Links die Eigenwerbung der Tageszeitung "junge Welt" (Ausschnitt). Rechts ein Verbesserungsvorschlag:
Es reicht. Kommentar einer Geimpften
Unter dem Titel "Impfdebatte: Der Staat wird übergriffig, ohne die Bevölkerung zu schützen" ist am 26.7. auf heise.de zu lesen:
»Wenn es um Prävention geht, sitzt die Bundesregierung im Glashaus – und mit Logik oder Verhältnismäßigkeit hat sie es auch nicht. Als Geimpfte soll ich also Angst vor Ungeimpften haben. Mehr als vor Autofahrern, wenn ich auf dem Rad sitze oder als umweltbewusster Mensch vor der Klimakrise. Jedenfalls dreht mir dieser Staat eine Nase, wenn ich davor effektiv geschützt werden will… „Es reicht. Kommentar einer Geimpften“ weiterlesen
"junge Welt" kriegt die Kurve nicht
Eine ganze Seite widmet die Tageszeitung am Samstag der "Corona-Lage" in Indien. "Plötzlich stieg die Kurve an" ist er überschrieben. Die entscheidende Information wird in einer Randspalte versteckt: "Die Todesrate in Indien ist äußerst gering; 34 Covid-19-Todesfälle werden pro Million Einwohner gezählt." Indien liegt damit knapp über der der BRD und sehr deutlich hinter Spanien.
Der restliche Artikel ist geprägt von den üblichen Mainstream-Alarmismen:
»In den ersten Septembertagen hat Indien innerhalb von 24 Stunden mehr als 90.000 neue Fälle von Covid-19 registriert und liegt damit vor Brasilien. Mehr als 75.000 Infektionen kamen zuletzt täglich hinzu. In Delhi wurden an einem Tag mehr als 3.200 Infektionen festgestellt. Bereits Anfang August hatte Indien als drittes Land der Welt zwei Millionen Fälle gemeldet.«
Das Ranking wird auch für einzelne Bundesstaaten vorgenommen. Für Kerala wird als besorgniserregend berichtet:
Kuba feiert, "junge Welt" mit merkwürdigem Akzent
Kuba ist eines der Länder, das weltweit Corona am besten im Griff hat. Mit vergleichbaren Einschränkungen wie in der BRD gibt es dort 87 "an oder mit Corona Verstorbene", das sind 0,77 Tote pro 100.000 EinwohnerInnen. Hierzulande sind es 9.079 (10,87). Quelle
Darüber hinaus hatte die sozialistische Insel Gesundheitsbrigaden in mehr als 30 Länder entsandt, um dort Hilfe zu leisten. Um das zu würdigen, fanden am Wochenende zwei weltweit ausgestrahlte Online-Konzerte statt. Dafür hatten sich Kulturorganisatoren aus den USA und Kanada mit dem staatlichen Kubanischen Institut für Musik und der soziokulturellen Einrichtung HotHouse aus Chicago, USA, zusammengetan. Quelle
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Vom Zynismus der Lockdown-Befürworter
Impfungen sind zur Zeit ein heiß umstrittenes Thema. Nicht zuletzt die gigantischen Geldmittel, die im Zuge der Corona-Bekämpfung vor allem an Großkonzerne verteilt werden, tragen dazu bei.
Hier soll nicht über das Für und Wider gesprochen werden. Sondern über die Ignoranz der Parteigänger von Impfungen und Lockdown in so gut wie allen Medien (mit dabei wieder die linke Tageszeitung junge Welt). Ihnen ist dieses Thema gerade einmal eine dürre dpa-Meldung wert:
»Wegen Coronamaßnahmen entfallen Kinderimpfungen
Kinderimpfungen gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten sind wegen der Coronamaßnahmen deutlich zurückgegangen. Beim Impfstoff gegen Masern hätten mehr als 60 Länder Lieferprobleme gemeldet, berichteten UNICEF und WHO am Mittwoch in Genf. In anderen Fällen trauten Familien sich nicht aus dem Haus oder hätten kein Geld, zu einer Klinik zu fahren. Mindestens 30 geplante Impfkampagnen gegen Masern könnten ausfallen. Laut WHO könnte die Zahl von Kindern, die an eigentlich vermeidbaren Erkrankungen leiden oder sogar sterben, weil sie die Routineimpfungen nicht bekommen, weitaus größer ausfallen als die von Covid-19-Betroffenen.«
Lockerungen in der "jungen Welt"
Zaghafte Anzeichen für ein Abrücken von der Sprachregelung zu "Verschwörungstheoretikern" gibt es in der linken "jungen Welt". Sie sind widersprüchlich, wie hier gezeigt wird.
In der Ausgabe von 20./21.6. findet sich ein Gastbeitrag von Andreas Wulf, Referent für globale Gesundheitspolitik und Berliner Repräsentant von Medico international. Unter anderem befaßt er sich mit der Gates-Stiftung unter dem Titel "Nur ein Symptom":
Curevac-Deal: kein Problem für die "junge Welt"
Da steckt die Bundesregierung mal eben 300 Mio. Euro in ein Unternehmen eines der reichsten Männer dieses Landes. Natürlich schließt sie dabei jegliche Vorgaben etwa zu gesundheitlichen Risiken ebenso aus wie bei der Lufthansa zu Beschäftigungssicherung und Klimazielen.
Man sollte meinen, für eine Zeitung in marxistischer Tradition und mit zahlreichen LeserInnen aus Gewerkschaften und politischen Bewegungen sei das ein Top-Thema. Während sich in der gedruckten Zeitung wenigstens auf Seite 1 ein ganz und gar unkritischer dpa-Beitrag dazu findet, muß man beim online-Angebot mühsam suchen, um diese Meldung zu finden.
Was steht dort – und was mag der Grund für diese Haltung sein?
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Wirres in der »jungen Welt«
Es lohnt nicht, jeden einzelnen merkwürdigen Beitrag rund um das Thema Corona zu kommentieren. Man kommt nicht nach. Deshalb hier eine kleine Zusammenstellung.
Lustig sind die wohlwollenden Berichte aus fernen Ländern, in denen Menschen "trotz Corona" für ihre Rechte auf die Straße gehen. Während das Blatt bei jeder heimischen Demo zetert, wenn Mindestabstände nicht eingehalten werden, entfällt das hier.
Lockdown-Linke lamentiert
Ein überwältigender Teil der politischen Linken hält an einem Lockdown fest. Meist nach dem Motto "Gesundheit vor Profit" sind sie unter den lautesten MahnerInnen vor Lockerungen zu finden.
Nun sind sie empört: Entgegen den "wir zusammen"-Sprüchen erleben sie, daß für Lufthansa, die Automobil- und andere Konzerne staatliche Milliarden fließen, ohne irgendwelche Festlegungen zum Schutz der Beschäftigten. Karstadt-Kaufhof betreibt massiven Personalabbau, die Zahl der Insolvenzen steigt massiv.
Ist das erstaunlich? Kann man sich wundern, wenn unter den Bedingungen des Lockdowns Umsätze in vielen Bereichen schrumpfen und Betriebe dann die marktwirtschaftliche Lösung bevorzugen anstatt einer sozialen? Will man von einer Regierung der Marktwirtschaft erwarten, daß sie anders handelt? „Lockdown-Linke lamentiert“ weiterlesen
Linke Demos – wirres Gebaren von Polizei und Gerichten
Nach Angaben der Polizei kamen zur heutigen Aktion in Berlin unter dem Motto #LeaveNoOneBehind für die Aufnahme von Geflüchteten aus den griechischen Lagern 350 Menschen.
Genehmigt war lediglich eine Aktion von 50 TeilnehmerInnen. Versuche der Polizei zwischen Hilflosigkeit und Entschlossenheit, die übrigen Menschen vom Kundgebungsplatz fernzuhalten, scheiterten. Widerwillig wurden dann drei weitere Kundgebungen zugestanden, so daß alle bei bester Stimmung ihr Anliegen deutlich machen konnten.
Insgesamt hatten am Wochenende in dutzenden Städten Aktionen gegen das EU-Grenzregime stattgefunden. Wie nicht anders zu erwarten, liefen hier keine Nazis auf.
Hamburg: Wasserwerfer gegen AntifaschistInnen „Linke Demos – wirres Gebaren von Polizei und Gerichten“ weiterlesen