„Würde Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen“

Von 17:03 Uhr datiert die Mel­dung der "Tages­schau", daß (plötz­lich und uner­war­tet?) die EMA BioNTech/Pfizer für Kin­der ab zwölf Jah­ren emp­fiehlt. Das Inter­view mit Klaus Rein­hardt, Prä­si­dent der Bun­des­ärz­te­kam­mer, auf welt​.de wird mit 17:09Uhr gekenn­zeich­net. Dar­in sagt Reinhardt:

»WELT: Wer­den Sie als Arzt der Stän­di­gen Impf­kom­mis­si­on (Sti­ko) fol­gen, die vor­aus­sicht­lich kei­ne gene­rel­le Emp­feh­lung für Kin­der­imp­fun­gen aus­spre­chen wird?

Rein­hardt: Ich wer­de mich auf jeden Fall an der Sti­ko ori­en­tie­ren, weil sie mit Wis­sen­schaft­lern besetzt ist und sich seit Jahr­zehn­ten sehr vali­de und ver­läss­lich um das The­ma der Imp­fun­gen kümmert.

WELT: Wie bewer­ten Sie es, dass sich Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter Jens Spahn (CDU) von der vor­aus­sicht­li­chen Emp­feh­lung der Sti­ko distanziert?

Rein­hardt: Ich fin­de es pro­ble­ma­tisch, wenn wir sol­che Ein­rich­tun­gen haben, bei denen unab­hän­gi­ge Exper­ti­se bewusst gefragt ist, und die Poli­tik sich dar­über hin­weg­setzt. Herr Spahn ist Minis­ter und nicht Medi­zi­ner. Es han­delt sich bei der Ent­schei­dung über die Imp­fung von Kin­dern um eine Abwä­gung von Risi­ko und Nut­zen. Daten aus Lang­zeit­be­ob­ach­tun­gen der Imp­fun­gen lie­gen uns natur­ge­mäß noch nicht vor.

Gleich­wohl spricht vie­les dafür, dass das Risi­ko von Kin­dern und Jugend­li­chen, an Coro­na schwer zu erkran­ken, sehr gering ist. Inso­fern sind aus mei­ner Sicht flä­chen­de­cken­de Imp­fun­gen von Kin­dern und Jugend­li­chen zum jet­zi­gen Zeit­punkt nicht gerecht­fer­tigt. Anders ist das zum Bei­spiel bei Masern, wo der Anteil der­je­ni­gen, die schwe­re Fol­ge­schä­den haben kön­nen, rela­tiv groß ist. Wegen der aktu­ell noch unzu­rei­chen­den Daten­la­ge wür­de ich Eltern jetzt nicht raten, ihre Kin­der regel­haft imp­fen zu las­sen.«

6 Antworten auf „„Würde Eltern jetzt nicht raten, ihre Kinder regelhaft impfen zu lassen““

  1. Da hat sich die Ärz­te­kam­mer am 5.5. auf ihrem Ärz­te­tag aber völ­lig gegen­tei­lig posi­tio­niert. Da for­der­te sie die Bun­des­re­gie­rung auf: "unver­züg­lich eine Covid-19-Impf­stra­te­gie für Kin­der und Jugend­li­che zu ent­wi­ckeln. Das Recht auf Bil­dung kön­ne im Win­ter 2021/2022 nur mit einer recht­zei­ti­gen Coro­na-Imp­fung gesi­chert werden".

    https://​www​.pres​se​por​tal​.de/​p​m​/​9​0​6​2​/​4​9​0​7​482

  2. Man muss hier von einer Täu­schung aus­ge­hen, um den Ein­druck zu erwe­cken, die Sti­ko sei nicht kor­rupt und es han­de­le sich mit der Ent­schei­dung der EMA um eine Art Betriebsunfall. 

    Geschickt ist das des­halb, weil sie damit sug­ge­rie­ren, die dem RKI unter­stell­te Sti­ko ver­hal­te sich inte­ger, was wie­der­um zum Zir­kel­schluss füh­ren soll, dass das dann auch für das RKI so sein muss. 

    Pon­ti­us Pila­tus wäscht sei­ne Hän­de in Unschuld. Und was deut­sche Pim­mel­zwer­ge ent­schei­den, inter­es­siert sowie­so kein Schwein. 

    Das sagen sie nicht. Sie mei­nen es aber so.

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