Da sind sich alle einig, das ist schon mega-dumm gelaufen mit Jens Spahns Positiv-Testung. Der Tagesspiegel beschäftigt sich heute mit der Frage "'Masken-Gegnern passt das gut in den Kram' – Was bedeutet Spahns Erkrankung für die Stimmung im Land?" Beantwortet wird sie von Rolf van Dick, Professor für Sozialpsychologie und Vizepräsident an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (dem noch ganz andere Fragen stellen könnte).
»Herr van Dick, Gesundheitsminister Jens Spahn hat in der Coronakrise eine Vorbildfunktion. Wie wirkt es sich auf die Stimmung in der Bevölkerung aus, wenn sich jemand wie er infiziert? Löst das Panik aus, Fatalismus oder noch höhere Vorsicht?
Das ist eine Frage der Kommunikation. Jeder weiß, dass Minister in ihrem Job viele Kontakte haben. Für sie ist natürlich die Gefahr der Ansteckung höher als für den Durchschnittsmenschen, der immer dieselben drei Kollegen oder Familienangehörigen trifft…
Man muss abwarten, wie die Krankheit verläuft. Momentan scheint er ja zum Glück eher leichte Symptome zu haben. Bleibt es bei dem milden Verlauf, dann kann das zwei Auswirkungen haben. Wie bei US-Präsident Donald Trump und Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro werden Anhänger sagen: Der hat die Krankheit gut weggesteckt, der ist fit, dem trauen wir etwas zu. Auf der anderen Seite können Leute, die Corona verharmlosen, versuchen, den leichten Verlauf als Argumentationshilfe zu nehmen – nach dem Motto: Ist alles gar nicht so schlimm…
Dennoch zeigt sich ja jetzt: Selbst wenn man sich vorbildlich an die AHA-Regeln hält, ist man nicht zu 100 Prozent geschützt.
Ja, wir bewegen uns im Bereich von Wahrscheinlichkeiten. Es gibt keine absolute Sicherheit in diesem Bereich. Wenn man Maßnahmen wie Alltagsmaske, Hygiene, Abstand und Lüften einhält, dann reduziert man die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken. Aber sie geht eben nicht auf Null. Gleichzeitig erhöht man das Ansteckungsrisiko, wenn man Party macht – aber das heißt nicht, dass man sich auf jeden Fall ansteckt…
In Deutschland sind die Zahlen noch niedrig genug, dass gar nicht jeder jemanden persönlich kennt, der betroffen ist. Das hat natürlich auch wieder positive und negative Auswirkungen: Zum einen führt es dazu, dass die Leute eben nicht völlig panisch werden und glauben, dass sie gleich der Nächste sind. Zum anderen reduziert es bei vielen das Problembewusstsein. Wir haben in unseren Studien gesehen, dass neben den Leuten die in einem Risikogebiet wohnen oder zur Risikogruppe gehören, vor allem die besonders vorsichtig sind, die einen Corona-Erkrankten kennen. Die Betroffenheit im persönlichen Umfeld ist ein sehr entscheidender Faktor.«
" Die Betroffenheit im persönlichen Umfeld.….…"
Ich höre immer wieder, dass die Pandemie ausser Kontrolle zu geraten drohe. Meine Frage:"
Haben wir die Pandemie jemals unter Kontrolle gehabt?"
Meine Antwort: "
Nein!"
Wir haben den Verlauf dokumentiert aber wir haben ihn nicht kontrollieren können. Trotz AHA+L‑Regeln hat sich das Virus breit gemacht. Es ist vermessen, zu glauben, wir könnte n eine flächendeckende
Durchsuchung verhindern. Stattdessen glauben wir, wir könnten eine Herden Immunität kontrolliert durch Massenimpfungen herbeiführen. Nein, auch das können wir nicht. Wir werden früher oder später allesamt mit dem Virus in Kontakt kommen. Mit etwas Glück in niedriger Dosis, die unser Immunsystem stärkt.
Da hilft politischer Aktionismus nicht. Man sieht Lothar Wieder doch förmlich seine Hilflosigkeit und seine vollen Hosen an. Nichts hat ernjebunter Kontrolle gehabt. Deshalb liebe Politiker solltetnihr frei nach Albert Camus (Die Pest – Roman) einfach nur ehrlich sein.
"Ja, wir bewegen uns im Bereich von Wahrscheinlichkeiten. Es gibt keine absolute Sicherheit in diesem Bereich. Wenn man Maßnahmen wie Alltagsmaske, Hygiene, Abstand und Lüften einhält, dann reduziert man die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken. Aber sie geht eben nicht auf Null. Gleichzeitig erhöht man das Ansteckungsrisiko, wenn man Party macht – aber das heißt nicht, dass man sich auf jeden Fall ansteckt…"
Man könnte dazu auch sagen "Wir bewegen uns im Bereich des Vagen. Etwas Genaues weiß man nicht. Kann auch sein, dass die Masken die Ansteckungsgefahr erhöhen. Aber Hey: nachweisen kann man das alles eh nicht. Also machen wir ja nichts falsch wenn wir die drastischsten Maßnahmen zur Unterstützung der Virus-Verbreiutung beschließen. Unsere Wissenschaftler werden uns nacher immer bestätigen, dass wir Hunderttausende Leben gerettet hätten. Wahrscheinlich vielleicht ganz sicher!"