Beherbergungsverbot für die Heilige Familie

Es steht schlimm um das Land, wenn Berthold Kohler, immer­hin Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen, nur noch Hohn und Spott für das Corona-Management der Regierung auf­bringt. Dabei kann­te er das heu­ti­ge Chaos noch nicht, als er am 16.10. fragte:

»Muss jetzt der Volkssturm ran?
Es kommt nicht häu­fig vor, dass die Politik das Volk bit­tet, etwas zu erle­di­gen, wor­an sie selbst geschei­tert ist. Denn erstens glau­ben jeden­falls eini­ge Politiker, sie sei­en klü­ger und fähi­ger als die mei­sten ihrer Wähler, auch wenn sie das natür­lich nicht öffent­lich sagen. Sie wür­den sich damit ja selbst wider­le­gen. Den Arbeitgeber als dumm zu bezeich­nen ist schließ­lich auch und gera­de dann kein beson­ders klu­ger Zug, wenn die Diagnose stimmt. Und zwei­tens könn­te das Volk sich fra­gen, wozu es die­se vie­len Regierungschefs, Minister und Staatssekretäre im Bund und in den Ländern denn bezahlt, wenn die, kaum dass es ein­mal schwie­rig wird, zu ihm sagen: Wir schaf­fen das – nicht. Mach’s doch bit­te selbst.

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Goethe-Uni auch mit Kompetenz zu Jens Spahn

Da sind sich alle einig, das ist schon mega-dumm gelau­fen mit Jens Spahns Positiv-Testung. Der Tagesspiegel beschäf­tigt sich heu­te mit der Frage "'Masken-Gegnern passt das gut in den Kram' – Was bedeu­tet Spahns Erkrankung für die Stimmung im Land?" Beantwortet wird sie von Rolf van Dick, Professor für Sozialpsychologie und Vizepräsident an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (dem noch ganz ande­re Fragen stel­len könnte).

»Herr van Dick, Gesundheitsminister Jens Spahn hat in der Coronakrise eine Vorbildfunktion. Wie wirkt es sich auf die Stimmung in der Bevölkerung aus, wenn sich jemand wie er infi­ziert? Löst das Panik aus, Fatalismus oder noch höhe­re Vorsicht?

Das ist eine Frage der Kommunikation. Jeder weiß, dass Minister in ihrem Job vie­le Kontakte haben. Für sie ist natür­lich die Gefahr der Ansteckung höher als für den Durchschnittsmenschen, der immer die­sel­ben drei Kollegen oder Familienangehörigen trifft…

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Und bist Du nicht willig, so brauch' ich Gewalt

»Großeinsatz der Berliner Polizei und der Bundespolizei zur Kontrolle der Corona-Regeln am Wochenende
Etwa 1000 Polizisten sol­len in Berlin die Einhaltung der Corona-Regeln am Wochenende kon­trol­lie­ren – 500 Berliner Beamte und 500 Bundespolizisten. Das teil­te die Senatsinnenverwaltung am Donnerstag mit.

Die Polizisten sol­len die ab Samstag neu gel­ten­den, ver­schärf­ten, Maßnahmen kon­trol­lie­ren, die der Senat am Dienstag vor­ge­stellt hat. Darauf haben sich Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) und Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) verständigt.

Ein Fokus soll auf Kontrollen der Maskenpflicht – ab Samstag gilt sie auch auf Wochenmärkten und beleb­ten Straßen – und Einhaltung der Abstandsregeln von 1,5 Metern liegen.

"Gerade eine so dicht­be­völ­ker­te Stadt wie Berlin ist beson­ders vom Infektionsgeschehen betrof­fen. Umso wich­ti­ger, dass wir uns alle an die Regeln hal­ten. Die mei­sten Menschen tun dies. Den ande­ren wer­den die ver­stärk­ten Kontrollen zei­gen, dass die Zeit der Sorglosigkeit vor­bei ist und wir auf die Einhaltung der Regeln drän­gen“, sag­te Geisel.

Horst Seehofer hält die Lag für "sehr ernst" [so im Original, AA] und erin­nert dar­an, dass die Regeln "kei­ne Empfehlungen" sind.«

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Lauterbach fordert BÄK-Chef zum Rücktritt auf

Der Ärztenachrichtendienst berich­tet heute:

»SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach bezeich­ne­te die Äußerungen des BÄK-Präsidenten als "unent­schuld­bar" für den "rang­höch­sten deut­schen Ärztefunktionär".

Der Präsident der Bundesärztekammer, Dr. Klaus Reinhardt, hat mit einer Äußerung in einer Talkshow für Wirbel gesorgt. Darin zwei­fel­te er den Nutzen von ein­fa­chen Alltagsmasken bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie an. Dies stößt auf Widerspruch – auch bei Ärzten.

Er sei von den Alltagsmasken nicht über­zeugt, "weil es auch kei­ne tat­säch­li­che wis­sen­schaft­li­che Evidenz dar­über gibt, dass die tat­säch­lich hilf­reich sind", sag­te er in der ZDF-Talkshow
"Markus Lanz"
vom Mittwochabend. "Schon gar nicht im Selbstschutz und wahr­schein­lich auch nur ganz wenig im Schutz, ande­re anzu­stecken." Im Zusammenhang mit der Maskenpflicht sprach der Mediziner an einer Stelle von einem "Vermummungsgebot".

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Drosten-Dissertation vor Corona-Untersuchungsausschuß

Mit der Dissertation und den wirt­schaft­li­chen Verflechtungen hat sich heu­te der "Corona-Unterschungsausschuß" beschäf­tigt. Los geht es ab Minute 5.

Update 23.10: Ich habe dort nicht ganz prä­zi­se zu der Rolle der Familie Quandt bei der Berufung von Christian Drosten an die Charité berich­tet. Die genaue Darstellung fin­det sich in Wie wur­de Christian Drosten Prof. an der Charité? und Drosten, Grimme-Preis und die Quandts.

Wieler: Lachen ist Risikofaktor

Deshalb gilt: RKI-Pressekonferenzen nicht allein anse­hen. Denn zwei Personen sind ggf. laut Wieler ein Ausbruch. Viel gefähr­li­cher als U‑Bahn-Fahren ist Lachen:

Also bit­te: Zum Lachen in den Keller, aber nur allein! Quelle: phoe​nix​.de

Echt jetzt? "Das Hamstern fängt wieder an"

tages​schau​.de berichtet:

»Nicht nur mit Toilettenpapier decken sich Verbraucher gera­de ver­mehrt ein, wie das Statistische Bundesamt ermit­telt hat. Auch bei bestimm­ten Lebensmitteln ist der Absatz unge­wöhn­lich hoch… Deutlich über dem Vorkrisen-Durchschnitt lagen zudem die Verkaufszahlen von Mehl (plus 28 Prozent) Reis (plus 53 Prozent) und Hefe (plus 35 Prozent).«

Unterstrichen wird das mit die­ser tol­len Grafik:

Meldungen von der Irrsinns-Front

Aus dem aktu­el­len Liveblog zum Coronavirus von tages​schau​.de:

»Kurz rät von Friedhofsbesuch zu Allerheiligen ab
14:13 Uhr

Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz appel­liert an die Bevölkerung, ange­sichts der stei­gen­den Corona-Fälle auf Familienfeste und gemein­sa­me Friedhofsbesuche zu den anste­hen­den katho­li­schen Feiertagen zu verzichten.

"Ich weiß, Allerheiligen und Allerseelen ist für vie­le eine Art 'nach Hause kom­men' und tra­di­tio­nell eine Zeit im Jahr, um die gan­ze Familie wie­der zu tref­fen", sagt Kurz. Doch lei­der sei es in die­sem Jahr wich­tig, aus Rücksicht auf­ein­an­der und aus Umsicht für die Gesundheit und die Arbeitsplätze die­ses Fest anders zu bege­hen als sonst, so der kon­ser­va­ti­ve Politiker.

RTL sagt "Dschungelcamp" ab
13:48 Uhr

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RKI-Chef überrascht: "Die Situation ist sehr ernst"

Keine neue Erkenntnis, beharr­li­ches "Weiter so" mit untaug­li­chen Maßnahmen, das sind die Faktoren, die den aktu­el­len Aufmacher auf tages​schau​.de prägen.

»… Wieler sprach sich zudem für eine umfang­rei­che Maskenpflicht in Deutschland aus. Sie soll­ten ins­be­son­de­re in geschlos­se­nen Räumen getra­gen wer­den sowie dort, wo Menschen zusammenkommen…

Wieler erklär­te, er sehe der­zeit kei­ne Veranlassung, die von Deutschland gefah­re­ne Strategie im Kampf gegen das Coronavirus zu ändern. Eindämmung, Schutz und Milderung sei­en die drei Pfeiler für ein erfolg­rei­ches Vorgehen in der Pandemie, so der RKI-Präsident. Diese Strategie habe Deutschland von Anbeginn gefah­ren. Es sei daher nicht aus­ge­macht, dass man in abseh­ba­rer Zeit dort ste­he, wo etwa Belgien oder die Niederlande heu­te seien.«

Hilf auch Du dem Minister!

»Die Ergebnisse die­ser Umfrage sind ent­schei­dend für die Bundesregierung, um den Bedarf an Schutzmasken in der Wirtschaft zu ermit­teln, die not­wen­di­ge poli­ti­sche Unterstützung für die Bereitstellung von Masken zu bestim­men und die gesell­schaft­li­che Akzeptanz für staat­li­che Vorgaben zum Tragen von Masken am Arbeitsplatz rich­tig einzuschätzen.«

Warum aus­ge­rech­net eine Umfrage auf der Webseite der "Deutschen Energieagentur dena" dazu bei­tra­gen soll, darf gefragt wer­den. Sei's drum, alle dür­fen hier mit­ma­chen.

Wer ist die "dena"? Aufsichtsratsvorsitzender ist pas­sen­der­wei­se der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie. Dem acht­köp­fi­gen Gremium gehö­ren neben wei­te­ren Beamten ein "Geschäftsführer der Unternehmer tum Venture Capital Partners GmbH" und der UnternehmerTUM GmbH sowie ein Unternehmensberater an.

Vorsitzender der Geschäftsführung ist Andreas Kuhlmann (SPD), ein Lobbyist der Energiewirtschaft:

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