Dieser Meinung scheint Lars Wienand, "Head of Recherche" von t‑online zu sein (zu dessen journalistischen Highlights s. t‑online: Hässliche Post für Steine-Drehen).
Am 7.10. berichtet er mit der Überschrift "Experten besorgt: Corona-'Querdenker' rekrutieren jetzt Kinder" über eine "geheime Telegram-Gruppe 'Samuel Eckert Youngsters', der nach seinen Worten inzwischen mehr als 140 Kinder und Jugendliche angehören". Ich gestehe, ich mag den Adventisten-Prediger Samuel Eckert nicht, er ist mir mindestens zu selbstverliebt und geschäftstüchtig. Ich gebe auch zu, daß ich den melodramatischen Darstellungen Bodo Schiffmanns über am Tragen von Masken verstorbene Kinder wenig abgewinnen kann. Auf sie stützt sich Eckert. Was aber Lars Wienand betreibt, ist Gossenjournalismus.
In seiner "Recherche" heißt es:
»jugendschutz.net prüft
Sehr schnell sei entschieden worden, das Angebot unter Fragen des Jugendmedienschutzes rechtlich zu prüfen, sagt Flemming Ipsen, Referent bei jugendschutz.net. Dabei dürfte es vor allem um mögliche jugendgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende Inhalte gehen.
Der Fall ist mit Unklarheiten behaftet: Ist die abgeschottete Gruppe ein "privater Kanal", und wie sehr kann dann jugendschutz.net überhaupt prüfen? In dem Fall beziehen sich die laufenden Untersuchungen bisher auf Äußerungen über die Jugendgruppe in anderen, öffentlichen Kanälen. Von Nutzern zur Verfügung gestellte Screenshots aus dem Kanal können nur sehr eingeschränkt genutzt werden, so Ipsen.«
jugendschutz.net prüft und muß das auch tun, weil "diverse Hinweise und Beschwerden über den Kanal eingegangen" sind. Daraus "Sorge von Experten" zu fabrizieren, ohne das Prüfergebnis abzuwarten, ist Stimmungsmache.
»Das, was öffentlich zu sehen und zu hören war, hat auch die Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin Birgit Breuer-Radbruch irritiert. Sie ist "erschrocken darüber, wie Kinder hier scheinbar instrumentalisiert werden", sagt die Vize-Vorsitzende des Berufsverbands der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutinnen und ‑psychotherapeuten.
Kinderpsychotherapeutin: Es gibt Ängste
Es gebe durchaus Ängste und Sorgen bei Kindern durch Corona. Homeschooling sei sehr belastend, weshalb der Verband auch Anfang Mai die schnellstmögliche Öffnung der Kindertagesstätten und Schulen für alle Kinder gefordert hatte. Sie habe aber in ihrer Praxis und von vielen Gesprächen mit Kollegen noch nie von Fällen gehört, in denen Kinder Angst vor Masken entwickelt hätten. Durch die unbelegten Behauptungen von toten Kindern durch Masken könne sich das ändern.«
Das Wort "scheinbar" der Therapeutin läßt vermuten, daß sie sich von Wienand irgend etwas hat erzählen lassen aus dem "geheimen Kanal". Wienands Heuchelei wird deutlich, wenn man weiß, daß weder auf t‑online noch sonst in kaum einem Medium die genannte bkj-Pressemitteilung zur Wahrung des Kinderschutzes zur Kenntnis genommen wurde. Ähnliches gilt für die Forderung von vier Fachverbänden aus dem Mai, Kitas und Schulen "umgehend und vollständig zu öffnen" (s. dazu 4 medizinische Fachgesellschaften: Kitas und Schulen vollständig öffnen!).
Bemüht wird auch der "Religionswissenschaftler Michael Blume, Experte für Verschwörungsideologien" sowie der Deutsche Kinderschutzbund. Der erklärt auf Twitter tatsächlich:
»Wir sind erschüttert darüber, dass es in unserem Land eine Gruppe von Menschen gibt, die den Tod von Kindern für ihre eigenen politischen Zwecke instrumentalisiert. Diese Menschen haben vieles, aber ganz sicher nicht das Wohl der Kinder im Sinn.«
Mit welchen wichtigen Themen sich die Organisation noch auseinandersetzt, ist t‑online keine Meldung wert. Hier ein Auszug, ebenfalls auf Twitter:
»#Covid19 hat uns vor Augen geführt, dass die Rechte von Kindern in Deutschland noch nicht ausreichend berücksichtigt werden. Deshalb gehören #KinderrechteinsGrundgesetz.
In der #Corona Pandemie hat sich die Lage noch verschärft: das Mittagessen in der Schule fiel weg, Tafeln und Kleiderläden mussten schließen & Lebensmittelpreise stiegen an. Das Auszugleichen war und ist mit den aktuellen #Regelsätzen nicht möglich. So entsteht existenzielle Not.
Armut ist im Alltag von Kindern & Jugendlichen sicht- und spürbar: In der Schule fehlen Bücher oder neue Schreibhefte, Laptop & co. sowieso. Am Nachmittag Geld für einen Kinobesuch mit Freunden oder für die Schuhe beim Sportverein.
Wir bleiben dran! Und setzen uns für eine realitätsgerechte Neuberechnung des kindlichen Existenzminimums und weiter für die Einführung einer #Kinderundsicherung ein.
Nötig wären direkte und unbürokratische Hilfe und Unterstützung, dort wo sie dringend gebraucht wurde und wird. Zum Beispiel temporäre Zuschläge zum Kinderregelsatz oder die schnelle Genehmigung eines Laptops durch die Jobcenter. #Soforthilfe statt Bürokratie
Das digitale Lernen während der #Schulschließungen war für viele Kinder & Jugendliche unmöglich, denn eigene Laptops oder Computer sind selten vorhanden. Nur knapp 15 Prozent der Zwölfjährigen aus Hartz-IV-Haushalten besitzen einen eigenen Rechner, sagt das IW-Köln.«
… Was für Soziopathen – da versiegt, sogar bei mir, jegliche Form von überzogenem, berechtigtem "Tastaturquatsch" … Das ist einfach nur bitter …
Ehrlich gesagt, habe ich wenig Hoffnung, dass Laptops (i.e. Technologie) auch nur geringfügig gegen diesen Wahnsinn helfen, insbesondere bei der Unterrichtung von jungen Menschen. Denen man eigentlich beibringen soll, selbständig Denkvorgänge durchzuführen. Wir haben das vermutlich seit einigen Tausend Jahren tatsächlich perfektioniert. Entwicklungsgeschichtlich. Sogar in dunkleren Zeiten ohne Schrift und Licht. Und zwar von Mensch zu Mensch. Mit mehr oder weniger Metern dazwischen. Und nun sind wir plötzlich kurzfristig derart technikaffin? Wegen den noch nicht verfügbaren Hustenpastillen? Weil so eine Blage eine Rotznase hat. Früher gab es Blagen noch nicht, doch gingen alle mit Rotznasen zum Unterricht. Und nun wird aus Laptop ein Tool, dass uns erklären könnte, welch sozialen Stand das Kind hat? Das richt jetzt mal mehr nach Huxley, denn Orwell, obwohl der ganze Neusprech von letzterem geklaut. Wette, dass beide Visionäre sich gerade hochfrequent im Grabe drehen.
Schüler werden – wie vielfach dokumentiert – von Lehrern gelobt, wenn sie Mitschüler verpetzen, die ihre Masken nicht nach Vorschrift getragen haben. Aber bei wem dürfen sich die Kinder beklagen, wenn sie selber Leidvolles durch die Corona-Maßnahmen erleben oder miterleben? Was durch Kinder oder Eltern vor "Querdenkern" darüber gesagt wird, fällt dann wohl nicht mehr unter "gutes Enthüllen", sondern unter "böses Whistleblowing" – oder?
Kinder werden mit Masken-Verordnungen Abstandsregelungen, Zwangs-Quarantäne für politische Zwecke instrumentalisiert. Es gehen noch viel zu wenige Eltern gegen diese Art von Macht-Missbrauch auf die Straße.
Ich gebe auch zu, daß ich den melodramatischen Darstellungen Bodo Schiffmanns über am Tragen von Masken verstorbene Kinder wenig abgewinnen kann.
–
Genau.
Dann doch lieber die etablierten Medien, die berichten lieber gar nicht darüber.
Who cares anyway?!
AA anscheinend auch nicht… Sind ja nur tote Kinder.
(Sorry, ich hab nix gegen Sie, Herr Aschmoneit. Aber der mußte sein.)
Ein HOCH auf Bodo Schiffmann! Eben WEIL es ihm was ausmacht!
Warum die Einteilung in schwarz oder weiss? Es scheint eine gängige Logik hier zu sein. Weil die etablierten Medien über ein Problem nicht berichten, wird jemand, der aus dem bestehenden Problem eine Propagandaschlacht macht, gelobt, denn immerhin wird durch diesen berichtet. Etwas wird doch nicht dadurch gut, weil das andere schlecht ist. Nein, es ist nämlich absolut nicht gut. Sondern sogar schlechter als schlecht. Kinder zu instrumentalisieren halte ich für außerordentlich bedenklich, zumal man sich hinstellt und angeblich etwas Gutes erreichen möchte. Sachlichkeit, Besonnenheit, argumentative Auseinandersetzung, so meine ich, ist ein gangbarer Weg. Die Agitationsmaschinen Eckert und Schiffmann schaden der gesamten Bewegung von Kritikern, weil jetzt alle Kritiker in den Topf mit diesen unsäglichen Schreihälsen geworfen werden.
Da hat Tiffany aber wirklich recht.
" Experten rügen Beschneidung von Kinderrechten während Corona scharf"
So die Überschrift des Artikels des Berichts der Kinderkommission des Deutschen Bundestages vom 04.09.2020.
Das Video der öffentlichen Sitzung geht zwar über eine Stunde, ist aber sehenswert. Interessant sind die Ausführungen von Prof.Dr. Michael Klundt ab Minute 15:00 .
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2020/kw37-pa-kinderkommission-corona-706358
Leider kann man den Eindruck gewinnen, es wird für die Zukunft auch für der Kinder schlimmer werden.
Die kleinsten werden u.a. durch diverse Kinderbücher , wie z.Bsp. " Wir sehen jetzt alle aus wie Räuber " ( auf dem Buchcover ist sogar ein Baby mit MNS zu sehen ) indoktriniert.
Komisch, keine Kritik daran, dass tote Kinder erfunden werden?
Niemand behauptet, dass die Situation keine Belastung für die Kinder ist.
Aber Kinder in Telegrammgruppen zu indoktrinieren ist ok?