Fresenius-Chef Sturm: Einseitiger Blick auf Intensivbetten ist falsch – stehen nicht vor Kollaps

Auf rnd​.de ist am 14.12. zu lesen:

»Fresenius-Chef Stephan Sturm kri­ti­siert in der Corona-Krise einen zu star­ken Blick auf die Intensivkapazitäten der Kliniken. „Der ein­sei­ti­ge Fokus der Politik auf Intensivbetten ist falsch“, sag­te der Vorstandschef des Medizinkonzerns und Krankenhausbetreibers den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX. Dort, wo es zu Engpässen in Krankenhäusern gekom­men sei, sei das meist wegen des Mangels an Intensivpflegekräften gesche­hen und nicht wegen feh­len­der Intensivbetten. Den viel dis­ku­tier­ten Personalmangel habe es schon vor der Corona-Krise gege­ben, sag­te Sturm. Fresenius ist mit der Tochter Helios Deutschlands größ­ter pri­va­ter Klinikbetreiber. Die Kette behan­delt jähr­lich rund 5,6 Millionen Patienten hierzulande.

Fresenius-Chef zu Corona-Lage: Wir ste­hen nicht vor dem Kollaps
„Selbst wenn Intensivkapazitäten aus­ge­schöpft sein soll­ten, kön­nen Covid-Patienten sta­tio­när behan­delt wer­den“, sag­te Sturm. 

Corona-Patienten lie­ßen sich etwa auch auf ent­spre­chend auf­ge­rü­ste­ten Intermediate-Care-Stationen behan­deln, einer Zwischenstufe zwi­schen Normal- und Intensivstation. Klinische Daten zeig­ten in ande­ren Ländern eine ver­gleich­bar nied­ri­ge Sterblichkeit bei Corona-Patienten, wäh­rend dort ein gerin­ge­rer Anteil auf Intensivstationen läge.

Um die Pandemie zu bewäl­ti­gen, sei eine bes­se­re Vernetzung der Krankenhäuser in Deutschland nötig, meint Sturm. So könn­ten Klinken aus weni­ger betrof­fe­nen Regionen Corona-Patienten aus Hotspots auf­neh­men. Helios habe das bei Berliner Krankenhäusern getan, wo Kapazitäten für Corona-Patienten knapp wurden…

Vorsorgeuntersuchungen nicht vernachlässigen
Fresenius habe seit Frühjahr rund 9000 Corona-Patienten hier­zu­lan­de behan­delt, davon 27 Prozent auf Intensivstationen. Es gebe also aktu­ell weni­ger schwe­re Verläufe, so Sturm. Im stark betrof­fe­nen Spanien, wo Helios eben­falls aktiv ist und es gene­rell weni­ger Intensivbetten gibt, sei die Sterblichkeit ähn­lich wie in Deutschland.

„Corona ist da und eine sehr ernst­zu­neh­men­de Krankheit“, beton­te der Manager. Eine ein­sei­ti­ge Ausrichtung der Politik auf das Virus sei aber falsch. „Herzinfarkte und Schlaganfälle gibt es ja trotz­dem. Es wäre falsch, aus Angst vor dem Coronavirus auf Vorsorgeuntersuchungen zu ver­zich­ten. Ich appel­lie­re an die Menschen: Gehen Sie zum Arzt!“ Andernfalls wer­de man in den kom­men­den Jahren den Preis bezah­len in Form von Übersterblichkeit, etwa bei Krebspatienten. „Auch vie­le Herzinfarkte und Schlaganfälle bekom­men wir viel zu spät zu Gesicht.“

Sturm hat­te wie­der­holt eine ein­sei­ti­ge Ausrichtung der Politik auf die Corona-Krise kri­ti­siert. So muss­te Fresenius im Frühjahr gene­rell nicht zwin­gend nöti­ge („elek­ti­ve“) Operationen ver­schie­ben, um Betten für Corona-Patienten frei­zu­hal­ten. Am Ende ver­lief die erste Welle der Pandemie hier­zu­lan­de glimpf­lich und vie­le Betten stan­den leer. Das koste­te Fresenius viel Geld. „Mir geht es in mei­ner Kritik aber nicht um wirt­schaft­li­che Aspekte“, beton­te Sturm…«

Was natür­lich Quatsch ist. Aber sonst?

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