"Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung auf"

Das scheint spek​trum​.de eine gute Nachricht zu sein.

»Während einer Pandemie muss man den Krankheitserreger auf der gan­zen Welt bekämp­fen. Dafür braucht es diver­se Maßnahmen, aber eben auch Impfstoffe. Letztlich ist jeder als sicher erwie­se­ne, effek­tiv wirk­sa­me Impfstoff bes­ser als kein Impfstoff. Nebenwirkungen tre­ten nicht zwangs­läu­fig nach einer Impfung mit den bis­lang in der EU zuge­las­se­nen Impfstoffen auf… Nicht halt­bar ist die Behauptung, an der Corona-Impfung sei­en bereits Menschen gestor­ben. Bislang ist kein ursäch­li­cher Zusammenhang zwi­schen einem Todesfall und einer Covid-19-Impfung nachgewiesen.«

Das Magazin sieht sich auf­ge­ru­fen, vor allem den Ruf von AstraZeneca wiederherzustellen:

»Vor allem AZD1222 von AstraZeneca ist unbe­liebt. Eine ver­wir­ren­de bis feh­ler­haf­te Berichterstattung über die Wirksamkeit und Nebenwirkungen hat dazu bei­getra­gen. Dabei ist der AstraZeneca-Impfstoff solide…

Berichte der ver­gan­ge­nen Wochen mögen den Eindruck erweckt haben, bei AstraZeneca hand­le es sich um einen min­der­wer­ti­gen Impfstoff. Das stimmt so nicht. Dass es sinn­voll wäre, die eige­ne Dosis abzu­leh­nen, dar­auf geben die bis­he­ri­gen wis­sen­schaft­li­chen Erkenntnisse kei­nen Hinweis… Das Mittel gilt als sicher und wirksam…

Anfang März beschlos­sen meh­re­re Länder vor­sorg­lich die Impfung mit einer Produktionscharge von AZD1222 zu pau­sie­ren, nach­dem ver­ein­zelt Fälle von Blutgerinnseln auf­ge­tre­ten waren, eini­ge davon in zeit­li­chem Zusammenhang und mit Todesfolge. 

Nach erster Prüfung bestehe bei dem von AstraZeneca und der bri­ti­schen Universität Oxford ent­wickel­ten Impfstoff kein Hinweis auf einen ursäch­li­chen Zusammenhang zwi­schen dem Risikosignal und der Impfung. Das hat das für die Bewertung und Sicherheit von Humanarzneimitteln zustän­di­ge Pharmakovigilance Risk Assessement Committee (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) am 12. März 2021 gemel­det. In einer vor­läu­fi­gen Bewertung hat das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) die­ser Bewertung zugestimmt.

Der Grund: Die Zahl von bis­her gemel­de­ten 30 Thrombose-Fällen bei knapp fünf Millionen geimpf­ten Personen im euro­päi­schen Wirtschaftsraum stel­le kei­ne Häufung gegen­über dem Vorkommen in der Gesamtbevölkerung dar. Thromboembolien tre­ten in Deutschland cir­ca 1 bis 3 mal pro 1000 Personen und Jahr auf und sind daher rela­tiv häu­fig. In Deutschland sind laut der Mitteilung des PEI bis zum 11. März 2021 elf throm­bo­em­bo­li­sche Ereignisse gemel­det wor­den. Vier Personen sei­en ver­stor­ben, heißt es wei­ter. Die auf­ge­tre­te­nen Ereignisse wer­den wei­ter­hin auf mög­li­che Ursachen hin inten­siv unter­sucht.«

Wirksamkeit 60 Prozent. Oder 70. Oder 80. Oder 90

»Wie hoch die Wirksamkeit genau ist, ist der­zeit unklar. In einer ersten Studie waren Forschende auf eine Wirksamkeit von 70 Prozent gekom­men, wobei sich aus den Daten eines klei­ne­ren, von einem Dosierungsfehler betrof­fe­nen Studienarms sogar eine Wirksamkeit von 90 Prozent errech­nen ließ. Die Europäische Arzneimittelbehörde berück­sich­tig­te in ihrer Zulassungsempfehlung ande­re Daten und schloss auf eine Wirksamkeit von etwa 60 Prozent. Und in einer neue­ren, bis­her nicht von Fachleuten begut­ach­te­ten Studie deu­te­te sich an, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs bei etwa 80 Prozent lie­gen könn­te, wenn zwi­schen der ersten und der zwei­ten Dosis min­de­stens zwölf Wochen liegen.

Unter den geimpf­ten Testpersonen waren nur weni­ge Menschen 65 Jahre alt oder älter. Auf Anraten der Ständigen Impfkommission (Stiko) wur­de der Impfstoff in Deutschland daher zu Beginn nur bei Jüngeren ange­wen­det, aktu­ell vor­wie­gend unter medi­zi­ni­schem Personal. Anfang März jedoch hat die Stiko ihre Einschätzung mit Blick auf neue Erkenntnisse aus Studien aktua­li­siert. Sie hat damit den Weg für Astrazenca-Impfungen der Menschen ab 65 bereitet…«

Johnson & Johnson recht effektiv mit 66 Prozent

»JNJ-78436735 – der Einzeldosis-Impfstoff
Gegen Sars-CoV‑2 dage­gen erwies sich schon eine ein­zel­ne Dosis als recht effek­tiv. Schon Laborstudien und frü­he kli­ni­sche Studien an Erwachsenen zeig­ten viel­ver­spre­chen­de Ergebnisse.

Laut kli­ni­schen Daten bie­tet der Impfstoff zu etwa 66 Prozent Schutz vor einer Infektion mit Sars-CoV‑2. Schwere Verläufe sind dem­nach um 85 Prozent ver­rin­gert. Außerdem schützt das Präparat wohl auch vor den bis­her bekann­ten mutier­ten Varianten des Virus.

Der Ausschuss für Humanarzneimittel der Europäischen Arzneimittel-Agentur hat­te am 1. Dezember 2020 einem beschleu­nig­ten Zulassungsverfahren zuge­stimmt

Biontech: Geimpfte infizieren sich erneut. Ist aber nicht schlimm

»BNT162b2 – oft das Mittel der Wahl
… In einer Auswertung der Daten von etwa 600 000 Geimpften in Israel [bestä­tig­te sich], dass Geimpfte, die sich den­noch infi­zie­ren, nor­ma­ler­wei­se nicht schwer an Covid-19 erkranken…

Grundsätzlich gilt der Impfstoff als sicher. Das bedeu­tet, dass übli­che Impfreaktionen, etwa Schmerzen an der Einstichstelle, Fieber oder Müdigkeit, bei min­de­stens jedem Zehnten auf­tre­ten. Kopfschmerzen hat­te etwa die Hälfte der Geimpften (sie­he Infografik). In sehr sel­te­nen Fällen wur­de bei Geimpften eine schwe­re all­er­gi­sche Reaktion nach der Impfung beobachtet. «

Moderna: Häufige Schäden nicht zwangsläufig generell häufig

»mRNA-1273 – der welt­weit erste Corona-Impfstoff
In der Gruppe der Geimpften erkrank­ten deut­lich weni­ger Testpersonen an sym­pto­ma­ti­schem Covid-19 als in der Kontrollgruppe. Schwere Krankheitsverläufe tra­ten nicht auf. Wie gut der Impfstoff vor der Infektion selbst und der Weitergabe des Virus bewahrt, ist nicht abschlie­ßend geklärt.

In den Studien wur­den ähn­li­che Impfreaktionen beob­ach­tet wie bei Comirnaty. Tendenziell waren sie unter den Moderna-Geimpften etwas häu­fi­ger – was nicht zwangs­läu­fig bedeu­ten muss, dass Impfreaktionen bei mRNA-1273 gene­rell häu­fi­ger sind. «

Haben wir denn nicht alle schon mal Gesichtslähmungen?

»Zu den sehr sel­te­nen Nebenwirkungen der bei­den mRNA-Impfstoffe gehört neben den all­er­gi­schen Reaktionen mut­maß­lich auch die so genann­te Bell-Parese, eine aku­te Gesichtslähmung, die bei­spiels­wei­se durch Virusinfektionen aus­ge­löst wer­den kann und sich in den aller­mei­sten Fällen wie­der zurück­bil­det. Sie tritt laut Daten nur ein­mal bei 1000 bis 10 000 Impfungen auf; die Comirnaty-Studie ver­zeich­ne­te vier Fälle, die Studie von Moderna drei. Ein Zusammenhang zur Impfung ist nicht voll­stän­dig geklärt, weil die Bell-Parese ähn­lich häu­fig ohne Impfung in der Normalbevölkerung auftritt.«

Verfaßt wur­de der Artikel von die­sen Expertinnen:

15 Antworten auf „"Nebenwirkungen treten nicht zwangsläufig nach einer Impfung auf"“

  1. Ich fas­se mal zusam­men, die Impfung hilft auf jeden Fall, woge­gen und wie ist noch nicht klar. Es gibt Nebenwirkungen, aber die sind halb so wild, ein Indianer kennt kei­nen Schmerz und kann auch mit einer Gesichtslähmung leben.
    Stellt euch nicht so an Leute, lasst euch imp­fen für den guten Zweck.

  2. Zitat:" Haben wir denn nicht alle schon mal Gesichtslähmungen?"
    … wenn es nicht so trau­rig wäre, könn­te ich mich wegschmeissen!!!

    WAS IST DAS? WAS pas­siert hier in die­sem Land??
    Sind wirk­lich alle so blöd ( und das wür­de ich mir echt noch wün­schen) oder alle nur kor­rupt??? Mann, mann, mann

    Ich fas­se es nicht!!!!!

    Liebe Richter in die­sem Land, in die­ser Welt, sprecht end­lich die Wahrheit!! Sprecht Recht! Macht die­sem Spuk ein Ende!

    1. @D. S.
      Sie haben völ­lig recht, und man kann den Gedanken noch end­los weiterspinnen:
      Nach Maskenpflichtverordnung ist in Zukunft jeder Bürger bei Strafandrohung zum aus­nahms­lo­sen Tragen einer Maske ver­pflich­tet; somit soll ver­hin­dert wer­den, dass sämt­li­che imp­fungs­be­ding­ten Gesichtslähmungen, im wahr­sten Sinne des Wortes, ans Tageslicht gelangen …

  3. Kennt jemand noch den alten Kishon- Satire- Film "Der Blaumilchkanal" ? Da geht es auch um das Aussetzen des gesun­den Menschenverstandes durch Behördenversagen, poli­ti­sche Willkür,
    Korruption und Eitelkeiten.
    Genauso kommt mir die­se Realsatire vor, nur dass es nicht lustig ist, das so kom­pri­miert krass zu erle­ben, und zwar ohne Ende.

  4. Eine wirk­lich "schö­ne" Zusammenstellung …

    Es gibt vie­le Definitionen von Neoliberalismus, mehr oder weni­ger ernst­haft, fun­diert oder aka­de­misch. Für mich ist und bleibt das Initiale Merkmal , sozu­sa­gen der untrüg­li­che Duftstoff des Neoliberalismus seit Anfang der 90er, der voll­stän­di­ge Verzicht auf den Maßstab der Tatsachen und des Realen. 

    Mich hat damals am mei­sten beein­druckt, dass jeder 12jährige im Dreireiher plötz­lich kraft Potenzials oder irgend­ei­ner Idee mit IT am Neuen Markt als Millionär auf­tau­chen konn­te und gefei­ert wur­de. Damals rie­ben sich alt­ein­ge­ses­se­ne Unternehmen noch erstaunt die Augen – und mach­ten es nach. Neu war nicht, dass sie logen oder betro­gen, neu war, dass es plötz­lich nor­mal war.

    Der Verlust jeder Scham über jeden noch so kru­den frei erfun­de­nen Blödsinn, und smar­te Betrüger wie Maschmeyer und die den Osten plün­dern­den Unternehmensberatungen fei­er­ten sich offen als Helden des Betrugs. Hochschulabsolventen erlit­ten kei­nen Praxisschock mehr, son­dern fie­len direkt in den Managementpositionen und dik­tier­ten dort Verfahren, die sich in der Schule so gelernt hat­ten – die Tatsachen fin­gen an, sich dar­in nicht mehr zu finden.

    Damals fing es an, so mei­ne Überzeugung, und nun fah­ren wir die Ernte ein, gehegt über vie­le Jahrzehnte des LÜGENS wird es nun aber­mals sicht­bar – und kaum jeman­den stört es.

    1. Man erin­ne­re sich nur an die Zeit der "Rentenreformen" zurück. Was für eine rea­li­täts­fer­ne, genau­so auf­ge­bla­se­ne, sub­stanz­lo­se Sau von den nicht min­der kor­rup­ten Massenmedien durch die Wohnungen geprü­gelt wur­de. Die Rente wur­de mas­siv gekürzt, teil­pri­va­ti­siert und das Einstiegsalter ist heu­te in D eines der höch­sten welt­weit. Wurde ein­fach so akzep­tiert. Ohne Murren.

      Und da könn­te man noch unzäh­li­ge wei­te­re Beispiele anfüh­ren. Das hier ist jetzt qua­si die fina­le, abschlie­ßen­de Transformation.

  5. Wäre es nicht ganz wich­tig, dass die gesam­te Spektrum-Redaktion sich Beispiel- und Heldenhaft imp­fen lässt?
    Darüber dann einen Livebericht per Webcam ins Internet stellt?
    Das hät­te dann wenig­stens epi­so­dischen Wert und die Damen wüss­ten danach, wovon sie Reden.
    Wenn es dann noch wis­sen­schaft­lich wer­den soll, könn­ten sie noch stünd­lich ihre Blutwerte bekannt geben.
    So sähe die Arbeit in einem Wissenschaftsmagazin aus.
    Für Propaganda kann ich auch den Speigel lesen.

  6. Dass Wissenschaft für gewo­ge­ne Ergebnisse anfäl­lig ist, weiß jeder, der mal an einer UNi gear­bei­tet und ver­sucht hat, Projektmittel zu organisieren.

    Was wir in die­sem letz­ten Jahr gese­hen haben, ist eine tota­le Bankrotterklärung wis­sen­schaft­li­cher und wis­sen­schafts­jour­na­li­sti­scher Redlichkeit. (Ja, ich weiß, dass es nicht weni­ge Wissenschaftler gibt, die es mit ihrer Profession ernst mei­nen. Aber gegen das Netzwerk aus Bestechlichkeit, Förderung und inter­es­sen­ge­lei­te­ter media­ler Berichterstattung haben die­se Stimmen kaum eine Chance, wahr­ge­nom­men zu werden.)

  7. 1)
    15.03.2021 – 07:32
    Coronavirus-Experte
    Corona: Virologe Hendrik Streeck macht Hoffnung auf Sommer-Urlaub 2021
    von Sebastian Reichert

    Corona und der Sommer-Urlaub: Hendrik Streeck hat jetzt Hoffnung auf die Ferien im Juli und August gemacht. Zudem äußer­te der Virologe in der Pandemie Kritik am Robert Koch-Institut (RKI) und an der von Angela Merkel (CDU) ange­führ­ten Bundesregierung in Deutschland.
    https://​www​.ful​da​er​zei​tung​.de/​p​a​n​o​r​a​m​a​/​c​o​r​o​n​a​-​v​i​r​o​l​o​g​e​-​h​e​n​d​r​i​k​-​s​t​r​e​e​c​k​-​s​o​m​m​e​r​-​u​r​l​a​u​b​-​h​o​f​f​n​u​n​g​-​d​e​u​t​s​c​h​l​a​n​d​-​r​k​i​-​k​r​i​t​i​k​-​r​e​g​i​e​r​u​n​g​-​9​0​2​3​9​8​5​1​.​h​tml

    -

    2)
    Der Virologe Hendrik Streeck nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise in die geheim­nis­vol­le und gefähr­li­che Welt der Viren.

    Im TV-Programm: ZDF, 16.03.2021, 20:15 – 21:00
    Video ver­füg­bar ab 16.03.2021, 09:00

    https://www.zdf.de/dokumentation/zdfzeit/zdfzeit-corona—pandemie-ohne-ende-100.html

    3)
    u.a. ab ca. 07:04 zur Rolle Streeks als TV-Moderator
    "Die Texte sind ja zum Teil vorgeschrieben.…
    https://​www​.zdf​.de/​v​e​r​b​r​a​u​c​h​e​r​/​v​o​l​l​e​-​k​a​n​n​e​/​c​o​r​o​n​a​-​p​a​n​d​e​m​i​e​-​o​h​n​e​-​e​n​d​e​-​1​0​2​.​h​tml

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert