Fack ju Göhte-Uni

Immer noch bekommt der gro­ße Dichter einen Maulkorb von der Hochschule, an der Kapazitäten wie Sandra Ciesek, Klaus Cichutek und Martin Stürmer leh­ren und Leuchttürme wie Christian Drosten angeb­lich promovierten.

uni​-frank​furt​.de

Schon früh wur­de ver­sucht, Goethe für die Maßnahmenpolitik ein­zu­span­nen, unter ande­rem in

nzz​.ch (26.5.20)

Nicht ganz strin­gent wird er uns als Propagandist vom Home-Office und aso­zia­ler Distanz benannt:

"… [Er beschreibt im Mai 1782:] Man wer­de auch zum «huma­nen Krankenwärter» des ande­ren – durch die Selbstverpflichtung zu Distanz und Quarantäne: «Den armen Herzog fin­de ich in einer trau­ri­gen Lage. Seine Frau ist sehr krank und sei­ne Geliebte ster­bend. Die […] ist auch von der all­ge­mei­nen Seuche ange­steckt, die gan­ze Stadt voll Klagens und Schnupfens.»

Sein Epidemie-Bulletin schliesst Goethe reso­lut mit der heut­zu­ta­ge zuneh­mend glo­bal befolg­ten Empfehlung: «So hal­te ich mich von der Welt zurück­ge­zo­gen, um gesund zu blei­ben, und fin­de mich so in mei­nen Obliegenheiten noch gewachsen.»

Ein selbst­ver­ord­ne­tes Home-Office-Exerzitium also, das zur­zeit bekannt­lich auf immer weni­ger Verständnis stösst. Man for­dert aus ver­ständ­li­chen Gründen schritt­wei­se Erleichterungen und das Ende des Lockdown. Das heisst, die Gegenwart ver­sucht auf ihre Weise durch­aus, das Wort am Anfang der Faust-Tragödie neu ein­zu­lö­sen: «Fluch vor allem der Geduld».…"

Update: Ein Leser hat dies gefunden:

Goethe und Corona

de​.wiki​pe​dia​.org

Georg Melchior Kraus mal­te dies, links Corona, rechts Goethe:

de​.wiki​pe​dia​.org

13 Antworten auf „Fack ju Göhte-Uni“

    1. Das ist nicht nur eine gute Neuigkeit, das ist (indi­rekt) das­sel­be, was Richter Dettmar in 2021 errei­chen wollte.

      Wie man oder frau es erreicht, Kinder vor Plastik vor dem Gesicht zu schüt­zen, ist letzt­lich egal. Hauptsache, sie MÜSSEN es nicht mehr aus­hal­ten. Wer das frei­wil­lig tut, der darf es. Vorhin habe ich ein jun­ges Paar, ca. Mitte 20, gese­hen, das Zigaretten inha­lier­te. Sie stan­den drau­ßen. Er trug eine Maske unter dem Kinn. Fand ich schon komisch. Wenige Minuten spä­ter war­te­ten sie auf einen Bus und er war kom­plett mas­kiert, kurz vor dem Einsteigen an der Haltestelle. Sie nicht.

      Meine Güte aber auch, erst rau­chen sie gif­ti­ge Zigaretten, dann setzt der Mann sich die FFP2 auf als Schutz für sei­ne Lunge, falls im Bus der Tod lau­ert, um sei­ne Lunge oder Bronchien zu zer­stö­ren. Es war ca. 21.00 Uhr, der Bus war rela­tiv leer. Das Nikotin ist natür­lich nicht töd­lich. Und über­haupt nicht schäd­lich. Die Aerosole der ande­ren Fahrgäste schon.

      Nee, ey. Echt. Leute gibts.

  1. «Den armen Herzog fin­de ich in einer trau­ri­gen Lage. Seine Frau ist sehr krank und sei­ne Geliebte ster­bend. Die […] ist auch von der all­ge­mei­nen Seuche ange­steckt, die gan­ze Stadt voll Klagens und Schnupfens.»

    Um das mal rich­tig zu stel­len: Das gan­ze Herzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach befand sich zu Goethes Zeiten in einer trau­ri­gen Lage. Das Schloß ward 1774 abge­brannt, für den Wiederaufbau fehl­te das Geld und die Herrschaften waren abwe­send. Das Volk litt unter gro­ßer Not, Menschen star­ben nicht an irgend­wel­chen Krankheiten son­dern sind ein­fach nur ver­hun­gert. So Mancher kratz­te sein letz­tes bischen Geld zusam­men um im Ausland sein Glück als Tagelöhner zu suchen oder sei­ner gelieb­ten Heimat für immer den Rücken zu kehren.

    SO! sah das damals aus. Also auch nicht viel anders als heute.

    MFG

  2. In Eckermanns "Gesprächen mit Goethe" gibt es auch so eini­ges zur Impferei der dama­li­gen Zeit. Goethe hielt die Einführung der Pocken-Impfung für rich­tig. Doch im Anschluss muss­te er sich mit der Frage beschäf­ti­gen, war­um in man­chem durch­ge­impf­ten Landstrich es auf ein­mal zu Ausbrüchen kam. Hätte die Impfung das nicht gera­de ver­hin­dern sol­len? Goethe hat­te dar­auf nun kei­ne Antwort, hoff­te aber, dass die Wissenschaft eine fin­den werde.

    So erin­ne­re ich die betref­fen­de Passage.

  3. Das tref­fen­de Zitat aus dem "Faust" in Sachen Pandemie dürf­te wohl die­ses hier sein:

    Hier war die Arzenei, die Patienten starben,
    Und nie­mand frag­te: wer genas?
    So haben wir mit höl­li­schen Latwergen
    In die­sen Tälern, die­sen Bergen
    Weit schlim­mer als die Pest getobt.
    Ich habe selbst den Gift an Tausende gegeben:
    Sie welk­ten hin, ich muß erleben,
    Daß man die fre­chen Mörder lobt.

  4. Vielleicht doch eine Umbenennung in Karl-Marx Universität? 🙂

    Vor ein paar Wochen geschah das Unmögliche: Der FC Bayern München muss­te sich einem Fußballverein stel­len, von dem die Bayern wohl dach­ten, dass der sei­ne Heimat – aus baye­ri­scher Sicht – so ziem­lich am Arsch der Welt hat. Nicht ganz. Denn nur unweit ent­fernt, noch näher am Arsch der Welt liegt ein klei­ner Stadtteil mit wohl bekann­tem Namen. Und so kam es wie es kom­men muss­te: Die Bayern flo­gen aus dem DFB-Pokal raus. War wohl die "Impfung" schuld.

    https://​geo​hack​.toolf​or​ge​.org/​g​e​o​h​a​c​k​.​p​h​p​?​l​a​n​g​u​a​g​e​=​d​e​&​p​a​r​a​m​s​=​4​9​.​1​8​3​8​8​8​8​8​8​8​8​9​_​N​_​6​.​7​4​4​7​2​2​2​2​2​2​2​2​2​_​E​_​d​i​m​:​1​0​0​0​0​_​r​e​g​i​o​n​:​D​E​-​S​L​_​t​y​p​e​:​c​i​t​y​(​2​551)
    (Tipp: Maßstab der Karte vergrößern)

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