Seit Wochen werden uns Experten (wieso eigentlich nur Männer?) präsentiert, die mit gewichtigen Mienen und imposanten Grafiken erklären, was für uns gut und was verboten ist.
Die sind offenbar jetzt – und zwar unabhängig von der Zahl der Infektionen – in einzelnen Bundesländern und Kommunen äußerst unterschiedlicher Meinung. Kann es vielleicht doch sein, daß gar nicht so sehr wissenschaftliche Expertise den Ausschlag gibt, sondern Profilierungs- und Machtgelüste der politischen Entscheider?
"Normale" Geschäfte dürfen öffnen, wenn sie bis 800 qm Verkaufsfläche anbieten. Wer mag sich warum diese Zahl ausgedacht haben?
Autohäuser dürfen so groß sein wie sie wollen, in NRW werden große Möbelhäuser öffnen. Sind Kirchen und Moscheen für die Menschen gefährlicher, weil es dort nichts zu kaufen gibt?
Es sollen die Innenstädte nicht "geflutet" werden, deshalb sind Kaufhäuser ausgenommen. Weil auf der grünen Wiese Corona nicht zuschlägt?
In Thüringen öffnen Läden eine Woche später, dafür aber bereits Museen und Zoos, die überall sonst geschlossen bleiben.
Für Läden gilt die Öffnung ab Montag (in Berlin noch später) – warum müssen Friseure noch zwei Wochen warten und Massagepraxen geschlossen bleiben???
Vollends absurd sind die unterschiedlichen Demonstrationsverbote. Da denkt sich jede Landesregierung eigene Schikanen aus, die selbstverständlich alle, so verschieden sie auch sind, mit Expertenmeinungen gestützt werden.
Ganz offensichtlich gelten Religions- und Meinungsfreiheit sehr viel weniger als Geschäftsinteressen.
Update 20.4.: Ikea schafft es in NRW doch nicht, heute zu öffnen