Im Beitrag Milliardengewinne mit Impfstoffen ist nachzulesen, wie trotz einer milde verlaufenden Pandemie im Jahr 2009 Pharmakonzerne erhebliche Gewinne mit Impfstoffen machen konnten. Damals handelte es sich um den britischen Konzern GlaxoSmithKline, die Schweizer Novartis und die französische Sanofi. Alle drei stehen auch heute wieder in den Startlöchern.
In dankenswerter Offenheit bemerkt dazu das Portal deraktionaer.de unter der Überschrift "Novartis: Corona-Medikament – Zulassung per Eilverfahren?":
"Auch die Novartis-Aktie musste im vom Coronavirus geprägtem Marktumfeld Federn lassen. An den langfristigen Aussichten für den Pharma-Konzern hat sich indes nichts geändert, gestützt wird die zuversichtliche Einschätzung des AKTIONÄR durch den zuletzt positiven Newsflow von Unternehmensseite. Kann das Unternehmen nun womöglich auch im Kampf gegen Corona punkten, könnte dies der Aktie neuen Auftrieb verleihen."
Weitere Artikel auf diesem Portal titeln "Corona-Update – diesen Biotech-Partner müssen Sie jetzt ins Auge fassen", "Dividenden-Perle Novartis: Das ist stark!". Und heute heißt es dort: "Novartis: „Starke Wachstumsdynamik“ – Goldman Sachs sieht Nachholpotenzial"
(Hervorhebung nicht im Original)
Es ist aufschlußreich, daß über die inzwischen erfolgte Zulassung der Tests mit Vorliebe in Wirtschaftsmagazinen berichtet wurde, etwa auf boerse.ard.de, finanzen.net ("Aktie im Plus"), manager-magazin ("Normalerweise dauere die Entwicklung ein Jahrzehnt… Weil es dringend sei, werde man die Arbeit jedoch beschleunigen."), handelsblatt.com
Das Portal telebasel.ch ist so ehrlich, seine Wirtschafts-Seite mit dem Hinweis zu kennzeichnen "Sponsor: Basler Kantonalbank". In einem Interview vom 3.4. mit Novartis-Chef Matthias Leuenberger ist Beunruhigendes zu lesen:
"Welche Medikamente testen Sie wegen des Coronavirus‘?
Matthias Leuenberger: Wie Sie vielleicht mitbekommen haben, haben wir vor wenigen Wochen angekündigt, dass wir 130 Millionen Dosen einer Substanz mit dem sperrigen Namen Hydroxychloroquine spenden.
Das ist eine Substanz, die in den 30er Jahren entwickelt worden ist, respektive in den 50er Jahren gegen Malaria und andere Autoimmunkrankheiten verwendet wurde. Nun haben wir herausgefunden, dass diese Substanz auch gegen das Virus wirkt. Dies konnten wir bisher noch nicht mit klinischen Daten bestätigen, aber es gibt sehr konkrete Behandlungserfolge, weswegen wir diese Substanz weiterhin testen…
Die klinischen Daten fehlen noch. Wetten Sie da nicht etwas auf die Ergebnisse? Wirklich sagen, kann man es ja noch nicht.
Matthias Leuenberger: Es gibt eine Evidenz, weil das Medikament bereits mehrfach an Patienten getestet wurde, die schwer an Corona erkrankt sind. Bei diesen Patienten hat es gewirkt.
Es ist schwierig, diese Frage bereits jetzt definitiv zu beantworten. Es wird bestimmt auch Patienten geben, bei denen das Medikament nicht wirkt…
Sie haben erwähnt, dass Sie unter anderem mit der Bill & Melinda Gates Foundation und anderen ein Konglomerat gründen, in dem Sie gemeinsam forschen und gegen das Coronavirus kämpfen. Wie kommen Sie voran?
Matthias Leuenberger: Das ist nicht wirklich ein Konglomerat. Das ist an für sich eine Initiative der Bill & Melinda Gates Foundation. Unter diesem Dach haben sich ein Duzend Pharmafirmen zusammen getan. Unser CEO Vasant Narasimhan ist dort sogar der Co-Vorsitzender der ganzen Initiative.
Jetzt geht es darum, dass alle Pharmafirmen ihre Molekül-Datenbanken öffnen und versuchen rauszufinden, welche Substanzen allenfalls sonst noch Wirkung zeigen könnten im Einsatz gegen das Coronavirus. Wir selber haben auch noch eine Substanz, die wir am testen sind und von der wir wissen, dass sie eine gewisse Wirkung hat.
Dann gibt es ja auch noch Produkte von Roche und vielen anderen. Sie sehen also, da tut sich einiges. Die Pharmafirmen weltweit wissen natürlich, wie viel Erwartungen und Druck auf ihnen lasten. Deswegen schliessen wir uns auch weltweit zusammen, um hoffentlich etwas zu finden, das Wirkung zeigt."
(Hervorhebungen nicht im Original)
rp-online schreibt am 20.4.:
"Der Schweizer Pharmakonzern Novartis darf das Malaria-Medikament Hydroxychloroquin an Coronavirus-Patienten in den USA testen. Dabei warnen Forscher, dass der Wirkstoff schwere Nebenwirkungen auslösen könnte…
Die USA haben den Einsatz von Hydroxychloroquin gegen das Coronavirus in Notfällen bereits bewilligt. US-Präsident Donald Trump hat den Stoff mehrfach als potenzielles Heilmittel gegen das Virus bezeichnet.
Forscher mahnen dagegen zur Vorsicht. Sowohl Chloroquin als auch Hydroxychloroquin können schwere Nebenwirkungen auslösen – vor allem in hoher Dosierung oder in Kombination mit anderen Medikamenten."
(Hervorhebung nicht im Original)