Am 13.8. berichtete zdf.de:
»…Mainzer Firma vorne dabei
Beispiel Biontech: Das Mainzer Startup von Firmenchef Uğur Şahin entwickelt seinen Covid-19-Impfstoff zusammen mit dem US-amerikanischen Pharmariesen Pfizer. Im März stieg der chinesische Mischkonzern Fosun in das Projekt ein – und sicherte sich damit die exklusiven Vermarktungsrechte für China.
Die Bundesregierung appelliert zwar – ähnlich wie die chinesische – regelmäßig an die globale Solidarität. Vorab Impfdosen gesichert hat sich Deutschland trotzdem: Zusammen mit Frankreich, den Niederlanden und Italien insgesamt bis zu 400 Millionen beim britischen Pharmakonzern AstraZeneca.
Biontech ist Milliarden wert
Das macht den Wettbewerb der Forscher auch für Investoren interessant. Gemessen am aktuellen Börsenwert von Biontech und den Anteilen, die Uğur Şahin im Februar an seinem Unternehmen hielt und laut einem "Forbes"-Bericht von Anfang Juni immer noch hält, ist der Mediziner aus Mainz inzwischen Milliardär.
Der Corona-Impfstoff des Tübinger Unternehmens Curevac, an dem im März angeblich auch Donald Trump Interesse zeigte, befindet sich hingegen immer noch in einer frühen Phase der Entwicklung. Der deutsche Staat fördert sowohl Biontech als auch Curevac mit Millionenbeträgen.
Als Gegenleistung für die Fördergelder erwartet die Bundesregierung:
…dass ein angemessener Anteil der Produktion eines zugelassenen Impfstoffes für die bedarfsgerechte Versorgung in Deutschland zugänglich gemacht wird.
Forschungsministerin Anja Karliczek (CDU)
… Unklar bleibt, ob sich diese früh entwickelten und massiv mit staatlichen Geldern geförderten Corona-Impfstoffe auch langfristig bewähren werden. Normalerweise dauert eine Impfstoff-Entwicklung mehrere Jahre.«
Unfug ist nicht nur in diesem Zusammenhang die Benennung der Firma als "Startup". Wie hier näher erläutert wird, gehört seinem wissenschaftlichen Beirat etwa Rolf Zinkernagel an, bis 2014 Mitglied des Verwaltungsrats von Novartis, einem der größten Pharmaunternehmen der Welt.
Die Wirtschaftswoche hatte 2019 gemeldet:
"Die Liste der Kooperationspartner und Investoren liest sich beeindruckend. Große, internationale Pharmakonzerne wie Pfizer, Roche, Sanofi oder Eli Lilly sind darunter. Das Geld stammt vom Strüngmann Family Office – die Brüder Strüngmann gründeten einst den Billigmedikamenten-Anbieter Hexal. Oder von bekannten Finanzhäusern wie Fidelity. Und nun kommt noch ein weiterer prominenter Investor hinzu: Die Bill- und Melinda-Gates Stiftung investiert rund 50 Millionen Euro in Biontech, die Summe kann noch auf bis zu 100 Millionen Euro steigen."
(Hervorhebungen nicht in den Originalen.)