Berliner Erzbischof verteidigt 2G

tages​spie​gel​.de (16.12.22, Bezahlschranke)

Das Foto mag ver­wir­ren. Bischof Koch ist alles ande­re als ein Befreiungstheologe. Zwar gilt er als Reformer in der katho­li­schen Kirche und kann sich vor­stel­len, viel­leicht mög­li­cher­wei­se irgend­wann auch Frauen zu dem einen oder ande­ren Amt zuzu­las­sen. In Sachen Ausgrenzung in Corona-Zeiten bleibt er knallhart:
.

»Herr Erzbischof Koch, in Krisenzeiten sind in der Adventszeit die Kirchen nor­ma­ler­wei­se beson­ders voll. Wie voll sind Sie derzeit?
Ausgehend von einem nied­ri­gen Niveau zum Ende der mas­si­ven Corona-Einschränkungen wer­den die Kirchen wie­der vol­ler. Ich will mich mit Blick auf Weihnachten auch mit denen ver­söh­nen, die sich durch die Corona-Schutzmaßnahmen ver­letzt und aus­ge­grenzt füh­len und des­halb noch nicht wie­der­kom­men. Ich ste­he zu dem, was wir in der Situation ent­schie­den und umge­setzt haben, um unse­rer Verantwortung gerecht zu wer­den. Ich weiß aber von Verletzungen, die ich bedaure…«

Gleichermaßen hat er Verständnis für die Gefühle von KlimaaktivistInnen. »"Aber „Rechtsbruch bleibt Rechtsbruch“, wie es auch Bischof Stäblein bereits for­mu­liert hat.« "Gebetbuch bleibt Gebetbuch", hat­te auch Leihbischof Aschmoneit for­mu­liert. Zur Erinnerung:

»Corona: Kirchen setzen bei Gottesdiensten auf 2G und 3G

Berlin/Potsdam. Die Kirchen in Berlin und Brandenburg set­zen bei ihren Angeboten in der Advents- und Weihnachtszeit auf 2G- und 3G-Corona-Regeln. Gottesdienste in Kirchen und Innenräumen wür­den grund­sätz­lich unter 2G-Bedingungen gefei­ert, teil­te das Erzbistum Berlin am Freitag mit. Zutritt haben dann nur Geimpfte und Genesene – soweit sie 18 Jahre oder älter sind.

Es sind aber Ausnahmen geplant: So soll in jeder Pfarrei sonn- und fei­er­täg­lich ein Gottesdienst unter 3G-Bedingungen gefei­ert wer­den. Zutritt haben dann auch Ungeimpfte, Menschen, die aus medi­zi­ni­schen Gründen nicht geimpft wer­den kön­nen sowie Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. Für den Gemeindegesang in Gottesdiensten besteht Maskenpflicht…«
mor​gen​post​.de (19.11.21)

Das fand ins­be­son­de­re die "taz" gut. "Corona und die katho­li­sche Kirche: Kein guter Hirte" lau­te­te die Überschrift eines Artikels vom Heiligabend 2021 über eine Berliner Kirche, "in die auch Beatrix von Storch geht":

»… Unter den Gläubigen, die sich im Institut tum­meln, sind auch AfD-Spitzenfrau Beatrix von Storch und ihr Mann. Das zumin­dest schreibt ein Anwohner der Gemeinde in einer Email…

Getestet, geimpft oder gene­sen? Das wird hier nicht kon­trol­liert. Auch nicht, wer sich via SMS zum Gottesdienst ange­mel­det hat und wer nicht…

Die Abstandmarkierungen beach­tet niemand…

Niemand in der vol­len Kirche trägt einen Mund-Nasenschutz, als der fül­li­ge Priester mit sei­nen Messdienern ein­zieht und der Gottesdienst beginnt…

Agnus Dei, Lamm Gottes. Nach etwa einer Stunde stellt sich die Gemeinde in Reihen auf. Sechs, sie­ben Gläubige knien auf den Altarstufen nie­der. Von zwei Ministranten beglei­tet tritt der Priester, advent­lich-vio­lett ist sein Gewand, zu den Einzelnen und legt ihnen mit blo­ßen Händen die Hostie auf die Zunge. Eine Maske müs­sen sie dazu nicht abneh­men, sie tra­gen kei­ne. Es fol­gen die näch­sten sie­ben, von einer Zunge zur anderen…

Ein Rollstuhl bahnt sich durch die plau­schen­de Gemeinde. Die Familie der Greisin am Sauerstoffgerät macht sich kei­ne Sorgen. Viren sei­en etwas Natürliches. Der Sohn spricht von “Plandemie“, von Globalisierung und Doktor Wodarg. Davon, dass er in den Achtzigerjahren in Polen schon erlebt habe, wie sich Regierungen der Angst als Instrument bedien­ten. Die Impffrage been­det das Gespräch. “Zu per­sön­lich“, sagt der Mann und schiebt sei­ne Mutter aus dem Kreuzgang…

Beatrix von Storch hat sich nicht bei der Adventsmesse infi­ziert, sie war an die­sem Sonntag zumin­dest nicht zu sehen. Das wäre aber durch­aus mög­lich gewe­sen, denn: im Institut St. Philipp Neri darf man auch unge­impft sein und muss kei­ne Maske tra­gen. Inmitten der vol­len Gottesdienste, die Goesche ver­ant­wor­tet, könn­ten Menschen mit vol­ler Viruslast singen…

Die gro­ßen Weihnachtsfesttage, die Omikronwelle: sie ste­hen erst an.«

Es fällt mir schwer zu ent­schei­den, was mir am Fernsten ist: Die Auffassungen der Frau von Storch, die merk­wür­di­gen alt­ka­tho­li­schen Riten oder die denun­zia­to­ri­sche Obrigkeitsgläubigkeit der "taz".

Update: Die Kritik in einem Kommentar trifft zu. "Altkatholisch" ist ein fal­scher Begriff für das im Artikel geschil­der­te Abhalten der Rituale auf Latein und die Unabhängigkeit vom deut­schen Klerus.

13 Antworten auf „Berliner Erzbischof verteidigt 2G“

  1. Nur zu Weihnachten wird versöhnt?
    Na, da wür­de sich aber jemand im Grab umdre­hen, wenn er es nach drei Tagen nicht dem Lazarus von Bethanien nach­ge­macht hätte.

    "Herr Erzbischof Koch, … Wie voll sind Sie derzeit?"
    "Ausgehend von einem nied­ri­gen Niveau … wie­der voller."

  2. Ach ja die Kirchen. Es muss auch Pharisäer geben, nicht jeder kann in Jesus Fußstapfen wan­deln. Man kann aus dem Verein aber aus­tre­ten. Es ist nicht not­wen­dig den Spaltern noch zusätz­lich Geld in den Rachen zu werfen.

  3. Guten Morgen,

    Auch wenn ich ahne dass es anders gemeint ist, Zitat: "(…) die merk­wür­di­gen Riten der alt­ka­tho­li­schen Kirche (…)" sei zur Vollständigkeit erwähnt, dass die alt­ka­tho­li­sche Kirche von der römisch-katho­li­schen Kirche unab­hän­gig ist.(1)
    Dies ändert natür­lich nichts an den alt­backe­nen merk­wür­dig anmu­ten­den Riten, die dort gepflegt werden.

    freund­li­che Grüße,
    Daniel

    (1) https://de.m.wikipedia.org/wiki/Altkatholische_Kirche

  4. 11. Gebot: Du sollst kei­ne Irreführungen glau­ben und dei­ne Mitmenschen auch kei­ne Irreführungen glau­ben las­sen, denn sonst dient dein Glaube nur der fal­schen Seite und macht dei­nen Glauben unglaubwürdig.

  5. 2G war der Grund der Staatskirche mei­ne Steuergelder in Zukunft zu ver­wei­gern. Passenderweise wur­de genau in der Woche mei­nes Austritts von der kath. Bischofskonferenz ver­kün­det, dass Waffenlieferungen in die Ukraine gut sei­en. Da hat­te ich schon 2 sehr gute Gründe. Ich bereue nur, dass ich zu die­sem Schritt 63 Jahre alt wer­den musste.

  6. @aa: dei­ne Entscheidungsnot kann ich durch­aus nachvollziehen -
    aller­dings asso­zi­ie­re ich (als ehe­ma­li­ges Vereinsmitglied der gefähr­li­chen römi­schen Variante) mit "alt­ka­tho­li­sche" eher die weni­ger aggres­si­ve (Omega?)Mutante https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​A​l​t​k​a​t​h​o​l​i​s​c​h​e​_​K​i​r​che
    und nicht die mut­maß­li­che "vari­ant of con­cern", die sich in die­sem Gegenreformator- Institut https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​P​h​i​l​i​p​p​_​N​eri
    so ver­ant­wor­tungs­los versammelte:
    https://​de​.wiki​pe​dia​.org/​w​i​k​i​/​P​r​i​e​s​t​e​r​b​r​u​d​e​r​s​c​h​a​f​t​_​S​t​.​_​P​i​u​s_X.

    Eine "Sequenzierung" oder "Studie" über deren Gefährlichkeit lohnt sich ‑imho- aber für die­je­ni­gen (nicht nur tazlerInnen), die stän­dig von “Pandemie“ blö­ken, oder gar von "Globaler Pandemie" ("C'est la guer­re!"), sowie von Professor Doktor Drosten nebst Professor Doktor Doktor Lauterbach, die gera­de noch rechtzeitig … .
    Davon, dass es schon in der Steinzeit ver­nünf­tig gewe­sen sei, vor z.B. Säbelzahntigern Angst zu haben und des­we­gen die Antwort auf die "Impffrage" nicht "per­sön­lich“ sein kön­ne – denn es gel­te, die Rotte vor dem Atemnottod zu ret­ten. Und das gin­ge eben nur mit gemein­sa­mem Abstand und viren­dich­ten­den Masken, die sogar gespal­te­ne Zungen schützen.
    Amen.

  7. "Beatrix von Storch hat sich nicht bei der Adventsmesse infi­ziert, sie war an die­sem Sonntag zumin­dest nicht zu sehen. Das wäre aber durch­aus mög­lich gewe­sen, denn: im Institut St. Philipp Neri darf man auch unge­impft sein und muss kei­ne Maske tragen."

    Damit wird wie­der mal impli­ziert, dass es zu kei­nen Infektionen bzw. Übertragungen kom­men kann, wenn nur alle gespritzt sind und Maske tra­gen. Dies wur­de durch die Realität schon unzäh­li­ge Male wider­legt. Aber davon las­sen sich "Gläubige" natür­lich nicht beirren.

  8. vom 05.11.2020
    Mein Fazit: 
    Gäbe es mehr Widerständige sei­nes Schlages, dann hät­ten Pharisäer, auch über die Amtskirchen hin­aus, nicht ein so leich­tes Spiel mit den obrig­keits­hö­ri­gen Schafen.
    Seitdem die Amtskirchen, zudem mit unwis­sen­schaft­li­cher Begründung, anfin­gen ihre Gläubigen vor den Kirchenportalen mit GG zu selek­tier­ten, (die Pandemie war bereits 2020 als grip­pa­ler Infekt de-mas­kiert, Ioanides Stanford University), und spä­te­stens seit­dem, mit Zustimmung der Amtskrchen, Kranke in abge­rie­gel­ten Heimen allei­ne ster­ben muss­ten, ohne Abschied von ihren Liebsten neh­men zu kön­nen, und ohne dem kirch­lich zwin­gen­den Sakrament der letz­ten Ölung durch die Priester, die damit ihren Lehrauftrag im staats­tra­gen­dem Gehorsam ver­rie­ten, seit­dem wäh­rend der Eucharistie (Kommunion) zeitgleich(sic!) die Gläubigen in Warteschlangen wie zur Kommunion mit unge­te­ste­ten Gen-Cocktails, „Corona-Impfungen“ genannt, in Moon-Sekten-Manier, mas­sen­haft inji­ziert wur­den, bin ich aus der Nummer raus.
    Einen Gottesdienst der zum sata­ni­sti­schen Ritual ( eine per­ver­tier­te Kommunion, Gabenausteilung ) von der Priesterschaft als Segen geprie­sen wird, und Priester die die Umkehrung aller Werte christ­li­cher Nächstenliebe scham­los betrei­ben, muß jeder Christ und alle Menschen mit einem 2 Digit IQ die­se Heuchler vor dem Herrn demaskieren.

    Dem Coronarebellen Propst wäre ich mit Sicherheit ent­schie­den zu libe­ral, aber ich wür­de einen wider­stän­di­gen Reaktionär, egal wel­cher Konfession, immer einem woken Heuchler vor­zie­hen. Ebenso hät­te ich kein Problem damit die hei­li­ge Kommunion neben einer FR.v.Storch zu emp­fan­gen. Ich war schon mal vor Jahren in Palermo in einer Messe mit ganz ande­ren Kalibern von Sündern. Der Rebellenprobst aus Berlin wür­de mir die Handkommunion nicht ver­wei­gern. Die Zunge wür­de ich lie­ber Heuchlern ent­ge­gen­strecken. Ich habe bereits mit Pfingstlern und mit Amish Leuten gesun­gen, ohne deren Richtung in allem zu tei­len. Sie haben mich nicht ent-täuscht. Die sind anders als die deut­schen Amtskirchen nicht auf den Politik-Medial inze­nier­ten Virenhype her­ein­ge­fal­len und­ha­ben auf die US-Verfassung der frei­en Religionsausübung gepocht. Nach dem GG hat die freie Religionsausübung ähn­lich wie in den USA abso­lu­te Priorität.
    Nun, die Richter sind beim Staatsdiner gewe­sen, und der Rebellen Probst bekam kein "Recht" zugesprochen.
    Er hat es aber immer wie­der ver­sucht und die Geschichte wird ihm Recht geben. 

    Okay, die Leutre haben bekann­ter­wei­se kein TV. Das hat was für sich.
    Solche Denuntiator*Innen der grü­nen Taz sind Deutsch wie aus dem Geschichtsbuch bis zum Zusammenbruch. Obrigkeitshörige Kirchendiener sind ähn­lich zum Fremdschämen wie eine Schnauzezu Mannschaft, die vor aller Welt ihr Metier auf dem Altar der woken Beliebigkeit opfer­te und als Lachnummer endete.

    https://​www​.katho​lisch​.de/​a​r​t​i​k​e​l​/​2​7​4​6​2​-​p​r​o​p​s​t​-​g​o​e​s​c​h​e​-​v​e​r​b​o​t​-​d​e​r​-​m​u​n​d​k​o​m​m​u​n​i​o​n​-​k​a​n​n​-​i​c​h​-​n​i​c​h​t​-​a​k​z​e​p​t​i​e​ren

    1. @Stellungnahme…: "Ich wür­de einen wider­stän­di­gen Reaktionär, egal wel­cher Konfession, immer einem woken Heuchler vor­zie­hen." Das haben sol­che Leute auch über Adolf Hitler gesagt, der bekannt­lich recht unwo­ke gegen­über der Weimarer Republik sei­nen Widerstand äußer­te. "Aktion Widerstand" nann­te sich eine Gruppe Rechtsradikaler, die in den 70er Jahren mit Parolen wie "Willy Brandt an die Wand" agier­ten. Will sagen, Widerstand als iso­lier­ter Begriff ist inhaltsleer.

      1. @aa
        Ein eben­so deut­scher wie unto­ter, unpas­sen­der Vergleich.
        Burgeoise Reaktionäre wie Tucker Carlson oder D. Trump, Frau v Storch wür­de ich da mit ein­ord­nen, sind kei­ne natio­nal­so­zia­li­sti­schen, grö­ßen­wahn­sin­ni­gen Hitler.Geschichtrevisionismus wird zur Genüge in den MSM infla­tio­när betrie­ben, Alles Putler als Totschlagargument, um Kritiker der Regierungslinie mund­tot zu machen.

        Ich fol­ge kei­nem Herdentrieb und bin daher ent­schie­den unwoke.

        “woke” ist im übri­gen Slang für "Erwacht" (awa­ke). (sic!) That should ring a bell. Deutschland erwacht mit woker Armbinde auf der Weltbühne und fin­det sich wie­der allen ande­ren über­le­gen. Egal, ob man damit kra­chend geschei­tert ist.
        Ich unter­hal­te mich mit­un­ter auch mit reak­tio­nä­ren Leuten.
        Seien es sehr gast­freund­li­che Muslima beim Zuckerfest, die argu­men­tier­ten, wes­halb Frauen ein Kopftuch tra­gen sollten.
        Selbst Mormonen , die hei­ßen jetzt anders, auf Missionstour konn­ten mich schon auf einen Früchtetee ein­la­den, aber weder ver­teu­fe­le ich fort­an Kaffee noch tra­ge ich jetzt ein Tuch auf dem Kopf oder vor dem Mund.
        Unerträglich sind für mich woke Gutmenschen, aka Pharisäer, die ande­ren kal­te Waschlappen pre­di­gen, wäh­rend sie den Saunagang einlegen.
        Dann lie­ber ein wit­zi­ger Tucker Carlson, wenn gera­de kein Jimmy Dore zur Stelle ist, der mehr mei­ne Tasse Tee ist.
        Mein Motto ist im übri­gen das eines alten Griechen:

        "It is the mark of an edu­ca­ted mind to be able to enter­tain a thought wit­hout accep­ting it"

  9. Ihro Merkwürden möch­te doch nur schützen.!
    Und was?
    Na, Deinen und mei­nen Geldbeutel!
    Und wie?
    Na, raus aus die­ser ali­men­tier­ten Flottille!
    Und warum?
    Hast Du Geld zu ver­schen­ken oder war­um willst Du die Steuern nicht für Dich und Deine Familie haben?
    Aber dann kann mei­ne Mutter nicht mehr christ­lich beer­digt werden!

    (Oh mein Gott. Das war ein ernst­haf­tes Gespräch, wenn auch hier ver­kürzt dar­ge­legt, aber ein hoff­nungs­lo­ses, nach­dem ich die­se Meldung irgend­wo schon gestern gele­sen hatte. 🙁 )

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