Während #ZeroCovid von weltweiter Gerechtigkeit träumt und leere Sprüche von weltweiter Solidarität geklopft werden, schafft die EU Fakten.
»Beim Impfstoff begeht Italien einen riskanten Tabubruch« schreibt die "Welt" heute und weiter:
»Italien mit seinem neuen Premier Mario Draghi ist das erste EU-Land, das den Export eines Corona-Impfstoffs verwehrt hat. 250.000 Dosen für Australien wurden erst einmal blockiert. Doch der Ausfuhrstopp könnte ein böses Nachspiel haben – auch für Deutschland.
Mario Draghi greift durch. Kaum im Amt, veranlasste der neue Regierungschef Italiens einen Exportstopp für Lieferungen des AstraZeneca-Impfstoffs in einen Drittstaat. Ursprünglich sollten rund eine Viertelmillion Dosen aus einem italienischen Werk des Konzerns nach Australien gehen. Doch weil der britisch-schwedische Konzern seine Vertragszusagen gegenüber der EU bisher nicht einhält, zog Draghi nach Absprache mit der EU-Kommission am vergangenen Freitag die Reißleine – als erstes EU-Mitgliedsland überhaupt.
Während Rom und Brüssel sich angesichts der bisher schleppenden Impfstofflieferungen von AstraZeneca im Recht sehen, kritisiert die deutsche Pharmaindustrie das Vorgehen scharf. „Von Exportverboten halten wir gar nichts. Solche Maßnahmen wie jetzt in Italien können zum Boomerang werden, der die gesamte globale Lieferkette in der Pharmaindustrie in Gefahr bringt“, sagte der Präsident des Pharmaverbandes vfa, Han Steutel, gegenüber WELT…
Die EU-Kommission in Brüssel hatte im Januar nach einem Streit mit AstraZeneca eine Genehmigungspflicht für Exporte von Corona-Impfstoffen eingeführt. Seitdem müssen sich die Hersteller die Ausfuhr von in der EU produzierten Corona-Impfstoffen in Drittstaaten genehmigen lassen. Die zunächst auf das erste Quartal befristete und nun bis Juni verlängerte Maßnahme soll aus Sicht der Kommission für mehr Transparenz sorgen und die Ausfuhr zu großer Mengen Impfstoff verhindern, wenn Hersteller gleichzeitig ihren Verpflichtungen gegenüber der EU noch nicht nachgekommen sind…
Ein solches Kontrollsystem [wirkt] allerdings extrem abschreckend für die exportorientierte Pharmabranche – und könnte dadurch zum Malus für den Standort Europa werden. „Die Box der Pandora wurde geöffnet. Ein Fehler, wenn der Transparenzmechanismus de facto zu einem Exportverbot führt“, kritisierte Bernd Lange (SPD), Vorsitzender im Handelsausschuss des EU-Parlaments, per Twitter. „Könnte fatale Konsequenzen etwa für globale Lieferketten haben.“ Eine Eskalation sei geradezu programmiert.«
Offenbar ist die Pharmabranche ein scheues Reh, dem die Politik nicht zu nahe treten darf.
»Der Streit um die Ausfuhren ist auch deshalb so heikel, weil Kontinentaleuropa bisher einer der wichtigsten Standorte für die Produktion von Corona-Impfstoffen westlicher Hersteller ist – und die Versorgung etwa von Kanada, Japan oder eben Australien davon abhängig ist, dass Europa liefert. Die Regierung Down under hat daher mittlerweile die EU-Kommission um Hilfe gebeten, um doch noch an den erwarteten Impfstoff von AstraZeneca zu kommen…
„Der weltweite Bedarf ist kurzfristig noch viel größer, als produziert werden kann. Aber bis zum Breakeven ist es nicht mehr weit“, sagte vfa-Präsident Steutel dazu.
In diesem Jahr würden allein in der westlichen Welt neun Milliarden Dosen Corona-Impfstoff produziert. Rechne man noch die Produktion aus Asien hinzu, wachse diese Zahl auf 13 Milliarden Dosen. „70 bis 80 Prozent der weltweiten Produktion von Corona-Impfstoffen findet innerhalb der EU statt. Das ist ein Riesenschub, gerade für Deutschland mit seiner wichtigen Pharmaindustrie, zumal der Bedarf danach auch in Zukunft groß bleiben wird.“…
„Gerade bei den mRNA-Impfstoffen hat der Standort Deutschland die Chance, auf die Überholspur zu gehen – das sollten wir uns nicht durch Exportverbote kaputt machen.“«
Jaja, es geht um Gesundheit…
06.05.2021 ◉ the japan times
Japan reports first anaphylactic reaction from coronavirus vaccine
The first case of anaphylaxis, a severe allergic reaction, from a coronavirus vaccination has been reported in Japan, the health ministry has said.
A medical worker in her 30s had an anaphylactic reaction after receiving Pfizer Inc.’s vaccine [ Comirnaty / BNT162b2 von BioNTech / Pfizer ] on Friday, the ministry said the same day.
The woman, who has underlying conditions, including asthma, saw her symptoms improve after taking medication.
A doctor who reported the case said that the anaphylactic reaction was associated with the vaccination, while referring to the possibility that her asthma may have caused the reaction, according to the ministry.
The woman started coughing within five minutes after the vaccination. Her breathing became quick, and she felt itchy all over.
On Feb. 17, Japan started vaccinations, beginning with medical workers. As of Friday afternoon, some 46,500 medical workers have been vaccinated.
https://www.japantimes.co.jp/news/2021/03/06/national/coronavirus-vaccine-allergic-reaction/
02.09.2021 | Rai – Radiotelevisione Italiana
Gericht: Suspendierung von Lehrern ohne grünen Pass rechtens
Alle, die in der Schule arbeiten, müssen seit dem 1. September den grünen Pass vorlegen. Dieser bestätigt, dass jemand entweder geimpft, genesen oder negativ auf das Coronavirus getestet ist. Wer gegen diese Regel verstößt, wird suspendiert und erhält keinen Lohn mehr.
Die Gewerkschaft der Universitätsdozenten hat nun vor dem Verwaltungsgericht Latium versucht, diese Regelung im Bildungswesen auszuheben. Sie hatte vom Gericht verlangt, die Entscheidung des Gesundheitsministers aufzuheben, mit der dieser die verpflichtende Vorlage des grünen Passes im Bildungswesen vorgeschrieben hatte.
Das Gericht hat dieses Ansinnen jedoch abgelehnt. (…)
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/09/tag-Gruener-Pass-Schule-Verwaltungsgericht-Latium-Entscheidung-5da0b0d9-e4bd-4b4b-ba17-4ec7fee94843.html
02.09.2021 | Rai – Radiotelevisione Italiana
Ministerpräsident Draghi: Ja zu Impfpflicht und 3. Dosis
Auf die Frage, ob auch in Italien eine dritte Dosis der Impfung gegen das Coronavirus verabreicht wird, sollten EMA und AIFA das empfehlen, und ob es eine Impfpflicht geben werde, sagte Draghi wörtlich: „Ich antworte mit Ja auf beide Fragen.“
https://www.rainews.it/tgr/tagesschau/articoli/2021/09/tag-Draghi-gruener-Pass-Impfpflicht-dritte-Impfung-c3403a2e-37f7-4be6-ba28-ca86cc926d8a.html
02.09.2021 | Süddeutsche Zeitung
Draghi stellt Impfpflicht für alle Italiener in Aussicht
Italien könnte Ministerpräsident Mario Draghi zufolge eine Impfpflicht für alle einführen. Dies werde geprüft, wenn die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) eine reguläre Zulassung für die gegenwärtigen Impfstoffe erteilt habe. (…)
(…) Am Donnerstag war mehr als 70 Prozent der zu impfenden Bevölkerung über zwölf Jahren durchgeimpft. Für Ende September erwartet die Regierung einen Wert von 80 Prozent, wie Draghi sagte. Vor allem von der jüngeren Bevölkerungsgruppe, die sich fleißig impfen lasse, gehe "ein großes Signal" aus, lobte Gesundheitsminister Roberto Speranza.
Darüber hinaus kündigte Regierungschef Draghi an, dass der sogenannte Green Pass ausgeweitet wird. Derzeit dürfen nur Leute auf Inlandsflüge, in Fernbusse oder ‑züge, Museen und Innenbereichen von Restaurants, die den "Grünen Pass" als Nachweis einer Impfung, Corona-Genesung oder eines Negativtests besitzen; Italien erkennt dabei den in der EU gültigen Corona-Pass an. Kinder unter zwölf Jahren sind davon ausgenommen. Dass der "Green Pass" künftig auf weitere Bereiche angewandt wird, das sei sicher, sagte Draghi. Unklar blieb zunächst noch, welche das sein werden; denkbar sind Behörden oder Bereiche der privaten Wirtschaft.
https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-aktuell-impfpflicht-italien‑1.5395646
STOP COVAX