Pisa, Bologna und dann noch Lauterbach

Ein vernachlässigtes Schulsystem, gefolgt von einer Zurichtung der StudentInnen auf Anpassungsfähigkeit und Verfolgung einer Schmalspurkarriere, treffen  auf einen Politgaukler – und wie auf dem mittelalterlichen Jahrmarkt wird gestaunt und geklatscht. Die Zahl derjenigen, die in Erwartung einer weiteren geschenkten Bratwurst den Stand der Feldscher belagern, ist inzwischen sehr überschaubar. Doch insbesondere Studis werden oftmals weiterhin nicht solche Widersprüche erkennen:

Das sagt das Gesundheitsministerium:

corona-pandemieradar.de (10.12.23)
Und das der Minister:

»Lauterbach machte deutlich, dass sich aus Berechnungen auf der Basis verfügbarer Daten eine Infektionswelle erkennen lässt. Diese dürfte einer Inzidenz von 1700 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen entsprechen, sagte er nach einem Runden Tisch zu länger anhaltenden Beeinträchtigungen nach Corona-Infektionen.«
rp-online.de (9.12.23)

Die nachfolgenden Zahlen sind völliger Quatsch. Vielleicht zeigen sie aber doch einen Trend auf:

»... FFP2-Masken tragen offenbar vor allem Jüngere

Die FFP2-Maske ist jedoch laut einer repräsentativen INSA-Umfrage im Auftrag der Bild wieder auf dem Vormarsch. 38 Prozent der Menschen in Deutschland gaben demnach an, in diesem Winter eine FFP2-Maske zum Schutz vor einer Corona-Infektion manchmal zu tragen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen tragen laut der Umfrage 51 Prozent eine Maske. Bei den über 70-Jährigen seien es nur 34 Prozent. Im Rahmen der INSA-Umfrage wurden 1004 Menschen zwischen dem 7. und 8. Dezember 2023 befragt. (ml mit Material der afp und dpa)«
tz.de (10.12.23)

Das empfiehlt nach dieser Quelle der Gaukler:

»Das rät Karl Lauterbach (60) jetzt vor Weihnachten:

        • Impfung gegen Influenza und Corona – am besten gleichzeitig
        • Maske in Bus und Bahn
        • Verzicht von Weihnachtsfeiern in Innenräumen
        • Homeoffice statt Büro
        • Corona-Tests vor Treffen mit „älteren Menschen“«

Vom Himmel her (feat. Karl L)

Vom Himmel hoch, da komm' ich her,
ich bring' euch schlechte alte Mär,
der schlechten Mär bring' ich soviel,
davon ich sing'n und sagen will.

Euch ist ein Spritzlein heut geborn
von einer Pharma auserkorn,
ein Spritzelein so spitz gemein,
das soll mein Freud und Wonne sein.

Es ist Herr Sahin, unser Gott,
der will euch führn aus aller Not,
er will eu'r Heiland selber sein,
von allen Sünden machen rein.

Er bringt euch alle Seligkeit,
die Gott der Pfizer hat bereit,
daß ihr mit uns im Himmelreich
sollt leben nun und ewiglich.

So merket nun das Zeichen recht:
die Grube, golden ist nicht schlecht,
da findet ihr das Spike gelegt,
das alle Welt erhält und trägt.

Des laßt uns alle fröhlich sein
und mit Experten gehn hinein,
zu sehn, was Gott uns hat beschert,
mit mir als lieben Sohn verehrt.

Merk auf, mein Herz, und sieh dorthin,
was liegt doch in der Grube drin?
Wes ist das schöne Kindelein?
Das kann doch nur die Sandra sein.

Ach Herr, du Schöpfer aller Ding,
dein Kurs ist worden so gering,
daß du da liegst auf dürrem Gras,
davon einst Schaf und Esel aß!

Und war die Welt vielmal so weit,
von Edelstein und Gold bereit',
so war sie doch dir viel zu klein,
zu sein ein enges Grubelein.

Der Sammet und die Seiden dein,
das ist grob Mask' und Testerschein,
darauf du König groß und reich
herprangst, als wärs dein Himmelreich.

Doch hat also gefallen dir,
die Wahrheit anzuzeigen mir,
wie aller Welt Pieks, Wurst und Gut
nun doch nichts gilt, nichts hilft noch tut.

Ach ich herzliebes Jesulein,
mach mir ein rein sanft Bettelein,
zu ruhen in eures Herzens Schrein,
daß ich nimmer vergessen sei.

Davon ich allzeit fröhlich sei,
zu spritzen, spinnen immer frei
die rechten Faseleien schon,
mit Herzenslust den süßen Ton.

Lob, Ehr sei mir im höchsten Thron,
der euch schenkt so ein'gen Hohn .
Des freuen sich der Börse Schar'
und singen uns solch neues Jahr.

 

6 Antworten auf „Pisa, Bologna und dann noch Lauterbach“

  1. Die 51% 18–29jährigen Maskenträger müs­sen irgend­wo anders leben, in mei­ner Stadt bewegt sich das im Promillebereich in Bus und Bahn, in Läden und selbst in einer rap­pel­vol­len Veranstaltung in einem Theaterraum mit links-wokem-jun­gem-Publikum (Hilfe, mir wur­de zum ersten Mal ange­bo­ten, den Sitzplatz für mich zu räu­men!) hat­te zwar die Moderatorin auf der Bühne einen Kaffeefilter auf (ja echt!) aber im Saal war es sehr deut­lich unter einem Prozent! Vielleicht ist mei­ne Stadt aber nicht reprä­sen­ta­tiv, weil hier reg­net es ja auch nie.

  2. Karlatan Tschörtschill: "Trau kei­ner Statistik, die du nicht selbst ge-pheict hast."
    Lieber aa, schau mal da:
    https://​www​.rki​.de/​D​E​/​C​o​n​t​e​n​t​/​I​n​f​e​k​t​/​S​e​n​t​i​n​e​l​/​G​r​i​p​p​e​w​e​b​/​g​r​i​p​p​e​w​e​b​_​e​r​g​e​b​n​i​s​s​e​_​n​o​d​e​.​h​tml

    > In der 48. KW lag die COVID-19-Inzidenz aus GrippeWeb bei etwa 2.300 Fällen(!) pro 100.000 Einw. (95 %-Konfidenzintervall: 1.900 – 2.700) und war damit höher als die auf Basis der Meldedaten (gemäß Infektionsschutzgesetz) berech­ne­te COVID-19-Inzidenz (29 Fälle pro 100.000 Einw.)<
    Was soll man dazu noch sagen?
    Verhältnis InflationsschmutzG zu Grippe-RKI-Geweb´:
    1:80(!)
    Das ist Wissenschaft, das ist Szeienz! Dr.Osten wäre hin- und zuge­ris­sen. Klabautermann hat Recht! Er kann bei sei­nen Angaben wäh­len zwi­schen den Würfelzahlen 29 bis 2300.
    Welches Inzidenzerl hät­ten Sie denn gern?
    Nein, ich ertra­ge den gan­zen Schwachsinn ein­fach nim­mer, es ist zum Mäusemelken.

  3. Mein Augenschein aus einem unge­nann­ten alpi­nen Nachbarstaat mit Apfelstrudl und Wienerwalzer: Auch daselbst sind es defi­ni­tiv nur um die 1 Prozent (Promille wür­de ich nicht sagen) Maskenträger und die fast nur in der Hauptstadt. Vielleicht ant­wor­ten auf sol­che Umfragen ohne­hin nur die Masken-Willigen, wäh­rend die Unwilligen ihnen was husten – und Letzteres noch dazu ohne vor­he­ri­ge Durchführung des neu­en Vierfach-Schnelltests gegen Grippe, RSV, Corona und was weiß ich noch was. Den gibt’s näm­lich jetzt neu in der deut­schen Apotheke. Vielleicht WILL man die Maske auch tat­säch­lich hin und wie­der tra­gen, aber man lügt sich was in die Tasche, so wie mit dem geplan­ten Verzicht auf die Nutzung des eige­nen PKW. Aber die Beobachtung hin­sicht­lich einem sehr jun­gen Durchschnittsalter der Maskierten stimmt. Außer ein paar sehr alten Maskenträgern, denen das Ding ver­mut­lich von den Kindern und Enkeln im Gesicht fest­ge­klebt wur­de, sind es tat­säch­lich vor allem die ganz jun­gen Leute, die zur Maske greifen.
    Die Empfehlung, Weihnachtsfeiern nicht in geschlos­se­nen Räumen abzu­hal­ten, fin­de ich sehr gut: War neu­lich zum Feiern (?) am Weihnachtsmarkt und hät­te mich da fast ver­kühlt, aber sicher war‘s den Viren dort zu kalt. Ich las übri­gens erst: WeihnachtsFERIEN nicht in geschlos­se­nen Räumen … was das an Heizkosten spa­ren würde!

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