihnachtsumsätze bilan­zier­ten und die Bundeskanzlerin rou­ti­ne­mä­ßig die Sternsinger emp­fing, starb im chi­ne­si­schen Wuhan nach offi­zi­el­len Angaben der erste Mensch an einem neu­ar­ti­gen Virus. Rund 8000 Kilometer davon ent­fernt schreck­te das in Berlin den Biochemiker Landt auf. Erreger unbe­kannt. Landt tipp­te auf ein Grippevirus, Christian Drosten auf Corona. Stündlich wur­den die Datenbanken abge­fragt. Als end­lich die Gensequenz ver­öf­fent­licht wur­de, schrit­ten die Charité-Virologen und Landt zur Tat. Der Entwurf für einen neu­en Test dau­ert nur ein, zwei Stunden.

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Brandenburg: Hochzeiten erlaubt. NRW: Autokino mit Mindestabstand für Pkw

Der Tagesspiegel bringt eine Übersicht über das Chaos nach den Vereinbarungen der Kanzlerin und der MinisterpräsidentInnen über "ein­heit­li­che" und "ver­bind­li­che" Maßnahmen. Hier ein paar Perlen daraus:

Berlin:

»Es dür­fen sich also nicht drei Haushalte in belie­bi­ger Konstellation tref­fen, son­dern nur ein Haushalt von bis zu acht Personen mit zwei Einzelpersonen, die jeweils eine eige­ne Wohnung haben. Die Zahl von acht Personen ergibt sich aus der Obergrenze von zehn Anwesenden bei jeg­li­chen Treffen.«

Brandenburg:

»Eine Besonderheit: Hochzeiten blei­ben aus­drück­lich erlaubt. Die Veranstalter müs­sen aller­dings auf das Abstandsgebot, die Maskenpflicht und Teilnehmerbegrenzungen achten…

Kinder bis 14 Jahre dür­fen sich in Brandenburg auf Spielplätzen und ‑flä­chen unter dem frei­en Himmel aus­to­ben – in Begleitung einer Aufsichtsperson.«

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Nur fahrlässig oder kriminell? 170 Schulen in Berlin mit Maskenpflicht

Ginge es nicht um Kinder und Jugendliche, könn­te man sich scheckig lachen über den Wahnwitz, der in Berlin an den Schulen betrie­ben wird. So aber muß man Begriffe zwi­schen "fahr­läs­sig" und "kri­mi­nell" verwenden.

Ohne irgend­ei­nen Bezug zu rea­len Erkrankungen wer­den in den Berliner Bezirken die wider­sprüch­lich­sten Zwangsmaßnahmen ergrif­fen. Auf tages​s​spie​gel​.de ist davon zu lesen, daß allein 35 Grundschulen betrof­fen sind.

»Es gibt sechs Bezirke…, in denen alle Schulen im "gel­ben" Bereich blei­ben. Ganz anders die Lage in Mitte, wo 28 Schulen in Stufe "Orange" rut­schen. In Friedrichshain-Kreuzberg sind es 20, in Tempelhof-Schöneberg sie­ben und in Neukölln nur vier.«

Absurderweise sind die Bezirke, in denen alle Schulen gestraft wer­den, die­je­ni­gen mit den nied­rig­sten "Inzidenz"-Zahlen. Selbst für die vier Schulen in Neukölln gilt:

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"Im Kampfeinsatz gegen das Virus"

Die FAZ bleibt bei ihrer mili­ta­ri­sti­schen Sprache (s. FAZ in Kriegs-Rhetorik). Unter obi­gem Titel teilt sie uns am 31.10. mit:

»Die Bundeswehr hält 15.000 Mann gegen die Pandemie bereit. Sie sol­len in Pflegeheimen hel­fen und die Gesundheitsämter unter­stüt­zen. Doch nicht über­all ist die Hilfe willkommen.

Mit der wach­sen­den Zahl von Corona-Fällen steigt auch die Zahl der Bundeswehrsoldaten, die ins­be­son­de­re bei der Nachverfolgung von Infektionsketten ein­ge­setzt wer­den. Nach Angaben der Streitkräftebasis waren Ende der Woche aktu­ell 3200 Soldaten im Corona-Einsatz, für 720 wei­te­re wer­de der­zeit geplant. Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, sag­te am Rande eines Besuchs in einem Pflegeheim in Sachsen, die Bundeswehr ste­he mit einem Einsatzkontingent von 15.000 Soldaten wei­ter­hin bereit. Rund 5000 davon sind kurz­fri­stig abruf­bar, dar­un­ter auch vie­le Reservisten, die sich frei­wil­lig gemel­det haben.«

Es wird aber auch Positives berichtet:

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Alarmierendes aus einem Test-Labor

Neben Sätzen, die man nicht haben muß, wie

»Op de Roodt trägt einen hell­blau­en Schutzkittel und dazu Handschuhe, Maske und Brille. Die Haare hat sie zu einem Dutt zusam­men­ge­bun­den. "Man ist manch­mal platt, wenn das Regal immer wie­der voll wird und man kein Ende sieht", sagt sie. Draußen hat sich schon die Dunkelheit über den Rhein gelegt.«

fin­det sich durch­aus Lesenswertes und Alarmierendes in einem Artikel vom 30.10. auf faz​.net:

»Für die Labore sind es gol­de­ne Zeiten, könn­te man mei­nen. Für jeden Test bekommt ein Labor zwi­schen 40 und 50 Euro – je nach­dem, wer ihn in Auftrag gibt. Doch vie­le Laborärzte sagen, mehr geht nicht.«

Das ist nicht wirk­lich so gemeint.

»Der Verband der akkre­di­tier­ten Labore in der Medizin warnt, man arbei­te schon seit eini­gen Wochen "am Anschlag". Maschinen und Personal sei­en einer stän­di­gen Dauerbelastung ausgesetzt.«

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Drosten hat "so eine Grundidee" und das RKI setzt sie sofort um

Seit dem 28.10. weist das RKI in sei­nen "Täglichen Lageberichten" eine "7‑Tage-Inzidenz der ≥ 60-Jährigen" aus. Am 27.10. hat­te Christian Drosten in sei­nem Podcast erklärt:

»Und wenn man jetzt nur eine Abschätzung will von der Gefährlichkeit momen­tan, wenn man die rei­nen Inzidenzzahlen mal anders bewer­ten will, dann könn­te man auch sagen, man nimmt nur die Inzidenz bei den Älteren. Denn bei denen weiß man, dass die Folge immer mehr Krankenhausaufnahmen und schwe­re Verläufe sind. Könnte man also sagen Ü50-Inzidenz, also die Neuinfektionen über 50, also bei über 50-Jährigen, oder man kann auch sagen Ü60, je nach Festlegung und Bevorzugung. Aber das war ein­fach mal so eine Grundidee und die ist natür­lich auch sehr ein­fach, weil die­se Zahlen vor­han­den sind… Dann wäre die­se gan­ze Diskussion eigent­lich schon bedient, das wäre eine Andersbewertung der rei­nen Inzidenzzahlen. Aber ich befürch­te, wir sind mitt­ler­wei­le sowie­so schon in ein ande­res Fahrwasser gekom­men. Wir haben die­se Diskussion gar nicht mehr. Wir sehen ja jetzt schon, wie die Krankenhausaufnahmen bis hin auch zu den Intensivaufnahmen stei­gen und steigen.«

Siehe aus­führ­li­cher: Wieder ein Highlight: Drosten-Podcast 62. Allerdings muß das RKI noch an den Zahlen schrau­ben. Die beträgt aktu­ell nur 67,8 gegen­über 104,9 bei allen "Fällen". Doch die Tests in Alten- und Pflegeheimen lau­fen auf Hochtouren.