Bundesregierung zahlt "marktübliche Aufwandsentschädigungen" für Promis und "Influencer"

Das geht aus der Ant­wort auf eine Klei­ne Anfra­ge der Links­frak­ti­on vom 12.1. her­vor. Ins­ge­samt wur­de allei­ne 2021 für die Pro­pa­gan­da­ar­beit der Bun­des­re­gie­rung fast 300 Mil­lio­nen Euro ausgegeben:

»… Für die Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­ar­beit zur Bekämp­fung des Coro­na­vi­rus und für die Coro­na-Schutz­imp­fung stan­den im Haus­halts­jahr 2021 Mit­tel in Höhe von 295.361.640,00 Euro (295.000.000,00 Euro im Ein­zel­plan 15 sowie 361.640,00 Euro im Ein­zel­plan 04) zur Ver­fü­gung. Die Gesamt­sum­me der geleis­te­ten Aus­ga­ben beträgt 286.096.965,93 Euro (Stand: 31. Dezem­ber 2021)… Über­schlä­gig ist… davon aus­zu­ge­hen, dass rund 90 bis 95 Pro­zent der geleis­te­ten Aus­ga­ben für die Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­ar­beit zur Coro­na-Schutz­imp­fung ein­ge­setzt wur­den…«

Goldener Hirsch und die Promis

»Die Kon­takt­auf­nah­me mit den pro­mi­nen­ten Unter­stüt­zern, die bei den Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­maß­nah­men zum Coro­na­vi­rus und zur Coro­na-Schutz­imp­fung ein­be­zo­gen waren, erfolg­te in der Regel über die zur Durch­füh­rung der Maß­nah­men ein­be­zo­ge­nen Rahmenvertrags­partner Cos­mo­n­auts & Kings GmbH, Scholz & Fri­ends und Zum gol­de­nen Hir­schen. Über­sich­ten dar­über, bei wel­chen Per­so­nen aus die­sem Kreis es letzt­lich nicht zu einer Mit­wir­kung kam, haben die Rah­men­ver­trags­part­ner nicht geführt. Eine Erstel­lung ent­spre­chen­der Doku­men­ta­tio­nen wur­de von den Auf­trag­ge­bern auch nicht gefor­dert. Die pro­mi­nen­ten Unter­stüt­zer stell­ten sich in der Regel unent­gelt­lich zur Ver­fü­gung. Ledig­lich in den Fäl­len, in denen eine Mit­wir­kung mit einem deut­lich höhe­ren Auf­wand ver­bun­den war (z. B. durch Dreh­ta­ge für Vide­os oder TV-Spots bzw. durch Auf­nah­men für Audio-Spots), wur­den markt­üb­li­che Auf­wands­ent­schä­di­gun­gen gezahlt. 

Als Influen­ce­rin­nen und Influen­cer (Influen­cer) ver­steht die Bun­des­re­gie­rung Per­so­nen, die auf­grund ihrer star­ken Prä­senz und ihres hohen Anse­hens in sozia­len Netz­wer­ken dort als Trä­ger für bezahl­te Wer­bung und Infor­ma­ti­on in Fra­ge kom­men. Influen­cer unter­hal­ten in der Regel eige­ne „Kanä­le“ auf sozia­len Medi­en wie zum Bei­spiel „You­Tube“. Ihre Bei­trä­ge geben vor, authen­ti­sche per­sön­li­che Mei­nungs­äu­ße­run­gen dar­zu­stel­len. Gera­de des­halb genie­ßen sie beson­ders unter jün­ge­ren Inter­net­nut­zern eine hohe Glaub­wür­dig­keit. Sie set­zen ihr Image und ihre Authen­ti­zi­tät ein, um Ansich­ten und Ver­hal­ten ihrer „Fol­lower'' zu beein­flus­sen. Die Ein­be­zie­hung von Influen­cern erfolg­te eben­falls über die beauf­trag­ten Agen­tu­ren. Die damit ver­bun­de­nen Kos­ten wur­den aus den Media­bud­gets getra­gen...«

Die Fra­gen dazu lau­te­ten allerdings

»13. Wie vie­le Influen­cer und Pro­mi­nen­te hat die Bun­des­re­gie­rung zur Unter­stüt­zung der Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen zur Coro­naSchutz­imp­fung ange­fragt, und bei wie vie­len ist es zu einer Beauf­tra­gung gekommen? 

14. Wie hoch war jeweils die durch­schnitt­li­che und die höchs­te Ver­gü­tung für Influen­cer und Pro­mi­nen­te im Zusam­men­hang mit Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­kam­pa­gnen zur Coro­na-Schutz­imp­fung?«

(Her­vor­he­bun­gen nicht im Original.)

11 Antworten auf „Bundesregierung zahlt "marktübliche Aufwandsentschädigungen" für Promis und "Influencer"“

  1. Nur Mal um eine Rela­ti­on der Zahl herzustellen:

    Aus­ga­ben für die Kampagne:
    ca. 295.000.000,00 € = Zweihundertfünfundneunzigmillionen €

    Ein­woh­ner in Deutschland
    ca. 83.000.000 = Dreiundachtzigmillionen

    Rein rech­ne­risch hät­te mit die­ser Sum­me jeder Ein­woh­ner in DE zum ca. 3,5 fachen Mil­lio­när gemacht wer­den können.

    Oder die­sen Betrag in den Gesund­heits-/Pfle­ge­sek­tor ver­nünf­tig investiert.…..

    Ich las­se das jetzt so mal ohne wei­te­re Kom­men­ta­re stehen.

      1. @aa:

        Nun­ja, mit 3,5 Kugeln Zitro­nen­eis kann man sich schon ein bischen wie ein Mil­lio­när füh­len. Auf das rich­ti­ge Mind­set kommt es an! 😉

    1. Nein lei­der waren es nur 3,50 €. pro Kopf
      .… zum Glück.…!!
      400 Mil­lio­nen Impf­do­sen bei BioNTech waren da sicher der grö­ße­re Hap­pen, dazu die 6 000 000 000 € für die Mas­ken, dazu die fragl. Tril­li­ar­den an Tests.…
      pea­nuts also .… den­noch auch eine Sauerei!!!

    2. Ich will die Freu­de ja nicht dämp­fen ..das Geld hät­te bestimmt im Gesund­heits­sek­tor bes­ser ange­legt wer­den können…aber umge­legt auf den Bür­ger wärens genau eine Leber­käs­sem­mel mit viel Senf in der Münch­ner Innenstadt.…

  2. Aha.
    Infor­ma­ti­ons- und Auf­klä­rungs­ar­beit nennt man sowas heutzutage…
    Wenn ich einem die­ser Schwach­ma­ten ein paar auf's Maul geben
    wür­de, dann wür­de ich das heil­päd­ago­gi­sche Maß­nah­me nennen.
    Wäre auch bedeu­tend billiger…

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