Interessant ist der Name des Links zu dem Artikel unter obiger Überschrift auf welt.de vom 27.4.: Impfskeptiker-Jetzt-beginnt-der-Nahkampf-gegen-Covid-19.html. Darum geht es:
»… Während die USA in rasantem Tempo impfen und inzwischen jeder über 16-Jährige eine Impfung erhalten kann, wächst eine große Sorge: Verhindern die zahlreichen Impfverweigerer die angestrebte Herdenimmunität?
Jetzt beginne die eigentlich anspruchsvolle Phase im Kampf gegen das potenziell tödliche Virus, wird in der Regierung argumentiert. Martialisch ist gar von einem „Nahkampf“ die Rede. Rund 228 Millionen Impfungen sind in den USA bisher verabreicht worden. Gut 42 Prozent aller rund 330 Millionen Einwohner haben mindestens eine Impfdosis erhalten, über 28 Prozent sind voll geimpft…
Umfragen zeigen seit Monaten eine Impfskepsis vor allem bei Anhängern der Republikaner sowie bei Afroamerikanern…
Seit gut zehn Tagen sinkt in den USA die Zahl der verabreichten Impfungen. Inzwischen werden im Schnitt nur noch knapp drei Millionen Dosen pro Tag verabreicht – das sind ein Siebtel weniger, verglichen mit dem Höhepunkt von durchschnittlich 3,38 Millionen Impfungen am 13. April.
Der jüngste Rückgang der Zahlen dürfte auch, aber nicht nur auf der Aussetzung der Impfung von Johnson & Johnson beruhen. In den USA hatten die Impfstoffe von Pfizer/Biontech und Moderna Ende 2020 eine Notfallzulassung erhalten. Das Verimpfen von Johnson & Johnson, im Februar genehmigt, wurde nach Berichten über Blutgerinnsel am 13. April ausgesetzt. Demnächst soll es aber wieder aufgenommen werden.
Derweil klafft das Interesse an Impfungen regional weiter auseinander. Während der demokratische Bundesstaat Michigan die Regierung in Washington um zusätzliche Impfdosen anfleht, bitten einzelne republikanische Landkreise, ihnen weniger Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Der Grund: Ihr Impfstoffangebot ist inzwischen größer als die Nachfrage…
In ländlichen Gegenden wollen Gesundheitsbehörden die Impfung nun teilweise mit Tür-zu-Tür-Aktionen anbieten. Im Küstenbundesstaat Louisiana werden Fischer in den Häfen angesprochen, temporäre Impfstationen neben buddhistischen Tempeln und Obdachlosenunterkünften errichtet.
In Alabama ruft der oberste Gesundheitsbeamte Scott Harris die Hausärzte dazu auf, ihren Patienten in ländlichen Gegenden die Impfung ans Herz zu legen. An die Bürger appelliert er: „Nehmen Sie Ihre persönliche Verantwortung wahr und ermutigen Sie Ihre Familie, Freunde und Gemeinde, sich impfen zu lassen.“
Wie hoch der Anteil der Corona-resistenten Bevölkerung sein muss, ist unklar. Experten schätzen, dass für die sogenannte Herdenimmunität 70 bis 90 Prozent der Bevölkerung (einschließlich Kindern) gegen das Virus resistent sein müssen. Bisher ist keine Impfung für Kinder unter 16 Jahren zugelassen. Klinische Tests laufen. Beim gegenwärtigen Impftempo wäre die Marke von 70 Prozent Erstimpfungen am 29. Juni erreicht, 90 Prozent am 15. August. Sinkt das Impftempo weiter, rücken diese Daten aber in weite Ferne.
Eine Impfpflicht ist in den USA kaum denkbar. Präsident Biden bittet zwar seine Landsleute sich impfen lassen und fordert „jeden Amerikaner auf, seinen Teil zu tun“, um das Virus zu besiegen. Dabei stellte er neulich gemeinsame Grillabende am Nationalfeiertag, dem 4. Juli, in Aussicht. Eine Impfpflicht hat er aber bisher nicht einmal ins Spiel gebracht. Die Republikaner wenden sich strikt gegen eine solche Maßnahme…
Große Unternehmen wie die Fluggesellschaft American Airlines und die Lebensmittelkette Target bieten ihren Mitarbeitern Anreize für eine Impfung an, etwa einen bezahlten freien Tag. Lidl USA belohnt seine rund 6000 Mitarbeiter mit 200 Dollar, sofern sie sich impfen lassen…
Ach wär ich gern in Florida
Ob noch der Moment kommt, dass uns Amis um den Begriff "asozial" beneiden? Ich hoffe für die Amerika, dass dieser Tag nie kommen wird.
Die bangen um ihre Profite. Das war schon im Rezessionskrieg so, wo man Menschen mit Vorderladern gegen Menschen mit Repetiergewehren aufhetzte sich gegenseitig abzuknallen. Und an der Wallstret Wetten Dass spielte.
Krieg der Nord- gegen Südstaaten, Beendigung der Sklaverei? Beendigung einer Pandemie? Ne, Leute darum ging es nie!
Ein noch deutlicherer Effekt lässt sich auf einer großen europäischen Insel beobachten:
https://coronavirus.data.gov.uk/details/vaccinations
und zwar nicht erst "Seit gut zehn Tagen" (wie in USA seit 13. April)
sondern etwa seit dem 3.April (als der "7‑day-average" von 500000, Mitte März, auf unter 100000 gefallen war! also ca. 80% – statt schlapper 10%, die den Gesundheizern in USA bereits Sorgen bereiten!).
Ebendiese "7‑day-average" dümpelt seither zwischen 80000 und 120000 pro Tag.
An diesen leicht zu "recherchierenden" Scoop traut sich die WELT wohl (noch) nicht … ?
Die Gesundheizbehörde ihrer Majestät gibt die Durchimpfungsquote ("Latest reported vaccination uptake") mit 64,3% an – allerdings nicht berechnet auf die Gesamtbevölkerung
(von ca. 67 Mio – von denen aktuell gerade mal 50% erreicht wurden) sondern auf die "Total percentage of people aged 18 and over".
Selbst bei konstanter "Impfbegeisterung" (von der nicht auszugehen ist) bräuchte man bis zum Erreichen der gewünschten Quote von 70% (also ca. 47 Mio Geimpfte) noch mindestens 5 Monate (+ Puffer für die Zweitimpfung) – bis zum Beginn der nächsten Erkältungskrankheiten-Saison (="Mutantenwelle"?).
Man braucht kein Verschwörungstheoretiker zu sein um davon auszugehen, dass zumindest die Spin-Doctors in Berlin (samt Einflüsterern) einen ähnlichen Effekt für Germany berücksichtigt haben und (um diesen so-in-etwa "Auszugleichen") deswegen die Minderjährigen (und deren Eltern) derzeit sturmreif schießen (mittels "inzidenzbasierten" Schulschließungen + Beharren auf Maskenpflichten und Mannschaftssportverboten) – bis zur schnellstmöglichen Zulassung eines Minderjährigen-Impfstoffs.
Eine Impfpflicht scheidet – wegen der "Notzulassung" (von deren frühzeitiger Aufhebung nicht auszugehen ist) – zumindest bis zur Bundestagswahl aus, und so müssen natürlich parallel Anreize konstruiert werden: "Gewährung von Freiheiten" (aka: "Privilegien").
Es könnte allerdings sein, dass damit der Bogen überspannt ist und das Soufflé in sich zusammenfällt.
Kommt nicht mehr häufig vor, aber manchmal bin ich doch noch Optimist.
Da können wir von Afrika lernen, denn die Afrikaner sehen großteils keine Notwendigkeit zur Impfung, so dass jetzt 16.000 Impfdosen verbrannt werden sollen.
"Als Grund nannte er, dass manchen Menschen die Gefahr nicht bewusst sei und sie entschieden hätten, dass Covid-19 nicht so schlimm sei wie Ebola, das Sierra Leone vor einigen Jahren heimgesucht hatte. „Die Menschen fürchten, dass sie Teil eines öffentlichen Experiments werden“, so Demby. Die WHO und das Afrikanische Zentrum für die Kontrolle und Vorbeugung von Krankheiten (CDC) drängen die afrikanischen Regierungen, weiterhin AstraZeneca zu verimpfen, da der Nutzen größer sei als die Risiken."
In dem Artikel der Welt wird das Kolonialherren-Denken der Corona-Alarm-Fraktion sehr deutlich. Man wisse ganz genau, dass Afrika 1,5Mrd. Impdosen bräuchte, um vor einer Covid-Apokalypse gerettet zu werden und die Afrikaner seien leider zu dumm das zu erkennen:
https://www.welt.de/politik/ausland/article230712447/Afrika-Mehrere-Laender-wollen-Impfstoffe-vernichten.html
Wenn man den gesamten WELT-Artikel liest, kommt meine tiefsitzende Springerpresse-Aversion wieder raus:
neben der insinuierten doof-Korrelation oder gar ‑Kausalität (hier in der Version: bistu Rep bistu wahrscheinlich Masken&Impfgegner bistu höchstwahrscheinlich doof) der offensichtliche Propagandatrick mit den JHU-%Daten, wo großzügig Minderjährige nicht als "Personen" gewertet werden.
Dass die Protagonistin "Irene Armendariz-Jackson, 50, Republikanerin im texanischen El Paso" auch noch "widerwillig (…) eine Maske auf(ge)setzt", während sie mit dem Autor "die Lobby eines Hotels in ihrer Heimatstadt" betritt?
Wat denn nu? Immer noch Maskenpflicht in Texas?
(kann ja sein, dass das Hotel, dessen Lobby der Autor zwecks Interview mit Irene betreten hat, genau das ist, in dem die Kundschaft aus Paranoikern und/oder europäischen und/oder "demokratischen" Korrespondenten und/oder Maskenfans besteht? Und an deren "Bedürfnisse" sich das Management via Hausrecht angepasst hat? Wäre eine Erwähnung wert gewesen).
Und: Ist die NZZ zuverlässiger als die WELT?
https://www.nzz.ch/international/corona-usa-steigende-zahlen-im-mittleren-westen-raetsel-texas-ld.1611809
Diese semantische Sabotage von wissenschaftlichen oder anderen komplexer Begriffen ist wirklich unerträglich.
Die Folgen dieser gesteuerten Kampagne sind langfristig nicht zu unterschätzen.
"Herdenimmunität" ist ein aktuelles Beispiel.
Die semantische Neujustierung eines unaufhaltsamen, natürlichen Prozesses, hin zu einem nur mit Anstrengung über eine "Impf"-Kampagne erreichbaren Zustand ist unerträglich.
Wie immer ist es Rolle der Medien als Erfüllungsgehilfe zu fungieren, um diesen PR-Retorten- Neusprech in den öffentlichen Diskurs einführen.
Lauterbach versucht aktuell noch einen weiteren Spin: "Herdenimmunität" assoziiert er nicht mehr mit dem Ende der "Gefahr" oder dem Ende der "Pandemie"
Klapps Kalli meint die Gefahr sei im Zustand der "Herdenimmunität" nicht vollständig gebannt.
Die passenden Studien zu dem Thema sind sicher in Arbeit …