Zuletzt waren selbst aus den Regierungsfraktionen verfassungsrechtliche Bedenken geäußert worden. Ein weiteres Handeln der Exekutive auf der Grundlage des Ermächtigungsgesetzes aus dem März vorbei an allen gesetzgeberischen Institutionen wurde als fragwürdig dargestellt. Ein monatelanges Durchregieren eines unter Ausschluß der Öffentlichkeit tagenden Klüngels von MinisterpräsidentInnen und Kanzlerin war und ist immer weniger vermittelbar.
Für heute hat sich der Klüngel darüber hinwegsetzen können. Wie er das gegen den vereinten Berufsstand von Ärztinnen und Ärzten und wachsende Skepsis in der Bevölkerung durchsetzen will, scheint rätselhaft. Nicht völlig ausgeschlossen werden kann der Versuch, immer mehr Soldaten in das Zivilleben eingreifen zu lassen und bewaffnete Bürgerwehren gegen "Maskenverweigerer" einzusetzen. Eine derartige Eskalation, verbunden mit weiteren Denunziationsaufrufen, Zensurmaßnahmen und juristischen Drohungen erscheint als Spiel mit dem Feuer, dessen Ergebnis nicht absehbar ist.
Die Erfahrungen der 20er und 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zeigen, wie eine mit Füßen getretene Demokratie im Faschismus endete, ja er geradezu herbeigeführt wurde dadurch. Doch an diesem Punkt sind wir nicht, zu schwach ist die Argumentationsbasis der Regierenden. Bis auf an zwei Händen abzuzählenden VirologInnen aus dem Drosten-Umfeld gibt es niemanden mehr, der sie stützt.
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