Am 14.9. berichtet tagesschau.de:
»Bettina Dickes geht durch einen langen Gang. Die Landrätin von Bad Kreuznach hat einen großen Schlüsselbund in der Hand. Die Christdemokratin öffnet mehrere schwere Türen und steht dann in einer Lagerhalle. Vor ihr türmen sich 50 Beatmungsgeräte – verpackt und unbenutzt.
Es ist eine groteske Situation. Würden die Geräte jetzt in Krankenhäusern der Region in Rheinland-Pfalz Corona-erkrankte Menschen beatmen, wäre das ein Drama für die Betroffenen und ihre Familien. So aber aber hat jetzt Bettina Dickes ein Problem. Sie hatte die 50 Beatmungsgeräte im März bestellt. "Es ergab sich plötzlich die Möglichkeit für eine Bestellung. Ich habe meine Entscheidung aus Angst vor einer Corona-Welle und auf Basis der damaligen Prognosen des Robert Koch-Institutes getroffen", sagt sie. Jetzt sitzt Bad Kreuznach auf einer Rechnung von 2,2 Millionen Euro…
Ein anderer Ort – ein ähnliches Problem. Das Bundesgesundheitsministerium hatte im Frühjahr ebenfalls im Angesicht der Pandemie massenweise medizinisches Gerät aufgekauft. Dabei hatte Gesundheitsminister Spahn zuvor noch erklärt, Deutschland sei gut gerüstet.
Jetzt im Spätsommer hat sich die Versorgungslage völlig gedreht. Beatmungsgeräte und Masken werden sogar ins Ausland verschenkt. Die neuen Zahlen legt das Bundesgesundheitsministerium jetzt in einem Bericht vor. Danach werden insgesamt 257 Millionen Masken nach Osteuropa, den Westbalkan, in den Nahen und Mittleren Osten, nach Afrika und nach Mittel- und Südamerika abgegeben. Koordination und Verteilung übernimmt die Weltgesundheitsorganisation WHO.
"Wir wussten nicht, wie schlimm es wird"
Zudem gehen insgesamt 334 Beatmungsgeräte nach Bosnien-Herzegowina, das Kosovo und Nordmazedonien. Der aktuelle Gesamtwert wird in dem Bericht mit gut 278 Millionen Euro angegeben. Aus der Aufstellung geht hervor, dass der Einkaufspreis im Frühjahr aufgrund der damals enormen internationalen Nachfrage deutlich höher gewesen sein soll. Das Bundesfinanzministerium hat der Aktion dennoch zugestimmt.«
Lauterbach: Es wurde nicht zuviel eingekauft.
»Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sollen bis Ende 2021 noch 4,2 Milliarden OP-Masken und 1,7 Milliarden FFP2- und FFP3-Masken geliefert werden. Auch bei den Beatmungsgeräten drohen volle Lager. Aus dem Bericht geht hervor, dass 26.231 Beatmungsgeräte bestellt worden sind. Allerdings haben die Länder inzwischen nur etwa 2000 Geräte angefordert. Es laufen Nachverhandlungen mit den Herstellern, die Zahl doch noch zu senken. Auch aufgrund dieser Gespräche werfen Kritiker Minister Spahn eine chaotische Einkaufspolitik vor.
Rückendeckung bekommt der Christdemokrat Spahn dabei vom mitregierenden Koalitionspartner SPD. "Es wurde nicht zuviel eingekauft. Wir wussten doch gar nicht, wie schlimm es kommt", sagt Karl Lauterbach. Der gesundheitspolitische Sprecher ist ebenfalls dafür, Beatmungsgeräte ins Ausland zu verschenken. "Wir sind auch langfristig bei einer verschärften Corona-Lage mit den Beatmungsgeräten sehr gut aufgestellt. Auf Intensivstationen werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit ohne zusätzliche Geräte auskommen. Die Maschinen werden aber jetzt im Ausland benötigt. Corona ist eine internationale Gemeinschaftsaufgabe."«
"Wir wussten doch nicht, wie schlimm es wird"…
Aber seit Ende April weiß es jeder, der ein wenig die Zahlen studiert und tiefer gräbt (hier noch einmal mein herzlicher Dank an den Blogbetreiber!)
Es ist immer wieder erstaunlich, wie einfach sich die Politiker herausreden können und viel schlimmer noch: dürfen. Wenn das ihre Kinder zuhause tun, nachdem sie etwas ausgefressen haben und sich herausreden möchten – ob sie dann auch so gelassen reagieren? Wohl kaum.
Ich hoffe sehnlichst, dass alle, die das hier schon seit Monaten ohne echte Gefahr vorantreiben – inklusive der Gerichte, wie es manchmal den Anschein erweckt, da sie die Maßnahmen nämlich noch nicht gestoppt haben und den Ausnahmezustand weiter aktiviert lassen, – dafür am Ende selbst die Konsequenzen tragen werden müssen.
Auch das RKI, WHO, Drosten und Konsorten, die mal wieder genau wie vor 10 Jahren, vor x Jahren den Untergang eines großen Teils der Menschheit prophezeiten und wie immer krachend daneben lagen und weiterhin liegen. müssen endlich ihrer Allmacht entzogen werden.