Zackiges Zeichen: Zerrbild? Ziemliche Zweifel!

Zwar zür­nen zahl­rei­che zuver­läs­sig zen­sie­ren­de Zeitungen zeit­ge­mäß zwecks Zersetzung: Zaren-Zepter zei­tigt Zäsur! Zeitgeist zele­briert zudem ziem­lich ziel­be­wußt zügi­ge Zerschlagung zöger­li­cher Zusammenarbeit.

Zugleich zün­deln zwie­lich­ti­ge Zeitschriften, zim­mern zuneh­mend zwang­haft Zielscheiben.Zusehends zer­bre­chen zyni­sche Zementierer (zum Zeitvertreib?) zivi­le Zukunft.

Zehntausende zor­ni­ge Zuschauer „zei­gen Zeichen“, zetern zustim­mend „Zügig Zeche zah­len! Zuschlagen!“

Zweifellos zurech­nungs­fä­hi­ger, zutref­fen­der Zuruf: Zunächst Zusammenhänge zulas­sen, zuhö­ren! Zwangsläufiges Zuspitzen zweck­los. Zumindest Zumutbares zubil­li­gen. Zivilcourage zählt.

Übrigens: Das kyril­li­sche Alphabet kennt den Buchstaben "Z" nicht:

de​.wiki​pe​dia​.org

Siehe dazu Bundesländer erklä­ren Verwendung des "Z"-Zeichens zur Straftat.

Das ist übri­gens ein guter Buchstabe:

bw​-zei​tun​gen​-bratsch​.de

33 Antworten auf „Zackiges Zeichen: Zerrbild? Ziemliche Zweifel!“

  1. Was? Unsere frei­en, unab­hän­gi­gen, zen­sur­frei­en Medien haben das V noch nicht auf den Fahrzeugen der Invasoren erblickt?
    Das wird näm­lich auch ver­wen­det, jedoch in ande­ren Einheiten/Gebieten.

    Dazu eine lusti­ge Anekdote zur "Wolfsangel" des faschi­sti­schen Asov-Battalions von t‑online.de:
    "Asow" selbst bestrei­tet die Nazi-Bezüge des Logos und will es als sti­li­sier­te Version der Buchstaben "N" und "I" ver­stan­den wis­sen – dies ste­he für "Nationale Idee".
    https://www.t‑online.de/nachrichten/ausland/id_91882136/ukraine-krieg-i-umstrittenes-asow-regiment-das-steckt-dahinter.html

    Doof, dass es auch kein N im ukrai­ni­schen Alphabet gibt.

      1. Das stimmt. Aber hier geht es ja nicht um den Laut die­ses Konsonanten "als sol­chen", son­dern um des­sen schrift­li­che Form. Ein Z gibt es im Russischen eben­falls, nur sieht es wie ein ecki­ges U mit einem klei­nen Zipfel an der rech­ten unte­ren Ecke aus. Und nicht wie bei Zorro!

      2. Zwischen dem Zeichen und dem Buchstaben besteht ein Unterschied.
        Da es das Zeichen N im ukrai­ni­schen Alphabet nicht gibt, ist die Wolfsangel also damit auch nicht zu stilisieren.
        Im übri­gen besteht ein Unterschied zwi­schen kyril­lisch und ukrainisch.

  2. Doch, im kyril­li­schen Alphabet gibt es den Buchstaben "ze", gleich unter cha – vom Aussehen dem deut­schen "x" ähnlich.
    "Ze" wird in Wörtern wie das deut­sche "Zet" gespro­chen, z. B. "Zelina" – "Neuland".
    Jetzt jen­seits aller Satire: Ich habe kei­nen blas­sen Schimmer, wel­che Assoziation die­ses angeb­li­che Symbol ver­mit­teln soll; Zel – Ziel kann es ja kaum hei­ßen, wsje sa pobe­di – alles für den Sieg – die Parole aus dem Großen Vaterländischen Krieg kann es auch nicht sein, dar­in kommt über­haupt kein "ze" vor.
    Die offi­zi­el­le Bezeichnung der rus­si­schen Armee lau­tet "Wojonnie Sili Russkich Federazii" – Streitkräfte der Russischen Föderation.
    Das "ze" aus "Federazia" kann damit kaum gemeint sein.
    Satire an:
    Sollte es am Ende gar Putins Antwort auf den deut­schen Genderwahn sein, wel­chem zufol­ge fal­sche Bezeichnungen unheil­bar traumatisieren?
    Aber da hat er wohl ziem­lich danebengegriffen:
    Wie gut, daß die deut­sche Sprache auf die­sen Buchstaben pro­blem­los ver­zich­ten kann, beim "e" wäre das schon schwie­ri­ger – wie leicht könn­ten da Befehle unver­ständ­lich werden!

    1. Steffen Duck: Ja, es gibt en kyril­li­sches "Ц". Das ist aber nicht das "Z" von den rus­si­schen Panzern. Auch die wis­sen­schaft­li­che Umschrift gibt dafür nichs her. Целина́ wird zu Celina. Zwar wird die Stadt im Deutschen Zelina geschrie­ben, was aber für die Russen kein hin­rei­chen­der Grund für die Bemalung ihrer Panzer sein dürf­te. Die Ausführungen zu den wil­den Spekulationen tei­le ich.

      1. Z—восточный военный округ РФ

        [Z]—части РФ, наступающие с территории Крыма

        https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%9C%D0%B0%D1%80%D0%BA%D0%B8%D1%80%D0%BE%D0%B2%D0%BA%D0%B0_%D1%82%D0%B5%D1%85%D0%BD%D0%B8%D0%BA%D0%B8_%D0%92%D0%A1_%D0%A0%D0%A4_%D0%B2%D0%BE_%D0%B2%D1%80%D0%B5%D0%BC%D1%8F_%D0%B2%D1%82%D0%BE%D1%80%D0%B6%D0%B5%D0%BD%D0%B8%D1%8F_%D0%BD%D0%B0_%D0%A3%D0%BA%D1%80%D0%B0%D0%B8%D0%BD%D1%83

        Z ( mili­ta­ry symbol ) 

        Z: Attacking South-East Region such as Kherson, Mykolaiv, Mariupol. Deployed from Crimea / Rostov oblast, Russia. The Z has been obser­ved on Russian vehic­les near Armiansk insi­de Crimea its­elf, as well as near Nova Kakhovka, Mykolaiv, Tokmak, Melitopol, and Mariupol. Additionally, Ukrainian equip­ment cap­tu­red and rede­ployed by pro-Russian sepa­ra­tist forces in Donbas also have been obser­ved with Z markings. 

        https://​en​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​Z​_​(​m​i​l​i​t​a​r​y​_​s​y​m​bol)

        Nach Angaben der Ukrainischen Streitkräfte wer­den wäh­rend der rus­si­schen Invasion in der Ukraine im Jahr 2022 fol­gen­de Zeichen in den rus­si­schen Streitkräften verwendet 

        Z: Russische Streitkräfte aus dem Militärbezirk West
        Z (umrahmt von einem Quadrat): Russische Streitkräfte von der Krim
        O: Streitkräfte aus Belarus
        V: Russische Marineinfanterie
        X: Streitkräfte aus Tschetschenien
        A: Spezialkräfte, ein­schließ­lich SOBR, ALFA und ССО 

        https://de.wikipedia.org/wiki/Z_(russisches_Milit%C3%A4r-_und_Propagandazeichen)

        Westen
        За́пад 

        https://ru.wikipedia.org/wiki/%D0%97%D0%B0%D0%BF%D0%B0%D0%B4

        zapad ( z weich gespro­chen, also wie in Sonne, Sand, Salz ) 

        Himmelsrichtung, die zur unter­ge­hen­den Sonne zeigt; Westen 

        https://​de​.wik​tio​na​ry​.org/​w​i​k​i​/​z​a​pad

        1. Wikipedia soll­te man nicht mehr all­zu ernst neh­men, die Plattform hat ihre besten Zeiten wohl hin­ter sich.
          Sie schrei­ben im Russischen rich­ti­ger­wei­se Sapad – Westen – mit Se und nicht mit Z – die Assoziation mit der Zielrichtung ist arg konstruiert.
          Aber inter­es­san­ter­wei­se gera­ten auch ande­re Buchstaben ins Fadenkreuz …
          Satire an: Vielleicht soll­ten NATO- Truppen und ihre unter­stüt­zen­den Zivilisten kyril­li­sche Buchstaben auf die Fahrzeige schrei­ben? Möglicherweise wür­de das dann die Russen demoralisieren?

      2. @aa
        https://​www​.rtde​.site/​r​u​s​s​l​a​n​d​/​1​3​3​4​8​1​-​s​a​g​e​n​u​m​w​o​b​e​n​e​-​z​-​w​i​e​-​b​u​c​h​s​t​a​b​e​-​z​u​m​-​s​y​m​b​o​l​-​w​u​r​de/

        "die Lkw des west­li­chen Militärbezirkes (auf Russisch: Zapad) mit einem "Z" mar­kiert wer­den, der Buchstabe wird mit leuch­ten­der Farbe auf­ge­malt. Die Markierung hat kei­ne ande­re Funktion als "fri­end­ly Fire" vor­zu­beu­gen: Piloten sol­len auch nachts eige­ne Technik von der feind­li­chen unter­schei­den können."

        In nahe­zu allen Balkanstaaten fin­det man auf Straßenschildern und anders­wo eine Lateinische Umschrift für Kyrillische Beschriftungen. Das "Z" wird für die Umschrift des Stimmhaften "S" ver­wen­det … wird gespro­chen wie das S im Deutschen Verb "sagen". Der Kyrillische Buchstabe ist einem umge­dreh­ten E oder eben einer Zahl 3 ähnlich.
        Запад

    2. Es geht nicht um das deut­sche Z, das dem rus­si­schen Ц ent­sprä­che, son­dern um das stimm­haf­te S im Russischen, also das З. Letzteres wird eng­lisch logi­scher­wei­se als Z tran­skri­biert, da das Z ja dort eben­falls ein stimm­haf­tes S ist. 

      Im vor­lie­gen­den Fall steht das Z auch als Abkürzung für „Za pobe­du!“ = „Für den Sieg!“, sprich von „За победу!“ eng­lisch tran­skri­biert. Auf Deutsch wird das hin­ge­gen „Sa pobe­du“ tran­skri­biert, weil wir das S bekannt­lich sowohl stimm­los als auch stimm­haft ver­wen­den. Nur in der wis­sen­schaft­li­chen Transliteration wird hier­zu­lan­de auch „za pobe­du“ geschrieben. 

      Vgl. Газпром, eng­lisch tran­skri­biert „Gazprom“ und so mitt­ler­wei­le auch von fast allen dt. Medien als Eigenname über­nom­men. Dennoch: Deutsch kor­rekt tran­skri­biert wür­de der Staatskonzern „Gasprom“, wor­an sich z. B. noch die jun­ge Welt hält.

  3. Was hat es denn nun mit die­ser Z‑Sache auf sich? Im ver­link­ten Artikel steht, dass es Satire sei. Wollte nun jemand den Buchstaben Z ver­bie­ten oder war das nur Satire?

    1. @Getriebesand: Das Z ist inzwi­schen so eine Art Symbol für die Russische Position und damit Erkennungsmerkmal vor allem im Netz und im Real Life. Diese Nutzung soll ver­bo­ten wer­den. Wird aber ähn­lich aus­ge­hen wie bei Frau Streisand
      https://​www​.repu​ta​tiv​.com/​w​i​k​i​/​s​t​r​e​i​s​a​n​d​-​e​f​f​e​kt/
      zumal die ukrai­ni­sche Seite ihre Farben an allen mög­li­chen und unmög­li­chen Orten plaziert
      https://​www​.mdr​.de/​n​a​c​h​r​i​c​h​t​e​n​/​t​h​u​e​r​i​n​g​e​n​/​m​i​t​t​e​-​t​h​u​e​r​i​n​g​e​n​/​w​e​i​m​a​r​/​u​k​r​a​i​n​e​-​k​r​i​e​g​-​s​o​w​j​e​t​i​s​c​h​e​r​-​f​r​i​e​d​h​o​f​-​b​e​s​c​h​m​i​e​r​t​-​1​0​0​.​h​tml
      Das jetzt Gelb und Blau ver­bo­ten wer­den sol­len hat jedoch noch kei­ner vorgeschlagen.

  4. Das Land Brandenburg hat sich dem Tset-Verbot bis­lang noch nicht ange­schlos­sen. Aber bis zum 31., an dem das Stück "Tsorro" laut Spielplan des Cottbuser Staatstheaters zur Aufführung kom­men soll, sind es ja noch ein paar Tage. Ob die Kostüme wie im Szenenbild dar­ge­stellt, ver­wen­det wer­den, bleibt spannend.
    https://​www​.cott​bus​.de/​e​r​l​e​b​e​n​/​v​e​r​a​n​s​t​a​l​t​u​n​g​e​n​/​e​v​e​n​t​.​p​l​?​z​e​i​t​=​2​5​6​0​0​4​2​4​&​k​e​y​=​k​u​l​tur

  5. Anmerkung Paul Schreyer vom Multipolar Magazin: "Der „zur Schau getra­ge­nen Billigung von Angriffskriegen“ haben sich in Deutschland schon vie­le schul­dig gemacht, ange­fan­gen bei der rot-grü­nen Bundesregierung unter Gerhard Schröder wäh­rend des Nato-Bombardements von Serbien 1999 oder Angela Merkel und der CDU 2003 beim US-Bombardement des Irak. Wo waren damals die Anklagen nach Paragraf 140 StGB? Wo die Staatsanwälte, die ermit­tel­ten? Die zur Zeit heiß­lau­fen­de Selbstgerechtigkeit und Doppelmoral ist schwer erträglich."

  6. Sehr beein­druckt von der all­ge­mei­nen Kreativität, möch­te ich auch noch ein paar Z‑Wörter für die Zukunft festhalten:
    Zwanghafter zahn­lo­ser Zauderer zügelt zeit­na­he Zukunftsvision.

      1. .….."Z‑Symbole auf Kirchenmauer
        Im baye­ri­schen Würzburg wur­den in der Nacht zum Sonntag im Stadtteil Heuchelhof, in dem vie­le Menschen aus der frü­he­ren Sowjetunion leben, meh­re­re gro­ße Z auf eine Kirchenmauer gemalt. Die Polizei hat die Ermittlungen wegen Billigung einer Straftat auf­ge­nom­men. Fraglich ist aller­dings, ob bei Verwendung des Z tat­säch­lich Paragraph 140 zur Anwendung kom­men kann. Dass der Krieg völ­ker­rechts­wid­rig ist, ist zwar die ein­hel­li­ge Auffassung der Bundesregierung eben­so­wie der gro­ßen Mehrheit in der UN-Vollversammlung. Doch der zustän­di­ge Internationale Gerichtshof in Den Haag hat­te am 16. März ledig­lich mit einer einst­wei­li­gen Verfügung das sofor­ti­ge Ende des rus­si­schen Angriffs gefor­dert, wäh­rend eine end­gül­ti­ge Entscheidung die­ses höch­sten UN-Gerichts noch aussteht.

        Sollte es tat­säch­lich auf­grund des Z zu Verurteilungen nach Paragraph 140 StGB kom­men, wäre die­se Form der Einschränkung der frei­en Meinungsäußerung wohl ein Novum. So ist nicht bekannt, dass die selbst in Teilen der Linksjugend belieb­ten Aufkleber und T‑Shirts mit Symbolen und Panzern der israe­li­schen Armee als Zeichen der Sympathie für die Bombardierung von Gaza oder der Gruß der faschi­sti­schen »Grauen Wölfe« auf Demonstrationen zur Unterstützung des völ­ker­rechts­wid­ri­gen Krieges der Türkei gegen die Kurden in Nordsyrien jemals ent­spre­chend ver­folgt wurden."

        https://​www​.jun​ge​welt​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​4​2​3​5​5​3​.​r​u​s​s​l​a​n​d​s​-​k​r​i​e​g​-​g​e​g​e​n​-​d​i​e​-​u​k​r​a​i​n​e​-​r​e​p​r​e​s​s​i​v​e​-​s​y​m​b​o​l​p​o​l​i​t​i​k​.​h​tml

  7. "Übrigens: Das kyril­li­sche Alphabet kennt den Buchstaben "Z" nicht"

    Natürlich gibt es das. Das ist das nach dem X (Cha). Ab der 5. Klasse Russisch war doch nicht ganz für die Katz' 🙂

  8. Es könn­te sich dabei um die Umformung in latei­ni­sche Zeichen jeweils des ach­ten und des drei­und­zwan­zig­sten kyril­li­schen Buchstabens han­deln. 8. Armee und 23 Panzerbataillon zur Befreiung/ Entnazifizierung der Dnjepr Linie durch die Rote Armee im gro­ßen vater­län­di­schen Krieg. Ein ver­schlüs­sel­tes Gleichnis.

  9. Das Z so wir es aus­spre­chen gibt es im Russischen tat­säch­lich nicht. Aber es gibt im rus­si­schen Alphabet 6 ver­schie­de­ne Zisch-Laute die sehr unter­schied­li­che Betonungen von Z ermög­li­chen. Zudem gibt es unter­schied­li­che Transliterationen von Russisch nach Englisch bzw von Russisch nach Deutsch. 

    Der Buchstabe З z.B. wäre ihr gesuch­tes Z. Im Englischen wür­de man den Buchstaben tat­säch­lich wie ein Z aus­spre­chen wäh­rend er auf Deutsch nur wie ein S aus­ge­spro­chen wird.

    Der Buchstabe Ц wird im Englischen eben­falls wie Z gespro­chen im Deutschen wird dar­aus ein "Tsch". Das hier Ц spricht man auf Englisch eben­falls wie Z aus auf Deutsch jede­och "Ts" (sie­he vor­her "Tsch") Und so wei­ter … Wegen die­ser Abweichungen (hier bei Ч) wird die rus­si­sche Stadt Сочи auf Englisch Sochi und auf Deutsch Sotschi ausgesprochen. 

    Es macht jeden­falls kei­nen Sinn einen Buchstaben zu ver­bie­ten. Andererseits wer­den Zahlen wie z.B. die 88 auch nicht mehr so ger­ne ver­wen­det seit eini­ge Verstrahlte in die­ser Zahlenfolge ver­fas­sungs­feind­li­che Grüße codie­ren. (8.Buchstabe des Alphabets 2x nein es ist nicht Hamburg son­dern der "Deutsche Gruß" der da ver­schlüs­selt ist)

    1. Das rus­si­sche ze wird mit­nich­ten im Deutschen als tsch gespro­chen, son­dern als z; für tsch gibt es, wie Sie rich­ti­ger­wei­se anfüh­ren, den Buchstaben tsche (sie­he Sotschi).

      Ich möch­te den­noch zusam­men­fas­sen: Der als Satire gestar­te­te Blogbeitrag erweist sich in den Kommentaren als uner­war­tet lehr­reich, auch für mich. Ich hat­te kei­ne Ahnung, daß das dem latei­ni­schen Z ähn­li­che Symbol der ety­mo­lo­gi­sche Ursprung von "se" ist – etwa "3" im kyril­li­schen Alphabet und mit "ze" wenig zu tun hat.
      Sa seml­ju – für die Erde – hat dann durch­aus tie­fe­re Bedeutung – da kommt man asso­zia­tiv rasch zu Jermak und dem "Sammeln rus­si­scher Erde".
      Es ist ja oft so, daß im Volk Symbole ver­wen­det wer­den, ohne daß der ein­zel­ne sich der tie­fe­ren Bedeutung bewußt ist – aber den­noch muß die­se vor­han­den sein, sonst wür­de sich das Symbol kaum hal­ten können.
      (Aber egal ist 88 – alles ande­re ist blödsinnig.)
      Ich kann mich jeden­falls nicht erin­nern, daß wir in der DDR jemals irgend­ei­ne Sprache oder Kultur für die Anordnungen irgend­ei­ner Regierung auf der Welt ver­ant­wort­lich gemacht und dem­zu­fol­ge boy­kot­tiert hät­ten (allen­falls in der Disco mit der Vorgabe 60:40, die dann nie ein­ge­hal­ten wurde).
      Im Gegenteil, wir waren rich­ti­ger­wei­se immer der Meinung, Kultur und Sprache gehör­ten dem jewei­li­gen Volk, deren ein­zel­ne Vertreter nur in sel­te­nen Fällen Einfluß auf die Politik ihrer Regierung hätten.
      Ich schä­me mich daher zutiefst für den aktu­el­len Boykott von bei­spiels­wei­se Dostojewski und Tschaikowski.
      Wir soll­ten viel­mehr dem rus­si­schen Volk nach wie vor dank­bar für die Befreiung vom Faschismus sein, dafür, daß man uns die von den Deutschen ver­ur­sach­te unsäg­li­che Zahl von 27 Millionen sowje­ti­schen Opfern ver­zie­hen hat, ohne glei­ches mit glei­chem zu ver­gel­ten, und für das von der spä­ten Sowjetunion groß­zü­gig ermög­lich­te Geschenk der Wiedervereinigung.
      Aber Undank scheint noch immer der Welt Lohn zu sein, ins­be­son­de­re in der Politik. Zum Feindstaat für Rußland – soweit haben wir es wie­der gebracht!
      Halten wir wenig­stens im per­sön­li­chen Bereich dagegen!

  10. Verdrehte Koordinatensysteme

    Wenn ich mir ver­ge­gen­wär­ti­ge, daß das "neue Norden" jetzt "links" liegt, dann wäre ein um 90° gedreh­ter Nordungspfeil doch ein ange­mes­se­nes Symbol. 

    S.P.

  11. Mathias Bröckers zitiert hier zustim­mend Dirk Pohlmann:

    "Übrigens war der Buchstabe “Z” schon ein­mal ver­bo­ten. In der Obristen-Militärdiktatur der 70er Jahre in Griechenland. Z bedeu­tet “Er lebt” und war der Titel eines Films von Costa Gavras (Ich ver­nei­ge mich), ein Meisterwerk des poli­ti­schen Films und tat­säch­lich für mich unaus­lösch­lich, der Film, mit dem mein Erwachsenenalter begann.
    Im Abspann des Films, des­sen Ende bereits Grund genug ist (!), ihn anzu­gucken, ein­fach geni­al, erfah­ren wir, was die faschi­sti­sche grie­chi­sche Militärdiktatur nach ihrem Putsch, der ‑natür­lich, wie immer- mit freund­li­cher Unterstützung der NATO statt­fand, alles verbot:Lange Haare bei Männern, Miniröcke, Sophokles, Tolstoi, Euripides, das Gläserwerfen nach Trinksprüchen, Streiks, Aristophanes, Ionesco, Sartre, Albee, Pinter, Pressefreiheit, Soziologie, Beckett, Dostojewski, Popmusik, Volksmusik, moder­ne Mathematik und den Buchstaben „Z“.
    Denn im Griechischen bedeu­tet Ζεί, gespro­chen Zi, „er lebt“. Der Buchstabe Z wur­de von den Anhängern des dis­si­den­ten lin­ken Politikers Lambrakis nach des­sen Ermordung durch Faschisten als Parole benutzt.
    Ich rufe also dazu auf, erneut den Buchstaben Z als Symbol gegen Faschisten und Neonazis zu verwenden.
    Egal ob sie sich in deut­schen Parlamenten her­um­trei­ben, in den mit ihnen befreun­de­ten und von ihnen unter­stütz­ten Asow-Nazi-Bataillonen oder in der NATO selbst, die eigent­lich immer auf der Seite von Faschisten tätig war, wenn die irgend­wo regie­ren wollten."

    https://www.broeckers.com/2022/03/29/notizen-vom-ende-der-unipolaren-welt‑9/

    Da muss ich mich wohl anschließen! 

    Z

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert