Was wir von australischen Elstern lernen können

»Aus­tra­li­sche Els­tern Gym­nor­hi­na tibicen koope­rie­ren bei der Ent­fer­nung von Peilsendern

Jüngs­te Fort­schrit­te in der Ortungs­tech­no­lo­gie haben dazu geführt, dass Gerä­te wie GPS-Log­ger (Glo­bal Posi­tio­ning Sys­tems) bei einer Viel­zahl von Vögeln ein­ge­setzt wer­den kön­nen. Zwar gibt es für die­se Ver­fah­ren eta­blier­te ethi­sche Über­le­gun­gen, doch kön­nen ver­schie­de­ne Arten unter­schied­lich auf bestimm­te Gerä­te und Anhän­ge reagie­ren. Daher sind Pilot­stu­di­en in die­sem Bereich nach wie vor von größ­ter Bedeu­tung. Hier beschrei­ben wir eine sol­che Stu­die, in der ein neu­ar­ti­ges Geschirr für GPS-Ortungs­ge­rä­te an Aus­tra­li­schen Els­tern (Gym­nor­hi­na tibicen) getes­tet wur­de. Trotz vor­he­ri­ger Tests, die die Fes­tig­keit und Halt­bar­keit des Gur­tes bewie­sen, wur­den die Gerä­te inner­halb von Minu­ten bis Stun­den nach dem Anbrin­gen entfernt. 

Dabei wur­de beob­ach­tet, dass ein Vogel den Gurt eines ande­ren Vogels an der ein­zi­gen Schwach­stel­le durch­trenn­te, so dass der Tra­cker frei­ge­ge­ben wur­de. Die­ses Ver­hal­ten zeugt sowohl von Koope­ra­ti­on als auch von einem mäßi­gen Maß an Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz und lie­fert mög­li­cher­wei­se einen wei­te­ren Beweis für die kogni­ti­ven Fähig­kei­ten die­ser Art. Unse­res Wis­sens ist dies die ers­te Stu­die, in der über das Ent­fer­nen von GPS-Tra­ckern durch Art­ge­nos­sen berich­tet wird. Sie soll­te bei der Pla­nung künf­ti­ger Track­ing-Stu­di­en berück­sich­tigt wer­den, ins­be­son­de­re bei sehr sozia­len Arten.«
bird​life​.org​.au

11 Antworten auf „Was wir von australischen Elstern lernen können“

  1. Ein "mäßi­ges Maß an Pro­blem­lö­sungs­kom­pe­tenz" hört sich an, als hät­te jemand in Aus­tra­li­en aus einem aus­nahm­wei­se objek­ti­ven Bericht aus Deutsch­land abge­schrie­ben, nur das dar­in nicht von Els­tern, son­dern von den Kern­kom­pe­ten­zen der Bun­des- und Lan­des­re­gie­run­gen und ihrer Chefs die Rede war!

  2. Noch habe ich die Chan­ce, ohne einen Tracker
    ( vul­go Handy/Smartphone) mich bewe­gen zu können.…
    Schmeißt die Zeit­rau­ber und Kon­trol­leu­re weg
    ( evtl. daheim ver­ges­sen, wenn es nicht ohne geht )

  3. Ich bin mir mitt­ler­wei­le sehr sicher, dass die Raben­vö­gel einen höhe­ren IQ als Durch­schnitts­men­schen haben. Letz­ten Som­mer hat ein Els­ter-Paar im Baum vor dem Haus sein Nest gebaut, sehr akri­bisch wur­de Äst­chen um Äst­chen zusam­men­ge­tra­gen. Das Nest ist dann lei­der zum trau­ri­gen Relikt gewor­den, denn die Jun­gen wur­den von Krä­hen geholt, so sehr die Eltern ihre Küken auch ver­tei­digt haben; es hat nichts genützt. Sonst habe ich die Els­tern in der Brut­sai­son auf­grund ihrer eige­nen Nest­räu­ber­tä­tig­keit immer sonst­wo­hin gewünscht, aber zu sehen, das auch sie die­ses Schick­sal tei­len, war dann schon sehr bit­ter und mitleiderregend.
    Jeden­falls hat das Paar dann spä­ter anders­wo ein Nest gebaut und sich dafür eini­ge der vor­her so sorg­fäl­tig aus­ge­wähl­ten Äste aus dem alten Nest mit­ge­nom­men. Echt smart. Die alte Nest-Kon­struk­ti­on ist so meis­ter­haft zusam­men­ge­setzt, dass sie trotz hef­tigs­ter Stür­me und eines des­we­gen oft fast waa­ge­recht gebo­ge­nen Baums immer noch unver­sehrt genau da ist, wo sie war. Nichts ist ver­rutscht oder run­ter­ge­flo­gen. Groß­ar­tig, wir kön­nen dar­über nur staunen.

    1. Ges­tern kam auf arte die Doku, "Das Tier im Men­schen", zwar lei­der durch­ge­hend mit lau­ter Musik auch bei Ori­gi­nal­auf­nah­men der Kom­mu­ni­ka­ti­on, und sicher­lich stark ver­kür­zend, doch auch meh­re­re Bei­spie­le und tol­le Bilder.

  4. Es gibt noch mehr sol­che erstaun­lich klu­gen Vogel­ar­ten, zB die grü­nen Hals­band­sit­ti­che, die sich bei uns aus­ge­wil­dert und dem rau­en Kli­ma ange­passt haben. An mei­ner Fut­ter­stel­le im Gar­ten konn­te ich beob­ach­ten, wie sich einer der Sit­ti­che wohl an einem zu gro­ßen Stück Apfel ver­schluckt hat­te und panisch um Luft rang. Sofort hat ihm ein Art­ge­nos­se gehol­fen, indem er ihm mit dem Schna­bel geschickt tief in sei­nen Rachen fuhr, um den Pfrop­fen her­aus zu zie­hen! Danach blieb der noch so lan­ge bei ihm sit­zen und beob­ach­te­te ihn, bis er sich wie­der davon erholt hatte!

  5. Wenn es Men­schen in 2000 Jah­ren nicht geschafft haben sich von Aus­beu­tung und Unter­drü­ckung zu befrei­en, war­um soll­ten die das jetzt wo sie mit Cro­na beschäf­tigt sind?

  6. Das erin­nert mich an Gul­li­vers Rei­se ins Land der Hou­yhnhnms, der edlen Pfer­de. Wenn wir nicht auf­pas­sen, wer­den die Els­tern die Welt über­neh­men und sie wird bes­ser werden…

  7. tja- wohl gibt es immer wie­der Men­schen mit hohem Ver­stan­de und auch Her­zens­bil­dung – A B E R ins­ge­samt gese­hen, sind die Tie­re uns wohl doch weit über­le­gen.… denkt nur mal dar­an, daß ein Regen­wurm (anders als ein ver­schüt­te­ter Mensch) genau weiß, wo oben bzw unten ist!!!!!!!!!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.