Warum es an der Zeit ist, anders über Covid zu denken

Das erklärt ein Arti­kel mit die­ser Über­schrift auf bbc​.com am 6.7.

»Seit mehr als einem Jahr wer­den per­sön­li­che Frei­hei­ten beschnit­ten, um Covid in Schach zu halten.

Das wird sich nun wahr­schein­lich ändern, denn die Minis­ter schla­gen vor, vie­le der ver­blei­ben­den Ein­schrän­kun­gen in Eng­land am 19. Juli auf­zu­he­ben. Die am Mon­tag bekannt gege­be­nen Details haben eine inten­si­ve Debat­te ausgelöst.

Prof. Neil Fer­gu­son vom Impe­ri­al Col­lege Lon­don, des­sen Model­lie­rung zur ers­ten Sper­rung führ­te, sag­te, es sei ein Wag­nis, aber eines, das es wert sei, ein­ge­gan­gen zu werden.

Unstrit­tig ist, dass sich die Art der Pan­de­mie in Groß­bri­tan­ni­en geän­dert hat – und damit auch vie­le unse­rer Annahmen.

Covid ist nicht mehr das tödliche Virus, das es war

Die Ein­füh­rung des Impf­pro­gramms hat alles ver­än­dert und sowohl das indi­vi­du­el­le als auch das all­ge­mei­ne Risi­ko für das Gesund­heits­sys­tem verringert.

Noch im Janu­ar konn­te man davon aus­ge­hen, dass etwa eine von 10 Infek­tio­nen 10 Tage spä­ter zu einer Kran­ken­haus­ein­wei­sung füh­ren wür­de. Jetzt scheint die­se Zahl irgend­wo zwi­schen einer von 40 und einer von 50 zu liegen.

Dar­über hin­aus schei­nen die­je­ni­gen, die im Kran­ken­haus lan­den, weni­ger krank zu sein und benö­ti­gen weni­ger inten­si­ve Behandlungen.

Das Ster­be­ri­si­ko hat sich dadurch noch wei­ter ver­rin­gert. Im Janu­ar ende­te etwa einer von 60 Fäl­len mit dem Tod eines Men­schen. Heu­te ist es weni­ger als einer von 1.000.

Dritte Welle wird noch groß sein

Das bedeu­tet aber nicht, dass Eng­land – und auch der Rest Groß­bri­tan­ni­ens – nicht auf eine bedeu­ten­de drit­te Wel­le zusteuert.

Wie die obi­gen Gra­fi­ken zei­gen, stei­gen die Infek­ti­ons­ra­ten. Wenn sie genug anstei­gen, hat das das Poten­zi­al, eine erheb­li­che Anzahl von Kran­ken­haus­auf­ent­hal­ten zu ver­ur­sa­chen, mög­li­cher­wei­se 1.000 pro Tag, bevor der Som­mer vor­bei ist.

Vie­le mögen sich fra­gen, wie das pas­sie­ren kann, wenn man bedenkt, wie wirk­sam die Impf­stof­fe sind.

Indi­vi­du­ell gese­hen besteht für die­je­ni­gen, die zwei Dosen erhal­ten haben, ein sehr gerin­ges Risi­ko, ernst­haft zu erkran­ken, aber bei den hohen Infek­ti­ons­ra­ten bedeu­tet dies, dass vie­le Men­schen die­ses win­zi­ge Risi­ko zur glei­chen Zeit ein­ge­hen. Wenn man dann noch die­je­ni­gen hin­zu­nimmt, die nicht geimpft sind oder bei denen die Impf­stof­fe nicht so gut wir­ken, kann es zu einer Viel­zahl von Kran­ken­haus­ein­wei­sun­gen kommen.

Aber ernst­haf­te Krank­hei­ten kom­men stän­dig vor. Im tiefs­ten Win­ter kann es 1.000 Ein­wei­sun­gen pro Tag wegen Atem­wegs­in­fek­tio­nen geben.

Allein an der Grip­pe star­ben im Win­ter 2017–18 mehr als 20.000 Men­schen in Eng­land. Von der Not­wen­dig­keit, Ein­schrän­kun­gen ein­zu­füh­ren oder Frei­hei­ten zu beschnei­den, war damals nicht die Rede.

"Das ist der Kon­text, in dem wir anfan­gen müs­sen, Covid zu sehen", sagt Prof. Robert Ding­wall, ein Sozio­lo­ge an der Not­ting­ham Trent University.

Die schwierigen Abwägungen

Aber war­um über­haupt das Risi­ko ein­ge­hen? War­um nicht – wie Wis­sen­schaft­ler von Inde­pen­dent Sage vor­schlu­gen – war­ten, bis die Ein­füh­rung der Imp­fung für Erwach­se­ne im Sep­tem­ber abge­schlos­sen ist?

Es wird immer eine "Aus­stiegs­wel­le" geben, sobald die Beschrän­kun­gen auf­ge­ho­ben sind. Und die Wis­sen­schaft­ler der Regie­rung hof­fen, dass die Mau­er der Immu­ni­tät, die durch die natür­li­che Infek­ti­on und die bis­he­ri­ge Ein­füh­rung des Impf­stoffs auf­ge­baut wur­de, bald ein­tre­ten und die Wel­le abfla­chen wird.

Es bleibt die Tat­sa­che, dass Inter­ven­tio­nen nicht schad­los sind, so dass es am Ende auf schwie­ri­ge Abwä­gun­gen ankommt.

Da das Virus ein gerin­ge­res Risi­ko dar­stellt, ver­schiebt sich das Gleich­ge­wicht dar­über, was als ver­hält­nis­mä­ßig ange­se­hen wer­den kann.

Das viel­leicht deut­lichs­te Bei­spiel dafür ist die Situa­ti­on an den Schu­len, wo in Eng­land der­zeit mehr als 500.000 Kin­der zu Hau­se selbst iso­liert wer­den, weil man davon aus­geht, dass sie in der Schu­le engen Kon­takt mit einer infi­zier­ten Per­son hatten.

Das sind 20 Kin­der außer­halb der Schu­le für jeden posi­ti­ven Fall.

Die­ses Vor­ge­hen begann im Sep­tem­ber, noch bevor die Impf­stof­fe ihre kli­ni­schen Stu­di­en abge­schlos­sen hat­ten. Die Idee war, die Aus­brei­tung des Virus ein­zu­däm­men, um gefähr­de­te Erwach­se­ne zu schüt­zen – Kin­der haben ein unglaub­lich gerin­ges Risi­ko durch Covid.

Jetzt, da alle über 50-Jäh­ri­gen die Chan­ce auf eine zwei­te Imp­fung hat­ten – das sind die Alters­grup­pen, in denen 99% der Covid-Todes­fäl­le auf­ge­tre­ten sind – ist der Nut­zen einer sol­chen Qua­ran­tä­ne für Kin­der enorm redu­ziert, wäh­rend die Kos­ten in Form von Stö­run­gen im Bil­dungs­we­sen deut­lich zu sehen sind.

Die Minis­ter sagen, dass sie die­sen Ansatz recht­zei­tig für Sep­tem­ber ändern wer­den, aber hät­te dies ver­mie­den wer­den sol­len, wenn man bedenkt, wie sehr die Schu­le bereits gestört wurde?

'Covid wird nie verschwinden'

Es gibt noch ande­re Argu­men­te, war­um es jetzt sein sollte.

"Covid wird nie ver­schwin­den", sagt Prof. Paul Hun­ter von der Uni­ver­si­ty of East Anglia. "Es ist unver­meid­lich, dass wir uns für den Rest unse­res Lebens immer wie­der anste­cken, ob wir nun geimpft wur­den oder nicht.

"Die Fra­ge ist nicht, ob es sicher ist, alle Beschrän­kun­gen auf­zu­he­ben, son­dern wann es am sichers­ten wäre, dies zu tun."

Noch län­ger zu war­ten, könn­te die Situa­ti­on ver­schlim­mern und die Aus­stiegs­wel­le in den Herbst hin­ein ver­län­gern, wenn die Schu­len zurück sind und die Grip­pe­sai­son beginnt, glaubt er, .

Die­se Ansicht wur­de von Eng­lands obers­tem Medi­zi­ner Prof. Chris Whit­ty geteilt, der sag­te, dass dies sei­ne per­sön­li­che Unter­stüt­zung habe, als die Regie­rung am Mon­tag ihre Plä­ne vorstellte.

Die Augen der Welt werden auf uns gerichtet sein

Aber die Idee, ein Virus sich aus­brei­ten zu las­sen, wenn wir so lan­ge ver­sucht haben, das Gegen­teil zu tun, erfor­dert einen psy­cho­lo­gi­schen Wandel.

Dr. Muge Cevik, ein Exper­te für Infek­ti­ons­krank­hei­ten an der Uni­ver­si­tät von St. Andrews, sagt, dass dies Zeit braucht.

"Wir müs­sen akzep­tie­ren, dass Covid da ist. Wir wer­den nicht in der Lage sein, die Aus­brei­tung kom­plett zu stop­pen. Wir sind jetzt in der Pha­se des Manage­ments des Virus."

Sie wür­de es begrü­ßen, wenn man sich jetzt mehr auf die Gene­sung kon­zen­trie­ren wür­de, den Rück­stau in der Kran­ken­haus­ver­sor­gung für Behand­lun­gen, die nicht mit Covid durch­ge­führt wer­den, auf­ar­bei­ten wür­de, sich mit den wirt­schaft­li­chen Aus­wir­kun­gen und dem Ver­lust von Arbeits­plät­zen befas­sen wür­de und den emo­tio­na­len und psy­chi­schen Tri­but, den die Pan­de­mie gefor­dert hat.

Doch all dies ist nicht ohne Risi­ken. Was ist, wenn die Infek­ti­ons­ra­ten wei­ter anstei­gen und der Schutz­wall der Immu­ni­tät nur lang­sam anspringt?

Es wur­den auch ver­ständ­li­che Beden­ken über die­je­ni­gen geäu­ßert, die gefähr­det sind, weil sie Krank­hei­ten wie Blut­krebs haben, die dazu füh­ren, dass die Impf­stof­fe nicht so gut wir­ken, oder die auf­grund ihrer Arbeit ein höhe­res Expo­si­ti­ons­ri­si­ko haben, wie z. B. Arbei­ter in Geschäf­ten oder Fabriken.

Es gibt auch Long Covid, mit dem man sich aus­ein­an­der­set­zen muss – obwohl die Risi­ken davon noch lan­ge nicht voll­stän­dig ver­stan­den sind.

Wir sind viel­leicht das ers­te Land, das sich in die­ser Situa­ti­on befin­det, in der wir ver­su­chen, ange­sichts einer schnell anstei­gen­den Infek­ti­ons­ra­te und einer infek­tiö­se­ren Vari­an­te, Del­ta, zur Nor­ma­li­tät zurückzukehren.

Ande­re wer­den bald vor ähn­li­chen Dilem­mas ste­hen. Des­halb wird die Welt beob­ach­ten, was an die­sen Ufern geschieht (what hap­pens on the­se shores).«

Über­setzt mit Hil­fe von www​.DeepL​.com/​T​r​a​n​s​l​a​tor (kos­ten­lo­se Version)


Offen­sicht­lich redet sich der Autor die "Impf­erfol­ge" schön, will nichts von Neben­wir­kun­gen wis­sen und begrün­det die Mög­lich­keit, "zur Nor­ma­li­tät zurück­zu­keh­ren", aus­schließ­lich mit den "Imp­fun­gen". Den­noch unter­schei­det sich die Suche nach einem "Plan B" wohl­tu­end von dem irren Fest­hal­ten an ver­meint­li­chen Ein­däm­mungs­maß­nah­men der deut­schen Poli­tik, die untrenn­bar ver­bun­den sind mit Zwang und Ein­schrän­kung von Grundrechten.

9 Antworten auf „Warum es an der Zeit ist, anders über Covid zu denken“

  1. Der Epi­de­mio­lo­ge Knut Witt­kow­ski sag­te in einem Inter­view sinn­ge­maess, dass i.d.R. eine Epe­de­mie ohne "nicht medi­zi­ni­sche Inter­ven­tio­nen" wie Lock­downs, Kon­takt­sper­ren, Qua­ran­tae­ne, etc, in weni­gen Wochen vor­ueber ist. Wen­det man sol­che Mass­nah­men an, zieht man die Epi­de­mie in die Laen­ge, und das Virus hat viel mehr Zeit zu mutie­ren und damit wei­te­re Pro­ble­me zu verursachen.
    Haet­te man die Epe­de­mie in den USA bis auf die bei jeder Grip­pe­wel­le gege­be­nen Hygie­ne Emp­feh­lun­gen ein­fach lau­fen las­sen, haet­te man in den USA ver­mut­lich ca. 60.000 Todes­fael­le durch die Epe­de­mie gehabt. Durch die durch­ge­fuehr­ten Mass­nah­men hat man sie zeit­lich auf bis­her fast andert­halb Jah­re ver­laen­gert und die Todes­zah­len auf ca. das zehn­fa­che hochgetrieben.
    Ich weiss nicht ob er recht hat, aber vie­les von dem was er gesagt hat klang viel logi­scher und kon­se­quen­ter als alles, was uns unse­re Bun­des­re­gie­ruung seit fast andert­halb Jah­ren bzgl. der Not­wen­dig­keit von Lock­downs und Kon­takt­be­schraen­kun­gen vorluegt …

  2. Ich hal­te es auch für eine gute Idee. Die­se Del­ta Vari­an­te gilt als hoch­in­fek­ti­ös aber rela­tiv unge­fähr­lich, zudem ist Rei­se­zeit und kei­ne Grip­pe­sai­son und so kann man wäh­rend des Som­mers eine hüb­sche all­ge­mei­ne Immu­ni­sie­rung zulassen.

    Ich woll­te schon immer eine Gar­ten­rei­se durch Süd­eng­land machen. ..

  3. Tja: "die Idee, ein Virus sich aus­brei­ten zu las­sen, wenn wir so lan­ge ver­sucht haben, das Gegen­teil zu tun, erfor­dert einen psy­cho­lo­gi­schen Wandel."

    Hm. Wie über­zeugt man jetzt die, die man seit über einem Jahr qua­si dazu auf­for­der­te, gegen­über jenen in (wahl­wei­se, Mehr­fach­nen­nun­gen mög­lich) Schrei­krämp­fe, Ent­set­zen, Beschimp­fung, Empö­rung (…) aus­zu­bre­chen, die genau dies als (mög­li­cher­wei­se) sinn­vol­le­re Opti­on erwähnten?

    In Ger­ma­ny hat man (am glei­chen Tag wie die BBC!) als Minen­hund ja schon­mal Heiko&Paul vorgeschickt
    https://www.spiegel.de/politik/deutschland/corona-heiko-maas-und-paul-ziemiak-fuer-aufhebung-aller-einschraenkungen-in-deutschland-a-4c97b061-46be-4aae-8595–59c2ff3b3699

    Der Auf­schrei der ver­öf­fent­lich­ten Empö­rung ist (bis jetzt), nach mei­ner Wahr­neh­mung, erstaun­lich moderat.

    1. @Kassandro, war­um wohl so mode­rat, was eigent­lich hier und jetzt posi­tiv zu wer­ten ist?
      Ich emp­fin­de und glau­be, dass der DEUTSCHE MICHEL immer noch an die Hand genom­men wer­den möch­te mit der Fra­ge "und WO las­sen Sie denken"??
      Auch jetzt erkenn­bar anhand der Vor­rei­ter­schaft Großbritanniens.
      Zivil­cou­ra­ge war und ist in DE ein eher sel­te­nes Phä­no­men, leider!

  4. Die BILD-Zei­tung haut gera­de mäch­tig auf den Putz, das Grund­ge­setz wird geschwenkt und der Ton ist hart. Lei­der wird wei­ter­hin auf den Seg­nun­gen der Imp­fung beharrt, ohne da irgend­et­was zu hin­ter­fra­gen, aber der gesam­te Tenor des Berichts hat mich für heu­te mor­gen etwas auf­ge­mun­tert – für wie lange?
    https://​www​.you​tube​.com/​w​a​t​c​h​?​v​=​x​w​k​g​U​c​_​g​7HY

  5. Pas­send zum Thema:
    https://​www​.lib​inst​.ch/​p​u​b​l​i​k​a​t​i​o​n​e​n​/​L​I​-​S​t​u​d​i​e​-​B​a​g​u​s​-​M​a​s​s​e​n​h​y​s​t​e​r​i​e​.​pdf
    vom März 2021
    (= Deut­sche Über­set­zung die­ser Stu­die vom Dezem­ber 2020:
    https://www.mdpi.com/1660–4601/18/4/1376 )

    Was die 3 spa­ni­schen pro­fe­so­res da zusam­men­ge­tra­gen haben ist extrem span­nend. Der Zeit­punkt der Erst­ver­öf­fent­li­chung war aller­dings ziem­lich ungüns­tig: die Wel­len "wüte­ten" nun mal (sai­son­be­dingt – was damals noch größ­ten­teils "geleug­net" wurde).

    Einen poten­ti­el­len Kan­di­da­ten für den "Nocebo"-Effekt durf­te ich die­ser Tage erle­ben. Eine Per­son, die nach der Begrü­ßung unge­fragt vom (knap­pen!) Über­le­ben ihrer Covid-Erkran­kung (incl. sound­so­viel Tagen auf der Inten­siv­sta­ti­on) berich­te­te, sowie:

    - dass die Infek­ti­on aus­ge­rech­net(!) am Tag vor ihrem Impf­ter­min statt­ge­fun­den habe (auf den sie seit Janu­ar sehn­süch­tigst gewar­tet, und die man ihr ‑trotz Risi­ko wegen Auto­im­mun­erkran­kung X- bis dahin vor­ent­hal­ten hatte)
    – dass sie sound­so­vie­le Sym­pto­me von "Long-Covid" habe
    – dass es sie empö­re, wie vie­le "Coro­na-Leug­ner" es trotz­dem gäbe
    – dass sogar der Arzt ihrer min­der­jäh­ri­gen Toch­ter, als die­se sich unbe­dingt imp­fen las­sen woll­te, ver­sucht habe, die­se ("trick­reich") davon abzuhalten.

    Allein das Erwäh­nen der Mög­lich­keit, dass es sich um einen "Nocebo"-Effekt gehan­delt haben könn­te wür­de die Höchst­stu­fe an Empö­rung auslösen.
    Eben­so wohl die (rhe­to­ri­sche) Fra­ge, ob jemand mit Auto­im­mun­erkran­kung, der seit über einem Jahr (flan­kiert von "Bericht­erstat­tun­gen" mit gräß­li­chen Bil­dern) sehn­süch­tig auf "den Impfstoff"-Messias gewar­tet hat­te und nach des­sen (Not!-)Zulassung wei­te­re drei Mona­te (ver­geb­lich!) auf Erlö­sung hoff­te, davor gefeit ist?
    Darf man natür­lich ver­nei­nen (="leug­nen"). Aus mei­ner Sicht vor allem dann, wenn dabei die Empö­rung nicht im Vor­der­grund steht.

  6. Bei
    "Dar­über hin­aus schei­nen die­je­ni­gen, die im Kran­ken­haus lan­den, weni­ger krank zu sein und benö­ti­gen weni­ger inten­si­ve Behandlungen."
    habe ich auf­ge­hört zu lesen, weil mit der Aus­sa­ge klar ist, dass es sich (mal wie­der) um einen Ver­such der Schön­re­de­rei ver­gan­ge­nen Geschäf­te­ma­chens handelt.
    Dass der über­wie­gen­de Teil der Pati­en­ten, die (aus Kos­ten­grün­den, da die Behand­lungs­me­tho­de höher ver­gü­tet wur­de als alle ande­ren) auf Inten­siv­sta­tio­nen ver­legt und zwangs­be­atmet wur­den, an eben jenen "inten­si­ven" Behand­lun­gen ver­star­ben, die­se Behand­lun­gen also von Anbe­ginn an nicht am Bedarf der Pati­en­ten, son­dern an der Höhe der Erstat­tungs­be­trä­ge ori­en­tiert waren, ist ja inzwi­schen hin­läng­lich nach­ge­wie­sen und bekannt.
    Die­sen Umstand als "Dar­über hin­aus schei­nen die­je­ni­gen, die im Kran­ken­haus lan­den, weni­ger krank zu sein und benö­ti­gen weni­ger inten­si­ve Behand­lun­gen." zu ver­brä­men, ist Zynis­mus pur.
    Abso­lut widerwärtig.

  7. Der Genos­se Oskar Lafon­taine scheint auch – ein­ein­halb Jah­re zu spät zwar und auch zu zag­haft, aber immer­hin – anzu­fan­gen, die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len. BILD und SZ berich­ten auch schon, letz­te­re unter irre­füh­ren­der Überschrift. 

    Erfreu­li­cher­wei­se bügelt er dabei gleich noch den Irren aus Aachen ab.

    https://​www​.oskar​-lafon​taine​.de/​l​i​n​k​s​-​w​i​r​k​t​/​c​o​v​i​d​i​o​t​e​n​-​e​s​-​g​e​h​t​-​w​i​e​d​e​r​-​l​os/

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