Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern

»Die Corona-Erstimpfquote in Deutschland liegt Stand Donnerstagmorgen bei 76,5 Prozent – den elf­ten Tag in Folge« bsak​tu​ell​.de (24.3.)

»… O seht ihn an, o seht ihn an:
Dort zeigt sich der Klabautermann!
Doch wenn der letz­te Mast auch bricht,
Wir fürch­ten uns nicht!

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern,
Keine Angst, kei­ne Angst, Rosmarie!…«

Videoquelle: you​tube​.com, Originalfoto: foto​com​mu​ni​ty​.de (Willi Pohl)

»Der äußerst erfolg­rei­che Schlager Das kann doch einen Seemann nicht erschüt­tern wur­de in der Zeit des Kriegsanfangs 1939 mit hohem pro­pa­gan­di­sti­schen Aufwand gezielt in die deut­sche Medienöffentlichkeit ein­ge­ge­ben und noch heu­te, nach 75 Jahren, dürf­te er den mei­sten Deutschen bekannt sein, wenn auch nicht als ein Exempel aus der NS-Propagandaküche. Damals ver­ban­den sich sei­ne Botschaften mit der Lebenssituation im Krieg in beson­de­rer Weise und sicher­ten ihm dadurch eine enor­me Popularität. Aber die­se ent­stand nicht von unge­fähr, son­dern sie wur­de plan­mä­ßig hergestellt…

Drei Männer sin­gen, Heinz Rühmann, Josef Sieber und Hans Brausewetter. Sie wir­ken wie Alltagsmenschen von neben­an, kei­ne Großbürger, kei­ne Außenseiter, kei­ne Kinostars. Der "klei­ne Mann" kann sich ohne Probleme mit ihnen iden­ti­fi­zie­ren. Gerade waren sie noch bei der Marine, auf einem Torpedoboot, und jetzt im Alltag stre­ben sie nach einem von Frauen nicht beein­träch­tig­ten lusti­gen Leben in einer Art Wohngemeinschaft, der Studienrat, der Apotheker und der wie­der mal geschie­de­ne Standesbeamte. Bereits wäh­rend des Vorspanns ist mehr­fach das Refrain-Motiv zu hören. Immer wie­der erin­nern Melodie-Zitate an das bei einem Treffen von Marinesoldaten prä­sen­tier­te Lied, in der neu­en Wohnung, beim Geschirrspülen, beim Kartenspielen, auch zu dritt am Klavier geklim­pert. Es sind die übli­chen Praktiken der Tonfilmschlagerzeit: Das Kinopublikum soll das neue Lied behal­ten ler­nen und es im Kopf gespei­chert aus dem Kino tra­gen. Auch die Inszenierung des Lied-Auftritts zielt dar­auf ab: Nach der zwei­ten Strophe wie­der­holt die Kapelle den Refrain und alle sin­gen mit, das Publikum in der Filmdiegese, und wohl auch ten­den­zi­ell das Kinopublikum…

Das Lied vom uner­schüt­ter­li­chen Seemann muss als ein Glücksfall für die Propaganda zum Kriegsanfang gel­ten, sehr geeig­net, um erwünsch­te Stimmungen bei Bevölkerung und Soldaten zu erzeu­gen…«
staff​.uni​-olden​burg​.de

Eine Antwort auf „Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern“

  1. Wohl eben­so wenig wie Radbruchs Reaktion:

    rund 90% der >18jährigen sind 2x geimpft oder gene­sen, haben also eine soli­de, lang­fri­sti­ge Grundimmunisierung jen­seits neu­tra­li­sie­ren­der Antikörper. Die <10% Lücke zu schlie­ssen und alle zum immer wie­der­hol­ten Boostern zu zwin­gen, ist wis­sen­schaft­lich nicht zu begründen!

    https://​twit​ter​.com/​R​a​d​b​r​u​c​h​_​l​a​b​/​s​t​a​t​u​s​/​1​5​0​7​2​5​0​6​9​3​9​4​5​5​7​7​480

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