Falscher Impfpass – Zahl der Angebote explodiert

Auf waz​.de ist am 18.9. zu erfah­ren (Bezahlschranke):

»… Einen gefälsch­ten Impfpass über das Internet zu besor­gen, ist nicht schwie­rig. Die israe­li­sche Firma Checkpoint, eines der welt­weit füh­ren­den IT-Sicherheitsunternehmen, hat beob­ach­tet, dass sich vie­le Anbieter dazu ent­schie­den haben, nicht nur auf Angebote im so genann­ten Darknet zu set­zen, son­dern auch auf dem völ­lig frei zugäng­li­chen Messenger-Dienst „Telegram“ zu wer­ben. Seit März sei die Zahl der Gruppen, die fal­sche Pässe anbie­ten wür­den, welt­weit um 257 Prozent gestiegen.

Preise sind im freien Fall

Insgesamt, schät­zen die Sicherheitsexperten, sei­en der­zeit über 2500 Gruppen aktiv – vie­le von ihnen mit Nutzerzahlen in sechs­stel­li­ger Höhe. Das gro­ße Angebot drückt auf die Preise. Was im Frühjahr noch knapp 180 Euro koste­te, ist mitt­ler­wei­le für etwas mehr als 80 Euro zu haben. Und bezahlt wer­den kann auch nicht mehr nur in Kryptowährungen wie Bitcoin. Auch Paypal oder Geschenkgutscheine gro­ßer Internetplattformen wür­den mitt­ler­wei­le akzep­tiert, hat Checkpoint festgestellt.

Weitaus preis­gün­sti­ger als die Angebote aus dem Netz lässt sich das begehr­te Dokument in Eigenarbeit her­stel­len. Man kann die gel­ben Blankobögen ganz ein­fach und legal im Internet bestel­len – fünf Stück für 12,99 Euro. Auch die bedruck­ba­ren Blanko-Aufkleber für die Chargennummern sind nicht schwie­rig zu bekom­men. Ja selbst der Stempel eines Arztes oder eines Impfzentrums lässt sich im Netz ordern, wo Anbieter sie voll­au­to­ma­tisch her­stel­len. Manchmal fällt es auf, wenn jemand aus Dortmund einen Stempel für eine Praxis aus Dresden ordert aber ange­sichts der Menge an Bestellungen, „rut­sche vie­les auch ein­fach durch“, heißt es in der Branche.

Pässe haben keine fälschungssicheren Merkmale

„Das Problem“, fasst Frank Scheulen, Sprecher des Landeskriminalamtes NRW in Düsseldorf die Lage zusam­men, „ist, dass die ana­lo­gen Ausweise kei­ne fäl­schungs­si­che­ren Merkmale haben.“ Wieso soll­ten sie auch? „Vor Corona war das ja kein Dokument, das gefälscht wurde.“…

In Köln gibt es eine spezielle Ermittlungsgruppe

Die Stadt Köln hat auch des­halb eine eige­ne Ermittlungsgruppe für den Kampf gegen Fake-Impfausweise gegrün­det – die „EG Stempel“. In 48 Fällen ermit­telt sie zur­zeit, 18 Tatverdächtige ste­hen auf ihrer Liste. Einem bestimm­ten gesell­schaft­li­chen Spektrum las­sen sie sich laut Polizei – wie in allen Städten – nicht zuord­nen. Das sei­en ein­fach Kriminelle, die sich der Situation ange­passt hätten…

Das Risiko auf Händlerseite ist dabei gering. „Es erstat­tet“, weiß der Kölner Polizeisprecher Carsten Rust, „ja nie­mand Anzeige bei uns, weil er sei­nen gefälsch­ten Impfpass nicht bekom­men hat.“«

11 Antworten auf „Falscher Impfpass – Zahl der Angebote explodiert“

  1. Wenn die ersten Abo-Angebote kom­men, natür­lich mit halb­jähr­li­chem Update, Mindestlaufzeit 2 Jahre, mit auto­ma­ti­scher Verlängerung, dann den­ke ich da noch­mal drü­ber nach…

  2. Naja, die Frage ist doch, ob Chargennummer rück­ver­folgt wer­den kön­nen und selbst wenn der Dortmunder einen Stempel aus Dortmund hat, ist doch die Frage, ob die Charge nicht in Dresden ver­kauft wor­den ist. Wenn man dann in der Apotheke ver­sucht, die Impfung zu digi­ta­li­sie­ren, dann ist die Frage, ob z.B. nicht doch schon 10 Mal die glei­che Chargennummer ver­wen­det wor­den ist. Also ich sehe hier schon Möglichkeiten, das fest­zu­stel­len, auch wenn es im Restaurant nicht auffällt.

    1. Chargennummer, auch LOT-Nummer genannt, umfas­sen je nach Artikel und Herstellungsprozess oft Hunderte oder Tausende Einzelartikel und benen­nen immer die Artikel, die gemein­sam den Herstellungsprozess durch­lau­fen haben. Somit kann an einer Chargennummer nie ein ein­zel­nes kon­kre­tes Produkt nach­ver­folgt wer­den, sprich, mit ein und der­sel­ben Chargennummer kön­nen Tausende geimpft sein.

  3. Werbung der Bundesregierung – Renaissance der Propaganda
    VON JAN SCHOENMAKERS am 17. September 2021

    Die Große Koalition hat ihre Budgets für Werbung in eige­ner Sache auf bei­spiel­lo­se Weise erhöht.
    Noch dazu wur­de von der Bundesregierung ein regel­rech­tes Imperium an Online-Kanälen mit oft enor­men Reichweiten und teil­wei­se ver­deck­ten Influencer-Netzwerken auf­ge­baut, um das Meinungsklima zu prägen.
    Dieser Spuk muss aufhören.

    https://​www​.cice​ro​.de/​i​n​n​e​n​p​o​l​i​t​i​k​/​w​e​r​b​u​n​g​-​d​e​r​-​b​u​n​d​e​s​r​e​g​i​e​r​u​n​g​-​r​e​n​a​i​s​s​a​n​c​e​-​d​e​r​-​p​r​o​p​a​g​a​n​d​a​-​m​e​r​k​e​l​-​s​p​a​h​n​-​s​c​h​olz

    Siehe auch
    Bundeszentrale für poli­ti­sche Bildung
    1.10.2011
    Was ist Propaganda?

    Nur wer Propaganda als sol­che erkennt, kann sich dage­gen wehren.

    Propaganda ist der Versuch der geziel­ten Beeinflussung des Denkens, Handelns und Fühlens von Menschen.
    Wer Propaganda betreibt, ver­folgt damit immer ein bestimm­tes Interesse.
    In Verbindung mit dem Krieg machen Politiker und Militärs von Propaganda Gebrauch, um zum Beispiel die eige­ne Bevölkerung von einem Krieg zu über­zeu­gen. Sie beto­nen die Notwendigkeit des Krieges (ver­nich­tens­wer­te Feinde, Sicherheit der eige­nen Bevölkerung, Absetzung eines bru­ta­len Regimes etc.) und blen­den alle ande­ren Aspekte aus (eige­ne Macht- und Wirtschaftsinteressen, aus­ge­lö­stes Kriegsleid, Kriegsverbrechen der eige­nen Soldaten etc.).
    Propaganda wird aber auch ein­ge­setzt, um Soldaten für den Krieg zu rekru­tie­ren oder die Kampfbereitschaft des Militärs auf­recht­zu­er­hal­ten. Ein Mittel hier­für ist bei­spiels­wei­se, die Bedrohlichkeit des Feindes her­vor­zu­he­ben, um Aggressionen gezielt auf ihn zu len­ken. Gegenüber dem Kriegsgegner ver­folgt Propaganda vor allem das Ziel, die Kriegsmoral der geg­ne­ri­schen Bevölkerung und Soldaten zu schwä­chen oder durch die Verbreitung fal­scher Informationen den Gegner zu täu­schen. Staaten, die Mitglieder mili­tä­ri­scher Bündnisse sind, ver­su­chen dar­über hin­aus häu­fig, durch Propaganda die Bündnispartner von der Notwendigkeit eines Kriegseinsatzes zu über­zeu­gen und ihre Beteiligung an mili­tä­ri­schen Aktionen zu erreichen.

    Kriegspropaganda tritt in unter­schied­li­cher Form auf. Es gibt Propagandaformen, die ohne den Einsatz von Medien aus­kom­men. Dazu zäh­len Reden, Predigten oder Lieder vor einem anwe­sen­den Publikum. Diese Formen fan­den bereits seit der Antike Verwendung. Die Möglichkeiten und Vorteile ins­be­son­de­re der elek­tro­ni­schen Medien im Hinblick auf den Umfang der Verbreitung, die Schnelligkeit der Übertragung und die Speicherung haben dazu geführt, dass Propaganda heu­te fast aus­schließ­lich mit Hilfe von Medien erfolgt. Häufig ein­ge­setz­te Formen sind schrift­li­che Dokumente wie Flugblätter, Zeitungs- und Internetartikel oder Plakate, foto­gra­fi­sche Aufnahmen, Filmaufnahmen, Radiosendungen oder Computerspiele. Der pro­pa­gan­di­sti­sche Einsatz von Medien beginnt meist schon lan­ge vor dem Krieg. Die Verbreitung erfolgt durch direk­te per­sön­li­che Weitergabe, über Massenmedien und zuneh­mend über das Internet.

    [Bild und Kommentar]
    Raçak 1999
    Die Aufnahme zeigt die Opfer eines angeb­li­chen Massakers von Serben in dem Dorf Raçak im Kosovo im Januar 1999. Es konn­te jedoch nie abschlie­ßend geklärt wer­den, wie die Toten ums Leben gekom­men sind. Mancher Einschätzung nach wur­de die­ses Bild gezielt von der UÇK ver­brei­tet, um die NATO zum mili­tä­ri­schen Eingreifen zu bewe­gen. (© AP)

    Charakteristisch für Propaganda ist, dass
    sie die ver­schie­de­nen Seiten einer Thematik nicht dar­legt und Meinung und Information vermischt. 

    Wer Propaganda betreibt, möch­te nicht dis­ku­tie­ren und mit Argumenten überzeugen,
    son­dern mit allen Tricks die Emotionen und das Verhalten der Menschen beeinflussen,
    bei­spiels­wei­se indem sie die­se äng­stigt, wütend macht oder ihnen Verheißungen ausspricht.
    Propaganda nimmt dem Menschen das Denken ab
    und gibt ihm statt­des­sen das Gefühl,
    mit der über­nom­me­nen Meinung rich­tig zu liegen. 

    Hier zeigt sich der gro­ße Unterschied etwa zur jour­na­li­sti­schen Information:
    Journalisten betrei­ben Aufklärung, indem sie alle ver­füg­ba­ren Fakten und Hintergründe darlegen 

    und die Menschen selbst ent­schei­den lassen,
    was rich­tig und was falsch ist.

    Der Begriff Propaganda wird heu­te vor allem im Zusammenhang 

    mit Beeinflussungsstrategien in auto­ri­tä­ren und tota­li­tä­ren Staaten verwendet.
    Dort ist Propaganda meist ver­bun­den mit ande­ren Formen staat­li­cher Informationskontrolle wie
    direk­ter Zensur,
    Monopolisierung der Medien oder
    Verfolgung Andersdenkender.

    In demo­kra­ti­schen Staaten unter­lie­gen die Medien kei­ner direk­ten staat­li­chen Kontrolle.
    Aufgrund der hohen Bedeutung, die Medien für die öffent­li­che Meinungsbildung haben,
    ver­su­chen aber auch demo­kra­ti­sche Staaten im Zusammenhang mit Kriegen aktiv Einfluss auf die Medien zu nehmen.
    Dies erfolgt durch geziel­te Öffentlichkeitsarbeit bzw. PR (Public Relations) vor, wäh­rend und nach dem Kriegsgeschehen.
    Teilweise wer­den hier­für auch exter­ne PR-Agenturen und ‑Berater beauftragt.
    Die staat­li­chen Akteure ver­fol­gen dabei das Ziel, das eige­ne Handeln im Zusammenhang mit einem Krieg in der öffent­li­chen Wahrnehmung in einem mög­lichst posi­ti­ven Licht erschei­nen zu lassen.
    Die media­le Darstellung eines Kriegsereignisses soll nach Möglichkeit gemäß ihrer Deutung erfol­gen. Zumindest soll die eige­ne, aktiv ver­brei­te­te Wahrnehmung des Krieges oder eines Kriegsereignisses akzep­tiert und von den Medien wei­ter­trans­por­tiert wer­den. Dies erfolgt mit­tels ver­schie­de­ner Strategien wie z. B. der Verbreitung eige­ner Medienbeiträge, der Durchführung von Medienevents, der öffent­li­chen Reaktion auf unvor­teil­haf­te Berichte oder der Initiierung eines öffent­li­chen Austauschs mit­tels Medien. Die im Rahmen von Kriegspropaganda und ‑PR zum Einsatz kom­men­den Methoden ähneln sich dabei teil­wei­se, eine genaue Abgrenzung zwi­schen bei­den Formen ist im Einzelfall nicht immer möglich.

    https://​www​.bpb​.de/​g​e​s​e​l​l​s​c​h​a​f​t​/​m​e​d​i​e​n​-​u​n​d​-​s​p​o​r​t​/​k​r​i​e​g​-​i​n​-​d​e​n​-​m​e​d​i​e​n​/​1​3​0​6​9​7​/​w​a​s​-​i​s​t​-​p​r​o​p​a​g​a​nda

    1. @aa: Warum hast Du die Geschichte nicht für Corodok über­nom­men? Ist sie etwa zu wenig Brisant oder gar zu Brisant? 

      Sicherheitshalber bin ich dem heu­te Morgen noch­mals nach­ge­gan­gen und habe dem einen Faktencheck unter­zo­gen. Lt. der Zeitschrift "Times of Israel" soll das so vor­ge­fal­len sein: https://​www​.timeso​fis​ra​el​.com/​h​e​a​l​t​h​-​m​i​n​i​s​t​e​r​-​o​n​-​h​o​t​-​m​i​c​-​s​o​m​e​-​c​o​v​i​d​-​r​e​s​t​r​i​c​t​i​o​n​s​-​a​r​e​-​t​o​-​i​n​c​e​n​t​i​v​i​z​e​-​v​a​c​c​i​n​es/

      Soweit so unin­ter­es­sant… ja wenn – wenn es nicht sogar einen Österreich- und sogar einen Europabezug gibt: 

      [Zitat an]„Grüner Impfpass“ in Israel Realität
      Auch der „Grüne Impfpass“, der das Reisen ermög­li­chen soll, dürf­te zumin­dest am Rande Thema bei dem Treffen am Donnerstag in Israel sein. Kurz hat­te die­sen zuletzt vehe­ment EU-weit gefor­dert. Die EU-Kommission will Mitte März einen Entwurf dafür vor­le­gen. Auch hier war Israel schnel­ler. Den Impfpass gibt es dort bereits, er kommt der­zeit vor allem im eige­nen Land zum Einsatz – als Bedingung zum Besuch etwa von Konzerten, wie er [sic] seit Neuestem wie­der mög­lich ist.[Zitat aus] Quelle: https://​orf​.at/​s​t​o​r​i​e​s​/​3​2​0​3​5​73/ vom 3. März 2021, 22.17 Uhr Überschrift: Impfungen – Was Israel auszeichnet

      Artur, nor­ma­ler­wei­se wäre für mich die­se Meldung auch als Radnotiz gese­hen. Aber die Einschränkungen durch den "Grünen Pass" sind hier in Ö bei­na­he iden­tisch mit denen in Israel. Wir dür­fen auch nur mit 3G in Freibad ja sogar in einen kosten­pflich­ti­gen Baggersee…

      Viele Grüße,
      Walter aka Der Ösi

  4. @Der Ösi: Ich den­ke, hier lesen vie­le auch bei Reitschuster mit. Ich selbst tue ich mich schwer mit Meldungen, bei denen ich die Sprache nicht ver­ste­he. Und soo inter­es­sant fand ich es, ehr­lich gesagt, auch nicht.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert