Wegen Pandemie? Mann isst Blätter und stirbt

»MÜNCHEN · Ein Mann hat statt Bärlauch eine Herbstzeitlose geges­sen und ist in München gestor­ben. Der 48-Jährige habe eine Soße aus selbst gesam­mel­tem, ver­meint­li­chem Bärlauch zube­rei­tet, wor­auf es ihm schlecht ging, teil­te die Polizei mit.

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Der Mann aus dem Landkreis Freising sei in eine Klinik gekom­men und dort nun gestor­ben. Er habe nur ein paar Löffel von der Soße geges­sen, weil sie ihm bit­ter vor­ge­kom­men sei, erklär­te ein Polizeisprecher. „Das hat schon gereicht.“

Beide wachsen oft am selben Ort

Ein Gutachten des Giftnotrufs der Technischen Universität München bestä­tig­te, dass der Mann eine hoch­gif­ti­ge Herbstzeitlose ver­speist hat. „Bärlauch steht oft am glei­chen Wuchsort wie die Herbstzeitlose, daher ist eine Verwechslung der Blätter leicht mög­lich“, sag­te der Leiter der Klinischen Toxikologie, Florian Eyer.

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So dra­sti­sche Fälle, die zum Tod führ­ten, gebe es zwar sel­ten. Jedoch näh­men Vergiftungen zu, weil vie­le Menschen auch wegen der Pandemie in der Natur unter­wegs sei­en, aber nicht das nöti­ge Wissen über gif­ti­ge Pflanzen hät­ten. Die Polizei warn­te davor, selbst gepflück­te Pflanzen zu essen, und mahn­te, genau zu prü­fen, um was es sich han­delt.«
nord​ku​rier​.de

22 Antworten auf „Wegen Pandemie? Mann isst Blätter und stirbt“

  1. Auch wenn es maka­ber klingt: Und wenn er nun Corona-posi­tiv gete­stet war, dann ist er ein Corona-Toter. Nur ein Corona-Toter ist ein guter Toter. Es sei denn., er ist geimpft. Dann natür­lich nicht. Dann waren es die Vorerkrankungen oder die Hernstzeitlose.

  2. "Mann stürzt beim Duschen in Badewanne – So dra­sti­sche Fälle, die zum Tod führ­ten, gebe es zwar sel­ten. Jedoch näh­men Haushaltsunfälle zu, weil vie­le Menschen auch wegen der Pandemie weni­ger in der Natur unter­wegs sei­en und nicht das nöti­ge Wissen über sani­tä­re Installationen hätten."

  3. Das sind Todesfälle, die ich nicht nach­voll­zie­hen kann. Was treibt die Leute nur, dau­ernd irgend­wel­che Wildkräuter und Pilze zu sam­meln und zu essen? Das hat über alle Jahrhunderte immer wie­der Todesopfer gefor­dert, selbst der erfah­ren­ste Sammler macht irgend­wann einen Fehler oder über­sieht etwas. 

    Genau des­halb ist man im Laufe der Evolution zur geziel­ten Zucht und Gewächshäusern über­ge­gan­gen, da kann man, wenn man die Regeln befolgt, nichts falsch machen. 

    48 ist nun wahr­lich nicht alt. Bärlauch ist in jedem Supermarkt spott­bil­lig. Sein Leben weg­zu­wer­fen, wegen einem Unkraut. Traurig!

    1. Bärlauch ist eben nicht ganz so spott­bil­lig und wenn man sich aus­kennt bzw die rich­ti­gen Orte kennt auch gefahr­los zu sam­meln. Wer weiß, viel­leicht hel­fen einem die Kenntnisse über Kräuter und Pilze einmal.

      Soylent Green ist auch stark im Kommen habe ich gehört.

    2. Lars es geht auch anders. Meine Mutter sam­melt seit 45 Jahren Pilze und es kam nie zu einem Zwischenfall.
      Hier han­delt es "ledig­lich" um Darwin Awards, auch wenn für mich die Evolutions Theorie eine kru­de Theorie blei­ben muss, weil sie an tau­send Ecken aneckt genau wie die Corona-Theorie.

      1. @V,

        die Evolutionstheorie beweist sich doch gera­de im Frühling immer wie­der aufs Neue. Schauen wir uns die Artenvielfalt an, wür­de es die geben wenn es so wäre daß der Stärkere siegt!?

        Gerade die Geschichte der Evolution, die Geschiche der Entwicklung der Menschheit, die Entwicklung von Flora und Fauna, Bakterien und Viren, das beweist doch daß die Coronatheorie ein­fach nur Müll ist.

        MFG

        PS:

        Nein, nicht ein Metorit hat das Leben der Dinosaurier aus­ge­löscht, ganz sicher nicht. Vielmehr ist deren Aussterben ganz ein­fach nur das Ergebnis der Evolution in Verbindung mit natür­li­cher Auslese. Das Aussterben der Dinosaurier, vom Pflanzenfressenden Monster bis zum T‑Rex ist ein Beweis der Darwinschen Evolutionstheorie, der beste Beweis dafür daß eben nicht der­je­ni­ge über­lebt, der Andere am besten fres­sen bzw. Anderen am besten alles weg­fres­sen kann!

  4. Unwiderstehlich sub­ti­le Propaganda: Hütet euch vor ver­meint­li­chem Bärlauch. Wenn Grün, dann bit­te nur das Original: Baerbock. Nur das ist sicher nicht lethal.

  5. Bärlauch riecht nach Knoblauch, das tut weder Maiglöckchen noch Herbstzeitlose.

    Der Mann hat sein Leben nicht weg­ge­wor­fen. Er hat es ris­kiert und ver­lo­ren. Das ist mehr, als man von denen sagen kann, die es von McDoof u.ä. weg­wer­fen lassen.

  6. @Lars: Ich kapie­re das auch nicht und ich ess aller­lei Zeugs aus dem Wald, aber eben nur das, was ich ken­ne. Das ist aber altes Wissen nach dem Motto: Wat de Buur nicht kennt, dat frett er nicht.

  7. Einfach schreck­lich der Klimawandel. Jetzt wach­sen Herbstzeitlose und Bärlauch schon zur sel­ben Zeit. Und Eisbären fres­sen Pinguine.

    YMMD

  8. So einen Fall gibt es jedes Jahr.
    Ich hät­te jetzt erwar­tet, das die sagen wegen gestör­ten Geschmacks- und Geruchssinn konn­te der arme Mann Allium ursinum nicht von Colchicum autum­na­le unterscheiden.
    Allium ursinum stinkt wie Sau beim strei­chen über die Blätter, Colchicum nicht.
    Desweiteren unter­schei­den sich die Blühzeiten, die Größe der Blüten und die Größe sowie die Konsistenz der Blätter.
    Colchicum wächst auch noch auf wesent­lich trock­ne­ren Standorten als Allium ursinum.
    Bei der Heugewinnung für Tiere kann das ein Problem sein, wenn man kei­ne Ahnung hat.
    Generell gilt, was man nicht kennt isst man nicht.
    Und, ein Tropfen Allgemeinbildung ret­tet Leben aber wir schaf­fen es der­zeit ja nicht mal die Schulen sicher offen zu halten.
    Bekannt ist auch das das hoch­gif­ti­ge Colchizin anti­vi­ral wirkt.
    Man kann es bei­spiels­wei­se Nährmedien zur Invitrokultur von Pflanzen beimischen.
    Das wäre auch noch ein Aufhänger gewe­sen um eine schö­ne Geschichte zu schrei­ben das ein Coronaleugner (wer leug­net braucht und will kei­ne Behandlung *) sich mit Colchizin selbst vor dem Virus schüt­zen will und stirbt.
    Die Moral von der Geschicht, nimm den Impfstoff uns sonst nichts (*) oder stirb.

    Und mal gene­rell, Bärlauch bekommt man in fast jedem Gartenbaubetrieb, wenn nicht wie aktu­ell immer alles Interessante durch den Ansturm der Kunden (dank der Massnahmen) alle ist.
    Colchicum bekommt man dort natür­lich auch, sehr schö­ne Pflanzen.
    Solange man nicht dar­an leckt voll­kom­men unbedenklich.

    *Sarkasmus plus ein Tropfen Ironie

  9. Das ist sogar schon im Wikipedia Artikel über Herbstzeitlose eingearbeitet:

    'Es kommt immer wie­der zu Vergiftungsfällen durch Verwechslung mit dem Bärlauch, auch mit töd­li­chem Verlauf. So wur­den zuletzt am 4. Mai 2021 zwei Todefälle in Deutschland berich­tet, dar­un­ter der Tod eines 47-jäh­ri­gen Mannes im baye­ri­schen Kreis Freising[5]. Die Blüten der Herbstzeitlose las­sen sich ziem­lich leicht als sol­che erken­nen. Diese leich­te Erkennbarkeit trifft aber nicht auf die Blätter der Herbstzeitlose zu. Erschwerend kommt hin­zu, dass man – anders als bei vie­len ande­ren Pflanzen – bei der Herbstzeitlose die Blätter und die Blüten nie gleich­zei­tig sieht. Im Herbst sieht man die Blüten – aber ohne Blätter, woge­gen man im Frühjahr bis Frühsommer die Blätter sieht – aber stets ohne Blüten.'

    Die ange­ge­be­ne Quelle [5] ist dabei die 'für Freising zustän­di­ge Süddeutsche Zeitung', wel­che den geist­lo­sen Zusatzvermerk auf 'die Pandemie' nicht bringt: https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-baerlauch-herbstzeitlose-toedliche-vergiftung‑1.5283906

    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​H​e​r​b​s​t​z​e​i​t​l​ose

    Weitere Hinweise, ebd:

    'Vergiftungserscheinungen tre­ten meist erst mit zwei bis sechs Stunden Verzögerung ein. Die Symptome äußern sich zunächst in einem Brennen im Mund. Es fol­gen Schluckbeschwerden, Übelkeit und Erbrechen mit oft blu­ti­gen Durchfällen. Je nach Dosis kann es vor allem bei Kindern bis zum Tod durch Atemlähmung oder Kreislaufversagen kom­men, häu­fig beob­ach­tet man auch Nierenschädigungen. In der Literatur wird eine Sterblichkeit von 90 Prozent ange­ge­ben. Als töd­li­che Dosis gel­ten bei Menschen etwa 0,8 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Etwa 60 Gramm fri­sche Blätter kön­nen einen 80 Kilogramm schwe­ren Menschen töten.[10] Neben dem Colchicin sind in der Pflanze noch Demecolcin und etwa 20 wei­te­re Alkaloide sowie Colchicosid, Inulin und Asparagin enthalten.'

    1. Wikipledia ver­brei­tet Müll. Es ist weder mög­lich Herbstzeitlose im Frühjahr zu ern­ten noch Bärlauch im Herbst. Des Weiteren wächst Bärlauch im zei­ti­gen Frühjahr in Auwäldern, die Herbstzeitlose hin­ge­gen wächst auf Wiesen, Weiden und Parkanlagen.

      Bärlauchblätter sind krau­tig, breit und derb wäh­rend die Blätter der Herbstzeitlose schmal und schmäch­tig sind.

      MFG

      1. Schmale Blätter stimmt nicht immer.
        Es gibt auch rela­tiv breit­blätt­ri­ge Sorten (also im Verhältnis zur rei­nen Art und es gibt eine gan­ze Reihe von Arten, alle giftig).
        Im Frühjahr (Bärlauchzeit) ist davon in der Regel (spä­tes Frühjahr kann bei lang­an­hal­ten­den war­men Wetter sel­ten der Fall sein, das da schon was da ist) aber nichts zu sehen.
        Colchicum Waterlily fin­de ich neben Album am Schönsten (gibt auch gelbe).
        Generell gilt aber Staunässe und Schatten wol­len die alle nicht.
        Blöderweise ster­ben Nacktschnecken lei­der nicht, wenn sie an den Pflanzen rumfressen.

      2. @Erfurt : SIE soll­ten das Sammeln von Bärlauch viel­leicht auch lassen …

        "Es ist weder mög­lich Herbstzeitlose im Frühjahr zu ernten"
        – Die Blätter selbst­ver­ständ­lich wohl, und NUR von Mai bis etwa Anfang Juli (sie­he auch Beweisbild unten)
        "noch Bärlauch im Herbst"
        – das stimmt.

        "Bärlauchblätter sind krau­tig, breit und derb wäh­rend die Blätter der Herbstzeitlose schmal und schmäch­tig sind."
        – Die Blätter des Bärlauchs sind zar­ter, die der HZL eher derb.
        "krau­tig, breit" trifft auf bei­de zu:
        https://​www​.pin​te​rest​.de/​p​i​n​/​6​5​5​6​2​5​6​5​8​2​4​0​3​7​3​6​97/

        … und hal­ten Sie sich von Pilzen fern, falls Sie da ähn­li­che Faustregeln für haben!

  10. Am häu­fig­sten wird Bärlauch mit dem Maiglöckchen (Convallaria maja­lis) verwechselt 

    An zwei­ter Stelle der häu­fig­sten Verwechslungen steht die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale). 

    https://​www​.kost​ba​re​na​tur​.net/​v​e​r​w​e​c​h​s​l​u​n​g​-​b​a​e​r​l​a​u​c​h​-​m​a​i​g​l​o​e​c​k​c​h​e​n​-​h​e​r​b​s​t​z​e​i​t​l​o​se/

    Bärlauch und sei­ne gif­ti­gen Doppelgänger

    https://www.vildvuchs.de/Blog/blog-post/page31.php?permalink=b%C3%A4rlauch-und-seine-giftigen-doppelg%C3%A4nger

    Wie unter­schei­de ich Herbstzeitlose von Bärlauch?

    gar​ten​jour​nal​.net

    Die Verwechslung der Blätter von gif­ti­ger Herbstzeitlose und Bärlauch zählt zu den häu­fig­sten Ursachen für Vergiftungen. 

    • Bärlauch bil­det lan­zen­för­mi­ge Blätter an ein­zel­nen Stängeln, mit glän­zen­der Oberseite und mat­ter Unterseite 

    • Herbstzeitlose-Blätter sind läng­lich-schmal und gedei­hen zu meh­re­ren an einem Stiel 

    • Bärlauchblätter sind wei­cher als Herbstzeitlose-Blätter 

    Da sich die opti­schen Unterschiede nur einem erfah­re­nen Bärlauch-Sammler unzwei­fel­haft erschlie­ßen, soll­te ein Geruchstest letz­te Sicherheit geben. Werden Bärlauch-Blätter zwi­schen den Fingern zer­rie­ben, ent­fal­tet sich ein inten­si­ver Knoblauch-Duft. 

    https://​www​.gar​ten​jour​nal​.net/​h​e​r​b​s​t​z​e​i​t​l​o​s​e​-​b​a​e​r​l​a​uch

    Bärlauch

    https://​upload​.wiki​me​dia​.org/​w​i​k​i​p​e​d​i​a​/​c​o​m​m​o​n​s​/​1​/​1​4​/​R​a​m​s​o​n​s​_​7​0​0​.​jpg

    Herbstzeitlose

    https://​upload​.wiki​me​dia​.org/​w​i​k​i​p​e​d​i​a​/​c​o​m​m​o​n​s​/​0​/​0​3​/​C​o​l​c​h​i​c​u​m​_​a​u​t​u​m​n​a​l​e​_​0​5​0​5​0​5​.​jpg

    1. @carpe noc­tem:
      Wie bei vie­lem im Netz, lohnt sich die Überprüfung von Angaben.

      "Herbstzeitlose-Blätter sind läng­lich-schmal und gedei­hen zu meh­re­ren an einem Stiel" ist schlicht eine fal­sche Behauptung. Die Blattformen sind nicht augen­fäl­lig ver­schie­den, und ein Stiel ist nicht vor­han­den – außer die Pflanze bil­det gra­de die (kurz gestiel­te) Frucht aus.
      Die Blätter der HZL ent­sprin­gen als Bündel unmit­tel­bar der Zwiebel, wie bei den weit­läu­fi­gen Verwandten Narzisse und Krokus.
      https://www.biowin.at/all/Pflanzen/bilder/Liliales/Colchicaceae/Colchicum%20autumnale/Colchicum%20autumnale.htm

  11. "Wegen Pandemie?" – sehr weit hergeholt …

    „Bärlauch steht oft am glei­chen Wuchsort wie die Herbstzeitlose, daher ist eine Verwechslung der Blätter leicht mög­lich“, sag­te der Leiter der Klinischen Toxikologie, Florian Eyer."

    Wieder mal ein schö­nes Beispiel des medi­al aner­kann­ten Expertentums. Wozu einen Biologen/Botaniker kon­sul­tie­ren, wenn es Toxikologen gibt?
    Man ist ja schließ­lich auch zufrie­den mit dem, was Physiker oder Gesundheitsökonomen zu medizinisch/epidemiologischen Sachverhalten äußern!

    Statt "oft" müss­te in der zitier­ten Passage ste­hen: "prak­tisch nie". Herbstzeitlosen fin­den sich auf Wiesen, Bärlauch in feuch­ten Wäldern.

  12. Freilich ist das Virus schuld! Wer beim Sammeln wohl­rie­chen­der Kräuter eine FFP2-Maske tra­gen muß, um nicht drei Wochen spä­ter "qual­voll zu ersticken", der ist eben gewis­sen Risiken aus­ge­setzt, für die er nichts kann.

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