Muß eine Ethikratsvorsitzende lesen können?
Angeregt durch eine Antwort von @MrsMertes und einen Beitrag auf blog.fdik.org habe ich mir angesehen, was Frau Buyx da gelesen haben will. Offenbar einen Tweet von "nature". Und dann hat sie wohl aufgehört zu lesen. Bekanntlich gelangen auch Karl Lauterbach und Christian Drosten zu ihren gerne geposteten Erkenntnissen durch das Lesen von Überschriften.
Im Artikel zum Tweet (nature.com, 20.12.23) lesen wir:
»Geimpfte Kinder entwickeln einer demnächst erscheinenden US-Studie1 zufolge seltener als ungeimpfte Kinder Long COVID, die unzähligen Symptome, die nach einer SARS-CoV-2-Infektion über Monate bis Jahre anhalten können.
"Das sind wirklich wichtige Daten", sagt Jessica Snowden, eine Spezialistin für pädiatrische Infektionskrankheiten an der University of Arkansas for Medical Sciences in Little Rock. Sie sagt, dass in den Vereinigten Staaten die COVID-19-Impfung bereits für Kinder im Alter von 6 Monaten empfohlen wird. Die Akzeptanz ist jedoch gering. "Dies wird den Familien zeigen, wie wichtig es ist, dass wir unsere Kinder nicht nur vor einer akuten COVID-Erkrankung schützen, sondern auch vor den längerfristigen Folgen von COVID"…«
Der in der Fußnote genannte Artikel ("eine demnächst erscheinende US-Studie") vom 27.11.23 besteht aus wenigen Sätzen und drei Grafiken. Sie zeigen das "Relative Risk of Post-COVID Conditions among Patients who Received Paxlovid" – in den Altersgruppen ≥ 50, 18–49 und 12–17:
Interessant dabei ist, was als "Long-Covid-Symptomen" aufgeführt wird:
Nach diesen Kriterien wurden Selbstauskünfte der 622 Kinder und Jugendlichen oder ihrer Eltern eingeholt:
»Eine standortübergreifende Kohorte von Kindern, die vom 21.7.2021 bis zum 1.9.2022 eingeschrieben wurden, unterzog sich wöchentlichen SARS-CoV-2-Screening-Tests und wurde per Selbst- oder Elternbericht vom 1.12.2022 bis zum 31.12.2023 zu PCC [Post-COVID Conditions, AA] befragt (definiert als ≥1 neues oder anhaltendes Symptom, das ≥ 1 Monat nach der Infektion auftritt). Es wurde eine multivariable logistische Regression durchgeführt, um das Auftreten von PCC nach Impfstatus bei Kindern im Alter von 5 bis 17 Jahren zu schätzen, deren erste PCR-bestätigte SARS-CoV-2-Infektion in der Studie mit der Omikron-Variante auftrat, die die Umfrage >60 Tage nach der Infektion abschlossen und die zum Zeitpunkt der Infektion gemäß den ACIP-Empfehlungen [Advisory Committee on Immunization Practices, AA] für eine Impfung in Frage kamen. Der Impfstatus wurde in geimpft (mindestens die erste Impfserie wurde >14 Tage vor der Infektion abgeschlossen) und ungeimpft (keine Impfdosen vor der Infektion) eingeteilt. Der Impfstatus wurde anhand des Impfregisters und/oder der Krankenakte überprüft.
Ergebnisse
Von 622 befragten Teilnehmern hatten 5% (n=28) PCC (Tabelle 1) und 67% (n=474) waren geimpft (Tabelle 2). Die Erhebungen wurden im Median (IQR) 203,7 Tage (119,0–293,0) nach der Infektion abgeschlossen. Kinder mit nicht-hispanischer schwarzer Rasse/Ethnizität und gutem/mittelmäßigem/schlechtem selbst eingeschätztem Gesundheitszustand berichteten mit größerer Wahrscheinlichkeit über PCC. Kinder im Alter von 12 bis 18 Jahren, asiatische und weiße Kinder, die über eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion berichteten, sowie Kinder mit einem guten/sehr guten selbst eingeschätzten Gesundheitszustand berichteten mit größerer Wahrscheinlichkeit über eine Impfung. 66, 95% CI 0,43–0,99), >2 PCC-Symptome (aOR 0,52, 95% 0,32–0,83) und PCC-Symptome der Atemwege (aOR 0,53, 95% CI 0,33–0,87) (Tabelle 3).
Schlussfolgerung
In dieser Studie schien die mRNA-COVID-19-Impfung bei Kindern nach einer Omikron-SARS-CoV-2-Infektion vor PCC zu schützen. Die bereinigten ORs [Odd Ratio, AA] entsprechen einer geschätzten 34%igen, 48%igen bzw. 47%igen Verringerung der Wahrscheinlichkeit von >1, >2 bzw. respiratorischen PCC-Symptomen bei geimpften Kindern. Diese Ergebnisse sprechen für eine COVID-19-Impfung bei Kindern und könnten eine verstärkte Impfung von Kindern fördern.«
Wie derartige Studien zustande kommen, zeigt ein Auszug aus einer anderen Arbeit die auf cdc.gov Im September 2023 unter dem Titel "Long COVID in Children: United States, 2022" veröffentlicht wurde. Auch hier wurden Kinder und Jugendliche im Alter von 0–17 Jahren oder ihre Eltern befragt:
»Definitionen
Lange COVID: Jemals Long COVID basierte auf einer "Ja"-Antwort auf die Frage "Hattest Du irgendwelche Symptome, die drei Monate oder länger andauerten und die Du vor der Erkrankung an COVID-19 nicht hattest?" unter denjenigen, die angaben, entweder einen positiven Test oder eine ärztliche Diagnose von COVID-19 erhalten zu haben und symptomatisch zu sein. Derzeitiges Long COVID basierte auf der Erfüllung der Definition von jemals Long COVID plus dem Vorhandensein von Symptomen zum Zeitpunkt der Befragung…«
Dann wird die fürsorgliche Mutter und Medizinerin nach gegenwärtiger Evidenz ihren Kindern wohl beruhigt die (weiteren) Corona-Impfungen verabreichen lassen dürfen.
Am besten noch vor der hochgefährlichen C‑Infektfalle familiäre Weihnachtsfeier?
"Mrs M ️@MrsMertes 5h
Moment.
Bei dem im Magazin Nature unter dem Abschnitt News besprochenen Artikel handelt es sich NICHT um einen von Nature peer reviewten wissenschaftlichen Artikel. Vielmehr wird als News ein Beitrag aus Oktober 2023 zusammengefasst, der in Form eines Abstracts unter der Rubrik „late breaking abstracts“ im Open Forum Infectious Diseases erschienen ist.
In diesem Beitrag, der im News-Artikel verlinkt ist, findet man einen Abstract, der beschreibt, dass in einer Studie aus 622 Teilnehmern im Alter von 5–17 Jahren 28 Personen (!) mindestens eines der als „Post-Covid Conditions“ angegebenen Symptome hatten. Die Daten aus den darin verwiesenen Tabellen sind für den Leser nicht nachvollziehbar, da der Abstract offenbar irrtümlich mit Figuren abgedruckt sind, die ersichtlich nicht zu der beschriebenen Studie gehören (man kann herausfinden, dass diese zu dem Abstract passen, der zwei Seiten weiter im Journal beschrieben ist).
Was man aber auch ohne die eigentlichen Daten sieht, ist dass die Aussage auf Basis eines Selbst- oder Elternreports von lediglich 28 Kindern – geimpft und ungeimpft – besteht.
Ich wäre – zurückhaltend formuliert – SEHR VORSICHTIG, diese Schlussfolgerung aus dem sehr kurzen und augenscheinlich fehlerhaft erschienenen Artikel abzuleiten.
Hier ist der Link zu dem eigentlichen Datensatz, dem diese Aussage entnommen wird:
t1p.de/lpoct"
https://nitter.net/MrsMertes/
@Fürchtet…: Der Link geht nicht zu einem Datensatz, sondern zu dem merkwürdigen Artikel auf academic.oup.com.
"Long Covid" ist eine ideologische Allzweckwaffe. Die Entwicklung war hierbei deutlich einfacher, wie dies bei übrigen Waffensystemen der Fall war. Die Seitenzahlen aus einem medizinischen Lexikon wurden mittels KI gewählt. Danach wurde schlicht kopiert.
Leidet die ewig grinsende Eskalationsdame ebenfalls unter diesen Symptomen oder sind sind die auftretenden Symptome doch schwerwiegender?
Im Übrigen: Ethikrat ist mit die überflüssigste Einrichtung, die es gibt. Wer braucht ethische Beratung bei der Entwicklung politischer "Maßnahmen"? Entweder ein persönlicher ethischer Kompass ist vorhanden bei der Ausübung der Tätigkeit, oder die Person ist schlicht ungeeignet für die Funktion, die sie ausübt. Das ideologische Feigenblatt Ethikrat mit seinen Mitgliedern ist daher obsolet.
Wir werden mit den Nachbarn in der Neujahrsnacht jede Menge Long Covid Drinks wegimpfen. Nur Alena ist nicht eingeladen. Die ist uns zu doof.
Ich hab die Überschrift so verstanden, dass Frau Buyx öfter Kinder bekommt als klare Gedanken
Ich auch, @ sica.
Das macht aa ziemlich oft mit den Headlines. Man muss sehr genau hinsehen. Wenn sie also ein oder zwei Kinder hätte, dann hätte sie, rein rechnerisch, rein statistisch irgendwann mal EINEN klaren Gedanken gehabt. Das ist nicht allzu viel. Daher kann ich mich an der Dame als Vorbild für irgendwas absolut nicht orientieren. Das geht irgendwie nicht. Aber egal, sie und ähnliche Figuren sind trotzdem hilfreich. Denn sie wirken sehr erfolgreich gegen jede Einnahme von Spritzen oder anderen Medikamenten. Um nicht zu sagen: sie wirken wunderbar und effektiv als abschreckendes Beispiel.
Viele Grüße an die Hexe mit roten Haaren!
https://www.corodok.de/erfreuliche-gaestin-tag/#comment-195812
Frohe Weihnachten für alle hatte ich ja schon gewünscht, aber mich da zu wiederholen, kann ja nicht schaden.
🙂
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