Das Bremer Stadtmagazin butenunbinnen.de berichtet am 27.4.:
»Maskenpflicht an Bremer Grundschulen: Elternumfrage war manipuliert
Eine Umfrage des Zentralen Elternbeirats (ZEB) zu Masken an Bremer Grundschulen wurde offenbar gefälscht. Ein Bot stimmte 7.000 Mal ab – und drehte so das Ergebnis.
Bremer Eltern sind offenbar tief gespalten, wenn es um Corona-Maßnahmen für Grundschulkinder geht. Die Spaltung geht so weit, dass jetzt sogar eine Umfrage des Zentralen Elternbeirats (ZEB) von Unbekannten manipuliert wurde. Befragt wurden Eltern, ob sie für oder gegen Masken oder Tests in Grundschulen seien. "Wir wollten einfach wissen, ob etwas die Eltern mehr stört, ob vielleicht beides gar nicht stört oder nur eines von beiden", sagt ZEB-Vorstand Martin Stoevesandt.
Die Manipulation flog erst auf, nachdem das Umfrage-Ergebnis bereits veröffentlicht worden war. Anlass der Überprüfung seien aufgebrachte E‑Mails von Maskenbefürwortern gewesen, so Stoevesandt. Deren Verfasser hätten sich darüber geärgert, dass kleingeredet würde, dass sich eine so deutliche Mehrheit für Masken an Grundschulen ausgesprochen habe. Dies war ein Grund, weshalb der ZEB sich die Umfrage nochmal genauer anschaute. Ein anderer war, dass zum Beispiel in Oberneuland bei rund 300 Grundschülern 628 Stimmen abgegeben worden waren.
Maskenbefürworter schummelten mit Bot
Die Analyse ergab, dass ein Großteil aller am letzten Tag der Umfrage abgegebenen Stimmen auf einen Bot zurückgingen. Das heißt, eine Software hatte den Umfragebogen ausgefüllt – und das mehr als 7.000 Mal. So wurden in den drei Tagen vor der Manipulation ebensoviele Stimmen abgegeben wie in den letzten fünf Stunden der Umfrage. Die Ergebnisse änderten sich entsprechend: Statt zuvor 56,5 Prozent sprachen sich nun scheinbar nur noch 14,7 Prozent der Eltern gegen Masken aus.
Auf die Schliche kamen die ZEB-Vertreter der Manipulation letztlich, weil die Ausfülldauer vieler Einträge bei 0,0 Sekunden lag. "Das kann nur eine Maschine schaffen", sagt Stoevesandt.
Ganz überraschend kam die Manipulation dann aber doch nicht. Denn es gebe zwar eine schweigende Mehrheit in der Elternschaft, die alles verhältnismäßig gelassen hinnehme, sagt Stoevesandt. Es gebe aber auch zwei Lager, die extrem weit voneinander weg lägen. "Das eine werde gerne mal mit dem Schlagwort – berechtigt oder unberechtigt – Querdenker überschrieben", sagt der ZEB-Vorstandssprecher. Das andere könne man mittlerweile wohl mit "Zero Covid" überschreiben. Hier sei es eher letzteres Lager, das manipuliert habe. "Und das ist lächerlich und peinlich zugleich", sagt Stoevesandt.«
Das hier waren Anfänger. Die bei Allensbach, Forsa und Co. sind Profis.
vgl.
Bremer Eltern klagen gegen Masken- und Testpflicht
https://www.corodok.de/bremer-eltern-masken/
Das Dumme an der Demokratie ist, dass eine Mehrheit bestimmt und nicht die Bedürfnisse.
Ist die Schlussfolgerung überhaupt möglich, dass der Bot oder die Bots von Maskenbefürwortern eingesetzt wurden?
Dass es sich bei dem Täter oder die Täter um Maskenbefürworter handeln müsse, basiert jeglich auf dem Indiz der Manipulation der Umfrage zugunsten eines maskenbefürwortenden Ergebnisses. (Oder habe ich hier etwas Entscheidenes verpasst?)
Was ist aber mit anderen Erklärungen/Theorien: Eine False-Flag-Operation? Manipulation von dritter Seite, um Chaos zu stiften (z.B. automatisierte Bots, die eine Umfrage in das Gegenteil zu verwandeln versuchen)? Oder ganz andere Gründe?
Dass Maskenbefürworter auf die Unregelmäßigkeit aufmerksam gemacht haben sollen, kann sogar ein Indiz für eine Nichtbeteiligung von Befürwortern sein, da das Risiko bestand, sich damit ins eigene Knie zu schießen, was auch passierte.
So sehr ich mit den verschiedensten Maßnahmen hadere und an ihnen zweifle, so halte ich es für keine Lösung, wenn wir als corona-kritische Seite die gleichen verkürzten Schlussfolgerungen vornehmen, die die Maßnahmenbefürworter (Politik, Medien und Öffentlichkeit) so gerne nutzen. Entwertet das nicht unsere eigenen Gegenargumente?
Würde es nicht reichen, auf die Manipulation an sich aufmerksam zu machen? Und dass bis zur Manipulation das bisherige Umfrageergebnis gegen eine Maskenpflicht ausfiel? Das sind doch schon Aussagen, die auf Unmut bei den Eltern und vielleicht auch allgemein in der Bevölkerung hinweisen können. Es macht aber auch darauf darauf aufmerksam, dass solche Umfragen kritisch zu betrachten sind und im schlimmsten Fall mit unlauteren Mitteln entstehen..
Und was ist eigentlich mit dem Ergebnis selbst: Sollte nun nicht eine Neubewertung der Umfrage durch die Schule erfolgen? Ggf. eine neue weniger manipulierbate Abstimmung erfolgen? Oder gibt es überhaupt keine Konsequenzen, weil die Abstimmung eh keine Auswirkungen auf die Maskenpflicht der Schüler hat, weil der Großteil nun eh wieder ins Distanzlernen muss? Ist das nicht die eigentliche Sauerei?
@Zweifler: Die Bewertung wurde nicht von "corona-kritischer Seite" und auch nicht von mir vorgenommen, sondern vom Organisator der Umfrage.
Das ist der Grund, warum Online-Wahlen grundsätzlich eine schlechte Idee sind.
Man kann in Bots durchaus auch variable Wartezeiten einbauen, so dass das nicht auffällt.
@aa: Danke für die Antwort. Sollte man denn die Behauptung des Organisators in der Überschrift übernehmen und damit weiter verbreiten? Auch wenn es keine Beweise gibt bzw. keine in dem Artikel genannt werden?
Ich sehe es eher als generelles Problem, dass man schnell bei Vorverteilungen landen kann und diese auch noch weiter verbreitet werden. Da findet man sich schnell auf dem Niveau von anderen Behauptungen, z.B. überspitzt: Mallorca-Urlauber und Demonstranten seien Infektionstreiber.
Ich möchte nun nicht auf Teufel komm raus darauf bestehen, dass die Überschrift abgeändert wird. Dafür ist der Sachverhalt zu marginal und die Überschrift ist ja auch eine Aussage aus dem Artikel.
Meine Befürchtung ist eher, dass das allgemeine Debattenniveau nochmal abwärts gehen könnte, so wie es die Rraktionen zu #allesdichtmachen leider zeigten.
Ich lese diese Internetseite wirklich gerne, weil sie vieles Verschiedenes präsentiert und sammelt, sowie auch die Kommentare sehr gut sind. Vielleicht deshalb meine Sorge, dass man über so was stolpern könnte.
PS Puh, ganz schön schwer, seine Gedanken prägnant zu formulieren. 🙂
@Zweifler: Ich setze es in Anführungszeichen. Okay?
Anführungszeichen passen sehr gut. Danke.
an Zweifler:
Ich glaube auch nicht, dass die angesprochenen Masken-Eltern sich konspirativ einen Bot aus der Lende geschnitten haben, um künstlich ihre Meinung zu verstärken, was nicht aa, sondern der Organisator der Umfrage suggeriert.
Ich nehme an, das wurde von "Leuten" beauftragt die zwar selber nicht an den Sinn von Masken glauben, aber ein großes Interesse daran haben, dass wir glauben, dass die Mehrheit es wolle.
Das Narrativ muss aufrecht erhalten werden.
Das wäre nämlich u.a. eine BILD Schlagzeile gewesen:
57%! Eltern wollen keine Masken führ ihre Kinder!
Oder so.
Da muss man "vorbeugen"!
@V: Ich stimme dir zu: Das Narrativ, dass eine Mehrheit für Masken und auch alle anderen Maßnahmen ist, wirkt schon arg bemüht. Bekommt immer mehr Risse und wird daher wohl um so verstärkter verteidigt.
Eine zweifelnde schweigende Mehrheit fühlt sich dann vielleicht in der Minderheit, vergräbt ihre Meinung und versucht lieber zu "offiziellen" Mehrheit dazu zu gehören.
So wie sich auch gerne so viele zur (politischen) Mitte bekennen oder auch zur Mittelschicht zählen. Egal ob Hartz4-Empfänger oder Millionär mit Firmenjet.
Mal sehen, ob noch was wegen der Botsache kommt. Im Zweifel schiebt man es auf "russische Hacker". 😉
an Zweifler:
Zitat "versucht lieber zu "offiziellen" Mehrheit dazu zu gehören."
War nicht von Anfang an die diktierte "Solidarität" der Aufhänger für die ganze Schose?
Diktiert von Kreaturen, die sich ausschließlich mit etwas solidarisieren, was sich mit ihren eigenen Zwecken deckt!