In Sachen Corona saßen von Anfang an Digitalkonzerne neben den Pharmariesen mit an den Schalthebeln. Wie diese machen sie gerade gigantische Gewinne, über Schulclouds und die vermeintlich hilfreiche Digitalisierung des Gesundheitswesens. Weil dieses Geschäft – und damit auch das Gesundheits- und Bildungswesen – auf einer hoch verwundbaren Infrastruktur beruht, wurde die nachstehende Information eher zurückhaltend verbreitet:
»Zu den beruhigenden Vorstellungen des Internet-Zeitalters gehört die Idee, dass unsere Daten in einer „Cloud“, einer „Wolke“, gespeichert und so auf eine geradezu himmlische Weise gesichert sind. Dank der Cloud muss niemand mehr fürchten, dass mit seinem Laptop auch alle dort gespeicherten Dokumente gestohlen werden, und wem das Mobiltelefon beim Rezeptlesen in den Kochtopf fällt, der kann immer noch seine Fotos und SMS auf ein Ersatzgerät laden. Die Daten – das ist die Vorstellung, die die Propagandasprache der Internetbetreiber suggeriert – schweben dank Cloud-Technologie transzendiert zu ewigem Wissen im globalen Raum; ortlos, unangreifbar, unlöschbar.
Natürlich ist die „Cloud“ bloß Metaphorik. Daten lagern in Rechenzentren, die mal „Data Center“, mal mit einem idyllisch-ruralen Unterton „Server Farm“ genannt werden, so, als würden dort statt Mais und Kartoffeln von fleißigen Elektrobauern Daten angebaut. Dass Rechenzentren, in denen ja immerhin einer der größten Schätze des Informationszeitalters – nämlich Milliardenwerte – lagern, in gesichtslosen riesigen Hallen außerhalb der Städte untergebracht werden, liegt nicht nur an Sicherheitsbedenken, sondern auch daran, dass man ihre Verortbarkeit ebenso wenig zum Thema machen will wie ihre Physikalität – und ihre Schmutzigkeit. Das Internet ist auch im Wortsinn eine dreckige Angelegenheit.
Rechenzentren verbrauchen trotz aller Bemühungen um baldige Klimaneutralität immer noch horrende Energiemengen. Wäre das Internet ein Land, käme es in den Disziplinen Stromverbrauch und Klimagasemission direkt nach den Vereinigten Staaten und China, und das von Spekulanten des Asset-Inflation-Zeitalters betriebene Bitcoin-Mining macht diese Bilanz nicht besser…
Fünf Etagen mit Platz für 12.000 Server niedergebrannt
Zu einem verheerenden Brand kam es jetzt bei Europas größtem Cloud-Anbieter OVH. Aus noch immer nicht geklärten Gründen brannte am vergangenen Mittwoch in Straßburg am Rheinufer ein fünf Etagen hohes Rechenzentrum mit Platz für 12.000 Server vollkommen nieder, ein weiterer Bau wurde zur Hälfte zerstört. Der zerstörte Bau beherbergte auch die sensible „Hosted Private Cloud“, in der die Daten großer Unternehmen lagern. Der französischer Internetdienstleister, der mit mehr als 260.000 Servern in mehr als zwanzig Rechenzentren europäischer Marktführer im Hosting-Bereich ist, sah sich gezwungen, sämtliche vier Hallen herunterzufahren. Hunderte von Feuerwehrleuten kämpften gegen den Brand, 3,6 Millionen Websites gingen offline, darunter staatliche Portale, Banken, Newskanäle und die Regierungsseite data.gouv.fr…
Erhebliche Datenmengen sind für immer verschwunden; wie viele, wird noch ermittelt…
Der Unfall zeigt, dass es dringend eine öffentliche Diskussion darüber geben müsste, wo, von wem, unter welchen Bedingungen und wie sicher unsere Daten gespeichert werden. Viele Kunden und auch Politiker, das zeigt der Unfall, verstehen offenbar schon rein technisch überhaupt nicht, was in den Hallen der Cloud-Betreiber mit ihren Daten passiert – und was nicht. Die Tatsache, dass Daten der Treibstoff und der größte ökonomische Schatz des digitalen Informationszeitalters sind, steht in einem krassen Gegensatz zur Unbesorgtheit, mit der normale Bürger aus reiner Genervtheit und Bequemlichkeit heraus den „Alles akzeptieren“-Button drücken und Unternehmen wie auch staatliche Einrichtungen ihre Daten privaten Firmen anvertrauen, ohne sich genauer mit Fragen der Sicherung zu befassen…«
Update
»Klar ist inzwischen, dass der Brand direkte Auswirkungen auf Tausende von Websites von Unternehmen, Verbänden, lokalen Behörden und Regierungsplattformen hatte. 'Le Monde' zitiert Michel Paulin, CEO von OVHcloud, laut dem "zwischen 12'000 und 15'000 Unternehmen teilweise oder ganz betroffen sind". Rund 3,6 Millionen Websites sind laut dem britischen Forschungsunternehmen Netcraft beim Vorfall nicht mehr zugänglich gewesen. Das seien 18% der IP-Adressen, die OVHcloud zugewiesen wurden.
Die Möglichkeit eines Neustarts und der Wiederherstellung der Backups scheinen zudem problematisch zu sein. So berichtet 'JDN', dass innerhalb des betroffenen RZ-Teils das Private-Cloud-Angebot von OVH in einem Raum und sein Backup in einem anderen Raum desselben RZs gehostet gewesen sei: "Beide wurden durch das Feuer zerstört". Wer nicht vorsorglich eine Sicherung bei einem anderen Anbieter durchgeführt habe, dessen Daten seien verloren. Darüber hinaus hätten sich 20% der Backups von VPS, die auf der Elsass-Infrastruktur von OVH basieren, ebenfalls in Rauch aufgelöst. "Kunden, deren Backups Teil dieser 20% sind, können nur hoffen, dass ihre Virtual Private Server verschont geblieben sind", so der Bericht.
Klar ist jedenfalls jetzt schon, dass der Imageschaden des RZ-Betreibers gross ist. Denn das französische Unternehmen zählt zu den Grossen der Branche. Es hat mit seinen rund 2450 Mitarbeitenden 2019 einen Umsatz von 600 Millionen Euro generiert und ist zuletzt auf einer Milliarde Euro taxiert worden.«
Das berichtet am 15.3. inside-it.ch.
bedeutet das Vertrauen auf Drittanbieter (Clouds)
den Verlust
– der nationalen Identität
– der eigenen Geschäftsgrundlage
– persönlicher Erinnerungen
der VERGANGENHEIT.
Geschichte ist nur das, was überliefert wird!
@Im Fall der Fälle: Um meine nationale Identität mache ich mir, ehrlich gesagt, da keine Sorgen…
@Aschmoscheit:
Naja, dann einmal der Hinweis auf Snowden(https://www.youtube.com/watch?v=9we6t2nObbw und später!) und doch Danisch (https://www.danisch.de/blog/2021/03/14/spekulationen-zum-rechenzentrumsbrand-bei-ovh/).
Souveränität der Daten sollte man nicht gering schätzen.
@Max M: Richtig. Aber meine Daten sind immer noch nicht national.
"Nationale Identität" ist auch komisch ausgedrückt – die richtigen Worte lauten "Digitale Souveränität" bzw. "Technologiesouveränität"
Digitale Souveränität bezeichnet im Allgemeinen die Möglichkeit eines Menschen oder einer Gesellschaft[1] (Staat[2] etc.), digitale Medien souverän nutzen zu können. Dies umfasst neben der individuellen Fähigkeit (vgl. Medienkompetenz) auch notwendige, äußere Rahmenbedingungen (z. B. sicherer Transportweg, geeignete Angebote, regulatorische Maßnahmen), um einen souveränen Umgang mit digitalen Medien zu gewährleisten.[3]
https://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Souver%C3%A4nit%C3%A4t
Technologiesouveränität oder technologische Souveränität bezeichnet die eigenständige Entwicklungs‑, Produktions- und Distributionskompetenz einer staatlichen oder supranationalen Entität sowie dessen Fähigkeit zur lokalen Wertschöpfung. Diese kann auf einzelne industrielle Branchen oder Anwendungsfelder eingegrenzt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Technologiesouver%C3%A4nit%C3%A4t
Beides Digitale Souveränität bzw. Technologiesouveränität sind Züge die bereits längst abgefahren sind
Die weltweite Digitalwirtschaft wird von sieben Internet- und Tech-Konzernen aus den USA und China sowie deren Plattformen dominiert. Das hat der erstmals erstellte „Digital Economy Report 2019“ ergeben, den die Uno am Mittwoch vorgestellt hat. Die Uno spricht dabei von sogenannten „Superplattformen“, auf die zwei Drittel des weltweiten Marktes entfallen sollen, wie ORF.at berichtet. Bei diesen Plattformen handelt es sich der Uno-Studie zufolge um Microsoft, Apple, Amazon, Google und Facebook sowie Tencent und Alibaba.
China und USA: 90 Prozent Marktanteil an digitaler Wirtschaft
Noch größer wird die Kluft zwischen US- und chinesischen Konzernen und dem Rest der Welt, wenn man alle Internetplattformen in die Rechnung einbezieht. Dann sollen laut Uno die großen Konzerne aus den USA und China auf einen weltweiten Marktanteil von 90 Prozent kommen. Europäische Unternehmen kommen auf gerade einmal vier Prozent. Die übrigen sechs Prozent verteilen sich auf alle übrigen Länder der Welt. Die Uno forderte vor diesem Hintergrund zu globalen Anstrengungen auf, um diesen Zustand zu ändern.
https://t3n.de/news/uno-studie-7-superplattformen-1194897/
@Hier: In Eile und undifferenziert: Da hilft uns nur die Zerschlagung der Konzerne, egal unter welcher Nationalflagge die segeln.
@aa: Die einzige Kraft diese Konzerne zu "zerschlagen" sind die Nationalstaaten, nicht die Arbeiterklasse, nicht BLM und LSBTTIQ oder FFF, nur einzig und allein der souveräne Nationalstaat. Es geht nicht "links" gegen "rechts", nicht "progressiv" gegen "konservativ" sondern Nationalstaatler gegen Globalisierer.
@Rainer Wagener: Wir sehen nur gerade sehr deutlich, daß souveräne Nationalstaaten eine Fiktion sind. Alles, was mit Liberalisierung und Privatisierung auch die Globalisierung ausmacht, wurde in den Nationalstaaten verordnet. Übrigens von zuerst von Rechten und Konservativen, bevor die Schröder & Co. auf den Zug aufsprangen.
Bei Danisch.de hat die Geschichte noch einen ganz anderen Spin…
@ Edmund Karl: Yep, es war wohl auch der Versuch (von den Franzosen) eine von USA unabhängige Infrastruktur aufzubauen:
https://www.danisch.de/blog/2021/03/14/spekulationen-zum-rechenzentrumsbrand-bei-ovh/
Der Initiator des Ganzen kam 2 Tage vorher ums Leben:
https://www.danisch.de/blog/2021/03/14/ein-ueberaus-seltsamer-todesfall-zum-ovh-rechenzentrumsbrand/
Auch interessant:
https://www.danisch.de/blog/2021/03/14/noch-mehr-seltsame-zufaelle-um-den-ovh-brand-das-future-combat-air-system-fcas/
Geheimdienste und ihr Einfluss auf die Politik sind das Lebensthema von Danisch, da kann der aus der Hüfte stundenlang referieren, auch aus eigener Erfahrung als Top-Informatiker.
Stimmt, darauf wollte ich auch noch hinweisen, aber ich befürchte auf Hadmut wird hier nicht verwiesen werden.
Dedizierte Server, keine Cloud. Und keine Backups-Tests.
https://www.inside-it.ch/de/post/langsam-werden-details-zum-ovh-brand-bekannt-20210315
Im ZDF heute-journal sind gerade auch wichtige Daten verloren gegangen … Die vom RKI gemeldeten neuen Todesfälle "im Zusammenhang mit Covid-19" .
Die 47 ist aber auch so unglaublich klein, dass kann man glatt übersehen ;-).
Würde aber die Inzidenz-Zauberei auch für diejenigen sichtbarer machen, die es noch nicht erkannt haben.
Vielleicht war die Nichtmeldung gar Absicht .… uih!
Nur 47? Kein Problem. Allein nach 20 Amplifizierungszyklen sind das bereits mehr als 47.000.000.
In solchen Anlagen gibt es IMMER Löschanlagen, die die Räume mit einem kühlendem Gas(z.B. Novec, früher das sauerstoffverdrängende Halon) fluten, wenn sie nicht manipuliert sind. Außerdem brennt da eigentlich nichts besonders gut, da fast alles aus Metall ist.
Neue, europäische Cloudlösungen sind brandgefährlich!
Nutzt doch lieber us-amerikanische, DSGVO-konforme Server und versucht erst gar nicht eine europäische Infrastruktur aufzubauen!
Exakt. Ich kenne kein RZ (auch nicht kleinere) die nicht mindestens eine Argon/Halon Löschanlage haben. Da gibt's außerdem strenge Vorschriften und so anlagen sind sehr gut gewartet (bei Argon z.B. haste 20 Sekunden wenn die Anlage los geht um dich in Sicherheit zu bringen). Dito mit dem hohen Metallanteil. Wenn wirklich mal was brennt, dann nicht viel und nicht lange. Das was da berichtet wurde (wenn es denn so passiert ist) ist m.E. so gut wie unmöglich.
Das stinkt zum Himmel. Man muss sich schon überlegen wer ein Intresse daran haben könnte, diese unabhängigen Daten- und Rechenzentren auszuschalten.
Für den Ottonormalverbraucher gibt es doch überhaupt keinen Grund irgend eine Cloud-Dienstleistung zu nutzen. Wer das macht ist echt selbst schuld. Speichert eure Fotos halt auf Festplatten. Da investiert man mal 200 Euro für ein Raid‑1 fähiges Gehäuse incl. zwei Platten und hängt das an die Fritz Box und gut ist. Wenn wirklich was soooo wichtiges dabei ist, dann halt noch ein Duplikat off-site im Bankschließfach oder im Garten (hier aber versiegelte Flash-Speicher nehmen) vergraben.
@Westi
Amerikanische Server sind niemals DSGVO-konform
https://www.bfdi.bund.de/DE/Europa_International/International/Artikel/Auswirkungen-Schrems-II-Urteil.html
Der Hintergrund ist der, dass US-Gesetze den Zugriff der amerikanischen Behörden auf die dort vorhandenen Datenbestände erlauben – USA ist NICHT an die DSGVO gebunden, da kann der Betreiber unterschreiben was er will: sein Land hat andere Gesetze und die sind vorrangig zu befolgen.
Das ist für mich alten IT'ler die Nachricht des Tages. Niemals ist das durch einen kleinen Unfall möglich! NEVER! This system is crashing now! Das ist nur noch Beweisvernichtung!
Geld von der Bank! Fressen kaufen! 🙂
Einfach mal beim NSA anrufen und den Backup anfordern.
Wenn gerade kein Telefon zur Hand ist, ginge auch ein Fax.
Man braucht da gar nicht anrufen, nur laut nachdenken. Siri macht den Rest, oder dings, wie heisst die Wanze von von Amazon noch gleich.…
Tja, Cloud ist meine Daten auf fremder Leute Rechner ohne das ich beeinflussen kann wie die damit umgehen und gegebenenfalls alles mitlesen.
Am besten finde ich die Buchhaltungsapps (die mit Einfachheit und Papierlosigkeit werben, als Zugabe plus X Tracker) wo man ganz leicht hinmigrieren kann aber nicht mehr weg kommt.
Wenn die abrauchen ist man auch erledigt.
Es wird immer wahrscheimlicher, dass man die Corona-Krise als Beginn eines digitalen, dritten Weltkrieges historisch einordnen wird.
Danke für die Links zu Danisch. Einerseits wird also die europäische Cloud-Initiative Gaia‑X angegriffen, andererseits der europäische Impfstoff von Astra Zeneca. Übrig bleiben Impfstoffe von amerikanischen Konzernen, die bislang nicht angegriffen werden.
Es wird bei diesem digitalen Krieg schwer sein zu erkennen, wer eigentlich gerade gegen wen kämpft.
Dann gibt es in Israel nächste Woche Wahlen und Netanjahu baut seine Wiederwahl (und damit seinen Schutz vor Gefängnis) darauf auf, dass seine Kooperation mit Pfizer der Bevölkerung von großem Nutzen war. Also muss der Pfizer-Impfstoff noch eine Woche lang seinen Ruf als "Premium-Impfstoff" behalten.
Und kurz vor Weihnachten wurde mitten in den Streikaktivitäten bei Amazon plötzlich deren wichtigster Organisator Christian Krähling tot in seiner Wohnung aufgefunden.
Da haben sie wohl sämtliche überhängende Rechenleistung für Bitcoin Mining genutzt und die Hauptleitung zum Schmelzen/Brennen gebracht 😉
Vor ein paar Jahren war ich bei einer Führung durch das Rechenzentrum in Garching, wo der SuperMUC steht. Da durften wir auch eine ausgeklügelte auf Edelgas basierende Löschanlage bestaunen.
https://de.wikipedia.org/wiki/SuperMUC
Immerhin brennt nur Europas Datenschatz und nicht Europas Datenschutz.
Der ist bereits abgefackelt:
https://www.patrick-breyer.de/?page_id=594145 (keine Affiliation oder Sympathie zur Parti im Ganzen, finde nur die Zusammenstellung gut).
Von der Abschaffung des Arztgeheiminsses (alle Patiendaten für alle) oder dass Postzusteller Pakete öffnen sollen, wenn sie darin Drogen vermuten (so kommt man auch an seinen Stoff) mal gar nicht zu reden. Wobei letzteres (im Gesgensatz zu ersterem) glaube ich noch nicht als Gesetz verabschiedet wurde, oder?
Die gesamte Gesetzgebung marschiert gerade sehr einig in diese Richtung, einiges davon ist schon in Kraft:
https://www.golem.de/news/e‑privacy-verordnung-eu-staaten-waehlen-die-nutzerfeindlichsten-optionen-2102–154114‑2.html
Die CUII-Initiative – private Netzsperren ohne Gerichtsbeschluss
Private DNS-Sperren bedrohen das freie Internet und unsere Grundrechte.
Die Provider sind vor der Unterhaltungsindustrie eingeknickt, findet Julia Reda.
16.03.2021 um 08:30 Uhr – Julia Reda – in Netze -
https://netzpolitik.org/2021/edit-policy-die-cuii-initiative-private-netzsperren-ohne-gerichtsbeschluss/