Harald Walach ist Professor an der Medizinischen Universität Poznan, Polen und Gastprofessor an der Universität Witten-Herdecke (Philosophische Grundlagen der Psychologie). Es mag sein, was Wikipedia über ihn sagt: "Seine wissenschaftliche Arbeit, gerade im esoterischen Bereich, ist stark umstritten." Im Artikel zu Christian Drosten hingegen findet sich überwiegend Beweihräucherung. Wie auch immer, der Artikel von Walach unter obiger Überschrift, der am 6.4. veröffentlicht wurde, argumentiert nachvollziehbar. Es heißt darin:
»Die Test-Malaise: Die tatsächliche Prävalenz von SARS-CoV2 ist niedrig und daher die Gefahr falsch Positiver hoch
Ich hatte schon einmal auf die sehr hilfreichen Berichte der Statistik-Arbeitsgruppe der LMU München verwiesen. Alle zwei Wochen veröffentlicht sie ihre Erkenntnisse in einem neuen Bericht; der letzte ist hier.
Dort kann man nachlesen, wie gefährlich es ist, sich auf die durch PCR-Tests ermittelte Inzidenz zu verlassen. Diese hängt nicht nur davon ab, wie hoch die wirkliche Inzidenz, also das Vorkommen von Infektionen in der Bevölkerung ist, sondern von vielen anderen Faktoren. U.a. auch von veränderten Teststrategien: Je mehr getestet wird, umso mehr Fälle findet man. Eine Publikation des Netzwerks „Evidence Based Medicine“, dem man nun wirklich keine Nähe zu irgendwelchen Verschwörungstheoretikern vorwerfen kann, hat unlängst klar gemacht, dass das blinde Testen ohne eine zugrundeliegende Strategie und ohne klinischen Anlass fatale Fehler erzeugt, vor allem dann, wenn die wirkliche Inzidenz der Infektion niedrig ist.«
Es gibt durchaus belastbare Zahlen:
»Nämlich im Grippe-Web des RKI. Wer auf diese Seite geht, sieht eine repräsentative (!) Landkarte des Geschehens von Atemwegsinfektionen in Deutschland, und das ist es, was eigentlich klinisch interessiert. Hier ist keine Auffälligkeit erkennbar. Aber diese Daten werden aus völlig unverständlichen Gründen nicht breit kommuniziert und vor allem nicht verwendet, jedenfalls nicht für mich erkennbar. Auf dieser Seite – sehr gut versteckt – befindet sich auch ein Knopf „Download des Berichtes“, der zu den Wochenberichten führt (hier direkt verlinkt ist 2021-11). Dort sieht man: Über die letzten Wochen waren 31% aller eingesandten 3.288 Proben positiv mit irgendeinem Virusnachweis. 7,5% davon waren SARS-CoV positiv. Der Rest geht auf andere Viren zurück, interessanterweise ist die Grippe scheinbar ausgestorben. Denn Grippeviren sind da keine zu finden.
Das Wichtige daran: Dies ist tatsächlich repräsentativ. Dies sind nur klinisch auffällige Patienten, also solche, die wegen Symptomen zum Arzt kommen; selbst bei diesen sind weniger als 10% SARS-CoV2 positiv. Das heißt, anders herum, dass die Prävalenz dieser Infektion in der Gesamtbevölkerung sehr niedrig ist…
Daher ist anlassloses Testen nicht nur töricht, es ist politisch gefährlich, weil es die vermeintlichen Inzidenzzahlen unnötig aufbläht. Nicht umsonst hat die WHO dazu geraten, erstens nur Menschen zu testen, die klinisch krank sind und zweitens bei jedem positiven Test noch eine zweite Validierungsstrategie hinzuzuziehen.
Daher hat die Arbeitsgruppe von Prof. Kauermann und Prof. Küchenhoff vorgeschlagen, vor allem klinisch relevanten Indikatoren zu verwenden: die Belegung der Intensivbetten, die Anzahl der Hospitalisierten. Das würde Sinn machen. Täte man dies, so würde man erkennen, wie der letzte CODAG-Bericht zeigt: die Belegung der Intensivbetten geht zurück, die Zahl der Hospitalisierungen stagniert und die Sterblichkeit geht zurück. Ich empfehle allen die Lektüre dieses Berichts. Die dort publizierten Grafiken sprechen für sich.«
Hier irrt der Autor, jedenfalls, wenn man die Daten des DIVI-Intensivregisters zugrunde legt. Auch seine Quelle CODAG bestätigt: "Bundesweit ist aktuell eine deutliche Erhöhung der Zahl der Aufnahmen auf die Intensivstationen zu erkennen." Bislang ist die Entwicklung nicht bedrohlich, da 4.424 Covid-19-Fällen auf Intensivstationen fast vierzehntausend freie Betten inklusive der Notfallreserve gegenüberstehen. Richtig ist:
»Ich höre schon den Aufschrei: Ja aber wir wissen doch, dass bei so vielen Testpositiven, so viele ins Krankenhaus müssen, auf die Intensivstation und dann sterben. Nein, das wissen wir genau nicht. Denn diejenigen, die da seit Anfang der Cov2-Epidemie getestet werden, setzen sich aus allen möglichen Leuten zusammen. Aus Kranken, die mehrfach getestet wurden, aus Neugierigen, die es einfach mal wissen wollten. Aus Reisenden, die es wissen mussten, aus Arbeitnehmern, denen der Arbeitgeber was vorgeschrieben hat, etc. Eine systematische Kohortenstudie wäre eine repräsentative Gruppe, die systematisch weiterverfolgt wird bis zum Endpunkt: Genesung oder Tod…
Ich kann bei den politisch Handelnden immer noch sehr wenig Vernunft und sehr viel Panik und noch mehr wissenschaftliche Leichtgläubigkeit erkennen, die sich nicht breit und über unterschiedliche Kanäle informiert, sondern vor allem dem Mainstreamnarrativ vom Killervirus folgt, den es um jeden Preis abzuhalten gilt. Man fragt sich: Warum? Ich frage mich manchmal auch: cui bono? Wem nützt es?
Dieses Narrativ ist in seiner Einseitigkeit aus meiner Sicht eindeutig falsch. Es ist kein Killervirus sondern ein durchaus für einzelne Gruppen gefährliches Virus. Diese Gruppen müssen besonders geschützt werden. Vernünftig und gezielt, nicht pauschal und durch blinde Aktionen, deren Wirksamkeit alles andere als belegt und deren Nutzen sehr marginal ist.
Impfungen – Effektgrößen, Nutzen und Nebenwirkungen
Aber wir haben ja jetzt, Gottseidank, die Impfung. Es hieß ja mal: „die Pandemie ist vorbei, wenn wir einen Impfstoff haben“. Jetzt haben wir einen Impfstoff, sogar fünf oder mehr, und die Pandemie ist trotzdem nicht vorbei. Warum? Weil noch nicht alle geimpft sind?
Ich glaube, das liegt an dem Punkt, den wir oben schon beleuchtet haben: Die Infektion hat eine solch niedrige Prävalenz, dass man extrem viele Menschen impfen muss, um überhaupt einen Effekt zu sehen. Damit steigt aber auch das Risiko, bisher noch nicht entdeckte Nebenwirkungen zu erzeugen. Das sind die Kosten der Impfung, die wir nicht kennen, da sie nicht untersucht sind…
Ist es wirklich wahr, dass wir es mit einem Killervirus zu tun haben, der uns keine andere Wahl lässt? Daher wäre meine Aufforderung: Schauen wir uns alle, ich betone alle (!!), Daten sehr genau an, bevor wir wie die Lemminge in eine Richtung rennen.«
Der am Ende rechthabende Lauterbach lallert mal wieder vor sich hin, die Gegenrede:
"Dr. ASeidler – Infektiologie
@takija2002
Kl. Hinweis @Karl_Lauterbach
, es ist keine Studie, sondern Diskuss. d. Themas. Und das präsentieren Sie als Tatsache?
Erstauntes Gesicht
Übrigens: Nach Logik d. Autoren wäre (um mal beim Konjunktivismus d. Art. zu bleiben) das Nicht-Impfen sogar noch besser geg. Escape-Varianten .…Zwinkerndes Gesicht"
"Karl Lauterbac@ Karl_Lauterbach
(1) Besonders wichtige Studie aus US, ua @mlipsitch Harvard Universität, zeigt, dass durch Streckung 2. Dosis von Biontech und Moderna, zB auf 12 Wochen, die Wahrscheinlichkeit von Flucht Mutationen, gegen die Impfungen nicht wirken, sogar sinkt: https://nature.com/articles/s4157"
Impfung ermöglicht selektive Grundrechtsrückkehr – nur ein (sehr realistischer) Versuchsballon?
"Es ist schon ein Stück aus dem Tollhaus, wenn die STIKO, eine Kommission des RKI, am 01.04.2021 ausdrücklich darauf hinweist, dass auch Geimpfte SARS-CoV‑2 übertragen können (wenn vielleicht auch weniger wahrscheinlich) und deshalb auch nach Impfung die Schutzmaßnahmen (zu denen auch Tests und Quarantäne zählen) einzuhalten sind (STIKO 01.04.2021) und (Ex-Super-)Jens Spahn dann mit Berufung auf das RKI genau letzteres aussetzen möchte.
Die Quelle am RKI? Großes Geheimnis – zumindest wenn es nach dem RKI geht (heise 06.04.2021) … mittlerweile ist das zu Grunde liegende Schreiben von Lothar Wieler an das BMG aber öffentlich geworden (Frag den Staat). Der oberste Veterinär der Republik folgt hier einer sehr eigenen Logik:
die Hinweise auf eine eventuell verminderte Ansteckungsfähigkeit nach Impfung sind noch sehr vage und keinesfalls wissenschaftlich belastbar
die Aussagekraft der Antigen-Tests ist so, wie sie in Deutschland derzeit verwendet werden (zum massenhaften Gebrauch an Symptomlosen) ohnehin fast vernachlässigbar (hier die entsprechende Zusammenfassung des von Wieler bemühten Cochrane-Reviews), die meisten entsprechen nicht mal den Mindestanforderungen der WHO
Wenn wir also diese beiden fragwürdigen Vermutungen kombinieren, entsteht laut Wieler genügend Sicherheit, sich über die Empfehlung seiner eigenen Impfkommission hinwegzusetzen… . Evidenzgrad? Tief im negativen Bereich – aber egal, Hauptsache die politische Botschaft stimmt."
@ C19-Impfung – nur für Geniale?
Fehlt hier nicht die "Literarturangabe", nämlich Dr. Steffen Rabes "Blog zur Coronoia"? Also: https://www.impf-info.de/82-coronoia/314-coronoia.html#geimpfte-behandeln-wie-test-negative-die-kombination-zweier-unbekannter-gr%C3%B6%C3%9Fen-ergibt‑f%C3%BCr-das-rki-offenbar-gewissheit-07–04-2021
Weshalb steigt die Zahl der Covid-19 PatientInnen auf
Intensivstationen, wenn gleichzeitig die Zahl der Hospitalisierungen
(auf ein Niveau von Mitte Okt. 2020) abnimmt??
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Daten/Klinische_Aspekte.html
Auch sterben deutlich weniger Menschen an oder mit oder nur getestet auf Sars-Cov‑2, wie hier letzte Woche auch schon berichtet wurde.
Das passt nicht zusammen!
@Emma G.
Die Frage habe ich mir auch gestellt. Irgendetwas kann doch hier nicht stimmen. Alles, was mir dazu in den Sinn kommt ist spekulativ aber nicht unrealistisch. Auffällig ist, dass die Belegung der Intensivstationen seit Juni 2020 ziemlich konstant bei 20.500 Betten liegt. Angeblich derzeit 20% davon mit Covid-Patienten. Reservebetten und Beatmungsgeräte gibt es genug, aber chronisch zuwenig Personal. Die Krankenhäuser sind deswegen bestrebt, auf keinen Fall mehr Intensiv Patienten behandeln zu müssen. Falls erforderlich werden deshalb planbare Eingriffe verschoben. Jeder, der aus welchem Grund auch immer auf einer Intensivstation landet, wird umgehend getestet. So gibt die Statistik der DIVI keine Auskunft über die Zahl der nosokomialen Infektionen mit dem Sars‑2 ‑Virus. Darüber hinaus gibt es für eine Intensiv Behandlung mehr Geld. Das könnte ein Grund sein, auch mittelschwer Erkrankte auf eine Intensivstation zu legen.
Die Zahlen, einerseits weniger hospitalisierte Covid-Patienten und andererseits steigende Belegung der Intensivstationen mit Covid-Patienten, sind nicht plausibel.
@Dr. Feelgood: Eine plausible Erklärung wäre, daß es zwar weniger Erkrankte gibt, die aber schwerer getroffen sind und intensiv behandelt werden müssen. Dies ganz abgesehen davon, daß jeder Verunfallte, der in einem Intensivbett liegt, bei positivem Test als Covid-19-Fall gilt.
@Dr.Feelgood, @aa
Folgt man den Influenza-Wochenberichten, die eine Stichprobe der Atemwegserkrankungen bei Menschen mit Symptomen liefern, sind seit einigen Wochen vor allem Rhinoviren und dann andere humane Coronaviren verbreitet. SarsCov2 ist kaum vertreten. Rhinoviren verursachen Krankheitsbilder, die denen von Coronainfektionen teilweise ähneln (Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Kopfschmerzen, Krankheitsgefühl, Fieber vor allem bei Kindern). Und sie sind nicht harmlos. Sie können die Anfälligkeit für bakterielle Infektionen wie eine Lungenentzündung erhöhen und chronische Lungenerkrankungen verschlimmern. (vgl. )
Das Problem der manipulierten Erfassung von Covid-Patienten wurde ja schon verschiedentlich angesprochen. (mit positiven Test, aber ohne passende Symptome, mit Symptomen, aber ohne positiven Test, Kontakt zu einem Infizierten)
Dann noch ein Hinweis, der auf Beobachtungen aus meinem Umfeld und den Meldungen zu Corona-Ausbrüchen und Todesfällen in Alten-und Pflegeheimen und Krankenhäusern basiert: Viele Menschen werden nach der Impfung krank, und zwar nicht nur als Reaktion auf die Impfung, sondern an allen möglichen Erkrankungen. Der Biologe Clemens Arvay berichtet von Blutuntersuchungen von Geimpften, bei denen ein Abfall von Neutrophilen festgestellt wurde. Dies "öffnet ein Zeitfenster, in dem die Abwehrkräfte gegen Infektionskrankheiten … vermindert sein können." (Arvay, Corona-Impfstoffe, S. 96)
Meines Wissens untersucht niemand den Zusammenhang zwischen dem Anstieg der "Corona"-Intensivpatienten und der Schwächung des Immunsystems nach Impfung.
In Wikipedia wird gelogen und diskreditiert dass sich die Balken biegen. Ganze Heerscharen von Trolls sind dafür unterwegs.
Noch etwas irre interessantes in der Walach-Analyse: in der Impfstudie befindet sich eine Kohortenstudie von einer halben Million Ungeimpften/Geimpften, an der man die Sterblichkeit und Prävalenz des Virus sehr gut herauslesen kann (mit den üblichen Einschränkungen, aber die Richtung ist glasklar):
"Nimmt man die Letalitätsrate dieser Studie von 53 Menschen pro 1 Million Einwohner, dann müsste man, wenn in Deutschland alle infiziert worden wären eine Todesfallzahl von ca. 4.500 erwarten. Lt. Worldometer haben wir derzeit in Deutschland knapp 77.000 Todesfälle aufgrund von Covid-19 zu beklagen. Wie kommt diese Diskrepanz zustande? Vermutlich ist die Kohorte aus Israel nicht altersrepräsentativ. Das weist uns wieder auf den nächsten wichtigen Punkt hin: Covid-19 ist immer schon und immer noch eine Erkrankung, an der vor allem Menschen sterben, die sehr alt oder sehr krank sind."
Aus der Analyse von Walach:
"Das wären also 25.000 Impfungen im schlechtesten Fall um einen Todesfall zu verhindern und 10 Millionen Impfungen im besten Falle bei einer IFR von 0,04%. "
"Clemens Arvay hat in einem sehr lesenswerten Buch auf die Problematik hingewiesen und kommt zu dem Schluss, dass wir im Moment Roulette spielen: wir haben eine 50:50-Chance, dass das Spiel gut ausgeht und wir mit dieser Strategie Leben retten anstatt sie zu gefährden."