Der Vorsitzende der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft ist skeptisch. In einem Artikel der FAZ vom 10.5. war zu lesen:
»Die Welt hat fleißig gespendet: 7,4 Milliarden Euro sind bei der Online-Geberkonferenz zusammengekommen, die von der Europäischen Union gemeinsam mit anderen Ländern organisiert wurde. Anlass war ein Aufruf der Weltgesundheitsorganisation WHO und anderer zu einer globalen Zusammenarbeit im Kampf gegen die Corona-Erkrankung Covid-19. Das Geld soll unter anderem in die WHO und nichtkommerzielle Stiftungen fließen, aber auch Pharmafirmen können profitieren…
Die Welt befindet sich im Corona-Ausnahmezustand – und für die meisten liegt der Schlüssel zurück zur Normalität in der heilenden Medizin. Doch Fachleute beobachten die Entwicklungen auch mit Sorge – und zwar aus mehreren Gründen. „Ich begrüße es natürlich, wenn Politiker Geld für die Forschung mobilisieren“, sagt Wolf-Dieter Ludwig, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft AKdÄ und Onkologe in Berlin. Doch erstens seien siebeneinhalb Milliarden Euro an öffentlichen Geldern eine unverhältnismäßig hohe Summe, die für die Erforschung anderer schwerer Krankheiten lange nicht bereitgestellt wurde. Aber deswegen könne trotzdem keiner garantieren, dass die Firmen nicht doch später für Impfstoff oder Medikament horrende Preise fordern würden. Und zweitens seien die wissenschaftlichen Standards in Gefahr. „Weil es so schnell gehen soll, werden diese jetzt über den Haufen geworfen. Viele der laufenden Studien sind so katastrophal geplant, dass eigentlich jetzt schon klar ist: Ein verlässliches Ergebnis kommt nicht heraus.“«