»Aber um noch mehr Vertrauen zu schaffen, hätte man zeigen sollen, dass Angela Merkel wirklich mit Astrazeneca geimpft wurde. Man hätte die Kamera draufhalten müssen, auch wenn das womöglich Grenzen überschreitet. Aber so wäre Astrazeneca vielleicht zum 'Kanzlerimpfstoff' geworden.«
Das sagt "der Chef des Hausärzteverbands Bremen und Vorstandsvorsitzende des Instituts für hausärztliche Fortbildung (IHF), Hans-Michael Mühlenfeld, im Gespräch mit t‑online". Der Link zu dem Artikel heißt passenderweise astrazeneca-dilemma-warum-der-impfstoff-unter-die-leute-muss.html.
»Dass die Nachfrage groß ist, zeigen Sonderaktionen wie die "Astrazeneca-Impftage" in Hamburg. Sie sollten dazu beitragen, dass das Präparat Menschen über 60 verabreicht wird, die eigentlich noch auf den Impftermin warten müssten. Innerhalb weniger Stunden waren die Termine ausgebucht. Und auch in jüngeren Altersgruppen werden die Rufe nach Astrazeneca lauter.
"50 Prozent haben Bedenken"
Zugleich überwiegen bei vielen Bürgern die Zweifel an dem Impfstoff, der in den vergangenen Wochen immer wieder Aufsehen erregte – wegen der sehr seltenen Nebenwirkung Hirn- und Sinusvenenthrombosen und dem Hin und Her, ab welchem Alter das Vakzin empfohlen wird. Nach dem vorübergehenden Stopp sollten grundsätzlich nur noch Menschen über 60 Jahre die Astrazeneca-Impfung erhalten. Jüngere können es auf Entscheidung des Arztes und nach Aufklärung jedoch auch bekommen…
"50 Prozent der Menschen, die ein Angebot für eine Astrazeneca-Impfung erhalten haben, haben Bedenken. Das ist der Eindruck aus meiner Praxis und von Kolleginnen und Kollegen", sagt Mühlenfeld. Auch der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Martin Scherer, berichtet von einem "sehr hohen Diskussionsaufwand", da viele impfberechtigte Patienten dem Astrazeneca-Vakzin misstrauen.«
Drosten: Das ist wirklich nicht in Ordnung
»Der Berliner Virologe Christian Drosten hatte genau das im NDR-Podcast "Coronavirus-Update" scharf kritisiert: Ältere sollten nicht wählerisch sein und dadurch die Impfgeschwindigkeit verzögern. Wenn über 60-Jährige Astrazeneca ablehnten und lieber auf Biontech warteten, nähmen sie im Juni einem Jüngeren die Impfung weg. "Das ist wirklich nicht in Ordnung", so der Virologe.
Chance zum "Kanzlerimpfstoff" verpasst
"Die Kommunikation zu dem Impfstoff ist katastrophal gewesen, das hat die Menschen sehr verunsichert und dazu geführt, dass sich bei manchen Bürgern die Sorgen und Bedenken leider auch nicht mehr in einem vertrauensvollen Gespräch auflösen lassen", sagt der Bremer Hausärztechef Mühlenfeld. Durch persönliche Gespräche mit Impfwilligen könne man die Akzeptanz für Astrazeneca in der Regel zumindest auf 80 Prozent steigern.
Im Gegensatz dazu gebe es auch einen Teil der Bevölkerung, der das Wirrwarr um das Vakzin nicht verstehen kann und in jedem Fall damit geimpft werden will, sagt Mühlenfeld. "Die sagen: 'Ist mir egal, ich will einfach irgendeine Impfung haben'." Das seien eben häufig auch Jüngere, die derzeit keinen Termin bekommen.«
Es gibt verantwortungsvollere Stimmen:
»Der Pressesprecher der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Roland Stahl, ergänzt: "Es ist nicht die Aufgabe eines Arztes, auf Teufel komm raus, Astrazeneca an die Frau oder an den Mann zu bringen."…
Werden die Ärzte den Impfstoff überhaupt los?
Ladenhüter? Wie also sieht die Zukunft von Astrazeneca in Deutschland aus? Werden die Impfzentren und niedergelassenen Ärzte den Impfstoff überhaupt los, wenn die impfberechtigten Bürger Impfstoffe wie Biontech präferieren? "Es wird Impfstoff ablaufen und weggeworfen werden, das ist natürlich fürchterlich und inakzeptabel in einer Situation wie dieser", sagt Mühlenfeld. Der Mediziner begründet seine düstere Prognose neben dem fehlenden Vertrauen auch mit organisatorischen Problemen: "Absurderweise bekommen jetzt ausgerechnet Kinderarztpraxen, die doch Kinder behandeln, Astrazeneca-Impfstoff – der liegt jetzt dort herum für die Leute über 60."…«
Frau Schwesig erpreßt ÄrztInnen
»Nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums liegen dort in den Impfzentren noch rund 3.000 Astrazeneca-Dosen aus bisherigen Lieferungen, bei den Hausärzten sogar 30.000. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) erhöhte deshalb den Druck auf die Landkreise und kreisfreien Städte: Wer bis kommenden Freitag seinen Überhang an Astrazeneca-Impfstoff nicht gespritzt habe, bekomme danach entsprechend weniger vom Präparat Biontech geliefert. Kurz darauf verkündete der Landesgesundheitsminister die Freigabe des Impfstoffes für alle Altersgruppen. Kommt das Vakzin nur so unter die Leute?..
DEGAM-Präsident Scherer zeigt sich zuversichtlich: "Das Vertrauen in Astrazeneca ist nicht irreparabel geschädigt. Weiter aufklären, weiter impfen – dadurch wird sich mit der Zeit eine positive Sogwirkung entfalten."«
…ich will auch irgendeine Impfung! ..
Am liebsten mit physiologischer Kochsalzlösung.
So wie Angela.
Ich schwöre in diesem Fall auf Homöopathie. Möglichst hoch potenziert. Und nicht mit Spritze, Globuli müssen es sein.
Kann man die Dosen nicht einfach verschenken? Also ohne Spritze. So als Lockdown-Giveaway. Ich nehme 100, mit Impfpass, entsorge auch selbst!
Die Impfung hat (noch) nicht geholfen. Sonst hätten wir jetzt einen Interimskanzler.
Warum sagen die nicht einfach wer will soll, niemand muss und gut ist?
Genau dieser Zwang oder besser diese obsessive Fokussierung auf das impfen hat die Entscheidungsträger in die Sackgasse geführt.
Die Leute wollen das in großen Teilen nicht.
Ich vermute, ab einer Impfquote von 30 Prozent wird es extrem zäh beim impfen weitergehen.
Den Glückspiks wollen halt viele nicht.