Darüber berichtet heute die Tageszeitung junge Welt:
"Rund 50 Veranstaltungen in über 30 Städten soll es bundesweit am 1. Mai geben. Öffentliche, wohlgemerkt. Kundgebungen, Demonstrationen, initiiert und organisiert von Gewerkschaftern. Entgegen der Ansage des Bundesvorstands des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) von Mitte März, coronabedingt in diesem Jahr auf Versammlungen zu verzichten.
Die Devise des DGB lautet: Stationär und virtuell, also zu Hause bleiben und sich per Heimkino Videobotschaften des Bundesvorstands und der Chefs der Einzelgewerkschaften anschauen. Kritik an diesem Maikonzept kommt aus linksgewerkschaftlichen Kreisen. Zu defensiv sei es, auch und gerade während der Pandemie."
Danach gibt es etwa in Stuttgart eine Kundgebung unter dem Motto »Heraus zum 1. Mai! Die Reichen sollen die Krise bezahlen!«
"Dem fühlen sich auch die Berliner Aktivisten der »Vernetzung für kämpferische Gewerkschaften« (VKG) verpflichtet. Deren Sprecher René Arnsburg sagte am Mittwoch im jW-Gespräch: »Wenn grundlegende Errungenschaften der Arbeiterbewegung wie der Achtstundentag in Frage gestellt werden, leisten wir Gegenwehr.« Die VKG ruft zur Maikundgebung (»Trotz Corona – Gewerkschaften in die Offensive!«) unter Beachtung des Infektionsschutzes auf dem Alexanderplatz. Für Arnsburg ist eines wichtig: »Wir gehen nicht auf die Straße, weil wir die Virusgefahr leugnen.« Unter dem Vorwand des Gesundheitsschutzes dürften jedoch keine Grundrechte aufgehoben werden, wie dies gerade der Fall sei. »Das Recht auf körperliche Unversehrtheit ist mit der Versammlungsfreiheit vereinbar«, sagte Arnsburg." Link
In einem weiteren Artikel ist dort zu lesen:
"So ruft die Partei Die Linke ihre Mitglieder zur Organisation politischer Aktionen unter Einhaltung der Abstandsregeln auf und fordert unter anderem bessere Arbeitsbedingungen für »systemrelevante« Berufe, eine Vermögensabgabe zur Deckung der Krisenkosten und ein Kurzarbeitergeld von 90 Prozent. Auch die Onlineplattform »Heraus zum 1. Mai« hat öffentliche Kundgebungen nicht aufgegeben: Sie gibt einen Überblick über Maiproteste in etlichen Städten; ein gemeinsamer »Aktionskonsens« soll dabei den Infektionsschutz gewährleisten."
Für Hamburg wird mitgeteilt:
"Eine kreative Lösung für die verschärften Bedingungen hat ein Bündnis antikapitalistischer und friedenspolitischer Organisationen gefunden: Unter dem Motto »Die Reichen müssen für die Krise zahlen! Versammlungsrecht wiederherstellen, Gesundheitswesen vergesellschaften, Bundeswehr-Einsätze beenden!« planen knapp 20 Organisationen zwei »Delegiertenkundgebungen« von je 25 Teilnehmern mit Schildern und thematischen Redebeiträgen. »Gerade in der Coronakrise, die mit einer Krise der bürgerlichen Ökonomie zusammenfällt, ist es nötig, am 1. Mai auf die Straße zu gehen«, erklärt das Bündnis, dem unter anderem der antimilitaristische Zusammenschluss »Bildung ohne Bundeswehr«, die DKP Hamburg, DIDF Hamburg, der AStA der Hochschule für Angewandte Wissenschaften sowie der Exbürgerschaftsabgeordnete Martin Dolzer (Die Linke) und die »Gewerkschaftslinke Hamburg« angehören. Lohnabhängige trügen die Hauptlast der Krisenpolitik, während Konzerne subventioniert und das Arbeitsrecht gelockert würden. Die Überlastung des Gesundheitswesens sei das Ergebnis von Privatisierung und Profitorientierung auf Kosten der Patienten, heißt es weiter. Ursprünglich war eine große Kundgebung geplant; genehmigt wurden zwei einzelne, die ab 10.30 Uhr auf dem Jungfernstieg stattfinden." Link