Berlin, Berlin, wir fahr'n nicht nach Berlin!

Und am besten auch nicht raus. Denn nach den gera­de gül­ti­gen Reisebeschränkungen, von denen kein Mensch weiß, ob sie wirk­lich gel­ten und wenn ja, wie lan­ge, kann nie­mand sicher sein, wo er oder sie die näch­sten 14 Tage dann wirk­lich verbringt.

Falsch ist, daß der Berliner Senat über eine Passierscheinregelung nach­denkt. Richtig ist ver­mut­lich, was tages​spie​gel​.de heu­te schreibt:

»Diese Corona-Regeln gel­ten in Berlin ab Samstag
In Berlin gel­ten ab Samstag (10. Oktober) neue, schär­fe­re Corona-Regeln. Das hat der Senat am Dienstagabend beschlos­sen. Er reagiert damit auf die explo­die­ren­den Neuinfektionszahlen. Die Maßnahmen gel­ten vor­erst bis 31. Oktober.

Es wird eine Sperrstunde ab 23 Uhr bis 6 Uhr früh geben – alle Geschäfte und Ladenlokale müs­sen in die­ser Zeit schlie­ßen. Das betrifft unter ande­rem Bars, Restaurants und Spätis. Tankstellen dür­fen ledig­lich not­wen­di­ge Ersatzteile und Treibstoff ver­kau­fen. Apotheken dür­fen wei­ter Medikamente ver­kau­fen. Das ist gleich­be­deu­tend mit einem nächt­li­chen Alkoholverkaufsverbot, über das der Senat bereits kon­tro­vers dis­ku­tier­te.«

Das wie­der­um ist gleich­be­deu­tend damit, daß sich die Menschen vor 23 Uhr mit Alkohol ein­decken werden.

Der Link zu " explo­die­ren­den Neuinfektions­zahlen" bringt wenig mehr als die Information, daß die frag­wür­di­ge "Sieben-Tage-Inzidenz" (euro­pa­weit gilt ein 14-Tage-Wert) "näher auf die kri­ti­schen 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner" klet­tert. Dort ist auch erklärt, daß nicht etwa medi­zi­ni­sche Überlegungen zu den Verschärfungen führen:

»Merkel, Spahn, Söder – alle schau­en auf die­se Stadt. Der Senat hat des­halb am Dienstagabend stren­ge­re Regeln beschlossen.«

Spekulationen als Begründung – 288 "Fälle"

Ohne jeg­li­che Belege wird behauptet:

»Zumindest aus den Berliner Innenstadtbezirken berich­ten Ärzte und poli­tisch Verantwortliche über­ein­stim­mend, dass das Infektionsgeschehen durch pri­va­te Feiern, Hochzeiten, Geburtstage und Freundestreffen aus­ge­löst wird. Auch ille­ga­le Partys spie­len eine Rolle – vor allem jene, die nun im Herbst wie­der ver­mehrt in geschlos­se­nen Räumen statt­fin­den.«

Offiziell ist die Zahl der "Fälle" vom 5. auf den 6. Oktober um 288 gestie­gen. Insgesamt wer­den für die Stadt mit 3,7 Millionen EinwohnerInnen 16.236 "Fälle" gemel­det, von denen 13.601 als gene­sen gel­ten. 0,4% der BerlinerInnen sind damit posi­tiv gete­stet wor­den. Die 2.635 nicht Genesenen, also Verstorbenen oder noch als "Fall" gel­ten­den machen 0.07% aus.

»Außerdem wird es von 23 bis 6 Uhr neue Kontaktbeschränkungen geben. In die­ser Zeit dür­fen sich nur noch fünf Personen auf ein­mal oder Personen aus zwei Haushalten tref­fen. Ein spe­zi­el­les Verbot für Treffen in Parks gibt es vor­erst nicht.

Bei pri­va­ten Feiern gibt es eben­falls wei­te­re Einschränkungen. Im Innenbereich sind nur noch zehn statt bis­her 25 Personen für eine Versammlung erlaubt.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ver­tei­dig­te die neu­en Verschärfungen am Mittwoch gegen Kritik. "Die Zeit der Geselligkeit ist vor­bei. Die Lage in Berlin ist ernst", sag­te Kalayci am Morgen im RBB-Inforadio. Jeder Einzelne tra­ge Verantwortung, die Pandemie in den Griff zu bekommen.

Kalayci: "Jetzt ist ein­fach Abstand angesagt"
"Das ist das Nachtleben in Berlin, was uns Probleme berei­tet hat in den letz­ten Tagen und Wochen", sag­te die Senatorin wei­ter. Deswegen habe der Senat gezielt Maßnahmen getrof­fen und gesagt, es sei Schluss damit, nachts Party zu machen. "Jetzt ist ein­fach Abstand ange­sagt. Die Winterzeit ist eine sehr gefähr­li­che Zeit."…«

Bei jeder Schweinerei ist die Linkspartei dabei (Grüne natürlich auch)

»Kultursenator Klaus Lederer (Linke) kün­dig­te Schwerpunktkontrollen an bekann­ten Hotspots an. "Wenn wir nicht hin­krie­gen, die Infektionsraten her­un­ter­zu­be­kom­men, wer­den wir här­te­re Maßnahmen ergrei­fen müs­sen – das wol­len wir nicht", sag­te Lederer. Die Berliner müss­ten dafür auch Verantwortung über­neh­men und sich an die Regeln hal­ten. "Wir müs­sen alle Menschen auf­for­dern, auf unnö­ti­ge sozia­le Kontakte zu ver­zich­ten, pri­va­te Kontakte auch einzuschränken."..

[Der grü­ne Justizsenator] Behrendt sag­te außer­dem, es wer­den auch die Bußgelder für Verstöße gegen die Corona-Regeln erhöht. Er ermun­ter­te zudem die Bezirke aus­drück­lich, Gastro-Betriebe bei Verstößen ver­mehrt dau­er­haft zu schlie­ßen, wenn nichts ande­res hel­fe. Der Justizsenator appel­lier­te fer­ner an Schüler, sich in den Herbstferien nicht in Parks in gro­ßen Gruppen zu tref­fen – auch tags­über. Ab 23 Uhr gel­te ohne­hin das Verbot, das Behrendt als "Zerstreuungsgebot" bezeichnete.

Nach Angaben der drei Politiker könn­ten auch Teile der Verwaltung wie­der stär­ker her­un­ter­ge­fah­ren wer­den, um Ansteckungsgefahren zu ver­rin­gern…«

Es han­delt sich bei den Verschärfungen übri­gens bereits um die "Siebte Änderung der Infektionsschutzverordnung".

(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)

5 Antworten auf „Berlin, Berlin, wir fahr'n nicht nach Berlin!“

  1. … ,, Das wie­der­um ist gleich­be­deu­tend damit, daß sich die Menschen vor 23 Uhr mit Alkohol ein­de­cken werden." … 

    Nä, ne – ja "mach" die Wand an … Diese Berliner sind ja ech­te Demokratiefeinde … (gut das da schon so vie­le Hinweisschilder errich­tet wur­den – obwohl ich mich immer wie­der fra­ge : Wenn bald kein Berliner mehr raus darf, wer soll die dann alle lesen ? Touristen, die ziel­los wie Zombies durch Europa schlur­fen ? Ich muss mich sammeln …) 

    Also, ich schließ' ab heu­te Abend alle Türen ab und hol vor­her den Kasten Bier aus der Scheune – weil wer weiß, wer dem­nächst so suchend durch die Landschaft zieht …

  2. Ich ver­su­che krampf­haft, nicht der Versuchung zu erlie­gen, daß die­je­ni­ge Bagage die für die­ses Feuerwerk an Erziehungsmaßnahmen ver­ant­wort­lich ist nicht mit zyni­scher Absicht handelt!
    Allerdings ist Ihr beob­acht­ba­res Handeln vor dem Hintergrund der Datenlage geeig­net die­sen Gedanken zu nähren. 

    Manche Männer haben einen Bauch – das ist die Evidenz für eine poten­ti­el­le Schwangerschaft.
    Wenn ich also fol­ge­rich­tig ver­an­las­se ca 1.Mio Männer mit Bauch
    einem Schwangerschaftstest zu unter­zie­hen , hät­ten wir wohl ein paar tau­send (test­po­si­ti­ve Fälle !!!) schwan­ge­re Männer.
    (RKI Medien Jargon). 

    Dieses bis­her unbe­kann­te Phänomen, belegt die These das eine eine Corona-Virusinfektion Veränderungen des
    Y‑Chromosoms als Spätfolge nach sich zie­hen wird.
    Diese evi­denz­ba­sier­ten Fakten schaf­fen aber end­lich Klarheit.
    Folgerichtig erken­ne ich an das die in unver­schäm­ter, blas­phe­mi­scher Art und Weise in Zweifel gezo­ge­nen Grundrechtsverweigerungen doch total alter­na­tiv­los sind. 

    Es ist bekann­ter­ma­ßen die edel­ste Pflicht jedes Maßnahmenpolitikers sämt­li­che ori­en­tie­rungs- und schutz­lo­sen Seelen vor jeder Form der Vernunft zu schützen. 

    wha­te­ver it takes …

    https://​peds​-ansich​ten​.de/​2​0​2​0​/​0​9​/​l​e​a​k​-​b​u​n​d​e​s​t​a​g​-​c​o​r​o​n​a​k​r​i​se/

  3. Freudvolles Leben ver­bo­ten – es lebe der Maulwurf-Mensch 

    (wobei kein tie­ri­scher Maulwurf sich die Freude am Leben, auch am Naschen an einer ange­go­re­nen Frucht nach 22 Uhr, ver­bie­ten las­sen wird).

    Denn Freude, Spaß, gemein­sam sein, schä­digt spaß­ver­hin­der­te Reglementierer in ihrem Selbsterhöhungs-Wahn.

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