Vergeßt den lieben Gott – wir haben jetzt Biontech

Welch ein Hymnus, der gestern auf bild​.de zu bestau­nen war! Statt des pro­te­stan­ti­schen Gejammers über das öde Weihnachtsfest (s. Käßmann: Recht auf so ein Weihnachtsfest gibt es nicht) zeigt uns Franz Josef Wagner die neue Gottheit auf mit seinem

»Dankesbrief an die Impf-Forscher

Ihr habt Weltgeschichte geschrie­ben. Ihr seid so groß wie der Mensch, der das Rad erfun­den hat, die Glühbirne, das Telefonieren …

Wir waren alle am Ende. Unsere Hoffnung war eine Handvoll Luft, immer mehr Infizierte, Tote.

Während wir immer mehr hoff­nungs­los wur­den, habt ihr wei­ter­ge­forscht. Ihr wart wie Bergsteiger oder Taucher in der Tiefsee. Ihr forsch­tet nach der mil­lio­nen­mil­li­on­sten klein­sten töd­lich­sten Waffe, die jemals einen Menschen angriff.

Es war ein Kampf um Leben, Tod und Zeit. Es gab den ersten Lockdown, den zwei­ten. Wir hat­ten schon alle kei­ne Hoffnung mehr. Was für ein befrei­en­der Tag. Die Forscher haben einen Impfstoff.

Lasst uns jubeln, lasst uns fei­ern. Unsere Forscher haben den Mount Everest bestie­gen, sie haben das Rad erfun­den, sie haben das Virus besiegt. Wie schön, dass der Mensch klü­ger ist als das Virus.

Herzlichst
Ihr
F. J. Wagner«

Ist ein Virus vor­stell­bar, das nicht klü­ger ist als Wagner?

12 Antworten auf „Vergeßt den lieben Gott – wir haben jetzt Biontech“

    1. Ich sage ja, das ist Satire. FJW ist ein Striezi, der immer auf dünn­stem Eis dahin stol­pert, O‑Ton: "Manchmal quält mich schon, was ich da ver­zapft habe." Er gibt den Clown, den August, er treibt die Ironie auf die Spitze, aber er weiß Bescheid. Lauterbach, Söder, Spahn, Drosten, Wieler wis­sen es nicht. Darum wird das mit ihnen auch nicht mehr lang gut gehen. In mei­nem Umfeld bro­delt es schon hef­tig, die Leute sagen bloß noch nichts. Aber der Ingrimm wächst und der Punkt, wo es kippt, rückt näher. Immer här­te­re Maßnahmen bei gleich­blei­ben­den Zahlen spricht für Panik. Die Wanderameisen haben die Orientierung ver­lo­ren, sie krab­beln blind und end­los krei­send hin­ter­ein­an­der her und lau­fen sich zu Tode.

  1. Ich erwäh­ne das sehr dis­kret. Der Mann hat­te frü­her sein "Büro" im Dachgeschoß drei Stockwerke über unse­rer Redaktion. Da sind manch­mal Flaschen geflo­gen und Treppen anders als vor­ge­se­hen benutzt wor­den. Mehr: lie­ber nicht. Man mun­kel­te, er schrei­be da "Kolumnen".

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