Biontech-Wirkstoff kann auch bei höheren Temperaturen gelagert werden

Das Fol­gen­de erin­nert an die Grenz­wer­te für Luft­be­las­tung. Als die rea­len Wer­te stie­gen, wur­den die Grenz­wer­te geän­dert und die Meß­ge­rä­te an Orten ange­bracht, an denen die Belas­tung weni­ger stark gemes­sen wurde.

Unter dem genann­ten Titel ist am 19.2. auf spie​gel​.de zu erfahren:

»Bis­lang muss­te der Coro­na-Impf­stoff von Biontech und Pfi­zer bei min­des­tens minus 60 Grad gela­gert wer­den. Laut neu­en Daten könn­ten minus 15 Grad aus­rei­chen. Das wür­de die Ver­wen­dung durch Haus­ärz­te erleichtern.

Der Coro­na-Impf­stoff von Biontech und Pfi­zer kann offen­bar bei deut­lich höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren gela­gert wer­den als bis­lang. Ent­spre­chen­de Daten sei­en an die US-Medi­ka­men­ten­auf­sicht FDA über­mit­telt wor­den, teil­ten das Main­zer Unter­neh­men und der US-Phar­ma­kon­zern am Frei­tag mit. Die neu­en Ergeb­nis­se zeig­ten die lang­fris­ti­ge Sta­bi­li­tät des Wirk­stoffs bei Tem­pe­ra­tu­ren zwi­schen "minus 25 bis minus 15 Grad, Tem­pe­ra­tu­ren, die in phar­ma­zeu­ti­schen Tief­kühl­tru­hen und Kühl­schrän­ken ver­brei­te­ter sind."…

Auf Grund­la­ge der neu­en Daten wol­len Biontech und Pfi­zer bei der FDA eine Aktua­li­sie­rung der bis­he­ri­gen Not­fall­zu­las­sung bean­tra­gen, durch die der Impf­stoff bis zu zwei Wochen bei den höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren gela­gert wer­den könn­te. Die Daten wer­den auch bei der euro­päi­schen Arz­nei­mit­tel­auf­sicht EMA und ande­ren Behör­den eingereicht.

Biontechs Top­p­rio­ri­tät sei ein mög­lichst siche­rer und effek­ti­ver Impf­stoff gewe­sen, sag­te Unter­neh­mens­chef und Co-Grün­der Ugur Sahin laut der Mit­tei­lung. Zugleich habe man kon­ti­nu­ier­lich Daten zu einer Lage­rung bei etwa minus 20 Grad gesam­melt. »Die heu­te ein­ge­reich­ten Daten könn­ten die Hand­ha­bung unse­rer Impf­stof­fe in Apo­the­ken erleich­tern und Impf­zen­tren mehr Fle­xi­bi­li­tät geben.«

Die neu­en Vor­ga­ben wür­den auch die Ver­wen­dung des Biontech-Impf­stoffs durch Haus­ärz­te in Deutsch­land erleich­tern. Bis­lang wird die­ser auch mit Ver­weis auf die Lage­rungs­be­din­gun­gen vor allem in Impf­zen­tren ver­wen­det. Mitt­ler­wei­le befür­wor­tet aber auch Biontech unter bestimm­ten Vor­aus­set­zun­gen die Ver­imp­fung in Haus­arzt­pra­xen.«

EMA, RKI und Paul-Ehr­lich-Insti­tut wer­den dem gewiß ger­ne nach­kom­men. Schon in der Ver­gan­gen­heit waren Pres­se­mel­dun­gen der Her­stel­ler­fir­men gül­ti­ge Wahr­heit. Wir war­ten auf die Initia­ti­ve #Zero­Frost.

Update Ein Leser weist dar­auf hin, daß die­se PM olle Kamel­len sind. Auf aerz​te​zei​tung​.de war bereits am 1.12. die Ankün­di­gung des BioNTech-Finanz­vor­stands (!) Sierk Pöt­ting "bei einem Online-Mee­ting des For­schungs­mi­nis­te­ri­ums" zu lesen:

»Laut Pöt­ting wird der Impf­stoff bereits her­stel­ler­sei­tig in Tro­cken­eis­bo­xen aus­ge­lie­fert, in denen er 30 Tage lang gekühlt wer­den kann. Er las­se sich aber auch beden­ken­los für bis zu fünf Tage in han­dels­üb­li­chen Kühl­schrän­ken bei zwei bis acht Grad auf­be­wah­ren. Eine Lage­rung in Gefrier­schrän­ken sei nur erfor­der­lich, „wenn er lan­ge lie­gen soll“. Davon sei jedoch wegen der zu erwar­ten­den hohen Nach­fra­ge nicht auszugehen.«

7 Antworten auf „Biontech-Wirkstoff kann auch bei höheren Temperaturen gelagert werden“

  1. Ob das jetzt von Vor­teil ist oder nicht, sei dahin­ge­stellt. Ver­wun­der­lich ist aber, war­um das erst jetzt auf­ge­grif­fen wird.
    In der "Ärz­te­zei­tung" wur­de dar­über schon Anfang Dezem­ber berich­tet. Hät­te man da den Impf­stoff nicht von Anfang an so ins Land brin­gen können?

    https://​www​.aerz​te​zei​tung​.de/​W​i​r​t​s​c​h​a​f​t​/​B​i​o​N​T​e​c​h​-​g​i​b​t​-​i​n​-​S​a​c​h​e​n​-​I​m​p​f​s​t​o​f​f​-​K​u​e​h​l​u​n​g​-​E​n​t​w​a​r​n​u​n​g​-​4​1​5​2​0​1​.​h​tml

  2. Im Scherz: Naja, ein Impf­stoff, der wenig bis nichts nützt, kann ggf. bei jeder Tem­pe­ra­tur trans­por­tiert wer­den, viel­leicht geht auch lau­warm, CO₂-neu­tral (!) unge­kühlt bei jeder belie­bi­gen Außen- oder Zimmertemperatur. 

    Im Ernst: Dro­hen kei­ne zusätz­li­chen Gefah­ren für die Men­schen, wenn der ungu­te soge­nann­te Impf­stoff, also die mRNA plus Nano-Lipi­de u. v. a. m., bei dann nicht län­ger sehr tie­fen Minus­tem­pe­ra­tu­ren noch labi­ler, noch wack­li­ger wer­den wird? 

    Es scheint, als ob man in Mainz und ange­sichts einer glo­ba­len Gold­gru­be- par­don Gold­grä­ber­stim­mung durch die diver­sen Phar­ma-Kon­kur­ren­ten nicht abge­hängt wer­den möchte. 

    Ob da inzwi­schen was ande­res drin in den Ampul­len (die man ja ohne­hin ein­mal da und dort beschlag­nah­men und jeweils an neu­tra­lem Ort auf den frag­wür­di­gen Inhalt unter­su­chen sollte) …? 

    Und muss die EMA die­se ver­gleichs­wei­se war­me künf­ti­ge Trans­port­tem­pe­ra­tur viel­leicht erst geson­dert zulassen?

  3. .

    ANNEX I

    SUMMARY OF PRODUCT CHARACTERISTICS 

    ▼ This medi­cinal pro­duct is sub­ject to addi­tio­nal moni­to­ring. This will allow quick iden­ti­fi­ca­ti­on of new safe­ty infor­ma­ti­on. Health­ca­re pro­fes­sio­nals are asked to report any suspec­ted adver­se reac­tions. See sec­tion 4.8 for how to report adver­se reactions. 

    1. NAME OF THE MEDICINAL PRODUCT 

    Comirna­ty con­cen­tra­te for disper­si­on for injection 

    COVID-19 mRNA Vac­ci­ne (nucle­osi­de modified) 

    (…)

    5. PHARMACOLOGICAL PROPERTIES 

    5.1 Phar­ma­co­dy­na­mic properties 

    Phar­ma­co­the­ra­peu­tic group: vac­ci­nes, ATC code: J07BX 

    Mecha­nism of action 

    The nucle­osi­de-modi­fied mes­sen­ger RNA in Comirna­ty is for­mu­la­ted in lipid nano­par­tic­les, which enable deli­very of the non repli­ca­ting RNA into host cells to direct tran­si­ent expres­si­on of the SARS-CoV‑2 S anti­gen. The mRNA codes for mem­bra­ne-ancho­red, full-length S with two point muta­ti­ons within the cen­tral helix. Muta­ti­on of the­se two ami­no acids to pro­li­ne locks S in an anti­ge­ni­cal­ly pre­fer­red pre­fu­si­on con­for­ma­ti­on. The vac­ci­ne eli­cits both neu­tra­li­zing anti­bo­dy and cel­lu­lar immu­ne respon­ses to the spike (S)antigen, which may con­tri­bu­te to pro­tec­tion against COVID-19. 

    (…)

    6.3 Shelf life 

    Unope­ned vial: 6monthsat ‑90 °C to ‑60 °C’.

    Once remo­ved from the free­zer, the unope­ned vac­ci­ne can be stored for up to 5 days at 2 °C to 8 °C, and up to 2 hours at tem­pe­ra­tures up to 30°C, pri­or to use. 

    Once tha­wed, the vac­ci­ne should not be re-frozen. 

    Clo­sed-lid vial trays con­tai­ning 195 vials remo­ved from fro­zen sto­rage (<-60 °C) may be at room tem­pe­ra­tu­re (<25 °C) for up to 5 minu­tes for trans­fer bet­ween ultra-low-tem­pe­ra­tu­re envi­ron­ments. After vial trays are retur­ned to fro­zen sto­rage fol­lo­wing room tem­pe­ra­tu­re expo­sure, they must remain in fro­zen sto­rage for at least 2 hours befo­re they can be remo­ved again. 

    Diluted medi­cinal product 

    Che­mi­cal and phy­si­cal in-use sta­bi­li­ty has been demons­tra­ted for 6 hours at 2 ºC to 30 ºC after dilu­ti­on in sodium chlo­ri­de 9 mg/mL (0.9%) solu­ti­on for injec­tion. From a micro­bio­lo­gi­cal point of view, the pro­duct should be used imme­dia­te­ly. If not used imme­dia­te­ly, in-use­s­to­rage times and con­di­ti­ons are the respon­si­bi­li­ty of the user. 

    6.4 Spe­cial pre­cau­ti­ons for storage 

    Store in a free­zer at ‑90 °C to ‑60 °C.

    Store in the ori­gi­nal packa­ge in order to pro­tect from light. 

    During sto­rage, mini­mi­se expo­sure to room light, and avo­id expo­sure to direct sun­light and ultra­vio­let light. 

    Tha­wed vials can be hand­led in room light conditions. 

    When you are rea­dy to thaw or use the vaccine 

    • Open-lid vial trays, or vial trays con­tai­ning less than 195 vials remo­ved from fro­zen sto­rage (<-60 °C) may be at room tem­pe­ra­tu­re (<25 °C) for up to 3 minu­tes­to remo­ve vials or for trans­fer bet­ween ultra-low-tem­pe­ra­tu­re environments. 

    • Once a vial is remo­ved from the vial tray, it should be tha­wed for use. 

    • After vial trays are retur­ned to fro­zen sto­rage fol­lo­wing room tem­pe­ra­tu­re expo­sure, they must remain in fro­zen sto­rage for at least 2 hours befo­re they can be remo­ved again. 

    For sto­rage con­di­ti­ons after tha­wing and dilu­ti­on of the medi­cinal pro­duct, see sec­tion 6.3.

    https://biontech.de/sites/default/files/2020–12/Comirnaty_5735_Product_Information.pdf

    .

    EMA

    https://​www​.ema​.euro​pa​.eu/​e​n​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​p​r​o​d​u​c​t​-​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​/​c​o​m​i​r​n​a​t​y​-​e​p​a​r​-​p​r​o​d​u​c​t​-​i​n​f​o​r​m​a​t​i​o​n​_​e​n​.​pdf

    Comirna­ty

    https://​www​.ema​.euro​pa​.eu/​e​n​/​m​e​d​i​c​i​n​e​s​/​h​u​m​a​n​/​E​P​A​R​/​c​o​m​i​r​n​aty

    .

    20 Decem­ber 2020 

    BNT162b2 Risk Manage­ment Plan 

    COVID-19 mRNA VACCINE 

    RISK MANAGEMENT PLAN (RMP)

    https://​www​.ema​.euro​pa​.eu/​e​n​/​d​o​c​u​m​e​n​t​s​/​r​m​p​-​s​u​m​m​a​r​y​/​c​o​m​i​r​n​a​t​y​-​e​p​a​r​-​r​i​s​k​-​m​a​n​a​g​e​m​e​n​t​-​p​l​a​n​_​e​n​.​pdf

    .

  4. Wie soll der "Impf­ling" dar­auf ver­trau­en kön­nen, dass die Brü­he nicht bereits ver­se­hent­lich ein- oder mehr­mals auf­ge­taut und wie­der ein­ge­fro­ren wur­de? Die­se Fra­ge hat mich schon von Beginn an beschäf­tigt, denn die Impf- Zen­tren müs­sen ver­mut­lich über jede "ver­schwen­de­te" oder ver­dor­be­ne Dosis Rechen­schaft able­gen, die nicht ver­impft wurde.
    Da könn­te es durch­aus sein, dass es mal jemand mon­tags nicht ganz so genau nimmt, mit den übrig geblie­be­nen Dosen von vorgestern.
    Unvor­her­seh­ba­re Impf­fol­gen kom­men ja auch ohne nach­weis­li­che Feh­ler stän­dig vor; also könn­te man sich unbe­ach­tet auch den ein- oder ande­ren Feh­ler leisten.…

  5. Mei­nem Ver­ständ­nis nach wird bei zu war­mer Lage­rung, viel­leicht noch mit Erschüt­te­run­gen ver­bun­den (Trans­port) die Lipidhül­le der Nano­par­ti­kel insta­bil. Man kann sich das vor­stel­len wie Fett­au­gen auf der Sup­pe, die sich mit­ein­an­der ver­bin­den und immer grö­ßer wer­den. Mit der wach­sen­den Grö­ße geht aber die Zel­len­gän­gig­keit verloren.

    Also das Gift­zeug bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur kräf­tig schüt­teln könn­te schon das Schlimms­te verhüten.

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