Berliner Online-Unterricht versagt. Lehrerverbände und Kinderärzte warnen

Das Ein­zi­ge, das beim Vor­ge­hen der Regie­ren­den klappt, ist der Wett­lauf um noch här­te­re Maß­nah­men. Ein Impf­stoff, der wenig taugt, kann nicht wie gewünscht gelie­fert wer­den. Ist er da, klappt die Ver­tei­lung nicht. Funk­tio­niert das, bricht die Ter­min­ver­ga­be zusam­men. Beson­ders leid­tra­gend sind die Schü­le­rIn­nen und deren Eltern. Auf n‑tv.de ist heu­te zu lesen:

»Schu­len auf oder zu? Das ist eine der schwie­rigs­ten Fra­gen in der Coro­na-Pan­de­mie. Leh­rer­ver­bän­de und Kin­der­ärz­te war­nen vor den Fol­gen der Schlie­ßun­gen. In Ber­lin schei­tert der­weil der Start des Heim­un­ter­richts übers Internet.

Im Land Ber­lin ist der Start der größ­ten Online-Lern­platt­form schief­ge­gan­gen, wie der "Tages­spie­gel" berich­te­te. Meh­re­re Eltern twit­ter­ten dem­nach, dass der "Lern­raum Ber­lin" nicht rich­tig funk­tio­nie­re. Über die Platt­form soll­te eigent­lich der Heim-Unter­richt orga­ni­siert wer­den. Dar­über sol­len Video­kon­fe­ren­zen lau­fen und Auf­ga­ben hin­ter­legt wer­den. Fach­leu­te hät­ten die tech­ni­schen Pro­ble­me bestä­tigt. In einer Feh­ler­mel­dung der App heißt es, dass es "ver­ein­zelt Lade­schwie­rig­kei­ten" gebe. Man arbei­te "mit Hoch­druck" an einer Lösung. Nach ntv.de-Informationen gab es auch Pro­ble­me bei der ähn­li­chen App "sdui".

Wäh­rend­des­sen warn­ten Kin­der­ärz­te und ein Leh­rer­dach­ver­band vor den nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen der Schul­schlie­ßun­gen. Die Deut­sche Aka­de­mie für Kin­der- und Jugend­me­di­zin (DAKJ) und der Deut­sche Leh­rer­ver­band for­der­ten von der Poli­tik bun­des­ein­heit­li­che und ver­bind­li­che Rah­men­be­din­gun­gen und zusätz­li­che Gesund­heits­schutz­maß­nah­men, "damit unse­re Schu­len so bald wie mög­lich für eine Rück­kehr zum Unter­richts­be­trieb best­mög­lich vor­be­rei­tet sind".

Die Leh­rer­ver­bän­de erklär­ten, die Fra­ge, wie der Schul­be­trieb nach den Weih­nachts­fe­ri­en wie­der mög­lich sei, kön­ne selbst­ver­ständ­lich "nicht los­ge­löst vom regio­na­len und über­re­gio­na­len Infek­ti­ons­ge­sche­hen betrach­tet wer­den". Auch wenn Schu­len in der Regel nicht zu den Infek­ti­ons­hot­spots zähl­ten, sei­en sie Teil des Infektionsgeschehens.

Ferien nicht verlängern

Prä­senz­un­ter­richt sei aber sowohl zur Erfül­lung des Bil­dungs­auf­trags als auch unter psy­cho­so­zia­len Gesichts­punk­ten das Bes­te für Kin­der und Jugend­li­che. "Schu­le und Bil­dung gehö­ren zu den Grund­be­dürf­nis­sen der Kin­der", erklär­te DAKJ-Gene­ral­se­kre­tär Hans-Iko Hup­pertz. Eine Schul­schlie­ßung habe auch "nach­tei­li­ge Aus­wir­kun­gen" auf die psy­cho­so­zia­le und moto­ri­sche Ent­wick­lung, die Benach­tei­li­gung sozi­al Schwä­che­rer, die Gefähr­dung von Kin­dern mit beson­de­ren Bedar­fen und die Gesund­heit der Kin­der und Jugendlichen.

Den Vor­schlag, die Weih­nachts­fe­ri­en bis Ende Janu­ar zu ver­län­gern und dafür die Som­mer­fe­ri­en zu ver­kür­zen, leh­nen bei­de Dach­ver­bän­de ab. "Eine Ver­län­ge­rung von Feri­en ist nichts ande­res als eine wei­te­re Pha­se der Schul­schlie­ßung, in der wir Kin­der und Jugend­li­che sich selbst über­las­sen und unse­ren Bil­dungs­auf­trag nicht wahr­neh­men", erklär­te Heinz-Peter Mei­din­ger, Prä­si­dent des Leh­rer­ver­bands.«

7 Antworten auf „Berliner Online-Unterricht versagt. Lehrerverbände und Kinderärzte warnen“

  1. "Schu­le und Bil­dung gehö­ren zu den Grund­be­dürf­nis­sen der Kinder"

    Sicher, dass "Grund­be­für­nis" das rich­ti­ge Wort ist?

  2. Kein Pro­blem, an der Schu­le mei­ner Kin­der ist der Nicht­prä­sens­un­ter­richt schon seit März eine Kata­stro­phe, da kommt es auf den Janu­ar auch nicht mehr an.

  3. Dass E‑Learning nicht funk­tio­niert ist nichts neu­es. Das ist wis­sen­schaft­lich sehr gut erforscht und belegt. Tech­ni­sche Pro­ble­me sind ein guter Vor­wand für die dump­fen Mas­sen. Aber wer braucht schon Bil­dung in der zukünf­ti­gen Skla­ven­ras­se. Da ist eher kon­tra­pro­duk­tiv. Was man braucht sind Smart­phones und Tablets für jeden zur Kon­trol­le der neu­en Skla­ven. No child left behind, No child left behind.

  4. Lie­ber idio­ti­scher Online-"Unterricht" als Water­boar­ding (feuch­te Mas­ke) mit Käl­te­fol­ter ("Stoß­lüf­tung") in einem so genann­ten "Prä­senz­un­ter­richt".

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