Historisch niedrige Bettenauslastung. Statistik-Tricks mit COVID-19

In der aktu­el­len Aus­ga­be des "Deut­schen Ärz­te­blatts" ist zu lesen:

»Eine Aus­wer­tung der Kran­ken­haus­da­ten zeigt, dass die Fall­zah­len im Jahr 2020 um 13 Pro­zent gesun­ken sind. Dabei sind die Rück­gän­ge umso aus­ge­präg­ter, je weni­ger drin­gend eine Behand­lung gewe­sen wäre…

Dem­nach sank die Zahl der nach DRG abge­rech­ne­ten Behand­lungs­fäl­le um 13 Pro­zent von 19,2 auf 16,8 Mil­lio­nen Fäl­le. Bis zur 10. Kalen­der­wo­che (2. bis 8. Febru­ar) gin­gen die Fall­zah­len um zwei Pro­zent zurück, zwi­schen den Kalen­der­wo­chen 11 und 21 (9. März bis 24. Mai) um 30 Pro­zent und zwi­schen den Kalen­der­wo­chen 22 bis 50 (25. Mai bis 13. Dezem­ber) um zehn Pro­zent. Dabei war der Rück­gang bei den klei­ne­ren (bis 299 Bet­ten) und mitt­le­ren (300 bis 599 Bet­ten) Kran­ken­häu­sern aus­ge­präg­ter als bei den grö­ße­ren (ab 600 Betten)…

Durch den Rück­gang der Ver­weil­dau­er­ta­ge sank auch die Bet­ten­aus­las­tung deut­lich: im DRG-Bereich ins­ge­samt von 75,1 Pro­zent im Jahr 2019 auf ein his­to­ri­sches All­zeit­tief von 67,3 Pro­zent im ver­gan­ge­nen Jahr.«

Mehrfachzählungen

»Im Medi­an 71 Jah­re alt 
Ins­ge­samt wur­den im Jahr 2020 172 248 Behand­lungs­fäl­le mit der Neben­dia­gno­se U07.1 (COVID-19, Virus nach­ge­wie­sen) behan­delt. Dabei han­delt es sich um Fäl­le, nicht um Per­so­nen, da ver­leg­te Pati­en­ten mehr­fach zäh­len. Anhand von AOK-Daten bis Ende Juli 2020 wur­de ana­ly­siert, dass 10,8 Pro­zent aller sta­tio­nä­ren COVID-19-Fäl­le min­des­tens ein­mal ver­legt wurden…

Die im Kran­ken­haus behan­del­ten COVID-19-Pati­en­ten waren im Medi­an 71 Jah­re alt.«

1,3 Prozent der Betten mit "COVID-19-Patienten" belegt

»Gemes­sen an der vor­han­de­nen Bet­ten­ka­pa­zi­tät ergibt sich dar­aus eine durch­schnitt­li­che Bele­gungs­quo­te von 1,3 Pro­zent durch COVID-19-Pati­en­ten. Die höchs­ten tages­be­zo­ge­nen Bele­gungs­quo­ten gab es in der zwei­ten Dezem­ber­hälf­te mit knapp fünf Pro­zent aller Betten…

Todes­fäl­le im Krankenhaus
Im Kran­ken­haus ver­star­ben 30 307 COVID-19-Pati­en­ten und damit rund 75 Pro­zent der cir­ca 40 000 Men­schen, die laut Robert Koch­In­sti­tut im Jahr 2020 an oder mit COVID-19 verstarben.«

Es wirkt ver­blüf­fend, unver­mit­telt nach­ein­an­der die­se zwei Aus­sa­gen zu lesen: Die (abso­lu­te) Über­sterb­lich­keit von 50.000 Todes­fäl­len im Ver­gleich zu "Vor­pe­ri­oden" (nicht etwa zum Vor­jahr oder zum Jahr der Grip­pe­wel­le) müs­se fast aus­schließ­lich auf das Covid-Kon­to ver­bucht wer­den. Andererseits:

»Bei der Haupt­dia­gno­se Asth­ma gin­gen die Fall­zah­len im Jahr 2020 um 29 Pro­zent zurück. Kran­ken­haus­fäl­le mit der Haupt­dia­gno­se COPD [chro­nic obstruc­ti­ve pulmo­na­ry dise­a­se, chro­nisch fort­schrei­ten­de Erkran­kung der Lun­ge, AA] gin­gen um 26 Pro­zent zurück. Die Anzahl der wöchent­li­chen Auf­nah­men mit der Haupt­dia­gno­se Blut­hoch­druck redu­zier­te sich um 18 Pro­zent, die Anzahl der wöchent­li­chen Auf­nah­men mit der Haupt­dia­gno­se Dia­be­tes redu­zier­te sich um 17 Pro­zent und die­je­ni­gen mit der Haupt­dia­gno­se Herz­in­suf­fi­zi­enz sank um zwölf Pro­zent. Das ver­deut­licht, dass das Inan­spruch­nah­me­ver­hal­ten eine deut­lich grö­ße­re Rol­le als die Absa­ge von Behand­lun­gen durch die Kran­ken­häu­ser gespielt hat.«

Auch zu ande­ren The­men (Herz­in­fark­te, Magen­re­sek­tio­nen infol­ge eines Kar­zi­noms) und dem dra­ma­ti­schen Rück­gang bei den Not­fall­auf­nah­men wer­den Daten ange­führt. Sie sol­len gar nichts zur Sterb­lich­keit bei­getra­gen haben?

9 Antworten auf „Historisch niedrige Bettenauslastung. Statistik-Tricks mit COVID-19“

  1. Ich den­ke mal, bei Covid wur­den wur­den "Neben-" und "Haupt­dia­gno­se" addiert, bei den "Haupt­dia­gno­sen" der ande­ren Lun­gen­krank­hei­ten nicht. Also schwe­re Vor­er­kran­kung ist nicht mehr schwe­re Vor­er­kran­kung, son­dern bei posi­ti­vem Covid-Test "Haupt­dia­gno­se" Covid.

  2. Wie­der ein Whist­le­b­lower im Coro­na-Aus­schuß. Wäh­rend ich mit­tags auch mal etwas posi­tiv füh­len konn­te kam ein Video über den tele­gram-Kanal von RA Füll­mich, der einem die Schu­he aus­zieht. Es berich­tet – anonym – ein Mensch mit medi­zi­ni­schen Kennt­nis­sen über Pati­en­ten­ak­ten, aus denen deut­lich wird, wie mit fast schon kri­mi­nel­ler Ener­gie die­se Akten in Rich­tung Covid-Dia­gno­se umge­schrie­ben wer­den. Auch bei der Betrach­tung der Behand­lung von Pati­en­ten ste­hen einem die Haa­re zu Ber­ge. Man hat es schon ahnen kön­nen, aber wenn sich das wei­ter veri­fi­ziert (der WP deu­tet an, eides­statt­li­che Erklä­run­gen abge­ben zu kön­nen), haben wir den Nach­weis über eine ver­brei­te­te Hand­lungs­wei­se, die den Ver­gleich mit der Nazi-Zeit immer näher rücken läßt, im Sin­ne von "ganz nor­ma­le Ärzte".
    Bis­lang nur auf tele­gram zur Ver­fü­gung über die­sen Link.
    https://t.me/ReinerFuellmich/204
    Man kann es von da down­loa­den. Viel­leicht ist es ja bald über den Aus­schuß selbst zu sehen.

    1. @Bri: Mafia regiert. 

      Die neo­li­be­ra­len Ver­bre­cher haben den Staat zu einer all­um­fas­sen­den Kor­rup­ti­ons­ma­schi­ne ver­wan­delt, in der jeder jeden deckt, der sich am Betrug ver­dingt. Pyra­mi­den­ar­ti­ge Struk­tu­ren, die nach unten durch­ge­reicht wer­den, mani­fes­tie­ren sich auf unters­ter Ebe­ne dann in men­schen­un­wür­di­gen Arbeits­be­din­gun­gen und füh­ren nicht dazu, dass das Sys­tem als sol­ches in Fra­ge gestellt wird, son­dern in Abnut­zungs­kämp­fen unter den Betroffenen. 

      Schwer zu glau­ben, aber real.

    2. Der Whist­le­b­lower-Abschnitt wur­de (zumin­dest bei Ody­see) am Ende der 43. Sit­zung ange­fügt. Und er war in der Tat erschre­ckend; die­ser Staat ist durch­weg durch­setzt von kor­rup­ten Klein- und Schwerstkriminellen.

  3. Ich erin­ne­re mich an eine Sen­dung oder einen Blog, weiß lei­der die Quel­le nicht mehr, wo sich eine Kran­ken­schwes­ter dar­über wun­der­te, dass nie­mand mehr mit der Dia­gno­se COPD auf Sta­ti­on lie­ge, obwohl sol­che Fäl­le sonst immer recht zahl­reich ver­tre­ten seien …

    Aber da kann natür­lich schnell auch mal fol­gen­des pas­sie­ren: Wenn der Arzt beim Stel­len der Dia­gno­se erst­mal im Schreib­fluss ist und bei „Co…“ ange­langt ist, glei­tet der Stift prak­tisch, wie von Geis­ter­hand geführt, auf dem Papier wei­ter und fügt gleich selb­stän­dig den noch feh­len­den Zusatz „…rona“ an …

    Der Stift kennt ja qua­si kei­nen ande­ren Schrift­zug mehr …

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