Hamburger Studie: Viele Pflegekräfte extrem überlastet

»Die Ver­sor­gung von Coro­na-Pati­en­ten erfor­dert enor­me kör­per­li­che und men­ta­le Anstren­gung. Vie­le über­le­gen zu kündigen.«

Auch wenn die­ser Bei­trag auf ndr​.de Ande­res nahe­legt: Das ist All­tag in einem gewinn­ori­en­tier­ten Gesund­heits­sys­tem, auch ohne Corona.

Und wir müs­sen uns fra­gen, wo wir im Febru­ar waren.

Damals war, eben­falls auf ndr​.de zu lesen:

»Pflegekräfte demonstrieren für mehr Klinikpersonal

Rund 50 Pfle­ge­kräf­te aus Ham­bur­ger Kran­ken­häu­sern haben am Mon­tag vor dem Rat­haus demons­triert. Unter dem Mot­to "Mehr von uns ist bes­ser für alle" for­der­ten sie deut­lich mehr Pfle­ge­per­so­nal auf den Sta­tio­nen. Die Kli­nik­be­schäf­tig­ten luden Ham­burgs Bür­ger­meis­ter Peter Tsch­ent­scher (SPD) und Katha­ri­na Fege­bank (Grü­ne) zu einer Anhö­rung ein. Ver­tre­ter der Ham­bur­ger Kran­ken­haus­be­we­gung, einem Zusam­men­schluss aus Beschäf­tig­ten ver­schie­de­ner Berufs­grup­pen in Ham­bur­ger Kran­ken­häu­sern, über­ga­ben ein ent­spre­chen­des Schrei­ben im Rathaus.

"Patienten kommen zu kurz"

Der Spre­cher der Ham­bur­ger Kran­ken­haus­be­we­gung, Maik Spren­ger, sag­te NDR 90,3: "Ich arbei­te tage­lang ohne Pau­se. Es wird nicht viel Rück­sicht genom­men, wir haben ein viel zu hohes Pati­en­ten-Auf­kom­men. Auf einer Inten­siv-Sta­ti­on betreut eine Pfle­ge­kraft teil­wei­se drei bis vier Pati­en­ten." Die Pati­en­ten und Pati­en­tin­nen wür­den viel zu kurz kommen…

Wegen des Per­so­nal­man­gels an Ham­bur­ger Kli­ni­ken hat­te die Bewe­gung bereits im Dezem­ber eine Peti­ti­on von rund 4.500 Kran­ken­haus­be­schäf­tig­ten an die Bür­ger­schaft über­ge­ben.«

Das gesam­te Gespräch mit Pro­fes­so­rin Uta Gai­dys von der HAW Ham­burg ist hier zu sehen.

4 Antworten auf „Hamburger Studie: Viele Pflegekräfte extrem überlastet“

  1. Ich habe vor drei Jah­ren schon gemein­schaft­li­che Kün­di­gun­gen von elf Per­so­nen wegen Über­las­tung auf einer Inten­siv­sta­ti­on im Ruhr­ge­biet mit­be­kom­men. Da hat sich nie­mand über­rascht gezeigt oder gar öffent­li­ches Inter­es­se beschwo­ren. Jetzt kommt alles auf ein­mal und kon­zen­triert in die Medien.

  2. Was zur Zeit in den Kran­ken­häu­sern (und Alten­hei­men) pas­siert, ist abso­lut unprofessionell.
    Beson­ders alte Men­schen gera­ten in der unge­wohn­ten Umge­bung eines Kran­ken­hau­ses in ein Delir – Viren sind für sie eher nicht die größ­te Gefahr
    " Das Delir geht jedoch mit einer erhöh­ten Leta­li­tät, einem län­ge­ren Kranken­haus­auf­enthalt und einem schlech­te­ren Behand­lungs­er­geb­nis ein­her. Cir­ca 25 % der Pati­en­ten behal­ten nach einem Delir kogni­ti­ve Funk­ti­ons­stö­run­gen zurück."
    https://​www​.aerz​te​blatt​.de/​a​r​c​h​i​v​/​2​0​5​4​6​3​/​D​e​l​i​r​-​i​m​-​K​r​a​n​k​e​n​h​aus
    Die "Schutz­maß­nah­men" beför­dern Pati­en­ten / Alten­heim­be­woh­ner in ein Raum­schiff, in dem jeder Bezug zu ihrer Rea­li­tät fehlt. Ganz zu schwei­gen davon, dass die Pfle­ger mit den Maß­nah­men so beschäf­tigt sind, dass die Zeit für die wesent­li­che Pfle­ge fehlt.

  3. Und weil ihr so sehr mit den Pfle­gern und Pfle­ge­rin­nen fühlt, macht ihr hier seit Mona­ten Wer­bung dafür, dass die­se noch mehr kran­ke Pati­en­ten zu betreu­en haben…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.