»Es ist dasselbe Phänomen, von dem etwa People of Color berichten, wenn es darum geht, dass weiße Menschen ihren eigenen Rassismus nicht erkennen.«

Im Rahmen der "Aufarbeitungsdiskussion" der "Berliner Zeitung" fällt die­ser Satz in einem Beitrag der bereits seit lan­ger Zeit recht kri­ti­schen Redakteurin Ruth Schneeberger. Man liest dort am 8.12.22 unter der Überschrift "Ungeimpfte sind unmög­lich behan­delt wor­den – doch Unversöhnlichkeit ist falsch":

»Wenn die­ser Tage von der nöti­gen Aufarbeitung des Unrechts der ver­gan­ge­nen fast drei Jahre die Rede ist, dann fra­gen sich immer noch zu vie­le Menschen hier­zu­lan­de: Welches Unrecht? 

Vielen ist es offen­bar unrecht, sie an ihr eige­nes Verhalten zu erin­nern, etwa gegen­über Ungeimpften. Das ist nach­voll­zieh­bar. Erstens wird man natur­ge­mäß nicht ger­ne an eige­ne Fehler erin­nert, zwei­tens den­ken sich bis heu­te noch vie­le: Was für Fehler? Das liegt unter ande­rem dar­an, dass man das Unrecht, das Ungeimpften vor allem ver­stärkt von Herbst 2021 bis Frühling 2022 wider­fah­ren ist, viel­leicht schwer nach­voll­zie­hen kann – wenn man nicht betrof­fen war oder ist.

Es ist das­sel­be Phänomen, von dem etwa People of Color berich­ten, wenn es dar­um geht, dass wei­ße Menschen ihren eige­nen Rassismus nicht erken­nen. Es ist auch das­sel­be Phänomen, das auf­trat, als die MeToo-Bewegung groß wur­de: Man erin­ne­re sich dar­an, wie vie­le Männer sich auf­rich­tig ver­wun­dert die Augen rie­ben über die Darstellungen von Frauen, die täg­lich von ande­ren Männern belä­stigt wur­den – in der U‑Bahn, in der Uni, in der Kneipe, bei der Arbeit. Und immer wie­der auf der Straße

Zu vie­le Mandatsträger haben eine wah­re Hetze öffent­lich betrie­ben und Ungeimpfte für das Fortschreiten der Pandemie ver­ant­wort­lich gemacht, ihnen ihre Rechte abge­spro­chen, ihnen ihre Jobs und teils Existenzen genom­men, sie gezielt aus­ge­grenzt. Manche gin­gen noch wei­ter und for­der­ten ihren Ausschluss aus der medi­zi­ni­schen Versorgung, die Verweigerung von Behandlung im Krankheitsfall. All die­ses Unrecht muss drin­gend auf­ge­ar­bei­tet werden…

Diese Aufarbeitung betrifft auch man­che Ungeimpften selbst. Viele von ihnen waren fried­lich und woll­ten sich ein­fach nur nicht imp­fen las­sen. In einem auf­ge­klär­ten Staat muss das mög­lich sein, egal wel­cher Notstand auch immer gera­de aus­ge­ru­fen wird – und wie es aus­sieht, könn­te das in Zukunft noch der eine oder ande­re sein –, sich kei­ner medi­zi­ni­schen Zwangsbehandlung unter­zie­hen zu müs­sen, deren Folgen man zudem natur­ge­mäß selbst nicht abse­hen kann.

Doch bei allem Unrecht, das Ungeimpften wider­fah­ren ist, dür­fen sie eines nicht tun: Jetzt gna­den­los zurück­schla­gen. In ihrem Furor, den man­che nicht zu Unrecht in sich tra­gen, so unter­lie­gen etwa das medi­zi­ni­sche Personal und auch die Feuerwehr noch bis Januar der unsin­ni­gen ein­rich­tungs­be­zo­ge­nen Impfflicht, machen vie­le den Fehler, im Rückblick rest­los alle zu Schuldigen zu erklä­ren: alle Medien, die gesam­te Politik, alle Mitmenschen. Das ist der fal­sche Weg.

Es gab zu gro­ße und zu lau­te Teile von Politik, auch Polizei und Justiz, Wissenschaft und vie­ler Medien, die uni­so­no in das Horn der Entrechtung der Ungeimpften gebla­sen haben. Es gab aber dem­ge­gen­über auch eine kri­ti­sche Masse von Deutschen, die die teils über­zo­ge­nen Maßnahmen und auch die Hetze gegen Ungeimpfte eben nicht mit­ge­tra­gen haben, dar­un­ter beson­ders vie­le aus dem so ger­ne geschmäh­ten Osten des Landes…

Ungeimpfte sind keine „Nazis“ und keine Corona-Leugner

Andere wären ger­ne auf die Straße gegan­gen, woll­ten aber nicht als „Nazis“ gebrand­markt wer­den – eine Zuschreibung, mit der man so vie­les Unliebsame in die Ecke stel­len kann, allein weil es auch jemand von der AfD sagt oder weil Rechte Unzufriedene und Demos für ihre Zwecke nut­zen. Dabei ist die Politik selbst schuld dar­an, wenn sie miss­lie­bi­ge Themen der AfD über­lässt und sie damit erst groß macht…

Auch die Medien sind nicht über einen Kamm zu sche­ren. Ja, es gab deut­lich zu vie­le zuvor seriö­se Blätter und Leitmedien, die sich in Hofberichterstattung gera­de­zu über­bo­ten haben. Aber es gab auch die ande­ren Zeitungen, die sich nach einer gewis­sen Orientierungsphase, die jedem in Krisenzeiten zuge­stan­den wer­den soll­te, klar gegen über­trie­be­ne Maßnahmen posi­tio­niert oder auch von Anfang an bei­de Sichtweisen zuge­las­sen haben. Das darf nicht in Vergessenheit geraten…

Vor allem aber in Bezug auf die Ungeimpften hat sich die Berliner Zeitung wenig vor­zu­wer­fen. Seit Juli 2021 haben wir so vie­le kri­ti­sche Beiträge dazu gebracht wie kaum eine ande­re Zeitung, wir haben – gegen auch inne­re Widerstände – früh über uner­wünsch­te Impfnebenwirkungen berich­tet. Und auch ver­schie­de­ne Mitbewerber haben – vor allem bezüg­lich der Maßnahmenpolitik – sehr schar­fe und deut­li­che Kritik an der Regierung geübt.

Wäre all das nicht der Fall gewe­sen und hät­te es in Deutschland kei­ne kri­ti­sche Öffentlichkeit auch unter Teilen der Geimpften gege­ben, dann hät­ten wir hier­zu­lan­de heu­te eine all­ge­mei­ne Impfpflicht. Verabschiedet spä­te­stens im Frühjahr 2022 durch all­zu eil­fer­ti­ge Politiker.

Damit dies nicht noch in Zukunft für ande­re Impfstoffe rea­li­siert wird und die Gesellschaft wie­der zuein­an­der­fin­den kann, braucht es nun Vernunft und einen kla­ren Blick. Aufarbeitung first, unbe­dingt. Aber dann auch bit­te irgend­wann mal wie­der eine Versöhnung. Oder wollt ihr das­sel­be tun, das ihr den ande­ren zu Recht vor­werft, lie­be Ungeimpfte: die ande­ren für immer aus­zu­gren­zen?«

Da ist etwas dran, vor allem an der Reihenfolge.

34 Antworten auf „»Es ist dasselbe Phänomen, von dem etwa People of Color berichten, wenn es darum geht, dass weiße Menschen ihren eigenen Rassismus nicht erkennen.«“

  1. Ich stel­le das Thema Versöhnung hier mal zur Seite für Folgendes: Gegenüber sehr vie­len Menschen sehe ich – trotz ver­ein­zel­ter Teil-Eingeständnisse – nach wie vor kei­ner­lei Grundlage, ihnen etwas zu glau­ben und ihnen zu vertrauen.

  2. Kürzlich wur­de so ein Rassismusseminar in mei­nem Umfeld ange­bo­ten – sel­bes Wording " PoC " und " wei­ße Menschen, die ihren Rassismus nicht erkennen ".

    Also, mir stel­len sich da jedes­mal die Nackenhaare auf. 

    Reinfarbig "Weiße " sind an ihrer Hautfarbe gegen­über " PoC " zu unterscheiden.
    "Weiße" sind von Natur aus Rassisten, was sie aller­dings auf­grund ihrer Makel nicht erken­nen kön­nen. Deshalb müs­sen sie über ihre Makel belehrt werden.
    Was gelehrt wird ist rassistisch.

    1. @Info: Ich bezweif­le, daß sol­cher Quatsch gelehrt wird. Und irgend­wie bestä­tigt die­ser Kommentar, was in dem Artikel zu Selbstgerechtigkeit ver­mu­tet wird.

      1. @aa: Ja, ich habe ein Extrem for­mu­liert. Sicherlich unter­schei­den sich die Inhalte von Rassismusseminaren. 

        Nach mei­nem Empfinden fin­det, auch auf die­sem Gebiet, spä­te­stens seit der
        "Black Lives Matter" / " White Lives Matter "-Zeit, eine sehr unge­sun­de Entwicklung statt. Die stört mein mora­li­sches emp­fin­den, des­halb die auf­ge­stell­ten Nackenhaare.

    2. Das Thema ist zu 100% Disse ver­kom­men und erreicht weder Rassisten noch "PoC". Alles Quatsch – Sorry!

      Verarschung auf hohem Niveau – naja rela­tiv hohem Niveau 😀

      Natürlich beschreibt @Info da etwas – völ­lig rich­tig – was Verfechter unger­ne nur nie­der­ge­schrie­ben sehen. Narrative in Wort und Schrift! Das is nix für Verschwörerer

  3. Ja, die Reihenfolge ist reich­tig und gut. Ja, auf die Zivilgesellschaft und das ganz per­sön­li­che Umfeld bezo­gen ist ein sol­ches Vorgehen die ein­zig gang­ba­re Möglichkeit. Die Betonung liegt hier aber auf "per­sön­li­chem Umfeld". Täter, die ihre media­le Reichweite für über­zo­ge­ne Forderungen und aktiv auf­wig­le­ri­sche Aufrufe miss­braucht haben, soll­ten die­se Aufarbeitung jedoch mit der Hilfe rechts­staat­li­cher Organe absol­vie­ren müs­sen. Es kann nicht sein, dass ver­all­ge­mei­nern­de Diffamierungen und der Vorwurf straf­ba­rer Handlungen bis hin zu Terrorvorwürfen gegen fast ein Viertel der Bevölkerung ohne juri­sti­sche, sozia­le und finan­zi­el­le Konsequenzen bleiben.
    Im pri­va­ten Bereich soll­ten beruf­li­che Nachteile auf dem Gerichtswege aus­ge­gli­chen wer­den – und sei es eine erwei­ter­te Abfindung falls bereits neue Arbeitsverhältnisse existieren.

  4. gibt es eine "ver­söh­nung" mit der autorität?
    "Versöhnung": "fried­vol­le Beilegung von Streitigkeiten oder Zerwürfnissen; ent­ge­gen­kom­men­de Verständigung mit Gegnern oder Feinden
    Synonym zu Aussöhnung
    ver­söh­nen Vb. älter ver­süh­nen ‘einen Streit zwi­schen Gegnern schlich­ten, Frieden zwi­schen jmdm. (sich) und ande­ren stif­ten’, ahd. fir­suo­nen ‘süh­nen, aus­glei­chen’ (9. Jh.), mhd. ver­süe­nen, ver­suo­nen, (md.) ver­sū­nen ‘süh­nen, gut­ma­chen, aus­glei­chen, stil­len’, mnd. vor­sȫ­nen, ver­soe­nen, vorsuͤnen, mnl. ver­soe­nen, ver­sue­nen, nl. ver­zoe­nen sind ver­stär­ken­de Präfixbildungen zu dem unter Sühne (s. d.) behan­del­ten Verb sühnen."

    es gab den ver­such, das recht auf die unver­sehrt­heit des kör­pers per macht­wort zu brechen.
    das macht­wort gehört zu einer ideo­lo­gie: no-covid, vak­zi­nis­mus, zu einem geschäfts­mo­dell: impf-abo.

    ver­söh­nung bedeu­tet: ein streit wird geschlich­tet: das kriegs­beil wird begra­ben: ich war nicht im krieg.
    ich wur­de zu einem objekt gemacht, zu einer sache.
    geset­ze kön­nen geset­ze brechen.
    der staat, die gesell­schaft, wur­den zu her­ren über leben und tod: das virus ist der tod: alle müs­sen vor dem tod geschützt werden.
    der staat wur­de zu einem ver­fol­ger: ver­söh­nung bedeutet:
    dem ver­fol­ger wird die ver­fol­gung unmög­lich gemacht.
    ver­söh­nung bedeu­tet: es muß wie­der ver­trau­en her­ge­stellt wer­den, es muß eine sicher­heit her­ge­stellt wer­den gegen die "all­zu eilfertige(n) Politiker", gegen Propaganda, gegen die staatsräson.

    die pro­pa­gan­da: der zweck hei­ligt die mit­tel. wenn die lüge nützt, wird gelo­gen, wenn dis­kri­mi­nie­rung nützt, wird ausgegrenzt.

    auf­ar­bei­tung: was ist das nar­ra­tiv? was ist die gemein­sa­me basis?
    die töd­lich­ste pan­de­mie aller zei­ten, die eine "ori­en­tie­rungs­pha­se" lang, auch unrecht recht­fer­tigt, erlaubt?
    oder, die abschaf­fung der gesund­heit zur bewäl­ti­gung einer kapi­ta­li­sti­schen kri­se? / "Bevölkerungsreduktion"?
    umbau des gesund­heits­sy­stems, des staats­we­sens, im welt­wei­ten wettbewerb?
    ist die "pan­de­mie" und die "Fehler" ihrer Handhabung, aus medi­zi­ni­scher oder aus öko­no­mi­scher Sicht aufzuarbeiten?
    hier gibt es kei­nen kon­sens, den­ke ich, und des­halb auch kei­nen ansatz einer "Aussöhnung", denn ich lebe in einer ande­ren Welt als Menschen, die eine tod­brin­gen­de Seuche über­lebt haben, wobei halt auch die ner­ven blank lagen.

  5. Durchaus rich­ti­ge Worte. Aber gera­de der letz­te Absatz macht sie im Grunde wie­der zunichte.
    "Aber dann auch bit­te irgend­wann mal wie­der eine Versöhnung. Oder wollt ihr das­sel­be tun, das ihr den ande­ren zu Recht vorwerft"
    Genau sol­che Formulierungen sind es, die kei­ne wirk­li­che Reue oder gar eine Entschuldigung erken­nen las­sen. Am besten den zwei­ten Schritt vor dem ersten machen. Und sub­til denen, die den größ­ten Schaden hat­ten, wie­der mora­lisch kom­men und ihnen ten­den­zi­ell ein schlech­tes Gewissen einreden.
    So wird das ganz bestimmt nichts mit der 'Versöhnung'.
    Solange da nicht irgend­wann auch mal ein biß­chen Demut (ich mei­ne nicht Unterwürfigkeit), Bescheidenheit und Zurückhaltung erkenn­bar wird und solan­ge nie­mand von den Verantwortlichen um Verzeihung bit­tet, ohne zu erwar­ten, daß dies akzep­tiert wird, sind sol­che Worte für mich letzt­lich nur Lippenbekenntnisse.

  6. Aus mei­ner Sicht sind das Problem nicht die geimpf­ten oder unge­impf­ten Menschen, son­dern die Politiker, Medien, Unternehmer, Staatskirchen usw., die die Spaltung und Hetze ver­ur­sacht und aus­gie­bigst betrie­ben haben. Und die soll­ten mal ganz schnell ECHTE Reue zeigen..

  7. Nachtrag :
    Es ärgert mich – ehr­lich gesagt – maß­los, wie lapi­dar in sol­chen Texten mit den Auswirkungen der letz­ten 3 Jahre umge­gan­gen wird. Scheinbar Verständnis demon­strie­rend und sich kri­tisch zei­gend, aber dann direkt vom Gegenüber etwas fordernd.
    Ja, es mag sein, daß die BZ durch­aus kri­ti­sche Artikel ver­öf­fent­licht hat, sie hat sich aber genau­so regel­mä­ßig des übli­chen Framings bedient. Und das, was in den letz­ten Jahren pas­siert ist, waren kei­ne Lappalien. Neben den sozia­len Verwerfungen ist mir per­sön­lich mei­ne beruf­li­che Existenz will­kür­lich rui­niert wor­den. Von den see­li­schen Auswirkungen ganz zu schwei­gen. Da kann man nicht mal eben hin­ge­hen und einen Gegenvorwurf brin­gen "Aber von der ande­ren Seite sind auch Fehler gemacht wor­den !". Das macht auf mich den Eindruck, als ob sich hier jemand gei­stig und ratio­nal über­le­gen wähnt.
    Bezeichnend auch, daß sie v.a. 'Mandatsträger' als Schuldige her­an­zieht, aber die eige­ne Rolle (bzw. die auch ihres eige­nen Mediums) wei­test­ge­hend ausspart.
    Mir fehlt da irgend­wie die Glaubwürdigkeit.

    1. @ Brian

      Sehr gut ange­merkt – sehe ich genau so !

      Nachdem vie­le der Corona-Jünger Opfer ihrer eige­nen Angst wur­den und in die­ser Emotion so ziem­lich jedes Verbrechen abge­seg­net hät­ten, kommt jetzt die Rationalisierung, um alles schnell hin­ter sich zu lassen.

      Das Ganze gip­felt in der FORDERUNG zur Versöhnung.

      ("Die klei­nen Verschwörungs-Kinder sol­len sich mal nicht so haben und wie­der brav und artig sein".)

      Die Autorin möch­te kom­pe­tent und objek­tiv erschei­nen, hat aber die Kernproblematik nicht ver­stan­den und macht dabei noch die glei­chen Fehler, wel­che sie (halb­her­zig) kri­ti­siert, indem sie erha­ben (bis über­heb­lich) und auto­ri­tär ent­schei­det, was man jetzt zu tun hat.

      Solche "Aufklärer" braucht niemand.

    2. Danke! Das sehe ich ähnlich.
      Und wür­de noch wei­ter gehen:
      Will die Frau Schneeberger da nun für sich und ihren Arbeitgeber einen Persil-Schein, weil die Berliner Zeitung ab und an mal was 'Kritisches' ver­öf­fent­lich hat (wie vie­le ihrer LeserInnen sind des­halb eigent­lich davon gelau­fen? Wie vie­le hat sie hin­zu gewon­nen?) unter all dem regime­treu­en Propagaga-Schrott? 

      ARD und ZDF haben eben­falls (wenn auch sel­te­ner und ent­le­ge­ner) immer wie­der ein­mal in den fern­sten Fernen ihrer Internet-Präsenzen 'Kritisches' berich­tet, das dem "Narrativ" wider­sprach – ganz sicher, um sich irgend­wann mal dar­auf zurück­zie­hen zu können. 

      Die Berliner Zeitung hat das ein klei­nes biss­chen muti­ger – viel­leicht aber auch nur ein klei­nes biss­chen stra­te­gisch anders rech­nend – getan.
      Gleichwohl: Auch sie – Verleger und Redaktion, ein­zel­ne HetzjournalistInnen – muss sich ent­schul­di­gen, nach­dem sie glaub­wür­dig doku­men­tiert hat, wo sie versagte!
      Und die kön­nen sich jetzt nicht hin­ter frem­den Feigenblättern verstecken!

      (Es ist alles so wider­lich! Dieses gan­ze Gefasel von "Versöhnung"! Zwei Jahre lang sind Menschen hier­zu­lan­de zu Un-Menschen erklärt und ent­spre­chend ver­teu­felt wor­den – ZWEI JAHRE LANG! Und nun sol­len die­se Menschen mal eben sofort Versöhnung akzep­tie­ren, vor allem Schuldbekenntnis derer, die sie zu Un-Menschen dekla­rier­ten und verteufelten?!)

      1. @Witwesk, lie­be:

        .… zwangs­fi­nan­zier­ten, regime­treu­en Propagandaschrott, bit­te! Soviel Zeit soll­te sein.

        Was die "Schwamm-drü­ber-Taktik" angeht, da hat das Regime (!) auf "gute Erfahrungswerte" zurück­grei­fen kön­nen. "Gut" dabei, natür­lich nicht im Moralischen gemeint. Schon klar! Wirklich lächer­lich aber ist – in Deutschland selbst – die Zusammenhänge nicht rich­tig deu­ten zu wol­len. Da sind wir Alle schein's die Büttel unse­rer Herren. Für- oder Gegen‑, Narrativler oder Widerstand. Tut mir sehr Leid, aber die offen­kun­di­ge Vorgehensweise unse­rer Herrschaften könn­te kla­rer fast nicht sein. Das mei­ne ich durch­aus auch auf die Haltung dahin­ter bezogen.

        Einst nann­te man es Schafspelz, heu­te sagt man – glau­be ich – "WOK" dazu. Warum, das habe ich noch nicht so rich­tig ver­stan­den. Scheint aber irgend­wie "der hei­sse Scheiss" zu sein.

        Anyway – es scheint ver­bockt (und zwar tüchtig)

  8. Orientierungsphase? Mit dem nöti­gen(!) Scharfsinn, der nöti­gen Urteilskraft, dem nöti­gen Geschmack konn­te jeder von Anfang an wis­sen, dass ein übles Spiel gespielt wur­de. Vielen Menschen ist gro­ßes Unrecht ange­tan und schwe­res Leid zuge­fügt wor­den. Die Grundlagen des gesell­schaft­li­chen Zusammenlebens (Wahrheitsliebe, Vertrauen, gegen­sei­ti­ger Respekt) sind zer­stört wor­den. Das muss benannt wer­den. Mit wem soll sich der­je­ni­ge, der mit dem Rücken zur Wand steht, denn 'aus­söh­nen'? Mit blo­ßen 'Entschuldigungen' kom­men wir, schnel­ler als wir den­ken, in ähn­lich fata­le Situationen und nie aus der anhal­ten­den heraus.

    1. Genau! Wenn es wei­ße Menschen gibt dann gibt es auch Schwarze. Und wenn wir die Schwarzen nicht Schwarze nen­nen dür­fen dann ver­bit­te ich mir uns als wei­ße Menschen zu bezeichnen.

  9. Sie übt sich auch in Selbstgerechtigkeit, wenn Sie meint ein paar kri­ti­sche Beiträge seit 6 / 21 wären genug. Ich fin­de ihren Ansatz gut, aller­dings müss­te ja erst mal aner­kannt wer­den, daß es ja nicht nur um sog. Ungeimpfte geht, son­dern vor allem gegen die die kri­tisch waren, und zwar so sehr, daß Kritische meist geschwie­gen haben.
    ich bin daher eher Bonellis Meinung (poli­tisch und in vie­lem ande­ren bin ich ande­rer Meinung als er):
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​h​C​L​D​G​M​H​A​6Ck

  10. Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli beschäf­tigt sich mit der Frage, ob wir die Geschehnisse der letz­ten Jahre ein­fach ver­ge­ben und ver­ges­sen kön­nen. Was braucht es für eine Wiedergutmachung? 

    Transkript. Auszug:

    „In den letz­ten drei Jahren ist etwas pas­siert, was eine mas­si­ve­re Dimension hat, und was eine extre­me gesell­schaft­li­che Schuld ist, die jetzt wie ein Damoklesschwert über der Gesellschaft schwebt, und eigent­lich die Gesellschaft wei­ter spal­tet, weil eine gar nicht mal klei­ne Minderheit
    extrem dis­kri­mi­niert und schlecht behan­delt wur­de und eine Mehrheit halt mit­ge­macht hat, und eini­ge weni­ge extrem davon pro­fi­tiert haben, und teil­wei­se mit Falschmeldungen ihren Profit in die Höhe geschraubt haben. Mit soge­nann­ten Fake-News, wobei sie die Fake-News den ande­ren unter­stellt haben. All das ist pas­siert, und das wis­sen wir heu­te. Das wird lang­sam offen und die Frage ist, wie kann man das verzeihen?

    Die sit­zen jetzt auf ihren Geldbergen und sagen: Tun wir halt so als wär nix passiert.
    Das erste und wich­tig­ste ist, dass es offen gelegt wird.
    Ich will das wirk­lich von den Massenmedien
    aner­kannt haben. Das ist ein Teil der Aufarbeitung. Wir haben auch nach dem zwei­ten Weltkrieg nicht ein­fach wei­ter­ge­macht, son­dern es war wich­tig-das die Menschen in die KZ gehen muss­ten und sich anschau­en muss­ten, was ist da pas­siert? Das war wich­tig.- Was mach ich aber mit einem ver­stock­ten Täter?
    Auf kei­nen Fall kann man so tun als wär nichts passiert!
    (Für den Täter): Von Herzen bereu­en und ver­su­chen wie­der gut­zu­ma­chen. Die Verstorbenen kannst du nicht wie­der leben­dig machen, aber for­mu­lier mal, dass du Profit gemacht hast auf Kosten von Menschen und dich noch dazu als guten Menschen bezeich­net hast, ande­re Menschen, kri­ti­sche Menschen, dis­kri­mi­niert hast, schlecht gemacht hast.

    Was ist mit den Opfern, die ihren Job ver­lo­ren haben, die gemobbt wurden?

    Gar nicht zu reden von den gesund­heit­li­chen Schäden?
    Am Ende des Tages: Reue, Bekennen und Wiedergutmachung. Das braucht es. Den Haftungsausschluss den man­che Täter sich erpresst haben, den wür­de ich rück­gän­gig machen.
    Das fin­de ich extrem wider­lich und gruselig.“ 

    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​h​C​L​D​G​M​H​A​6Ck

    1. @Soll den…: Sagt einer, der auf Geldbergen sitzt, die er ver­dient mit PR, egal ob gegen "Impfung", "Genderwahn" oder "Religionsfeindlichkeit"… Wenn ich eines gelernt habe in den letz­ten zwei­ein­halb Jahren, dann schär­fer nicht nur dar­auf zu ach­ten, was jemand sagt (den zitier­ten Aussagen könn­te ich über­wie­gend zustim­men), son­dern mit wel­cher Intention und mit wel­chem Background. Das gilt in der Blase als selbst­ver­ständ­lich bei der Interpretation "der ande­ren Seite", wird aber auf der eige­nen mit Naserümpfen quit­tiert oder gleich mit dem Spaltungs-Vorwurf.

      1. Bei Gesinnungsprüfung bin ich raus. Ist nie aus der Mode gekom­men-in D.
        Mein gesam­tes Bücheregal müss­te ich ent­sor­gen, wenn ich dem Background der Autoren mehr Beachtung schen­ken wür­de, als dass was sie zu sagen haben-hatten

        Bonelli ist geschäfts­tüch­tig, gegen Genderwahnsinn und auch noch reli­gi­ons­af­fin-das wuss­te ich nicht , aber das tut nichts zur Sache. Selbst wenn er Atheist oder Zeuge Jehovas wäre ist seine
        Aussage stimmig.
        Da ich weder vor­ha­be in pri­vat, noch beruf­lich ken­nen­zu­ler­nen, bleibt sein Background für mich zweitrangig.
        Es sei denn er wäre ein gewalt­a­ffi­ner Extremist.

        1. @Regina C.: Ich spre­che nicht davon, daß dem Background mehr Beachtung geschenkt wer­den soll. Konkret hilft mir bei der Einschätzung der Äußerungen von Stöhr bei­spiels­wei­se zu wis­sen, daß er ein lang­jäh­ri­ger Pharmamann war. Das sagt nichts direkt über sei­ne Thesen, aber kann den Blick auf Intentionen rich­ten. Es gibt ganz wun­der­ba­re Aussagen von Karl Lauterbach, die ich aber ohne Kontext nicht lob­prei­sen werde.

  11. Eine kur­ze Satire macht das Ganze anschau­li­cher, als ich es mit Worten aus­drücken könn­te. Dieses Video wur­de auf YouTube weg zen­siert, aber auf Odysee ist es noch gut gesichert:
    #"Jetzt ver­zeih mir gefäl­ligst, Du dum­me Sau, Du‼️" 😉 😉 😉
    https://​ody​see​.com/​@​i​m​p​f​e​n​-​n​e​i​n​-​d​a​n​k​e​:​b​/​J​e​t​z​t​-​v​e​r​z​e​i​h​-​m​i​r​-​g​e​f​a​e​l​l​i​g​s​t:0

      1. @aa: Da bin ich bei! Aber viel Mühe dahin­ter. Sieht man.

        Ahso, fast ver­ges­sen! Es zielt ja wohl auf J‑sP ab. Klar, da müs­sen die you­tube-tasta­deu­re natür­lich era­sen. Logisch. Mehr sol­cher Videos und die müs­sen Überstunden bean­tra­gen wohl. Also sowas .…

        [oder mehr Leute ein­stel­len – aaahh es ist mir schonn wie­der raus­ge­rutscht – scheise]

  12. Was genau bedeu­tet 'Aufarbeitung'
    auf indi­vi­du­el­ler, kol­lek­ti­ver, poli­tisch-insti­tu­tio­nel­ler Ebene? 

    Werden PolitikerInnen, Medien, sog. Funktionselite in Kirchen,Ärzteschaft, Verbänden,universitären/schulischen Einrichtungen, Behörden.….….
    offen reflek­tie­ren und benen­nen, wor­in sie mög­li­cher­wei­se ver­sagt haben?

    Es geht um mehr als nur um gefüh­li­ges 'Versöhnen" von Geimpften u. Ungeimpften. 

    Es geht um die Auseinandersetzung mit der pro­vo­ka­ti­ven Feststellung des Philosophen Michael Andrick:
    "War dies mög­lich, so ist alles möglich"

    Diese Behauptung trig­gert mut­mass­lich beson­ders die­je­ni­gen, die an das "Aus d. Geschichte ler­nen" all die Jahre immer und immer wie­der in Erinnerung rie­fen und die geschwie­gen haben und wei­ter schwei­gen zu den auto­ri­tä­ren Versuchungen, denen Regierung und Regierte in der "Corona-Krise" erle­gen sind.
    Nicht weni­ge Soziologen, Psychologen, Historiker usw. haben es sich mit Querdenker-Analysen bis hin zu Pathologie – Entwürfen syste­misch bequem gemacht. (Ein Aufarbeitungs- Beitrag z. B. von Pia Lamberty kann ich mir kaum vor­stel­len, bin aber offen für Wunder. ) 

    Was hören wir von all den Intellektuellen, die bis­her geschwie­gen haben? Werden die­se sich äussern oder wei­ter in der Pandemie-Erzählung Zuflucht suchen?

  13. "Versöhnung"?
    Grundsätzlich eine sehr gute Idee.
    Ich über­le­ge mir ein pas­sen­des Beispiel.
    Die Deutsch-Französische nach 1871, 1918 oder 1945?
    Die Deutsch-Sowjetische?
    Die Israelisch-Deutsche?
    Die Französisch-Algerische?
    Die Südafrikanische?
    Die Ruandische?

    Alles natür­lich ungleich Monströser – des­we­gen läge es nahe, ein­fach zu sagen: Schwamm drü­ber, zumal wenn es sich, opti­mi­stisch und stark ver­ein­facht, ledig­lich um Dummheit und Arroganz der Macht gehan­delt haben könn­te, die auch durch eine "Versöhnung" nicht aus­ster­ben wird.
    Leider wird von jenen, die ihren Machtmissbrauch (ja!) und ihre Schuld (ob aus Bösartigkeit, Korruption oder Fehleinschätzung) zumin­dest zuge­ben und "Besserung" gelo­ben müss­ten der­zeit flei­ßig wei­ter an der Legende von der eige­nen, weit­ge­hen­den Unfehlbarkeit getöpfert.
    Dazu zählt, neben dem Trotz, mit der an den mei­sten, dumm­drei­sten "Maßnahmen" wei­ter fest­ge­hal­ten wird, auch die neue­ste Lachnummer ("Verschwörungsmythologie"?) mit dem angeb­li­chen Putschversuch, der von Bundesanwaltschaft und Medien pflicht­schul­digst in einen Zusammenhang mit der "Coronaleugnerszene" gebracht wird.

    Ich war ja haupt­säch­lich nur als fas­sungs­lo­ser Chronist von dem C‑Maßnahmen-Wahnsinn betroffen.
    Restaurant oder Veranstaltungsbesuche waren mir allein dadurch zuwi­der, dass ich nicht mit Leuten in einem Raum sit­zen woll­te, die es hin­nah­men, am Eingang ihren Lebensberechtigungsschein vor­zu­wei­sen oder das Insignum der Rechtgläubigen zumin­dest bis zum Sitzplatz zu tragen.
    Auch die Demütigung des "Beweises" mei­ner "Ungefährlichkeit" mit­tels (z.T. sadi­sti­scher) Zwangs-Nasenbohrung oder Rachenwürgstäbchen konn­te ich mir ersparen.

    Am uner­träg­lich­sten fand ich die all­täg­li­chen Beleidigungen durch dümm­li­che Propaganda ("Fallzahlen", "Wissenschaft" …) und bei­fall­hei­schen­de, het­ze­ri­sche Bemerkungen gewis­ser Bekannter (auch "Freunde") die mich für einen der Ihren hiel­ten, gegen "Ungeimpfte" und/oder "Coronaleugner".
    Insofern, ja, kein Vergleich mit jenen, die sich, zwecks Broterwerb und/oder ande­rer Grundbedürfnisse, all die­sem nicht ent­zie­hen konn­ten oder gar erpres­sen las­sen mussten.
    Oder mit jenen, die sich, wie ich, eben­falls ent­zo­gen haben, aber dadurch psy­chisch oder exi­sten­zi­ell trotz­dem gebro­chen wurden.

    Um die­se geht es.

  14. Es steht doch sogar im Artikel:
    Den mei­sten fehlt doch schon das Bewusstsein, dass über­haupt Fehler gemacht wur­den. Und dass mit Menschen unge­recht umge­gan­gen wur­de. Und die des­we­gen gar kei­nen Grund für eine Versöhnung sehen. 

    Also wie soll man sich mit jeman­dem ver­söh­nen, der gar nicht nach Versöhnung sucht, weil er sich gar kei­ner Schuld bewusst ist?

    1. Eben. Das deckt sich auch mit mei­ner eige­nen Erfahrung.
      Den mei­sten fehlt auch schlicht und ergrei­fend das entsprechende
      Einfühlungsvermögen (etwas, was ich aller­dings auch schon lan­ge vor Cocolores fest­stel­len konn­te). Um zu begrei­fen, was die letz­ten 3 Jahre für vie­le Menschen bedeu­tet haben.
      Einer der Gründe, war­um ich nach wie vor nicht beson­ders opti­mi­stisch in die Zukunft blicke. Denn woher sol­len denn die Empathie oder irgend­wel­che Einsichten kom­men, wenn man sich beharr­lich wei­gert, sich mit sich selbst (und ggf. dem eige­nen Fehlverhalten) oder ande­ren ernst­haft auseinanderzusetzen ?
      PS : Es gibt bei mul­ti­po­lar einen Link zu einem inter­es­san­ten Artikel über Eton-Absolventen. Man mag da sicher­lich auch eini­ges kri­tisch sehen, den­noch den­ke ich, daß der Tenor stimmt. Und lie­ße sich auch 1:1 auf deut­sche Verhältnisse übertragen.

  15. Mit Führungskräften kann ich mir schwer Versöhnung vor­stel­len. Ich will über­haupt kei­ne Führungskräfte, son­dern selbst­be­stimmt leben. Dann gibt es auch kei­ne Probleme mit dem Entscheiden über Köpfe hinweg.

  16. " Oder wollt ihr das­sel­be tun, das ihr den ande­ren zu Recht vor­werft, lie­be Ungeimpfte: die ande­ren für immer auszugrenzen?«"

    Wenn es mei­ne Mitmenschen betrifft: Nö
    Wenn es Politik und Medien betrifft: Ja

    ".…nach einer gewis­sen Orientierungsphase …"

    Es geht um Persönlichkeits/Grundrechte
    Und die sind nicht ver­han­del­bar, weder mit noch ohne Orientierungsphase, Frau Ruth Schneeberger

    "…es gab deut­lich zu vie­le zuvor seriö­se Blätter und Leitmedien, die sich in Hofberichterstattung gera­de­zu über­bo­ten haben. "

    Das! war Hass und Hetze

    …oder auch von Anfang an bei­de Sichtweisen zuge­las­sen haben…

    und äußerst dünn ver­tre­ten waren

    Gut-Wetter-machen zur Reinwaschung Ihrer Kollegen und Wegbereitung zu "Vergebung"für die Politik ist bei mir nicht

    Weil es auch hei­ßen wür­de: Weiter geht's wie bis­her mit Überwachung und Digitalisierung, dem Abbau von Bürgerrechten und Demokratie, über die zu wenig und zusam­men­hang­los berich­tet wird

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