Auf seinem Blog stellt Brüggemann ein F.A.Q. zur Verfügung. Dort heißt es am 28.4.:
»Zur Zeit senden Journalisten mir immer wieder Listen von Fragen, die sich oft ähneln. Daher fasse ich sie hier zusammen und beantworte sie nacheinander gebündelt. Wer sie abdrucken will, darf das unter Nennung der Quelle gern tun. In den nächsten Tagen werden vermutlich auch noch welche dazukommen. Stört Euch nicht am irritierenden Wechsel von Sie- und Du-Form, und werfen Sie mir den teilweise etwas inquisitorischen Duktus der Fragen nicht vor, denn ich habe sie nicht verfasst.
… Ich lese viele englische und amerikanische Medien, und im Vergleich erscheint mir die deutsche Presse weniger facettenreich. Die Mehrzahl der Berichte unterstützt unsere Maßnahmen oder setzt sie einfach als gegeben voraus. Hinterfragung der Maßnahmen hat weniger Raum, und wenn, dann meist eher in der Ausgestaltung von Detailfragen. Berichte über die Schäden durch die Maßnahmen sehe ich selten, dann meist eher in regionalen Medien, und das steht in einem eklatanten Mißverhältnis zu anekdotischen Berichten aus dem Freundes- und Familienkreis, aus denen man hochrechnen kann, dass ein ganzes Land unter dem Lockdown ächzt. Diese Berichte sind außerdem stets sachlich-referierend, nie emotionalisierend. Nach hochemotionalen Berichten von der Corona-Station muß ich nicht lange suchen, aber den hochemotionalen Besuch bei fünf Familien, die Angehörige wegen immer wieder verschobener OPs verloren haben, den suche ich bis heute. Und am lautesten ist ein ständiger Strom an grellen Panikmeldungen, die mir stets aufs neue Angst vor der nächsten großen Infektionswelle machen, die dann doch immer etwas milder ausfällt, was dann stets durch Maßnahmen erklärt wird…
Haben Sie die Teilnehmer der Aktion #allesdichtmachen über deren wahres Ziel getäuscht?
Nein. Ziel der Initiative „allesdichtmachen“ war, nach einem Jahr Lockdown inhaltliche Kritik mit filmischen Mitteln zu äußern. Das habe ich den Teilnehmer:innen, mit denen ich sprach, genau so kommuniziert, und das war auch der Ansatz, auf den alle sich problemlos einigen konnten, wobei der Grad der Kritik bei den Einzelnen jeweils unterschiedlich war. Und auch darüber wurde offen geredet. Die Texte wurden als Angebot kommuniziert, und alle waren auch eingeladen, selbst etwas zu schreiben. Die fertige Seite wurde allen Beteiligten mehrere Tage vor der Veröffentlichung zugänglich gemacht und Einverständnis eingeholt (mit einer einzigen Ausnahme, was ein organisatorischer Fehler war, der mir leid tut, allerdings lief dieser Kontakt nicht über mich)…
Woher kamen Geld und Equipment für den Dreh?
Die Aktion hat ein paar Euro für Kaffee gekostet und einige Freundschaftsdienste. Equipment war vorhanden und wurde von Freunden geliehen. Die derzeitigen Spekulationen über Hintermänner und Strippenzieher sind amüsant, lenken aber von unserem Anliegen ab. Wir hinterfragen mit unseren Mitteln die Sinnhaftigkeit und Verhältnismässigkeit der Maßnahmen. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür braucht man kein Geld, sondern Leidenschaft…
Auf Ihrem Twitter-Feed teilen Sie die Website der „Freien Linken“. Wie stehen Sie zu der Organisation? Sind Sie Mitglied oder Teilnehmer der Telegram-Gruppe?
Mein Herz schlägt für die gute alte linke Idee der Solidarität. Ich fragte mich seit einem Jahr, wo die linke Kritik an den Corona-Maßnahmen bleibt. Dann tauchte diese Gruppe auf. Der Chat ist ungeheuer aktiv, und zumindest mir erscheint er im Duktus und Inhalt wie eine linke Diskussionsgruppe, wobei ich natürlich nicht ausschließen kann, dass da auch Unholde oder Undercover-Journalisten mitdiskutieren.
Wie beurteilen Sie sinngemäße Aussagen von Querdenken-Gründer Michael Ballweg, der keine Unterschiede zwischen rechts und links macht, solange man für die „gemeinsame Sache“ kämpft?
Ich würde gern dafür kämpfen, dass die Kritik an den Corona-Maßnahmen wieder da ankommt, wo sie hingehört: In der Mitte der Gesellschaft. Dafür möchte ich mich gemeinsam mit Menschen einsetzen, die mir sympathisch sind. Menschen, die andere Menschen abwerten, ausgrenzen und dehumanisieren, sind mir nicht sympathisch, und mit denen kämpfe ich nicht gemeinsam.
Sympathisieren Sie mit den friedlichen Demonstrationen von Querdenken 711? Oder braucht es eine andere Alternative, um den Unmut über die Politik auf die Straße zu tragen?
Ich sympathisiere mit jedem Menschen in diesem Land, der ein Leben in Frieden, Freiheit, Gleichheit und Solidarität führen will. Nach Medienberichten, in denen die Teilnehmer dieser Demos als seltsame Trolle dargestellt wurden, ging ich im Sommer 2020 mal hin, um mir das anzuschauen, und sah dort in auffälligem Kontrast zu den Berichten die Mitte der Gesellschaft versammelt: 90% Normalos und Normalinas, 5% Spinner:innen, 5% obskure Gestalten, bei denen man nicht so genau sagen kann, ob sie vom Bayerischen Geheimdienst waren oder vom Parkour-Verein Tempelhof oder vom Mars. Angesichts der medialen Berichterstattung und auch des robusten Auftretens der Polizei scheinen mir Demos aber zur Zeit nicht besonders sinnvoll…
Im Interview mit dem Fernsehsender Welt sagen Sie, man müsse endlich wieder alles aufmachen. Sind Sie also für eine sofortige Beendigung aller Maßnahmen inklusive Maskenpflicht etc.?
Ich bin dafür, diese Option nicht von vornherein aus dem Diskurs auszuschließen. Verschiedene amerikanische Bundesstaaten haben es uns ja vorgemacht, auch schon vor der Impfung. Wir können hier nur sinnvoll diskutieren, wenn keine mögliche Position von vornherein verboten ist. Und ich bin auf alle Fälle dafür, den Leuten wieder mehr Entscheidungsfreiheit zu geben. Ich glaube, dass die Menschen gut verstehen, wie sie für sich und andere sorgen können, wenn man auf sie zugeht und sie aufklärt, anstatt mit Regeln und Zwängen zu arbeiten. Nach einem Jahr Pandemie sind die Leute bereit dafür. Wir schaffen das…«
Natürlich ist #allesdichtmachen eine Täuschung!
Der Liefers wird jetzt mal ne Schicht machen, die ihm die Augen öffnet und dann wird er anfangen schön Werbung für Impfung und die entsprechenden digitalen Nachweise machen. Wetten?
@Flo: Der Liefers wird keine Schicht machen, weil der Leiter der angefragten Klinik keinen Sinn darin sieht, und keinen Medienrummel will.
Ganz im Sinne des ordentlichen KH-Betriebs, verantwortungsvoll, anders als der blödsinnige Vorschlag, Laien in die Intensivpflege zu schicken.
@Boris Bücher : Hast du einen Link zu dieser Info?
https://www.youtube.com/watch?v=Gd4O-k4BgGo
ab 3:15
@ Flo: Nö!
@Anybody : Warum nicht?
Vielleicht will er keine Trolle füttern?
@ Flo
Ich glaube, Sie könnten die Wette gewinnen.
https://www.youtube.com/watch?v=HZP6CiJSN0I
Ich bin solchen Massenveranstaltungen – es waren wohl über 50 – auch wenn es Künstler sind – oder gerade darum – die meisten waren es für mich nicht – sehr kritische gegenüber eingestellt.
Welche Verluste sind diese Leute bereit , auf sich zu nehmen ?
Haben sie überhaupt Verluste zu beklagen?
Und dann bei einer Maybrit Ilner aufzutreten, die nur dummes Zeug von sich gibt – ich weiß nicht.
Ein Künstler wäre bei ihr nicht aufgetreten, weil diese Frau wie ein Chamälion ist.
Diese junge Frau machte dann Liefers noch den Vorwurf, bei der AfD angekommen zu sein. Na , gehts noch.
Die haben genausogut das Recht, ihre Meinung zu sagen, wie jeder andere auch.
Das nennt man Demokratie. Ich muss ja nicht mit ihnen sympathesieren.
Was dachte sich diese junge Frau eigentlich bei ihrer Aussage. Hätte die AfD jetzt gegen Liefers und Kollegen Stimmung machen sollen, oder was stellt sie sich vor ?
Liefers & Kollegen hätten also etwas sagen sollen, wogegen die AfD gewettert hätte, das wäre den Leuten dann recht gewesen und alle hätten geklatscht.
Ich glaube, ich verstehe das alles nicht mehr so recht.
Sollte mich aus dem Verkehr ziehen.
@ Erfurt
Warum überrascht mich Ihr Kommentar nicht?
Hingerotzt, ohne Erläuterung, ohne auch nur eine Andeutung der von Ihnen gemeinten Zusammenhänge.
Da wird echte Freude am gleichberechtigten Diskurs sichtbar./s
Wie meinen? Ernst oder Ironie?
wieso?
Die "Rechtfertigungsorgie" nervt einfach.
Natürlich muss was weg. Und zwar nicht das bisher legitimierte System, sondern die Putschisten, die das System weghaben wollen. Und ihren Dillentatismus mit Gewalt überspielen. Und das sind nicht die Querdenker.…
Macht das Mittelmeer dicht. Zuschütten oder zubetonieren. Im Mittelmeer ertrinken tausende Menschen
@Habicht: ?
Zuschütten oder zubetonieren – dann ertrinkt niemand mehr.
#ZeroDrowning
Keine neue Idee, siehe "Atlantropa" vor ca. 100 Jahren. Allerdings gab es dafür – zeitlich entsprechend – andere Gründe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Atlantropa
Smarter Typ und ein Lichtblick!
Mit der Aufforderung zur Nennung seiner Seite, wenn Teile seiner Aussagen rezitiert werden, hat er sich die Hohheit über seine Aussagen beibehalten. Nicht unwichtig bei den Verbiegungskünsten der MSM.
Die Querdenker sind nichts anderes als das, was wir 1989 Bürgerrechtler nannten. Auch in deren Demos liefen Neonazis mit, die kamen ja anschließend nicht aus dem Nichts.
Wir sollten fortan die Querdenker bezeichnen als das, was sie sind: eben Bürgerrechtler.
Der Name Querdenker war entstanden, als wir noch nicht das ganze Ausmaß der globalen Verschwörung und des brutalen Angriffs auf unseren Rechtsstaat erkannten. Hätten wir das damals gleich durchschaut, hätten wir uns von Anfang an als Bürgerrechtler bezeichnet.
Wir verteidigen das Grundgesetz, rufen "Frieden, Freiheit, Demokratie" und "Wir sind das Volk" und singen "Einigkeit und Recht und Freiheit".
Wir sind Bürgerrechtler, links, rechts, aus der Mitte, und aus allen gesellschaftlichen Schichten.
@Ehrlicher Handwerker: Es sei mir gestattet, mich unwohl zu fühlen beim Absingen jeglicher und nicht zuletzt dieser Nationalhymne. Nationalismus ist gewiß nicht die gemeinsame Klammer von Bürgerrechtlern.
Ich bin gegen jedes gemeinsame Singen und Schunkeln.
Sehr schnell wird daraus etwas gegenteiliges.
Das geht ganz schnell.
Aber ich bin auch dafür, dass jeder seine Meinung sagen darf.
Wenn das nicht mehr möglich ist, oder wegen seiner Meinung in die rechte oder linke Ecke gestellt wird, kann es sehr schnell passieren, dass man nichts mehr sagt aber sich im Dunklen etwas zusammenbraut.
Das hatten wir doch schon mal.….
„Die freie Rede birgt zweifellos Gefahren. Doch die größere Gefahr sind Bestrebungen, sie einzuschränken…“
@aa: Sind Nationalhymnen per se nationalistisch? Wäre nicht immer zu fragen, aus welcher Motivation heraus sie gesungen werden? Um ein paar Beispiele zu nennen:
Wer heute "Deutschland, Deutschland über alles" singt, möchte eine ungute Kontinuität; er ist ein Nationalist.
Viele Amerikaner, die heute die Stars and Stripes singen, denken dabei an den amerikanischen Exceptionalism. Das ist Nationalismus.
Die französische Gelbweste, die in Paris auf die Barrikaden geht und die Marseillaise singt, möchte die Revolution gegen Macron. Das ist nicht Nationalismus.
Die Nationalhymnen, die bei Fussball-WMs gesungen werden, sind feierliche Beifallsbekundungen für die jeweilige Mannschaft. Das ist nicht unbedingt Nationalismus, und wenn, dann von der harmloseren, sozusagen gesunden Art.
Das eigene Land, das eigene Volk zu lieben, fällt zwar dem Deutschen verständlicherweise schwer, ist aber kein falsches Pathos. Wenn die Nationalhymne nur das ausdrückt, ist sie nicht falsch.
Die Bayern singen "Gott mit dir, du Land der Bayern,
deutsche Erde, Vaterland!" Ein schönes Lied für alle, die Bayern lieben. Falsch?
Und jetzt zu "Einigkeit und Recht und Freiheit": Bei den Querdenkerdemos steht das Lied für die Liebe zur Bundesrepublik und zum Grundgesetz. Ein Historiker hat gesagt (mir will gerade nicht einfallen wer, Du wirst es wissen), dass das Grundgesetz der Bundesrepublik ein einzigartiger Glücksfall der Geschichte war. Er hatte Recht, wenn Du mich fragst. "Einigkeit und Recht und Freiheit" meint m. A. n. die Liebe zu diesem Grundgesetz und diesem Staat – wie schwierig auch immer.
@Ehrlicher Handwerker: Wieder so ein interessanter Themenstrang, den wir hier vermutlich nicht befriedigend weiterführen können. Deshalb nur kurz diese Bemerkung: Auf der zweiten großen Demo im August war ich kurz neben einem Pulk von Reichsflaggen schwenkenden Menschen, bei deren Gesang von “Einigkeit und Recht und Freiheit” ich eher nicht das von Dir genannte Motiv erkennen mochte.
@aa: Ja, verstehe, bei Reichsflaggenschwenkern dürfte das Misstrauen begründet sein. Aber sie bilden bei Querdenkerdemos eine kleine Minderheit. Brüggemann oben zu den Querdenkerdemos: "90% Normalos und Normalinas, 5% Spinner:innen, 5% obskure Gestalten, bei denen man nicht so genau sagen kann, ob sie vom Bayerischen Geheimdienst waren oder vom Parkour-Verein Tempelhof oder vom Mars …"
@Ehrlicher Handwerker: Darin sind wir uns wieder mal einig.
"Einigkeit und Recht und Freiheit" meint m. A. n. die Liebe zu diesem Grundgesetz und diesem Staat "
Sie wissen schon das es die Nationalhymne vor dem Grundgesetz gab?Es war auch nicht der Staat gemeint sondern das Volk.
Herr Aschmoneit, Sie haben es immer noch nicht verstanden. Ohne den Nationalstaat gäbe es keine Bürgerrechte. Lesen Sie mal bei H. Arendt nach. Wollen Sie die – die Bürgerrechte – , müssen Sie sich für Ihren Nationalstaat einsetzen. Und auch die Hymne mal singen. Einigkeit und Recht und Freiheit ist ein guter Text. Auch, wenn Sie es nicht begreifen: Nationalismus ist eine gute Sache! Und Nationalchauvinismus, gar Volkstümelei, eine ganz andere. Ich erlaube mir, Ihnen hier H. Heine (Vorwort "Deutschland – Ein Wintermärchen") zu zitieren und weise darauf hin, dass die Linken – also die Doofen – in ihrer Verachtung des Nationalstaats die Barbarei bezwecken:
» … . Seid ruhig, ich werde den Rhein nimmermehr den Franzosen abtreten, schon aus dem ganz einfachen Grunde: weil mir der Rhein gehört. Ja, mir gehört er, durch unveräußerliches Geburtsrecht, ich bin des freien Rheins noch weit freierer Sohn, an seinem Ufer stand meine Wiege, und ich sehe gar nicht ein, warum der Rhein irgendeinem andern gehören soll als den Landeskindern. Elsaß und Lothringen kann ich freilich dem deutschen Reiche nicht so leicht einverleiben, wie ihr es tut, denn die Leute in jenen Landen hängen fest an Frankreich wegen der Rechte, die sie durch die französische Staatsumwälzung gewonnen, wegen jener Gleichheitsgesetze und freien Institutionen, die dem bürgerlichen Gemüte sehr angenehm sind, aber dem Magen der großen Menge dennoch vieles zu wünschen übriglassen. Indessen, die Elsasserr und Lothringer werden sich wieder an Deutschland anschließen, wenn wir das vollenden, was die Franzosen begonnen haben, wenn wir diese überflügeln in der Tat, wie wir es schon getan im Gedanken, wenn wir uns bis zu den letzten Folgerungen desselben emporschwingen, wenn wir die Dienstbarkeit bis in ihrem letzten Schlupfwinkel, dem Himmel, zerstören, wenn wir den Gott, der auf Erden im Menschen wohnt, aus seiner Erniedrigung retten, wenn wir die Erlöser Gottes werden, wenn wir das arme, glückenterbte Volk und den verhöhnten Genius und die geschändete Schönheit wieder in ihre Würde einsetzen, wie unsere großen Meister gesagt und gesungen und wie wir es wollen, wir, die Jünger – ja, nicht bloß Elsass und Lothringen, sondern ganz Frankreich wird uns alsdann zufallen, ganz Europa, die ganze Welt – die ganze Welt wird deutsch werden! Von dieser Sendung und Universalherrschaft Deutschlands träume ich oft, wenn ich unter Eichen wandle. Das ist mein Patriotismus. …«
@sv: Auch wenn wir es bestimmt nicht ausdiskutieren können – ich verstehe das Argument sehr wohl, halte es aber für falsch. Das Zitat von Heine ist ein Plädoyer für die Revolution, nicht für Nationalismus. Es gab in der Geschichte durchaus Phasen, wo Nationalstaaten Fortschritte gegen feudalistische Kleinstaaterei darstellten (und damit den Bedürfnissen des erstarkenden Kapitalismus entsprachen). Es gab nationale Befreiungsbewegungen gegen imperialistische Unterdrückung. Entwickelte kapitalistische Nationalstaaten hatten dabei stets die Tendenz, im Namen des eigenen "Volkes" (was eine Vertuschung sozialer Widersprüche darstellt) sich gegen andere zu wenden. Kolonialismus und Neokolonialismus zeugen davon.
Sie haben recht, wir sollten das nicht ausdiskutieren, ich hielte Sie von Ihrer ehrenwerten Arbeit ab, die ich sehr schätze.
Nur ein Wort noch: Heines "Revolution" (Sie) war die für den bürgerlichen Nationalstaat, ein Staat nach dem "bürgerlichen Gemüte" (Heine). Eine Umwälzung, die Deutschland offensichtlich immer noch bevorsteht, insofern der bürgerliche National- und Rechtsstaat (als einzige historische Formation, die die Bürger- und Freiheitsrechte konstituierte) von außen kam. In richtig guter "imperialistische®" (Sie) Tradition. Ich kann das dumme Linksgeblök von "Imperialismus" allerdings nicht mehr hören. Denn, Ihnen zur Kenntnis: das, was Sie als "Kolonialismus" abtun, war in Wirklichkeit die Zivilisation, die gegen die Barbarei vorging. Nur ein Beispiel, es gilt aber für allen "Kolonialismus": Libyen würde sich über die Wiederübernahme durch Italien sicher freuen. Nie ging es Libyen besser als von Italien einverleibtes Land. Und das gilt genauso für alle anderen Länder, im Wesentlichen sogar für Namibia.
Also ich kann in "Auferstanden aus Ruinen.." keinen explizit nationalistischen Unterton heraushören.
Aber Sie haben natürlich Recht, grundsätzlich sind Nationalhymnen eher fragwürdige Mittel, um gesellschaftlichen Zusammenhalt zu generieren.
@Gerhard Diehn: Das waren halt Kommunisten, die hatten eher wenig am Hut mit Nationalismus. Bis 1944 galt in der Sowjetunion die "Internationale" als Staatshymne. Erst vor dem Hintergrund des Überfalls der Nazis wurde sie durch das "Lied vom Vaterland" ersetzt.
Aber, aber Herr Aschmoneit es gibt doch eine so schöne Nationalhymne bei der muß man sich gar nicht unwohl fühlen .…
Anmut sparet nicht noch Mühe
Leidenschaft nicht noch Verstand
Daß ein gutes Deutschland blühe
Wie ein andres gutes Land.
Daß die Völker nicht erbleichen
Wie vor einer Räuberin
Sondern ihre Hände reichen
Uns wie andern Völkern hin.
Und nicht über und nicht unter
Andern Völkern wolln wir sein
Von der See bis zu den Alpen
Von der Oder bis zum Rhein.
Und weil wir dies Land verbessern
Lieben und beschirmen wir's
Und das Liebste mag's uns scheinen
So wie andern Völkern ihrs.
(Text: Bertold Brecht Musik: Hans Eisler 1950)
https://www.deutschelyrik.de/kinderhymne-1950.html
@Hier: Bezeichnenderweise wurde der Vorschlag aus der DDR-Demokratiebewegung nicht aufgegriffen, dieses Stück zur Nationalhymne zu erklären. Für die Herrschenden war die Tradition von "Einigkeit und Recht und Freiheit" wichtiger, auch ohne "Deutschland über alles".
Querdenker hatten vor Lichtjahren einen besonders guten Ruf.
Zu ihnen gehörte auch Albert Einstein sowie viele andere Menschen aus allen Bereichen – wissenschaftlichen , künstlerischen wie Marlon Brando und politischen wie Herbert Wehner.
Aber lang, lang ist's her. Diese Zeit ist endgültig vorbei.
Ich finde den Blog super, auch seine lockere, oft auch lustige Art mit schwierigen Fragestellern umzugehen, gefällt mir ausgesprochen gut!
Da der Blog Jahre zurück geht, habe ich irgendwann doch aufgehört zu lesen, aber alles, was ich gelesen habe, war interessant.
Ich finde auch überhaupt nicht, dass er sich rechtfertigt – er begründet seine Haltung mit einem erfrischend klaren Standpunkt – das finde ich sehr angenehm!
"Es ist nicht kompliziert
Es ist ganz einfach: Der Staat darf nicht eine Gruppe von Bürgern aktiv schädigen, um eine andere zu schützen. Er darf nicht sagen: Ich breche dir das Bein, damit dein Mitmensch sich nicht den Arm bricht. Er darf auch nicht dem einen das Bein brechen, weil der andere sonst eine Krankheit kriegen und eventuell sterben könnte. Wenn der Staat das tut, dann ist die Linie zur Willkür überschritten. Es ist also eigentlich ganz einfach. " (Dietrich Brüggemann)
Ich freue mich immer noch sehr, dass es diese Videos gab und gibt, weil das einen öffentlichen Diskurs angestoßen hat, der vorher so undenkbar war.
Angenehm an Brüggemann ist, dass er sich nicht sofort distanzieren muss, von QUERDENKERN etwa, was ja sonst scheinbar zum Pflichtprogramm gehört. Gefällt mir.