Im "Neuen Deutschland" war bereits im Mai zu lesen "Wie die Pandemie sich auszahlt". Nun geben die Kassenärztlichen Vereinigungen aktuelle Tips zur Beutelschneiderei. Im ND hieß es:
»Auch in der Coronakrise geht es ums Geld. "Um zu viel Geld", bemängeln die Krankenkassen. So erhalten Krankenhäuser und Ärzte eine Extrapauschale, wenn sie Patienten als Corona-Fälle verbuchen. Dies belegt die Internetseite der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die die niedergelassenen Ärzte unter anderem gegenüber den Krankenkassen vertritt. Dort heißt es, dass schon der Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung ausreicht, damit sich die Diagnose wirtschaftlich richtig lohnen kann. "Extrabudgetäre Bezahlung" lautet der Zauberbegriff.
"Alle ärztlichen Leistungen, die aufgrund des klinischen Verdachts auf eine Infektion oder einer nachgewiesenen Infektion mit dem Coronavirus erforderlich sind, werden seit 1. Februar in voller Höhe extrabudgetär bezahlt", heißt es auf der KBV-Seite.
Wichtig für die Abrechnung sei, dass der Arzt dazu die "Ziffer 88240" (für das neuartige Coronavirus) an allen Tagen dokumentiert, an denen er den Patienten behandelt. Unter dieser Voraussetzung werden "alle Leistungen" extrabudgetär vergütet. Dazu kommen Zusatzpauschalen für Lungenbehandlungen und internistische Maßnahmen, "auch wenn sie nicht an diesen gekennzeichneten Tagen abgerechnet wurden".
Auf diese Sonderregelung hatten sich die Kassenärztevereinigung und der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im März verständigt. Das Ende März verabschiedete Gesetz zum Ausgleich finanzieller Belastungen in Gesundheitseinrichtungen infolge von Covid-19 enthält zudem Umsatzgarantien für Praxen von niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten. Das Gesetz beinhaltet zugleich umfangreiche Finanzhilfen für den Krankenhaus- und Pflegebereich.«
In einem "Merkblatt: Informationen zur Abrechnung bei Corona (03.11.2020)". Dort wird auf einen Fallstrick aufmerksam gemacht:
»Ab 1. Oktober 2020 (Quartal 4/2020) wird das Kriterium "klinischer Verdacht“ präzisiert: Ab dem 1.10.2020 erfolgt eine Kennzeichnung bei einem "begründeten klinischen Verdacht“ (Covid-19- typische Symptomatik wie akute respiratorische Symptome oder der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn oder klinische bzw. radiologische Hinweise auf eine virale Pneumonie) oder einer nachgewiesenen Infektion. Alle an den so gekennzeichneten Tagen abgerechneten Leistungen der Arztgruppe werden von den Krankenkassen extrabudgetär vergütet. Ebenso werden zusätzlich die im Quartal von dieser Arztgruppe abgerechneten Versicherten‑, Grund- oder Konsiliarpauschalen, die Zusatzpauschalen für Pneumologie nach den GOPen 04530 bzw. 13650 und die Zusatzpauschale fachinternistische Behandlung nach GOP 13250 (auch wenn sie selbst nicht an gekennzeichneten Tagen abgerechnet wurden) von den Krankenkassen extrabudgetär vergütet.«
Detailliert werden die einzelnen Verdienstmöglichkeiten aufgeführt. Beispielsweise fallen für eine "Telefonkonsultation", also etwa die telefonische Krankschreibung, für
»Ärztl. u. psych. Psychotherapeuten, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, FÄ für Neurologie, Nervenheilkunde, Neurologie u. Psychiatrie, Psychiatrie u. Psychotherapie, Neurochirurgie, Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Kinder- u. Jugendpsychiatrie bzw. Kinder- u. Jugendpsychiatrie u. ‑psychotherapie 16,92 € an,
für Hausärzte Kinder- und Jugendärzte, Schmerztherapeuten, Gynäkologen, HNO-Ärzte, Dermatologen, fachärztliche Internisten, Orthopäden, FÄ für Sprach‑, Stimm‑, und kindliche Hörstörungen, Urologen, Anästhesisten, Augenärzte, Chirurgen, Humangenetiker, Laborärzte, MKG, Nuklearmediziner, Pathologen, Radiologen, Strahlentherapeuten, PRM 7,14 €,«
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)
Ob wohl ein covid-19 Intensivbett auch ein bisserl mehr Kohle bringen mag? Man weiß es nicht.……
//Ironie off//
Man redet ja noch von der Test-Pandemie – aber ist es nicht eher schon eine Korruptions-Pandemie?
Indem Hundertausende sich damit bereichern können – von den Stoffmasken-Herstellern und ‑Händler, Desinfektionsmittel-Produzenten, die Werbebranche (Zusatzaufträge für Corona-kompatible Reklame), Journalismus sowieso, Testkit-Hersteller, Security-Firmen, Großkonzerne werden mit Steuermittel durch Corona gebracht, gehobenen Angestellte verbringen einen schöne Home-Office-Zeit mit ihrer Familie daheim, Ärzte und Krankkenhäuser bekommen Extra-Budget bei Covid-Diagnose, …
aber wo nichts ankommt ist der Pflegeberuf. Das Nasenwasser von Einmalzahlung macht den Kohl für diesen schweren, anspruchsvollen und aufopferungsreichen Beruf nicht fett.
Für die Pflege wird geklatscht – und dann gleich darauf die 12-Stunden-Schicht anordenbar gemacht, durch Quarantäne die Personaldecke ausgedünnt, durch Auflagen und Maßnahmen die Pflege immer mehr zeitintensiviert pro Patient gemacht – bei gleicher Belegung. Ich fürchte, die Pflege ist das absichtsvoll geschwächte Glied der kette, das als erstes reißen wird – und dann heißt es natürlich nicht etwa richtig: "Versagen der Politik auf ganzer Linie!" sondern "Covid, Covid, Covid ist schuld!"