»Nur einer Minderheit der Deutschen hält einer Umfrage zufolge die jüngsten Lockdown-Beschlüsse von Bund und Ländern für zu scharf. Lediglich 32 Prozent finden, dass Schließungen zu weit gingen. Das ergab eine Forsa-Blitzumfrage im Auftrag von der Sender RTL und n‑tv. Ein weiteres Drittel (32 Prozent) sagt, die Verschärfung der Corona-Regeln sei angemessen, für das verbliebene Drittel (31 Prozent) sind die Maßnahmen dagegen nicht weitreichend genug.«
https://www.welt.de/vermischtes/live221095606/Corona-live-Ein-Drittel-haelt-den-Oster-Lockdown-fuer-zu-hart.html
Hab heute wieder unzählige Melitta-Filtertüten-Zombies auf der offenen Straße und sogar im Wald gesehen. Ich befürchte, dass diese Zahlen noch nicht einmal durch das Miniwahr "korrigiert" werden mussten.
@DS-pektiven: Ich hingegen bin am Sonntag hunderten Menschen im Schloßpark begegnet, bei denen ich exakt drei Masken zählen konnte. Am Montag war es ähnlich und heute war es kalt, das heißt recht leer im Park.
Na gut, ich will ja nicht nur meckern. 😉
Heute hab ich noch zwei Leute auf einem Netto-Parkplatz, einen Taxifahrer mit Fahrgast und eine Gruppe von 6 – 8 Jugendlichen vor einem Dorfsupermarkt gesehen. Alle ohne Maulkorb. Trotzdem schlimm, dass einem sowas überhaupt auffällt.
Letzhin habe ich im Gespräch mit unserem Vermieter gesagt, dass wir es geniessen, täglich zu unseren Pferden zu gehen. Weil wir dort 'nackte Gesichter' sehen und mit den anderen Pferdeleutchen normal sprechen können.
Es ist mir erst nachher aufgegangen, was ich da sagte. Es ist doch einfach ungeheuerlich, was die da mit den Menschen machen. Freie Gesichter sind aussergewöhnlich!
Wir hätten uns halt in den letzten fast sechzig Jahren halt nicht daran gewöhnen sollen.….
Was mir grosse Sorgen macht: sehr viele Leute werden nie wieder normal ticken, wenn dann diese SCH.…. je vorbei ist ( ich habe immer noch grosse Hoffnung), und am schlimmsten wird es bei den Kindern sein, die fast nichts anderes als den Latz im Gesicht kennen. Zum Heulen!
Neulich hörte ich einer Mutter zu, sinngemäß:
'Es ist doch erstaunlich, wie schnell man sich an die Masken gewöhnt. Neulich hat mich mein Kleiner vor dem Kitabesuch erinnert: Mama, denk an deinen Schnabel.'
Ach wie süß, nicht wahr?
Tja wie sagt man Kindern, dass man diese Schnäbel ausetzen muss, obwohl dran steht, dass sie nicht gegen Viren und Bakterien helfen. Und später vielleicht, warum man sie nun nicht mehr trägt. Wann immer das wohl sein wird, hoffentlich wenn die Lager leer geräumt sind.
Gewinne aus dem Pandemiegeschäft gehören enteignet!
Allein die Maske ist nicht prinzipiell das Erkennungszeichen für den Grad des kritischen Bewusstseins. Das Tragen der Maske im Supermarkt inkl. Parkplatz bedeutet noch nicht, dass der/die Träger:in ein angepasstes Schlafschaf ist. Sie/er will vielleicht nur niemanden provozieren, der vielleicht verängstigt ist. Hingegen erscheint es mir sehr sinn- und wirkungsvoll, seine kritische Haltung in allen Gesprächen, Aktionen und Chats freundlich und überzeugend zum Ausdruck zu bringen.
Umso weniger kann man diese begründete Überzeugung dann in die üblichen, abwertenden Schubladen (Empathie- und Disziplinlosigkeit, Arroganz, Unhöflichkeit) stecken.
Die sprachlichen Mängel haben die WELTler inzwischen immerhin beseitigt … (war ja nicht schwierig).
"Knapp zwei Drittel der Deutschen halten die beim Bund-Länder-Gipfel am Montag beschlossenen Corona-Maßnahmen für angemessen oder sogar nicht weitreichend genug. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag der Sender RTL und ntv am Dienstag. Ähnlich wie nach der letzten Ministerpräsidentenkonferenz Anfang März findet eine Mehrheit der Befragten die Beschlüsse verwirrend.
Angesichts der steigenden Infektionszahlen halten 32 Prozent der Bürger die Maßnahmen für angemessen, 31 Prozent für noch nicht weitreichend genug. Dass die aktuell beschlossenen Maßnahmen zu weit gingen, findet nur eine Minderheit (32 Prozent) der Bundesbürger."
Könnte sogar stimmen.
Aber apropos "angesichts der …"
Dazu (und allgemein zur Aussagekraft von Umfragen) fällt mir immer ein MAD-Interview aus den 1970ern ein:
https://de.wikipedia.org/wiki/Mad_(Magazin)
(Besuch bei einem "Institut für Meinungsfälschung" – muss mich dabei leider auf mein Erinnerungsvermögen verlassen).
(Interviewter): "Wir stellen unsere Fragen immer so, daß sie auch ein Volltrottel verstehen kann. Also: 'Halten Sie eine Reduktion des Diskontsatzes angesichts der ökonomischen Stagnation für antizyklisch? Antworten Sie bitte mit JA oder NEIN! '"
Leider ist anzunehmen, dass sich im "Maßnahmenfall" jeder tatsächlich für hinreichend qualifiziert hält, deren Nutzen zu beurteilen.
Betrügen mit Statistiken 🙂
Erstens könnte man (wenn man denn wollte) die Ergebnisse der Umfrage natürlich auch anders präsentieren: "Es gibt mehr Befragte, denen die beschlossenen Einschränkungen zu weit gehen als Befragte, die sich noch weitergehende Maßnahmen gewünscht hätten".
Zweitens: war das eine telefonische Umfrage? Da werden bis heute fast nur Festnetznummern angewählt, was sehr gegen einen repräsentativen Querschnitt spricht.
Drittens fragt sich, wie die Fragen formuliert waren. Lautete die Frage beispielsweise "wie beurteilen Sie – vor dem Hintergrund steigender Infektionszahlen, den zahlreichen Mutationen etc – die aktuell beschlossenen Maßnahmen?", wäre die Manipulation schon allein aufgrund der Fragestellung mit Händen greifbar.