„Die Grippe zu finden ist leicht, googeln Sie einfach!“

Unter der Überschrift „Grippefälle stei­gen fast um das 20-fache“ mel­det die Berliner Zeitung:

„In der zurück­lie­gen­den Grippesaison hat es in Brandenburg fast 20 Mal mehr Fälle als in der Saison davor gege­ben – als es noch umfas­sen­de Corona-Schutzmaßnahmen gab. Von Anfang Oktober 2022 bis Mitte Mai die­ses Jahres sei­en 13 386 Influenza-Infektionen gemel­det wor­den, teil­te das Gesundheitsministerium am Samstag in Potsdam mit. Dagegen waren es in der Grippesaison 2021/2022 nur 715 gemel­de­te Fälle, in der Saison davor sogar nur 37. In der Grippesaison 2018/2019 vor Corona wur­den 6032 Fälle regi­striert. Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) zeig­te sich nicht über­rascht über den dra­sti­schen Anstieg. ‚Während der Corona-Pandemie waren vie­le Menschen durch Maske und ande­re Infektionsschutzmaßnahmen vor den Viren geschützt‘, teil­te sie mit.“

In Brandenburg schüt­zen Masken und „Maßnahmen“ angeb­lich also gegen Grippe, aber für „Corona“ hat es nicht gereicht. Ein bri­ti­scher Professor für Computerwissenschaft und Statistik hat sich auf sei­ne eige­ne, intel­li­gen­te­re Weise dem Problem genä­hert: mit Google Trends. „„Die Grippe zu fin­den ist leicht, goo­geln Sie ein­fach!““ weiterlesen

Notruf aus dem Maschinenraum

Beim SPIEGEL wird ein Chefredakteur, des­sen Namen ich nicht kann­te, durch einen ande­ren ersetzt, des­sen Namen ich auch nicht wis­sen will. Am inter­es­san­te­sten dar­an ist der ange­ge­be­ne Grund dafür: Zoff im Wissenschaftsressort.

„Zum geschil­der­ten Machtkampf zwi­schen (Ex-)Chefredakteur und Geschäftsführer herrsch­te im Wissenschaftsressort seit Jahren eine offe­ne Fehde. ‚Es sind‘, schreibt ‚Business Insider‘, ‚Grabenkämpfe zwi­schen Print und Online, Alt und Jung.‘ Auf der einen Seite ste­he das Lager um die bei­den Ressortleiter Michail Hengstenberg und Kurt Stukenberg. Beide kamen von ‚Spiegel Online‘, bei­de wür­den von Klusmann geschätzt und gefördert.
Aber bei­lei­be nicht allen Mitgliedern der Redaktion. Zwei Print-Ressortleiter sei­en ver­drängt wor­den, so der Vorwurf, zwei wei­te­re Mitglieder sei­en in ande­re Ressorts ver­setzt wor­den. Eine Führungskraft bezeich­ne­te das Wissenschaftsressort als ‚Stalingrad‘. Es gab Krisen-Meetings, eine Konflikt-Mediation, der Personalchef schal­te­te sich ein. Steffen Klusmann soll sich trotz mehr­fa­cher schrift­li­cher Beschwerden immer wie­der hin­ter Stukenberg und Hengstenberg gestellt haben. Am toxi­schen Zustand änder­te sich nichts.“ „Notruf aus dem Maschinenraum“ weiterlesen

„Schätzung der Übersterblichkeit in Deutschland im Zeitraum 2020–2022“

Anläßlich der Veröffentlichung des Artikels „Estimation of Excess Mortality in Germany During 2020–2022“ von Christoph Kuhbandner und Matthias Reizner ver­faß­te Kuhbandner eine Zusammenfassung und die­ses Anschreiben:

„Liebe Alle,
ich freue mich hier­mit mit­tei­len zu kön­nen, dass der Fachartikel zur Übersterblichkeit in Deutschland von Matthias Reitzner und mir nun end­lich peer-review­ed – begut­ach­tet von ins­ge­samt sie­ben Reviewern – in einer inter­na­tio­na­len medi­zi­ni­schen Fachzeitschrift erschie­nen ist: https://www.cureus.com/articles/149410-estimation-of-excess-mortality-in-germany-during-2020–2022 „„Schätzung der Übersterblichkeit in Deutschland im Zeitraum 2020–2022““ weiterlesen

Dreißig gute Fragen

In einer Woche wird das Ultimatum für Pfizer abge­lau­fen sein, die fol­gen­den 30 Fragen, die die Verbraucherschutzabteilung des Generalstaatsanwalts von Texas stellt, nicht nur zu beant­wor­ten, son­dern vor allem Dokumente zu lie­fern. Das alles hat auch Bezug zu BioNTech, was teil­wei­se aus den Formulierungen her­vor­geht und sich ins­ge­samt aus der Verbindung der bei­den Unternehmen ergibt. „Dreißig gute Fragen“ weiterlesen

Blick zurück nach links

Es ist eine wahr­lich ver­rück­te Welt: Bis zur Jahreswende 2021/22 konn­te ich mir nie im Leben vor­stel­len, ein WELT-Onlineabo zu besit­zen, und nun kann ich dank mei­nes Abos dort hin­ter der der Bezahlschranke den Artikel „Wie die Linken lern­ten, Gehorsam und Überwachung zu lie­ben“ lesen. Darin heißt es ein­lei­tend: „Es ist bis heu­te kaum zu fas­sen, wie die Linken in der Corona-Krise ver­sagt haben. Protest gegen staat­li­che Maßnahmen? Nö, das war ja rechts. Doch gegen die ‚Unsolidarischen‘ konn­te kein Polizeieinsatz bru­tal genug sein. Eine Aufarbeitung ist drin­gend nötig.“ „Blick zurück nach links“ weiterlesen

„Fehler aus Unwissenheit?“ Nein!

Im Cicero erschien am 19. und 21. Mai eine zwei­tei­li­ge Serie (Teil 1 und Teil 2), die ohne Bezahlschranke erreich­bar und sehr lesens­wert ist. Der Autor Boris Kotchoubey ist Professor am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie an der Universität Tübingen und hat sich in den letz­ten 3+ Jahren immer wie­der mit sei­ner Kritik in die Diskussion ein­ge­mischt. Hier geht es ihm um Rückschau und Aufarbeitung und die Frage „Pandemiepolitik – Fehler aus Unwissenheit?“ „„Fehler aus Unwissenheit?“ Nein!“ weiterlesen

Eine andere Pandemiegeschichte

Der Mediziner David Bell ist Mitglied der in Südafrika gegrün­de­ten „Pandemic Data Analysis“-Gruppe PANDA, die sich die­se Aufgabe gesetzt hat: „Bei der Bewertung der Covid-Reaktion wird klar, wie die kri­ti­schen poli­ti­schen Reaktionen hät­ten sein sol­len. Angst zu schü­ren, welt­weit nicht unter­stütz­te Narrative zu ver­brei­ten und den Menschen ihre Entscheidungsfreiheit zu ent­zie­hen, ist kei­ne ver­nünf­ti­ge Gesundheitspolitik und war es auch nie. Im Zuge des Covid-Ereignisses möch­te PANDA die Gesellschaft mit genau­en Informationen über die Wissenschaft und die Treiber hin­ter den jüng­sten Ereignissen ver­sor­gen, damit Einzelpersonen ihre Wahlfreiheit aus­üben und die mensch­li­chen Freiheiten wah­ren können.“

Seiner Satire „Pandemic histo­ry, adju­sted for finan­cial return“ stellt Bell die­ses Zitat vor­an: „Die Geschichte wird von den Siegern geschrie­ben. Clevere Leute schrei­ben sie auch um, um sicher­zu­stel­len, dass sie gewin­nen. Wenn es der Gesundheitsindustrie ernst ist mit der Ausweitung ihrer Gehaltsbasis und der Zentralisierung des Reichtums, dann muss sie die Geschichte der Pandemien mit Weitsicht ver­wal­ten. Pfizodotus, 425 v. Chr.“ „Eine ande­re Pandemiegeschichte“ weiterlesen

Die Zwecklegende vom „neuen Virus“

„If you are going to bluff, make it a big one.“
—Amarillo Slim (1928–2012), Pokerspieler

Ein Bluff—es war viel­leicht sogar der zen­tra­le, wich­tig­ste Bluff der letz­ten 3+ Jahre—war die des „neu­en Virus“, dem die Weltbevölkerung völ­lig schutz­los gegen­über stün­de und das auf gar kei­nen Fall mit Grippe ver­geich­bar sei, außer wenn Christian Drosten ver­gleicht. Zwar war er nicht der Urheber die­ser Zwecklegende, hat sie aber im deutsch­sprach­in­gen Raum wie wohl kein ande­rer unter die Leute gebracht. Er begann damit im Februar 2020, wohl nicht zufäl­lig par­al­lel zur Beschleunigung der Entwicklung von Impfstoffen bzw. „Impfstoffen“ und via Podcast teil­te er sei­nem Publikum mit:

„Bei einem Erkältungsvirus, das land­läu­fig ver­brei­tet ist, sind alle Erwachsenen im Laufe des Lebens schon mal infi­ziert wor­den und sind zumin­dest teil­wei­se immun […]. Das Kind hat kei­ne Immunität. Es ist also für die mei­sten Erkältungskrankheiten, wie wir sagen, immu­no­lo­gisch naiv. Deswegen kann das Virus da frei lau­fen. Das heißt, hier haben wir eigent­lich eine rei­ne Immunfunktion, die das Virus bei Erwachsenen ein­dämmt. Und die­se Immunität fällt aber mit aller Wahrscheinlichkeit bei die­sem neu­en Virus weg.“ „Die Zwecklegende vom „neu­en Virus““ weiterlesen

Influencer, PR-Agenturen und jede Menge Kohle

Die Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage zum Thema „Zahlungen der Bundesregierung an Medien und Influencer für Werbung, Anzeigen, Kampagnen und Informationsmaßnahmen“ (Drucksache 20/6676, Vorabfassung) för­dert Interessantes zuta­ge. Einleitend wird klar­ge­stellt: „Die Bundesregierung nutzt ver­schie­de­ne Medien, um ihren ver­fas­sungs­mä­ßi­gen Informationsauftrag zu erfül­len.“ Und dann wird für die Jahre 2020 bis 2022 auf­ge­führt, was unter „Informationsauftrag“ zu ver­ste­hen ist. „Influencer, PR-Agenturen und jede Menge Kohle“ weiterlesen

Unsere „Drosten-Test“-Pandemie

Vorgestern in Berlin:

„Der Bundestag hat sich am Freitag, 12 Mai 2023, für eine Reform der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus­ge­spro­chen. Ein ent­spre­chen­der Antrag der Ampelkoalition (20/6712) wur­de am Freitag, 12 Mai 2023, nament­lich mit 497 Stimmen ange­nom­men. 68 Abgeordnete votier­ten gegen die Vorlage und 25 haben sich ent­hal­ten. Anlass des Antrags von SPD, Bündnis 90/die Grünen und FDP ist das 75-jäh­ri­ge Bestehen der Organisation.
Antrag der Ampelfraktionen
Während der Covid-19-Pandemie sei erneut deut­lich gewor­den, dass der WHO die Fähigkeiten fehl­ten, ihr Mandat voll­um­fäng­lich zu erfül­len, heißt es in dem Antrag. Um den inter­na­tio­na­len Erwartungen an die Organisation gerecht zu wer­den, brau­che es Reformen sowie poli­ti­sche, per­so­nel­le und finan­zi­el­le Unterstützung. Der WHO fehl­ten kal­ku­lier­ba­re und fle­xi­ble Mittel, um ihre Führungsrolle in der glo­ba­len Gesundheitspolitik aus­zu­fül­len, die nöti­ge Expertise bereit­zu­stel­len und adäquat auf Notlagen zu reagie­ren. Fast 80 Prozent des WHO-Haushalts sei­en frei­wil­lig und zweckgebunden.
Die Covid-19-Pandemie habe die grund­le­gen­de Bedeutung der WHO in der Pandemieprävention, ‑vor­sor­ge, und ‑reak­ti­on ver­deut­licht, heißt es in dem Antrag wei­ter. Eine gestärk­te WHO kön­ne für ein effi­zi­en­te­res und gerech­te­res glo­ba­les Pandemiemanagement sor­gen. Die Abgeordneten for­dern die Bundesregierung unter ande­rem dazu auf, die geplan­te Anhebung der Pflichtbeiträge auf einen Anteil von 50 Prozent des Kernbudgets der WHO bis spä­te­stens 2030 / 2031 zu unter­stüt­zen, Ferner soll­ten Reformen der WHO vor­an­ge­trie­ben wer­den, um ihre Governance, Effizienz, Unabhängigkeit, Kapazität, Rechenschaftspflicht und die Durchsetzungsfähigkeit von Regeln zu stär­ken. Die Zusammenarbeit mit glo­ba­len Partnern soll­te ver­tieft sowie die Regionen inner­halb der WHO finan­zi­ell und struk­tu­rell gestärkt wer­den. Außerdem müs­se die WHO bei ihren Bemühungen unter­stützt wer­den, sich auf die gesund­heit­li­chen Auswirkungen der Klimakrise vor­zu­be­rei­ten und dar­auf zu reagie­ren.“ „Unsere „Drosten-Test“-Pandemie“ weiterlesen