Die Berliner Hausärztin Larissa Khodai hat im Augenblick nur Ärger. Etwa wegen der Flitterwochen in der Pandemie. Die Aufhebung der Priorisierung durch den Senat, die gilt oder nicht gilt – wer weiß das schon – läßt sie im Interview auf jungewelt.de am 22.5. seufzen:
»Arztpraxen sind nun völlig überlastet, Impfstoff fehlt erst recht. Wenn aufgrund bevorstehender Wahlen jetzt unhaltbare Ankündigungen erfolgen, die Enttäuschungen für die Patientinnen und Patienten nach sich ziehen, ist das aus meiner Sicht unverantwortlich…
Von anderen Patientinnen und Patienten erhalten wir Faxe; man komme telefonisch nicht mehr durch, mit Bitte um Rückruf. Mein Team und ich sind nun etwa zu 70 Prozent mit Impfen beschäftigt, für die übliche ärztliche Versorgung bleibt kaum mehr Zeit. Wir hoffen, dass nicht etwa ein schwer Herzkranker anruft und nicht mehr durchkommt.«
Was die "junge Welt" verschweigt: Niemand muß sich mit Impferei ein Zusatzentgelt verdienen und die Telefonleitung verstopfen. Es gibt Praxen, die einfach ihre Arbeit machen und sich um kranke PatientInnen kümmern.
»Neben Impfbereiten gibt es auch Impfskeptiker bzw. ‑gegner. Wie gehen Sie mit ihnen um?
Einige wollen sich jetzt impfen lassen, weil es ein Schritt in die Freiheit ist; andere sind zugleich auch weiterhin entschieden dagegen. Es geht also darum, ihnen die Vorteile einer Impfung gegenüber der Gefahr, an Covid-19 zu erkranken, zu erklären. Viele fordern, mit einem bestimmten Impfstoff geimpft zu werden, meist mit Biontech. Weil es nur eine begrenzte Menge gibt, gehe ich aber stets nach der Priorisierung vor: Wie alt ist der Patient, welche Risikofaktoren bringt er mit?
Der eine möchte durch die Pandemie versäumte Flitterwochen nachholen, der andere ist einfach erholungsreif. Es gibt viele gewichtige Gründe, auf die Impfung zu drängen, die das ermöglichen würde. Aus meiner Sicht ist es ein Versagen der Bundesregierung, nicht genug vorgesorgt zu haben.«
Es tut gut, aus berufenem Munde zu erfahren, wofür so eine "Impfung" alles gut ist. Der vormals linken Tageszeitung fällt nicht auf, daß sie sich hier für die Propaganda der PopulistInnen von Lindner bis Weidel stark macht: Die Regierung hat versagt, indem sie die Lieferkette hin zum gewinnbringenden "Piks" in den Oberarm nicht sichergestellt hat. Um mit der Ärztin zu sprechen:
»Wir Ärztinnen und Ärzte haben eine soziale Verantwortung, müssen aber auch die normale medizinische Versorgung aufrechterhalten.«
Es ist lästig, neben der Solidarität des "Wir impfen Euch alle!" auch noch eine medizinische Versorgung anbieten zu müssen.
Was war noch mal der Stundensatz? Meine was von 130 Euros/h gelesen zu haben.
Da muss sich selbst ein (tatsächlich) kranker Privatpatient gedulden. Schließlich muss die Pandemie beendet werden, steht ja schon die nächste an.
Larissa sollte schon mal den nächsten Taycan bestellen, sonst muss sie nur „Verwahrentgelt“ auf die hart verdiente Kohle zahlen.
Für eine! Impfung (selbstverständlich incl. ausführlicher Impfberatung, von der alle Geimpften begeistert berichten) in der eigenen Praxis werden 20€ vom Staat (von allen) bezahlt. Macht bei 100 Impfungen: ??? usw.. Auch Kleinvieh.…
Gleichzeitig soll Psychotherapie rationiert werden!
Wobei der kleine Pieks in vielen Fällen von den Arzthelfer:innen ausgeführt wird, nicht vom ärztlichen Personal der Praxis.
Interessant auch ihr Verständnis davon, wie sie skeptische Patienten aufklärt:
"Es geht also darum, ihnen die Vorteile einer Impfung gegenüber der Gefahr, an Covid-19 zu erkranken, zu erklären."
Das ist m.E. keine seriöse, patientenorientierte Aufklärung, sondern ein plumper Manipulationsversuch und reinste Überredung.
Die hohen Honorare verdienen sich die "Götter in Weiß" in den Impfzentren. (Als Leiter 180 Euro die Stunde) Fehlt nur noch ein Akkord lohn…
Vielleicht sollte man sich auch mal hinterfragen, ob die deutschen Ärzte nicht tatsächlich nur noch als Makler für die Pillendreher fungieren. Ich trauere meinem mittlerweile verstorbenen Hausarzt nach, der auch mit 73 sich noch ZEIT für jeden Patienten genommen hat oder nehmen konnte. Der konnte noch in den Patienten hineinsehen, hat dessen Seele erforscht und oft die krankheitsauslösenden Faktoren gefunden. Was ist hier nur passiert?
Ja, an diese Ärzte erinnere ich mich auch mit großer Wehmut.
Kein Arzt ist verpflichtet zu gegen corona “ zu impfen “. Ich mache den “Piks” nicht. Ich habe genügend ohne die Pandemie zu tun. Es gibt sie sie noch, die kranken Menschen die meine Hilfe benötigen.
Es fällt schwer standhaft zu bleiben aber wir geben unser Bestes. Ich jedoch möchte keinen Cent daran verdienen. Ich habe 2001 das ärztliche Gelöbnis geleistet. Im letzten Absatz heißt es:” Ich werde, selbst unter Bedrohung, mein medizinisches Wissen nicht zur Verletzung von Menschenrechten und bürgerlichen Freiheiten anwenden.”
Danke, Mia! Und bleibe standhaft
In der Deklaration von Genf steht auch: "Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren."
Bei Hippokrates hingegen (auf den sich ja so viele honorig berufen) stehen so lustige Sachen wie:
"Heilig und rein werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren. Auch werde ich den Blasenstein nicht operieren, sondern es denen überlassen, deren Gewerbe dies ist." (Die armen Urologen schimpfen heute noch…) Aber – es sind ja alles nur Ehrenerklärungen…
"…andere sind zugleich auch weiterhin entschieden dagegen. Es geht also darum, ihnen die Vorteile einer Impfung gegenüber der Gefahr, an Covid-19 zu erkranken, zu erklären."
Wer ruft denn in wegen einer Impfung in einer Arztpraxis an, der sich sowieso nicht impfen lassen will? Sind das jetzt new-normal-Klingelstreiche? Frau Khodai übertreibt ein bisschen!