Das ist am 24.5. in der "Ostthüringer Zeitung" zu lesen:
»Eigentlich zählen die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zu den beliebteren Vakzinen – unter anderem wegen geringer Nebenwirkungen bei hohem Schutz vor Covid-19. Doch nachdem es im April Berichte über Herzmuskelentzündungen in Israel gab, die möglicherweise in Zusammenhang mit den Impfungen stehen könnten, prüfen nun auch die USA einige Fälle der Erkrankung.
Die US-amerikanischen Behörden untersuchen eigenen Angaben zufolge mehrere Fälle von sogenannter Myokarditis bei jungen Menschen in Verbindung mit der Impfung. Bei den Betroffenen handle sich um eine geringe Anzahl an Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Alle wurden mit mRNA-Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna geimpft, erklärte die US-Gesundheitsbehörde CDC. "Die meisten Fälle scheinen mild zu verlaufen, eine Nachverfolgung der Fälle ist im Gange".
Die Herzmuskelentzündung trat nach Angaben der Behörde häufiger bei jungen Männern nach der Zweitimpfung auf. Die konkrete Anzahl der Fälle und das Alter der Betroffenen gaben die Behörde zunächst nicht bekannt.
Herzmuskelentzündung nach Biontech-Impfung: Diese Fälle gab es in Israel
Aus Israel weiß man bereits etwas mehr über die Fälle – doch für eine seriöse wissenschaftliche Einschätzung fehlten nach Bekanntwerden erster Ergebnisse noch die Daten, hatten deutsche Experten betont. In Israel ist es vor allem der Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer, der zum Schutz vor Covid-19 gespritzt wird.
In einem unveröffentlichten Bericht, der dem israelischen Gesundheitsministerium und dem Hersteller Pfizer vorgelegt worden war, ist von 62 Fällen die Rede. Die meisten Betroffenen waren auch in Israel Männer unter 30 Jahren und hatten bereits ihre zweite Impfdosis erhalten.
Zwei Menschen – eine 22 Jahre alte Frau und ein 35 Jahre alter Mann – seien an der Erkrankung verstorben, die anderen hätten genesen aus dem Krankenhaus entlassen werden können, hieß es in dem Bericht, über den mehrere israelische Medien berichtet hatten. Rund fünf Millionen Menschen hatten zum Zeitpunkt des Berichts bereits zwei Dosen des Biontech-Vakzins erhalten. Ob die Zahl der Betroffenen im Vergleich zur Normalbevölkerung ungewöhnlich hoch ist, lässt sich derzeit noch nicht sagen.«
Deutsche Funktionäre wiegeln ab
»Als viel zu früh bezeichnete der Infektiologe Bernd Salzberger vom Uniklinikum Regensburg eine Bewertung der Zahlen aus Israel Ende April.
"Man weiß noch viel zu wenig, um Schlüsse ziehen zu können", so Salzberger, der auch Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie ist, und wies darauf hin, dass ähnliche Vorfälle auch in anderen Ländern beobachtet werden müssten. Die Autoren des Berichts betonen jedoch, dass ein möglicher Grund für das Fehlen ähnlicher Beobachtungen aus anderen Ländern die niedrigen Impfraten bei jungen Menschen sein könnte.
Auch der Kardiologe Professor Dirk Westermann wies auf die dünne Datenlage hin: "Eine seriöse wissenschaftliche Betrachtung kann man derzeit auf Grundlage der bekannten Daten nicht treffen", sagte der stellvertretende Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Dass eine Impfung eine Myokarditis auslösen könne, sei grundsätzlich bekannt, sagte Westermann. Etwa bei der Pockenimpfung…«